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Wasserbedarf und bewässerung der flachblättrigen mannstreu

Daria · 29.03.2025.

Die flachblättrige mannstreu ist ein paradebeispiel für eine anpassungsfähige und trockenheitstolerante staude, deren wasserbedarf erfreulich gering ist. Diese eigenschaft macht sie zu einer idealen pflanze für pflegeleichte gärten, steingärten oder für gärtner, die eine nachhaltige und wassersparende bepflanzung bevorzugen. Ihre tief in den boden reichende pfahlwurzel ist der schlüssel zu ihrer unabhängigkeit von regelmäßigen wassergaben, da sie es der pflanze ermöglicht, feuchtigkeit aus tieferen erdschichten zu ziehen. Ein korrektes verständnis ihres natürlichen wasserbedarfs und eine angepasste bewässerungspraxis sind entscheidend, um die pflanze gesund zu halten und wurzelfäule zu vermeiden, die oft durch übermäßige fürsorge verursacht wird.

Die grundregel bei der bewässerung der mannstreu lautet: weniger ist definitiv mehr. Sobald die pflanze nach der pflanzung gut angewachsen ist, was in der regel nach der ersten vegetationsperiode der fall ist, kommt sie mit den natürlichen niederschlägen in den meisten regionen hervorragend zurecht. Eine zusätzliche bewässerung ist nur in extremen und langanhaltenden dürreperioden notwendig, wenn der boden über wochen hinweg vollständig austrocknet. Selbst dann zeigt die pflanze oft erstaunliche widerstandsfähigkeit und leidet weniger als viele andere gartenpflanzen.

Die anzeichen für einen echten wassermangel sind bei der mannstreu relativ eindeutig, treten aber nur selten auf. Wenn die sonst festen, ledrigen blätter der grundrosette anfangen, schlaff zu werden und sich auch in den kühleren nachtstunden nicht erholen, kann dies ein hinweis sein. Bevor du jedoch zur gießkanne greifst, solltest du immer zuerst den boden prüfen. Stecke einen finger einige zentimeter tief in die erde nahe der pflanze; wenn der boden auch in dieser tiefe staubtrocken ist, ist eine wasserspende angebracht.

Die größte gefahr für die mannstreu ist nicht trockenheit, sondern staunässe. Eine übermäßige bewässerung führt schnell zu fäulnis an der empfindlichen pfahlwurzel, was unweigerlich zum absterben der gesamten pflanze führt. Dieser zustand ist irreversibel, daher ist prävention durch zurückhaltung beim gießen von größter bedeutung. Ein gut durchlässiger, sandiger oder kiesiger boden ist die beste versicherung gegen staunässe und unterstützt die natürliche trockenheitstoleranz der pflanze optimal.

Für pflanzen, die in kübeln kultiviert werden, gelten leicht abgewandelte regeln. Da das substratvolumen im topf begrenzt ist und schneller austrocknet, ist hier eine regelmäßigere kontrolle notwendig. Dennoch sollte auch im kübel das substrat zwischen den gießvorgängen gut abtrocknen können. Achte unbedingt auf ein abzugsloch am boden des gefäßes und eine drainageschicht aus tonscherben oder kies, damit überschüssiges wasser ungehindert abfließen kann. Staunässe im untersetzer ist absolut zu vermeiden.

Die richtige gießtechnik

Wenn eine bewässerung notwendig wird, ist die art und weise, wie du das wasser verabreichst, entscheidend für die gesundheit der pflanze. Anstatt häufig kleine mengen zu gießen, was nur die oberfläche befeuchtet und flache wurzeln fördert, solltest du selten, aber dafür durchdringend gießen. Eine kräftige wassergabe stellt sicher, dass das wasser bis in die tieferen bodenschichten vordringt und die pfahlwurzel erreicht. Dies ermutigt die wurzel, weiterhin in die tiefe zu wachsen, was die trockenheitstoleranz der pflanze langfristig stärkt.

