Die Zamioculcas zamiifolia, eine der robustesten und pflegeleichtesten Zimmerpflanzen, ist bekannt für ihre Fähigkeit, mit minimalem Wasser auszukommen. Ursprünglich in den trockenen, felsigen Regionen Ostafrikas beheimatet, hat sie sich an extreme Trockenperioden angepasst. Ihre verdickten, knollenartigen Rhizome, fleischigen Stiele und Blätter dienen als Wasserspeicher, was ihr den Spitznamen „Glücksfeder“ einbrachte und sie zu einer perfekten Wahl für vielbeschäftigte Menschen oder Anfänger macht. Diese Anpassungsfähigkeit macht jedoch auch deutlich, dass der größte Fehler in ihrer Pflege die Überwässerung ist, die schnell zu Wurzelfäule führen kann. Ein tieferes Verständnis ihres Wasserbedarfs ist daher der Schlüssel zu ihrer Langlebigkeit.
Der wasserbedarf der zamioculcas
Der Wasserbedarf der Zamioculcas zamiifolia ist minimal, da sie Wasser in ihren speziellen Speicherorganen hortet. Dies macht sie zu einer idealen Pflanze für diejenigen, die dazu neigen, das Gießen zu vergessen. Die Pflanze kann längere Trockenperioden problemlos überstehen, da sie auf ihre internen Wasserreserven zurückgreifen kann. Ein übermäßiger Wasserzufuhr ist weitaus schädlicher als eine vorübergehende Trockenheit. Zu viel Feuchtigkeit führt zu Staunässe, die die Wurzeln verfaulen lässt und die Pflanze zum Absterben bringt.
Die Häufigkeit der Bewässerung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Jahreszeit, der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit im Raum, sowie der Größe des Topfes und des Substrats. Im Sommer, während der Wachstumsphase, benötigt die Pflanze mehr Wasser als in den kühleren Wintermonaten. Im Winter, wenn die Pflanze ruht, kann der Wasserbedarf auf ein Minimum reduziert werden. Eine Faustregel besagt, dass man die Zamioculcas erst dann gießen sollte, wenn die obersten 5 bis 7 Zentimeter des Substrats vollständig ausgetrocknet sind.
Um den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens zu überprüfen, kann man einfach einen Finger in die Erde stecken. Fühlt sich die Erde in dieser Tiefe trocken an, ist es Zeit für eine erneute Bewässerung. Wenn man unsicher ist, ist es immer sicherer, ein paar Tage länger zu warten. Anzeichen für Wassermangel sind verschrumpelte oder faltige Stiele und Blätter, aber dies ist ein seltener Anblick. Die meisten Probleme, die bei dieser Pflanze auftreten, sind auf zu viel Wasser zurückzuführen.
Die Zamioculcas ist nicht besonders wählerisch, was die Wasserqualität angeht, aber die Verwendung von kalkarmem oder abgestandenem Wasser ist vorteilhaft. Regenwasser oder destilliertes Wasser sind ideal, aber nicht zwingend notwendig. Bei der Verwendung von chlorhaltigem Leitungswasser kann man das Wasser einfach 24 Stunden stehen lassen, damit das Chlor verdunsten kann. Dies hilft, die Ansammlung von Mineralien im Substrat zu reduzieren, was die Bodengesundheit langfristig fördert.
Die richtige bewässerungstechnik
Die richtige Technik beim Gießen ist entscheidend, um Staunässe zu vermeiden. Beim Gießen sollte man die Pflanze gründlich bewässern, bis das Wasser aus den Drainagelöchern am Boden des Topfes austritt. Dies stellt sicher, dass der gesamte Wurzelballen mit Wasser versorgt wird und die Pflanze ausreichend Feuchtigkeit aufnimmt. Überschüssiges Wasser, das sich im Untersetzer oder Übertopf sammelt, muss unbedingt nach 15 bis 20 Minuten entfernt werden. Stehendes Wasser ist die Hauptursache für Wurzelfäule, da die Wurzeln unter Luftabschluss faulen.
Ein anderer Ansatz ist das sogenannte „Bottom-Up“-Gießen. Bei dieser Methode stellt man den Topf in eine Schale oder ein Becken mit Wasser. Die Pflanze saugt dann das Wasser durch die Drainagelöcher von unten auf. Man lässt die Pflanze etwa 20 bis 30 Minuten im Wasser stehen, oder bis die Oberfläche des Substrats feucht wird. Danach nimmt man den Topf heraus und lässt das überschüssige Wasser abtropfen. Diese Methode stellt sicher, dass die Pflanze nur so viel Wasser aufnimmt, wie sie benötigt, und minimiert das Risiko von Staunässe.
Die Häufigkeit des Gießens variiert stark mit den Jahreszeiten. Im Frühjahr und Sommer, wenn die Pflanze aktiv wächst, kann eine Bewässerung alle 2 bis 4 Wochen ausreichend sein, abhängig von den Umgebungsbedingungen. In den Wintermonaten, wenn das Wachstum stagniert und die Tage kürzer sind, kann eine Bewässerung alle 4 bis 6 Wochen oder sogar seltener genügen. Es ist immer ratsam, sich auf die Trockenheit des Substrats zu verlassen und nicht auf einen festen Zeitplan.
