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Pflanzung und vermehrung der zwerg-schwertlilie

Daria · 19.06.2025.

Die erfolgreiche Etablierung und Vermehrung der Zwerg-Schwertlilie im eigenen Garten ist ein lohnendes Unterfangen, das mit ein wenig Fachwissen und der richtigen Technik mühelos gelingt. Diese kleinen Juwelen sind zwar robust, aber der Grundstein für ihre langanhaltende Gesundheit und Blütenpracht wird bereits bei der Pflanzung gelegt. Von der Wahl des exakten Zeitpunktes über die akribische Vorbereitung des Bodens bis hin zur korrekten Pflanztiefe gibt es einige entscheidende Details zu beachten. Ebenso faszinierend ist die Vermehrung, die es dir ermöglicht, deinen Bestand zu vergrößern oder diese wunderbaren Pflanzen mit Freunden zu teilen. Die gängigste und einfachste Methode ist die Teilung der Rhizome, aber auch die Anzucht aus Samen ist für den geduldigen Gärtner eine reizvolle Option. Dieser Leitfaden begleitet dich Schritt für Schritt durch den gesamten Prozess.

Der richtige Zeitpunkt für die Pflanzung von Zwerg-Schwertlilien ist entscheidend für ein schnelles und sicheres Anwachsen. Die mit Abstand beste Pflanzzeit ist der Spätsommer, von Ende Juli bis Anfang September. In dieser Periode befindet sich die Pflanze in einer relativen Ruhephase nach der Blüte, und der Boden ist noch warm genug, um die Bildung neuer Wurzeln vor dem Wintereinbruch zu fördern. Eine Pflanzung im Spätsommer gibt der Iris ausreichend Zeit, sich zu etablieren, sodass sie im darauffolgenden Frühjahr bereits ihre volle Blütenpracht entfalten kann. Eine Frühjahrspflanzung ist ebenfalls möglich, birgt aber das Risiko, dass die Pflanze ihre gesamte Energie in das Anwachsen steckt und die Blüte im ersten Jahr ausfällt.

Unabhängig vom gewählten Zeitpunkt solltest du die Pflanzung idealerweise an einem kühlen, bewölkten Tag vornehmen, um den Stress für die Pflanzen zu minimieren. Starke Sonneneinstrahlung und Hitze können die frisch gesetzten Rhizome und Wurzeln schnell austrocknen und das Anwachsen erschweren. Falls du die Rhizome nicht sofort pflanzen kannst, lagere sie an einem kühlen, trockenen und luftigen Ort. Vermeide es, sie in Plastiktüten aufzubewahren, da sich darin Feuchtigkeit staut, die schnell zu Fäulnis führen kann. Je kürzer die Zeitspanne zwischen dem Kauf oder der Teilung und der Pflanzung ist, desto besser sind die Erfolgsaussichten.

Beim Kauf von Zwerg-Schwertlilien wirst du in der Regel wurzelnackte Rhizome oder bereits getopfte Pflanzen finden. Wurzelnackte Rhizome sind oft kostengünstiger und etablieren sich sehr gut, wenn sie zur richtigen Zeit gepflanzt werden. Achte beim Kauf darauf, dass die Rhizome fest und prall sind und keine weichen, matschigen Stellen oder Anzeichen von Schimmel aufweisen. Jedes Rhizom sollte mindestens einen gesunden Blattfächer oder zumindest eine deutliche Knospe für das neue Wachstum besitzen. Getopfte Pflanzen bieten den Vorteil, dass sie flexibler über die Saison hinweg gepflanzt werden können, sind aber meist teurer.

Die Vorbereitung der Rhizome vor der Pflanzung ist ein wichtiger Schritt. Kürze die Blätter auf eine Länge von etwa 10 bis 15 Zentimetern zurück. Dies reduziert die Wasserverdunstung und verhindert, dass die Pflanze durch Wind ins Wanken gerät, bevor sie fest eingewurzelt ist. Auch die Wurzeln können leicht eingekürzt werden, um die Bildung neuer Feinwurzeln anzuregen. Untersuche die Rhizome nochmals gründlich auf beschädigte oder kranke Stellen und schneide diese mit einem sauberen Messer heraus. Ein kurzes Tauchbad in einer schwachen Fungizidlösung kann zusätzlich vor Fäulnis schützen.

Vorbereitung des pflanzbettes

Eine sorgfältige Vorbereitung des Pflanzbettes ist die halbe Miete für eine erfolgreiche Kultur der Zwerg-Schwertlilie. Beginne damit, den ausgewählten Standort vollständig von Unkraut und Wurzelresten zu befreien, da diese in direkter Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe stehen würden. Grabe den Boden anschließend mindestens spatentief, also etwa 25 bis 30 Zentimeter tief, um. Dies lockert den Boden, verbessert die Belüftung und erleichtert den Wurzeln das Eindringen in tiefere Schichten. Bei dieser Gelegenheit kannst du auch Steine oder andere Fremdkörper aus dem Boden entfernen.

Der wichtigste Aspekt bei der Bodenvorbereitung ist die Optimierung der Drainage, denn Zwerg-Schwertlilien verabscheuen „nasse Füße“. Wenn dein Gartenboden zur Verdichtung neigt oder sehr lehmhaltig ist, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um Bodenverbesserungsmittel einzuarbeiten. Mische großzügig groben Sand, Splitt oder feinen Kies unter die ausgehobene Erde. Als Faustregel gilt, dass etwa ein Drittel des Volumens aus diesen mineralischen Zuschlagstoffen bestehen sollte. Dies schafft eine dauerhaft lockere und durchlässige Struktur, in der sich die Rhizome wohlfühlen und keine Gefahr von Staunässe besteht.