Gieße das wasser immer direkt auf den wurzelbereich und vermeide es, die blätter und blüten zu benetzen. Nasse blätter, besonders über nacht, können die entstehung von pilzkrankheiten wie mehltau begünstigen, auch wenn die mannstreu dafür nicht übermäßig anfällig ist. Das gießen am boden stellt sicher, dass das wasser genau dort ankommt, wo es benötigt wird, und minimiert die verdunstung an der oberfläche. Ein gießrand aus erde um die pflanze kann helfen, das wasser im wurzelbereich zu konzentrieren.

Der beste zeitpunkt für die bewässerung ist der frühe morgen. Zu dieser tageszeit sind die temperaturen noch niedrig, was die verdunstung reduziert und der pflanze ermöglicht, das wasser effizient aufzunehmen, bevor die mittagshitze einsetzt. Das gießen am abend ist eine weniger gute alternative, da die feuchtigkeit über nacht auf den blättern und am boden verbleibt, was schnecken anlocken und pilzinfektionen fördern kann. Das gießen in der prallen mittagssonne sollte vermieden werden, da es zu verbrennungen an den blättern führen und das wasser zu schnell verdunsten kann.

Nach einer durchdringenden bewässerung solltest du dem boden ausreichend zeit geben, um wieder gründlich abzutrocknen. Dies kann je nach wetterlage und bodenbeschaffenheit mehrere tage oder sogar wochen dauern. Eine ständige kontrolle ist nicht notwendig; verlasse dich auf die widerstandsfähigkeit der pflanze. Einmal etabliert, ist die mannstreu eine der pflegeleichtesten stauden in bezug auf die bewässerung, was sie zu einer wertvollen ressource in einem klima macht, das zunehmend von trockenen sommern geprägt ist.

Wasserbedarf in verschiedenen lebensphasen

Der wasserbedarf der flachblättrigen mannstreu variiert je nach lebensphase. In der anwachsphase, also direkt nach der pflanzung im frühjahr oder herbst, benötigt die junge pflanze eine etwas regelmäßigere wasserversorgung. Halte den boden in den ersten wochen nach der pflanzung gleichmäßig feucht, aber nicht nass, um die wurzelbildung zu unterstützen. Sobald du merkst, dass die pflanze neues wachstum zeigt, ist dies ein zeichen für erfolgreiches anwachsen, und du kannst die wassergaben schrittweise reduzieren.

Sobald die pflanze etabliert ist, in der regel ab dem zweiten standjahr, sinkt ihr wasserbedarf drastisch. Die nun tief ausgebildete pfahlwurzel versorgt die pflanze zuverlässig mit wasser aus dem untergrund. In dieser phase greifst du nur noch bei extremer trockenheit ein. Eine etablierte mannstreu kann wochenlange trockenperioden unbeschadet überstehen. Eine zu gute versorgung mit wasser würde die pflanze eher schwächen und zu einem weichen, instabilen wachstum führen.

Während der blütezeit im hochsommer ist der wasserverbrauch der pflanze naturgemäß am höchsten. Dennoch ist auch hier keine regelmäßige bewässerung erforderlich, solange keine extreme dürre herrscht. Die pflanze ist perfekt an diese bedingungen angepasst. Eine intensive sonneneinstrahlung und trockenheit fördern sogar die ausprägung der stahlblauen farbe und die stabilität der stängel. Eine zu hohe feuchtigkeit während der blüte kann die farbintensität negativ beeinflussen.

Im herbst bereitet sich die pflanze auf die winterruhe vor und reduziert ihr wachstum. Dementsprechend sinkt auch ihr wasserbedarf weiter. Ab diesem zeitpunkt solltest du die bewässerung vollständig einstellen, damit das pflanzengewebe ausreifen und sich auf den winter vorbereiten kann. Eine zu späte oder zu reichliche wassergabe im herbst kann die winterhärte beeinträchtigen. Im winter selbst ist keine bewässerung notwendig, die pflanze befindet sich in der ruhephase.

Bewässerung und bodenbeschaffenheit

Die bodenbeschaffenheit hat einen direkten und erheblichen einfluss auf den wasserhaushalt und somit auf die bewässerungspraxis. In einem idealen, sandig-kiesigen boden kann überschüssiges wasser schnell versickern, was die gefahr von staunässe minimiert. Gleichzeitig speichert ein solcher boden wenig wasser, was die trockenheitstoleranz der pflanze von natur aus fördert. In einem solchen boden musst du dir über zu viel wasser kaum gedanken machen, sondern nur über extrem lange trockenphasen.

