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Überwinterung der Breitblättrigen Platterbse

Daria · 05.05.2025.

Die Breitblättrige Platterbse ist eine ausdauernde und winterharte Staude, die in den meisten mitteleuropäischen Klimazonen ohne aufwendige Schutzmaßnahmen problemlos über den Winter kommt. Ihre Robustheit gegenüber kalten Temperaturen macht sie zu einer besonders dankbaren und langlebigen Bewohnerin im Garten. Dennoch gibt es einige einfache, aber wirkungsvolle Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um deine Pflanze optimal auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten und sicherzustellen, dass sie im nächsten Frühjahr wieder kräftig und gesund austreibt. Besonders junge Pflanzen oder Exemplare in rauen Lagen profitieren von einem leichten Winterschutz.

Die natürliche Winterhärte der Breitblättrigen Platterbse ist auf ihren Lebenszyklus als Staude zurückzuführen. Im Herbst zieht die Pflanze alle Energie aus den oberirdischen Trieben zurück in ihr kräftiges, tiefreichendes Wurzelsystem, das als Überwinterungsorgan dient. Die oberirdischen Teile der Pflanze sterben daraufhin ab, was ein völlig normaler Prozess ist und kein Grund zur Sorge. Im Frühjahr treibt die Pflanze dann mit neuer Kraft direkt aus dem Wurzelstock wieder aus.

Trotz dieser angeborenen Robustheit gibt es Faktoren, die die Winterhärte beeinflussen können. Pflanzen an sehr nassen, schlecht drainierten Standorten sind gefährdeter, da die Kombination aus Kälte und Nässe zu Wurzelfäule führen kann, was oft das sichere Ende für die Pflanze bedeutet. Ebenso können junge, im Herbst gepflanzte Exemplare, deren Wurzelsystem noch nicht vollständig etabliert ist, von einem Schutz vor den stärksten Frösten profitieren.

Die Vorbereitung auf den Winter beginnt bereits im Spätsommer. Stelle ab August jegliche Düngung ein, um die Pflanze nicht zur Bildung neuer, frostempfindlicher Triebe anzuregen. Die Pflanze soll stattdessen ihre Triebe ausreifen lassen und sich langsam auf die bevorstehende Ruhephase einstellen. Ein richtiges Timing bei den Vorbereitungsmaßnahmen ist entscheidend für eine erfolgreiche Überwinterung.

Der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt

Eine der wichtigsten Fragen bei der Wintervorbereitung ist der Zeitpunkt des Rückschnitts der abgestorbenen Triebe. Grundsätzlich hast du hier zwei Möglichkeiten: den Rückschnitt im Spätherbst oder im zeitigen Frühjahr vor dem Neuaustrieb. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, und die Entscheidung hängt oft von den persönlichen Vorlieben und den spezifischen Bedingungen im Garten ab. Ein Rückschnitt ist jedoch in jedem Fall notwendig.

Viele Gärtner bevorzugen den Rückschnitt im Spätherbst, nachdem der erste Frost die Triebe endgültig zum Absterben gebracht hat. Dabei werden alle oberirdischen Pflanzenteile etwa eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten. Der Vorteil dieser Methode liegt in der Optik und der Gartenhygiene. Der Garten sieht über den Winter ordentlicher aus, und potenzielles Nistmaterial für Krankheitserreger oder Schädlingseier wird entfernt.

Andere Gärtner plädieren dafür, die abgestorbenen Triebe über den Winter stehen zu lassen und erst im Frühjahr zurückzuschneiden. Das trockene Laub und die Stängel bieten dem Wurzelbereich einen natürlichen und effektiven Winterschutz vor eisigen Winden und starken Temperaturschwankungen. Zudem können die hohlen Stängel und das dichte Gewirr vielen nützlichen Insekten als Überwinterungsquartier dienen, was die Artenvielfalt im Garten fördert.

Unabhängig davon, für welche Methode du dich entscheidest, ist es wichtig, den Rückschnitt mit einer scharfen und sauberen Gartenschere durchzuführen. Ein sauberer Schnitt verhindert, dass die Schnittstellen ausfransen und Krankheitserregern eine Eintrittspforte bieten. Wenn du dich für den Frühjahrsschnitt entscheidest, sollte dieser erfolgen, bevor die neuen Triebe aus dem Boden sprießen, um diese nicht zu beschädigen.

