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Wasserbedarf und Bewässerung der Breitblättrigen Platterbse

Daria · 11.08.2025.

Ein korrektes Management des Wasserhaushalts ist für die Gesundheit und Blühfreudigkeit der Breitblättrigen Platterbse von zentraler Bedeutung, obwohl sie als eine relativ trockenheitstolerante Pflanze gilt. Sobald die Staude gut etabliert ist, kommt sie dank ihres tiefreichenden Wurzelsystems auch mit kürzeren Trockenperioden gut zurecht, was sie zu einer pflegeleichten Wahl für viele Gärten macht. Dennoch ist eine gezielte Bewässerung, insbesondere in der Anwachsphase und während langanhaltender Hitzeperioden, unerlässlich, um Stress für die Pflanze zu vermeiden und eine kontinuierliche, üppige Blütenbildung zu gewährleisten. Das Verständnis für den spezifischen Wasserbedarf in den verschiedenen Entwicklungsstadien und Jahreszeiten ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Kultur.

Die Fähigkeit der Breitblättrigen Platterbse, Trockenheit zu tolerieren, ist auf ihre tiefen Pfahlwurzeln zurückzuführen, die Wasser aus tieferen Bodenschichten erschließen können, die für flachwurzelnde Pflanzen unerreichbar sind. Diese Anpassung macht sie besonders wertvoll für Gärten in trockeneren Klimazonen oder für Bereiche, die nicht ständig bewässert werden können. Trotz dieser Robustheit sollte man sich nicht dazu verleiten lassen, die Wasserversorgung gänzlich zu vernachlässigen, denn optimales Wachstum und reiche Blüte erfordern eine ausgewogene Feuchtigkeitsbalance im Boden.

Besonders kritisch ist die Wasserversorgung im ersten Jahr nach der Pflanzung, wenn das Wurzelsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist. In dieser Phase ist die junge Pflanze noch nicht in der Lage, sich selbstständig aus tieferen Erdschichten zu versorgen und ist auf regelmäßige Wassergaben angewiesen, um gut anwachsen zu können. Eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit ohne Staunässe ist hier das Ziel, um die Entwicklung eines kräftigen und tiefen Wurzelwerks zu fördern, das die Grundlage für die spätere Trockenheitstoleranz bildet.

Im weiteren Verlauf des Pflanzenlebens passt sich der Wasserbedarf den klimatischen Bedingungen und der jeweiligen Wachstumsphase an. Während der Hauptwachstums- und Blütezeit im Sommer benötigt die Pflanze mehr Wasser als im Frühjahr oder Herbst. Langanhaltende Trockenheit und hohe Temperaturen können zu Welkeerscheinungen, einer reduzierten Blütenbildung und einem vorzeitigen Vergilben der Blätter führen. Ein aufmerksamer Gärtner erkennt diese Zeichen und reagiert mit einer durchdringenden Bewässerung.

Grundlagen des Wasserbedarfs

Der Wasserbedarf der Breitblättrigen Platterbse wird von mehreren Faktoren beeinflusst, darunter das Alter der Pflanze, die Bodenbeschaffenheit, der Standort und die aktuellen Wetterbedingungen. Junge, frisch gepflanzte Exemplare haben einen deutlich höheren Wasserbedarf als etablierte Pflanzen, da ihr Wurzelsystem noch klein und oberflächennah ist. In den ersten Wochen und Monaten nach der Pflanzung ist es daher entscheidend, den Boden konstant leicht feucht zu halten, um ein schnelles und kräftiges Anwachsen zu garantieren.

Die Art des Bodens spielt eine ebenso wichtige Rolle für die Häufigkeit der Bewässerung. Leichte, sandige Böden können Wasser nur schlecht speichern und trocknen sehr schnell aus, was häufigere Wassergaben erforderlich macht. Schwere, lehmige Böden hingegen halten die Feuchtigkeit sehr gut, neigen aber bei übermäßiger Bewässerung zu Staunässe. Ein idealer, humoser und gut durchlässiger Boden bietet die beste Balance und reduziert den Bewässerungsaufwand auf ein Minimum.