Hast du hingegen einen schweren, lehm- oder tonhaltigen boden in deinem garten, ist die situation eine andere. Solche böden speichern wasser sehr lange, neigen aber auch zu verdichtung und staunässe. Hier ist höchste vorsicht bei der bewässerung geboten. Vor der pflanzung ist eine gründliche bodenverbesserung mit sand oder splitt unerlässlich. Nach der pflanzung solltest du nur äußerst selten gießen und den boden immer tiefgründig abtrocknen lassen, was in einem lehmboden deutlich länger dauert als in einem sandboden.

Eine mulchschicht kann den wasserhaushalt ebenfalls beeinflussen. Während organischer mulch wie rindenmulch feuchtigkeit speichert und für die mannstreu ungeeignet ist, da er fäulnis fördern kann, hat mineralischer mulch vorteile. Eine dünne schicht aus feinem kies oder splitt auf der bodenoberfläche kann die verdunstung reduzieren und den boden kühl halten, ohne feuchtigkeit direkt an der pflanzenbasis zu stauen. Zudem unterdrückt sie unkraut und sorgt für ein sauberes erscheinungsbild, das gut zum charakter der pflanze passt.

Die topografie deines gartens spielt ebenfalls eine rolle. Eine pflanzung an einem leichten hang ist ideal, da hier der wasserabfluss auf natürliche weise gewährleistet ist. In einer senke oder einem flachen bereich, in dem sich regenwasser sammeln kann, ist die gefahr von staunässe deutlich höher. Wähle den pflanzort daher weise und berücksichtige die natürlichen gegebenheiten, um der mannstreu die optimalen, trockenen bedingungen zu bieten, die sie für ein gesundes wachstum benötigt.

Sonderfall: kübelhaltung

Die kultur der flachblättrigen mannstreu in einem kübel ist möglich, erfordert aber eine angepasste bewässerungsstrategie. Das begrenzte erdvolumen im topf trocknet wesentlich schneller aus als der gartenboden, insbesondere an sonnigen und windigen tagen. Gleichzeitig ist die gefahr von staunässe bei falscher handhabung deutlich größer. Daher ist eine regelmäßige, aber sorgfältige kontrolle der substratfeuchtigkeit unerlässlich.

Wähle ein ausreichend großes und hohes pflanzgefäß, um der pfahlwurzel genügend raum zur entfaltung zu geben. Ein terrakottatopf ist oft eine gute wahl, da das material atmungsaktiv ist und überschüssige feuchtigkeit schneller entweichen kann als aus einem kunststofftopf. Das wichtigste ist ein oder mehrere große abzugslöcher am boden des gefäßes. Eine drainageschicht aus tonscherben, blähton oder kies am topfboden ist obligatorisch, um einen stau von wasser im wurzelbereich zu verhindern.

Die fingerprobe ist bei der kübelhaltung die zuverlässigste methode, um den gießzeitpunkt zu bestimmen. Stecke deinen finger zwei bis drei zentimeter tief in das substrat. Wenn es sich trocken anfühlt, ist es zeit zu gießen. Gieße dann so lange, bis wasser aus den abzugslöchern am boden austritt. Dies stellt sicher, dass der gesamte wurzelballen durchfeuchtet ist. Überschüssiges wasser, das sich im untersetzer sammelt, muss unbedingt nach einigen minuten entfernt werden.

Im winter benötigen auch kübelpflanzen eine besondere aufmerksamkeit. Obwohl die mannstreu winterhart ist, kann der wurzelballen im topf komplett durchfrieren und die pflanze schädigen. Stelle den kübel an einen geschützten ort, zum beispiel an eine hauswand, und umwickle ihn mit vlies oder jutestoff, um ihn vor extremen temperaturen zu isolieren. An frostfreien tagen sollte das substrat gelegentlich leicht gegossen werden, um ein vollständiges austrocknen des wurzelballens zu verhindern, da die pflanze auch im winter über die wurzeln wasser verliert.

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