Besprühen der Blätter ist bei der Zamioculcas nicht notwendig, da sie eine geringe Luftfeuchtigkeit gut verträgt. In sehr trockenen, beheizten Räumen kann ein gelegentliches Besprühen die Blätter von Staub befreien und ihnen Glanz verleihen, es trägt aber nicht wesentlich zur Hydrierung der Pflanze bei. Die Pflanze speichert ihr Wasser in den Rhizomen, nicht in den Blättern. Ein zu häufiges Besprühen kann sogar das Risiko von Pilzkrankheiten erhöhen, weshalb man es besser sparsam einsetzt.
Anzeichen für über- und unterwässerung
Das Erkennen der Symptome von Über- und Unterwässerung ist entscheidend, um rechtzeitig reagieren zu können. Die Anzeichen für Überwässerung sind am häufigsten und am schwerwiegendsten. Typische Symptome sind gelbe oder braune, matschige Blätter und Stängel, die von der Basis aus beginnen, sich zu zersetzen. Die Rhizome können weich und faulig werden. Oft verströmt die Erde einen unangenehmen, fauligen Geruch. In diesem Stadium ist es wichtig, sofort zu handeln.
Bei Verdacht auf Wurzelfäule muss man die Pflanze aus dem Topf nehmen und die Erde vom Wurzelballen entfernen. Alle fauligen, weichen und schwarzen Wurzeln müssen mit einem sauberen, scharfen Messer oder einer Schere abgeschnitten werden. Die Schnittstellen sollten für einige Stunden trocknen und verhornen, bevor die Pflanze in frisches, trockenes Substrat umgetopft wird. Der neue Topf sollte nicht zu groß sein, und die erste Bewässerung sollte erst nach einigen Tagen erfolgen.
Anzeichen für Unterwässerung sind hingegen seltener und weniger dramatisch. Wenn die Pflanze über einen längeren Zeitraum zu wenig Wasser bekommt, können die Blätter und Stängel schrumpfen und faltig werden. Die Blattspitzen können braun und vertrocknet aussehen. Das Substrat ist in diesem Fall knochentrocken und hat sich möglicherweise vom Topfrand gelöst. Das gute an dieser Pflanze ist, dass sie sich von einem solchen Zustand meist schnell erholt.
Bei Unterwässerung reicht es aus, die Pflanze gründlich zu gießen. Man kann sie für eine längere Zeit in ein Wasserbad stellen, damit sich die Erde vollsaugen kann. Danach sollte man die Pflanze wie gewohnt pflegen, wobei man darauf achtet, dass das Substrat vollständig austrocknet, bevor man erneut gießt. Es ist immer besser, die Pflanze trocken zu halten als sie zu ersäufen. Die Fähigkeit der Zamioculcas, Trockenheit zu tolerieren, ist ihre größte Stärke und ihr größtes Geschenk an ihre Pfleger.
Die Bedeutung des richtigen substrats
Die Wahl des richtigen Substrats ist genauso wichtig wie die richtige Bewässerung, da es die Drainage und Belüftung der Wurzeln direkt beeinflusst. Das Substrat für eine Zamioculcas zamiifolia muss locker und gut durchlässig sein, um Staunässe zu verhindern. Eine normale Blumenerde ist oft zu dicht und speichert zu viel Feuchtigkeit, was zu Wurzelfäule führen kann. Ein Substrat für Kakteen und Sukkulenten ist in der Regel ideal, da es eine hohe Porosität aufweist.
Man kann auch seine eigene Substratmischung herstellen, indem man Blumenerde mit groben Bestandteilen wie Perlit, grobem Sand, Lavagranulat oder Blähton mischt. Ein Verhältnis von 2 Teilen Erde zu 1 Teil der groben Materialien ist ein guter Ausgangspunkt. Diese Zusätze verbessern die Drainage und sorgen für eine bessere Belüftung des Wurzelbereichs. Gut belüftete Wurzeln sind weniger anfällig für Krankheiten und Fäulnis.
Der Topf sollte immer über ausreichende Drainagelöcher verfügen. Ein Terrakotta- oder Tontopf ist oft vorteilhafter als ein Plastiktopf, da er poröser ist und Feuchtigkeit durch seine Wände verdunsten lässt. Dies hilft, die Erde zwischen den Bewässerungen schneller abtrocknen zu lassen. Auch wenn Kunststofftöpfe funktionieren, erfordern sie eine sorgfältigere Überwachung der Feuchtigkeit.
Schließlich ist es wichtig, die Pflanze nicht in einem zu großen Topf zu pflanzen. Ein zu großer Topf enthält mehr Erde, die länger feucht bleibt, was das Risiko von Staunässe erhöht. Der Topf sollte nur geringfügig größer als der Wurzelballen sein. Das Umtopfen sollte nur dann erfolgen, wenn die Wurzeln den aktuellen Topf vollständig ausfüllen. Eine gut durchdachte Kombination aus Substrat, Topf und Bewässerung ist der Schlüssel zur erfolgreichen Pflege dieser anspruchslosen, aber sensiblen Pflanze.