Winterschutz für junge und exponierte Pflanzen

Obwohl etablierte Breitblättrige Platterbsen in der Regel keinen Winterschutz benötigen, ist er für junge Pflanzen im ersten Jahr nach der Pflanzung sehr zu empfehlen. Ihr Wurzelsystem ist noch nicht so tief und weit verzweigt, was sie anfälliger für das Durchfrieren des Bodens macht. Ein einfacher Schutz kann hier den entscheidenden Unterschied für ein erfolgreiches Überleben ausmachen und einen kräftigen Start im nächsten Frühjahr sichern.

Eine einfache und sehr wirksame Methode ist das Anhäufeln des Wurzelbereichs mit einer dicken Schicht aus organischem Material. Eine 10 bis 15 Zentimeter hohe Schicht aus trockenem Herbstlaub, Kompost, Stroh oder Tannenreisig isoliert den Boden und schützt den empfindlichen Wurzelstock vor starken Frösten und eisigen Winden. Diese Schutzschicht sollte nach dem herbstlichen Rückschnitt aufgebracht und im Frühjahr, sobald keine starken Fröste mehr zu erwarten sind, vorsichtig wieder entfernt werden.

Auch Pflanzen, die in besonders rauen, windexponierten Lagen oder in Höhenlagen mit strengen Wintern wachsen, profitieren von dieser Art des Winterschutzes. Kahlfröste, also tiefe Temperaturen ohne schützende Schneedecke, können dem Boden viel Feuchtigkeit entziehen und zu Trockenschäden an den Wurzeln führen. Die Mulchschicht wirkt hier wie eine isolierende Decke, die die Bodentemperatur ausgleicht und die Feuchtigkeit bewahrt.

Die Abdeckung sollte luftdurchlässig sein, um Fäulnisbildung zu vermeiden. Plastikfolien oder andere nicht atmungsaktive Materialien sind daher ungeeignet. Tannen- oder Fichtenreisig eignet sich besonders gut, da es nicht so schnell zusammensackt wie Laub und eine gute Luftzirkulation gewährleistet. Diese einfachen Maßnahmen erfordern nur wenig Aufwand, erhöhen aber die Überlebensrate deiner Pflanzen erheblich.

Überwinterung im Kübel

Die Überwinterung der Breitblättrigen Platterbse in einem Kübel erfordert etwas mehr Aufmerksamkeit als bei im Freiland ausgepflanzten Exemplaren. In einem Topf ist der Wurzelballen den kalten Temperaturen von allen Seiten ausgesetzt und kann wesentlich schneller und tiefer durchfrieren als das Erdreich im Garten. Daher ist ein angemessener Winterschutz für Kübelpflanzen unerlässlich, um das Überleben zu sichern.

Stelle den Kübel an einen geschützten Ort, idealerweise an eine Hauswand, wo er vor eisigen Winden und Niederschlägen geschützt ist. Der direkte Bodenkontakt sollte vermieden werden, um ein Anfrieren des Topfes und das Eindringen von Bodenkälte zu verhindern. Stelle den Kübel auf eine isolierende Unterlage aus Styropor, Holz oder auf kleine Tonfüße, um ihn vom kalten Untergrund zu entkoppeln.

Um den Wurzelballen vor dem Durchfrieren zu schützen, sollte der Kübel selbst gut eingepackt werden. Umwickle den Topf mit mehreren Lagen Jute, Vlies oder Luftpolsterfolie. Fülle die Zwischenräume zwischen Topf und Umwicklung zusätzlich mit isolierendem Material wie trockenem Laub oder Stroh auf. Die Oberfläche der Erde im Topf sollte ebenfalls mit einer dicken Schicht Reisig oder Laub abgedeckt werden.

Auch im Winter benötigt die Pflanze im Kübel gelegentlich Wasser, da der Wurzelballen nicht vollständig austrocknen darf. Gieße an frostfreien Tagen mäßig, gerade so viel, dass die Erde leicht feucht bleibt. Staunässe muss unbedingt vermieden werden, da gefrierendes Wasser den Topf sprengen und die Wurzeln schädigen kann. Mit diesem Schutz übersteht deine Platterbse auch im Kübel den Winter unbeschadet.

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