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Überwinterung der kugelamaranthe

Linden · 03.06.2025.

Die Kugelamaranthe wird in unseren Breiten überwiegend als einjährige Pflanze kultiviert, da sie aus tropischen Regionen stammt und nicht winterhart ist. Bereits bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt erleidet sie Schäden, und der erste Frost bedeutet in der Regel das Ende ihrer Lebensdauer im Freien. Dennoch ist es unter bestimmten Voraussetzungen möglich, die Pflanze zu überwintern und im nächsten Frühjahr erneut zur Blüte zu bringen. Diese Vorgehensweise ist zwar mit etwas Aufwand verbunden und nicht immer von Erfolg gekrönt, kann aber für ambitionierte Gärtner eine lohnende Herausforderung darstellen, insbesondere wenn es sich um eine besonders liebgewonnene Sorte handelt.

Die Entscheidung, eine Überwinterung zu versuchen, sollte bereits im Spätsommer getroffen werden, um die Pflanze entsprechend vorbereiten zu können. Nur absolut gesunde, kräftige und schädlingsfreie Exemplare haben eine realistische Chance, den Winter unbeschadet zu überstehen. Pflanzen, die bereits geschwächt sind oder Anzeichen von Krankheiten zeigen, werden die Strapazen der Überwinterung in einem Innenraumquartier kaum überleben. Die Überwinterung eignet sich zudem fast ausschließlich für Pflanzen, die im Kübel kultiviert werden, da das Ausgraben von Freilandpflanzen einen erheblichen Stress für das Wurzelsystem darstellt.

Bevor die Pflanze ins Winterquartier umzieht, müssen einige vorbereitende Maßnahmen getroffen werden. Reduziere ab Ende August die Düngergaben und stelle sie im September vollständig ein, um das Wachstum neuer, weicher Triebe zu verhindern. Auch die Wassergaben sollten allmählich reduziert werden, sodass der Wurzelballen zwar nicht austrocknet, aber tendenziell trockener gehalten wird als während der Hauptwachstumszeit. Dies signalisiert der Pflanze den Beginn der Ruhephase.

Der richtige Zeitpunkt für den Umzug ins Haus ist kurz vor dem ersten angekündigten Nachtfrost. Die Temperaturen sollten nachts noch nicht dauerhaft unter 5 bis 7 Grad Celsius fallen. Ein zu früher Umzug in einen warmen Innenraum kann die Pflanze verwirren und einen erneuten Wachstumsschub auslösen, was für die Überwinterung kontraproduktiv ist. Ein zu später Umzug riskiert Frostschäden, die die Pflanze nachhaltig schwächen können. Eine genaue Beobachtung der Wettervorhersage ist daher im Herbst unerlässlich.

Vor dem Einräumen sollte die Kugelamaranthe gründlich auf Schädlinge wie Blattläuse, Spinnmilben oder Weiße Fliegen untersucht werden. Schädlinge können sich in der trockenen, warmen Luft des Winterquartiers rasant vermehren und nicht nur die überwinternde Pflanze, sondern auch andere Zimmerpflanzen befallen. Behandle einen eventuellen Befall noch im Freien mit geeigneten biologischen Mitteln oder durch Abbrausen der Pflanze. Entferne außerdem alle abgestorbenen oder kranken Blätter und Blüten, um das Risiko von Fäulnis und Pilzbefall zu minimieren.

Das ideale winterquartier

Die Wahl des richtigen Winterquartiers ist der entscheidende Faktor für eine erfolgreiche Überwinterung der Kugelamaranthe. Der Raum muss hell und kühl sein, aber absolut frostfrei. Ideale Temperaturen liegen zwischen 5 und 12 Grad Celsius. Zu warme Temperaturen, insbesondere in Kombination mit Lichtmangel, führen zu einem sogenannten Geilwuchs. Die Pflanze treibt lange, dünne und schwache Triebe aus, die sehr anfällig für Schädlinge sind und die Pflanze unnötig Kraft kosten.

Geeignete Räume für die Überwinterung sind beispielsweise ein helles, kühles Treppenhaus, ein unbeheizter Wintergarten, ein frostfreies Gewächshaus oder ein Kellerraum mit einem großen Fenster. Ein nach Norden oder Osten ausgerichtetes Fenster ist oft besser geeignet als ein Südfenster, da die intensive Wintersonne die Pflanze zu stark erwärmen und zum Austreiben anregen könnte. Je kühler der Standort ist, desto weniger Licht wird benötigt, da der Stoffwechsel der Pflanze heruntergefahren ist.

Die Luftfeuchtigkeit im Winterquartier spielt ebenfalls eine Rolle. Sehr trockene Heizungsluft, wie sie in Wohnräumen üblich ist, begünstigt den Befall mit Spinnmilben. Eine höhere Luftfeuchtigkeit ist daher von Vorteil. Dies kann durch das Aufstellen von Wasserschalen oder durch gelegentliches Besprühen der Pflanze mit kalkarmem Wasser erreicht werden. Achte jedoch darauf, dass eine gute Luftzirkulation gewährleistet ist, um die Bildung von Grauschimmel zu verhindern.