Der Standort hat ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf den Wasserverbrauch. Eine Platterbse an einem vollsonnigen, windigen Standort wird durch die höhere Verdunstung über die Blätter wesentlich mehr Wasser benötigen als eine Pflanze an einem geschützten, leicht halbschattigen Platz. Die intensive Sonneneinstrahlung und der Wind trocknen sowohl die Pflanze als auch den Boden schneller aus. Passe deine Bewässerungsroutine daher immer den spezifischen Gegebenheiten des Standortes an.

Während der Vegetationsperiode, insbesondere während der Blüte von Juni bis September, ist der Wasserbedarf am höchsten. In dieser Phase investiert die Pflanze viel Energie in das Wachstum und die Produktion von unzähligen Blüten, was einen konstanten Wasserfluss erfordert. Längere Trockenperioden in dieser Zeit können die Blühfreudigkeit stark beeinträchtigen. Eine regelmäßige Kontrolle der Bodenfeuchtigkeit ist daher im Sommer unerlässlich für eine prächtige Blütenfülle.

Richtige Bewässerungstechniken

Die Art und Weise, wie du deine Breitblättrige Platterbse bewässerst, ist genauso wichtig wie die Menge des Wassers. Die beste Methode ist eine durchdringende und gezielte Bewässerung direkt im Wurzelbereich. Vermeide es, das Wasser über die Blätter und Blüten zu gießen, da dies die Entstehung von Pilzkrankheiten wie Mehltau begünstigen kann. Ein langsames und tiefes Wässern mit einem Gartenschlauch oder einer Gießkanne stellt sicher, dass das Wasser in tiefere Bodenschichten vordringt und die gesamte Wurzelzone erreicht.

Es ist weitaus effektiver, seltener, aber dafür kräftig zu wässern, als täglich nur oberflächlich zu gießen. Eine durchdringende Bewässerung einmal pro Woche während trockener Phasen ist für etablierte Pflanzen oft ausreichend. Dieses Vorgehen regt die Wurzeln an, in die Tiefe zu wachsen, um die dort gespeicherte Feuchtigkeit zu erreichen, was die Trockenheitstoleranz der Pflanze langfristig stärkt. Oberflächliches Gießen hingegen fördert nur die Bildung von flachen Wurzeln, die die Pflanze anfälliger für Trockenstress machen.

Der beste Zeitpunkt für die Bewässerung sind die frühen Morgenstunden. Zu dieser Zeit ist die Verdunstung am geringsten, und die Pflanze kann das Wasser über den Tag hinweg optimal aufnehmen und nutzen. Eine Bewässerung in der prallen Mittagssonne ist ineffizient, da ein Großteil des Wassers verdunstet, bevor es die Wurzeln erreicht. Abendliches Gießen kann problematisch sein, da das Laub über Nacht feucht bleibt, was wiederum die Ausbreitung von Pilzkrankheiten fördert.

Um den Wasserbedarf zu überprüfen, kannst du die Fingerprobe anwenden: Stecke deinen Finger einige Zentimeter tief in die Erde nahe der Pflanze. Fühlt sich die Erde in dieser Tiefe trocken an, ist es Zeit zu gießen. Ist sie noch feucht, kannst du mit der nächsten Wassergabe noch warten. Diese einfache Methode hilft, ein Gefühl für den tatsächlichen Wasserbedarf zu entwickeln und sowohl eine Unter- als auch eine Überversorgung zu vermeiden, die beide schädlich für die Pflanze sein können.

Erkennen von Wasserstress

Die Breitblättrige Platterbse kommuniziert ihren Wasserbedarf deutlich durch sichtbare Anzeichen, die du als Gärtner richtig deuten solltest. Das erste und offensichtlichste Symptom für Wassermangel ist das Welken der Blätter und jungen Triebe. Besonders an heißen, sonnigen Tagen kann es vorkommen, dass die Pflanze ihre Blätter hängen lässt, um die Verdunstungsoberfläche zu reduzieren und Wasser zu sparen. Erholen sich die Blätter über Nacht nicht, ist dies ein klares Zeichen für akuten Trockenstress und es sollte umgehend gegossen werden.