Vermeide es, die Pflanze während des Winters häufig umzustellen, da jeder Standortwechsel Stress bedeutet. Sie sollte ihren festen Platz bekommen und dort die gesamte Ruheperiode verbringen können. Kontrolliere die Pflanze regelmäßig alle ein bis zwei Wochen auf Schädlinge und den allgemeinen Gesundheitszustand. So können eventuelle Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor sie sich zu einer ernsthaften Bedrohung entwickeln.

Pflege während des winters

Die Pflege der Kugelamaranthe während der Wintermonate beschränkt sich auf ein absolutes Minimum. Die Pflanze befindet sich in einer Ruhephase, in der ihr Wachstum und ihr Stoffwechsel stark reduziert sind. Die wichtigste und zugleich heikelste Pflegemaßnahme in dieser Zeit ist das Gießen. Der Wasserbedarf ist extrem gering, und der häufigste Fehler bei der Überwinterung ist das Übergießen, was unweigerlich zu Wurzelfäulnis führt.

Gieße nur so viel, dass der Wurzelballen nicht vollständig austrocknet. Die Erde sollte sich die meiste Zeit über eher trocken anfühlen. Eine kleine Wassergabe alle drei bis vier Wochen ist oft schon ausreichend. Die genaue Häufigkeit hängt von der Temperatur und der Größe des Topfes ab. Mache vor jedem Gießen die Fingerprobe. Nur wenn sich die Erde auch in mehreren Zentimetern Tiefe trocken anfühlt, wird eine kleine Menge Wasser verabreicht.

Gedüngt wird während der gesamten Überwinterungsphase von Oktober bis etwa März überhaupt nicht. Die Pflanze benötigt in ihrer Ruhephase keine zusätzlichen Nährstoffe. Eine Düngung würde den Stoffwechsel anregen und zu einem unerwünschten Austrieb führen, was die Pflanze schwächen würde. Die Nährstoffreserven im Boden und in der Pflanze selbst sind für diese Zeit vollkommen ausreichend.

Es ist normal, dass die Kugelamaranthe während des Winters einen Teil ihrer Blätter verliert. Dies ist kein Grund zur Sorge, solange die Stängel gesund und fest bleiben. Entferne regelmäßig gelbe oder vertrocknete Blätter, um Fäulnis vorzubeugen. Ein leichter Rückschnitt vor dem Einräumen kann helfen, die Pflanze kompakt zu halten und die Verdunstungsfläche zu reduzieren, ist aber nicht zwingend erforderlich. Ein stärkerer Rückschnitt erfolgt erst im Frühjahr vor dem Neuaustrieb.

Die vorbereitung auf die neue saison

Gegen Ende des Winters, etwa im März, wenn die Tage wieder länger werden und die Lichtintensität zunimmt, beginnt die Vorbereitung auf die neue Gartensaison. Die Pflanze erwacht langsam aus ihrer Winterruhe und kann nun schrittweise wieder an wärmere Temperaturen und mehr Wasser gewöhnt werden. Dies ist der richtige Zeitpunkt für einen kräftigen Rückschnitt, der den Neuaustrieb fördert und der Pflanze eine schöne, buschige Form gibt.

Schneide alle Triebe der Kugelamaranthe um etwa die Hälfte oder sogar bis auf ein Drittel zurück. Entferne dabei alle trockenen, dünnen oder schwachen Triebe vollständig. Der Rückschnitt regt die Pflanze an, aus den unteren, schlafenden Augen kräftig und verzweigt neu auszutreiben. Dies führt zu einer kompakteren Pflanze mit einer größeren Anzahl an Blüten im Sommer. Verwende für den Schnitt eine scharfe und saubere Gartenschere.

Nach dem Rückschnitt kann die Pflanze an einen wärmeren und helleren Ort gestellt werden, um den Austrieb zu fördern. Beginne nun auch wieder langsam mit dem Gießen, passe die Wassermenge aber dem beginnenden Wachstum an. Sobald sich die ersten neuen Blätter zeigen, kann auch mit einer ersten, schwach dosierten Düngung begonnen werden. Steigere die Wasser- und Düngergaben allmählich, je stärker die Pflanze wächst. Es kann auch der richtige Zeitpunkt sein, die Pflanze in frische, nährstoffreiche Erde umzutopfen.

Bevor die Kugelamaranthe wieder an ihren endgültigen Platz im Freien darf, muss sie, ähnlich wie junge Sämlinge, langsam an die Außenbedingungen gewöhnt werden. Dieser Abhärtungsprozess ist sehr wichtig, um einen Sonnenbrand an den neuen, zarten Blättern und einen Kälteschock zu vermeiden. Stelle die Pflanze ab Mitte April an frostfreien Tagen stundenweise an einen schattigen, geschützten Platz und hole sie nachts wieder herein. Erhöhe die Dauer und die Sonneneinstrahlung über ein bis zwei Wochen schrittweise, bis die Pflanze nach den Eisheiligen Mitte Mai dauerhaft draußen bleiben kann.

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