Ein weiteres Anzeichen für eine unzureichende Wasserversorgung ist eine Veränderung der Blattfarbe. Die Blätter können anfangen, sich von den Rändern her gelb oder braun zu verfärben und wirken oft matt und glanzlos. Langanhaltender Wassermangel führt zudem zu einem verkümmerten Wachstum, einer deutlich reduzierten Blütenbildung und im schlimmsten Fall zum Abwerfen von Blättern und Blütenknospen. Die Pflanze schaltet in einen Überlebensmodus und reduziert alle nicht lebensnotwendigen Funktionen.

Auf der anderen Seite ist auch eine übermäßige Bewässerung schädlich und führt zu Symptomen, die denen von Trockenstress ähneln können. Staunässe im Wurzelbereich führt zu Sauerstoffmangel, wodurch die Wurzeln absterben und faulen. Infolgedessen kann die Pflanze kein Wasser mehr aufnehmen, was ebenfalls zu Welkeerscheinungen führt, obwohl der Boden nass ist. Gelbe Blätter, ein fauliger Geruch aus dem Boden und ein allgemeiner Wachstumsstillstand sind typische Anzeichen für Wurzelfäule durch Überwässerung.

Ein gesundes Gleichgewicht ist also entscheidend. Eine gut mit Wasser versorgte Breitblättrige Platterbse zeigt ein kräftiges, saftig grünes Laub, ein stetiges Wachstum und eine reiche Blütenfülle während der gesamten Saison. Durch regelmäßige Beobachtung lernst du, die Signale deiner Pflanze richtig zu interpretieren und kannst ihre Wasserversorgung optimal an ihre Bedürfnisse anpassen. So vermeidest du Stresssituationen und schaffst die besten Voraussetzungen für eine gesunde und prächtige Pflanze.

Mulchen zur Feuchtigkeitsregulierung

Eine äußerst effektive Methode zur Optimierung des Wasserhaushalts und zur Reduzierung des Gießaufwands ist das Mulchen des Bodens um die Breitblättrige Platterbse. Eine etwa fünf bis sieben Zentimeter dicke Schicht aus organischem Mulchmaterial wie Rindenmulch, Holzhäcksel, Laubkompost oder Rasenschnitt hat vielfältige positive Effekte. Die Mulchschicht wirkt wie eine isolierende Decke, die den Boden vor der direkten Sonneneinstrahlung schützt und die Verdunstung von wertvollem Bodenwasser erheblich reduziert.

Durch die verringerte Verdunstung bleibt der Boden unter der Mulchschicht länger feucht und kühler, was besonders an heißen Sommertagen von großem Vorteil ist. Dies schafft ein stabiles und wurzelfreundliches Bodenklima und sorgt dafür, dass die Pflanze auch zwischen den Gießintervallen konstant mit Feuchtigkeit versorgt wird. Du wirst feststellen, dass du deutlich seltener zur Gießkanne greifen musst, was nicht nur Wasser spart, sondern auch deine Arbeitszeit im Garten reduziert.

Ein weiterer großer Vorteil einer Mulchschicht ist die effektive Unterdrückung von Unkraut. Unkräuter sind nicht nur optisch störend, sondern konkurrieren auch mit deiner Platterbse um Wasser und Nährstoffe. Der Mulch blockiert das Sonnenlicht, das die meisten Unkrautsamen zum Keimen benötigen, und erschwert das Wachstum der wenigen, die es doch schaffen. Dies erleichtert die Pflege erheblich und stellt sicher, dass das verfügbare Wasser vollständig deiner Kletterpflanze zugutekommt.

Mit der Zeit zersetzt sich das organische Mulchmaterial und wird von den Bodenlebewesen in wertvollen Humus umgewandelt. Dieser Prozess verbessert nachhaltig die Bodenstruktur, erhöht die Wasserspeicherkapazität und reichert den Boden mit wichtigen Nährstoffen an. Bringe die Mulchschicht am besten im Frühjahr auf den bereits erwärmten und unkrautfreien Boden auf. Achte darauf, einen kleinen Bereich direkt um den Stängelgrund der Pflanze freizulassen, um Fäulnis am Stamm zu verhindern.

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