Auf eine übermäßige Anreicherung mit organischem Material solltest du verzichten. Zwerg-Schwertlilien sind an magere Böden angepasst und benötigen keine großen Mengen an Humus. Eine kleine Gabe reifen Komposts kann bei sehr armen Sandböden sinnvoll sein, um die Wasserspeicherfähigkeit leicht zu erhöhen und einige Nährstoffe bereitzustellen. Vermeide jedoch frischen Mist oder große Mengen an Torf, da diese zu einem nährstoffreichen, feuchtigkeitsspeichernden Milieu führen, das Fäulniserreger fördert und die Pflanzen anfällig für Krankheiten macht. Ein mineralischer Volldünger mit niedrigem Stickstoff- und hohem Kaliumanteil kann bei Bedarf leicht in die obere Bodenschicht eingearbeitet werden.

Nachdem du den Boden gelockert und verbessert hast, ebne die Fläche mit einem Rechen und lasse sie idealerweise einige Tage ruhen, damit sie sich setzen kann. Kurz vor der Pflanzung kannst du die Oberfläche nochmals leicht auflockern. Für eine besonders gute Drainage und um die Rhizome der wärmenden Sonne auszusetzen, empfiehlt es sich, kleine Pflanzhügel oder einen leicht erhöhten Damm anzulegen. Auf diesem Damm werden die Rhizome später platziert, was sicherstellt, dass ihr „Rücken“ immer gut abtrocknen kann. Diese Technik ist besonders in niederschlagsreichen Gebieten oder bei schweren Böden von unschätzbarem Wert.

Die richtige pflanztechnik

Die Pflanztechnik für Zwerg-Schwertlilien unterscheidet sich grundlegend von der vieler anderer Stauden und ist entscheidend für ihre Gesundheit. Der häufigste Fehler ist eine zu tiefe Pflanzung, die unweigerlich zu Fäulnis und dem Ausbleiben der Blüte führt. Die Rhizome der Zwerg-Schwertlilie müssen so gepflanzt werden, dass ihre Oberseite nach der Pflanzung noch leicht aus der Erde herausschaut oder zumindest von der Sonne beschienen werden kann. Man sagt, das Rhizom müsse die Sonne „fühlen“ können. Dies ist essenziell, da die Sonneneinstrahlung das Rhizom abtrocknet, desinfiziert und die Blütenbildung für das nächste Jahr anregt.

Beginne damit, ein Pflanzloch zu graben, das breit genug ist, um die Wurzeln bequem auszubreiten. In der Mitte des Lochs formst du aus der Erde einen kleinen Hügel. Die Höhe dieses Hügels sollte so bemessen sein, dass das Rhizom, wenn es darauf platziert wird, mit seiner Oberseite genau auf dem Niveau der umgebenden Erdoberfläche liegt. Die Wurzeln werden nun vorsichtig an den Seiten des Hügels nach unten ausgebreitet. Diese Methode stellt sicher, dass das Rhizom hoch genug sitzt und die Wurzeln dennoch guten Bodenkontakt haben, um die Pflanze zu verankern und mit Wasser und Nährstoffen zu versorgen.

Fülle nun das Pflanzloch mit der vorbereiteten, lockeren Erde auf und achte dabei darauf, dass die Wurzeln gut bedeckt sind. Drücke die Erde um die Pflanze herum sanft, aber bestimmt an, um einen guten Bodenschluss herzustellen und Luftlöcher zu vermeiden. Das Rhizom selbst sollte dabei nicht mit Erde bedeckt werden. Nach dem Andrücken der Erde sollte der obere Teil des Rhizoms, der „Rücken“, sichtbar bleiben. Ein häufiger Fehler ist das anschließende Mulchen direkt über dem Rhizom, was unbedingt vermieden werden muss, da dies Feuchtigkeit einschließt und Fäulnis fördert.

Nach der Pflanzung ist ein einmaliges, durchdringendes Wässern erforderlich. Dies schlämmt die Erde an die Wurzeln und hilft der Pflanze, sich zu etablieren. In den folgenden Wochen solltest du den Boden leicht feucht, aber nicht nass halten, bis du Anzeichen neuen Wachstums siehst. Halte einen Pflanzabstand von etwa 15 bis 20 Zentimetern zwischen den einzelnen Rhizomen ein. Dieser Abstand mag anfangs großzügig erscheinen, aber die Zwerg-Schwertlilien bilden schnell dichte Horste und benötigen den Platz, um sich gut entwickeln zu können und eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten.

Vermehrung durch rhizomteilung

Die Vermehrung durch Teilung ist die zuverlässigste, schnellste und einfachste Methode, um deinen Bestand an Zwerg-Schwertlilien zu vergrößern und sortenechte Nachkommen zu erhalten. Diese vegetative Vermehrungsform stellt sicher, dass die neuen Pflanzen genetisch identisch mit der Mutterpflanze sind und somit dieselben Blütenfarben, -formen und Wuchseigenschaften aufweisen. Zudem ist die Teilung, wie bereits erwähnt, eine notwendige Pflegemaßnahme, um ältere Horste zu verjüngen und ihre Blühfreudigkeit zu erhalten. Alle drei bis vier Jahre ist ein guter Rhythmus, um die Pflanzen fit und vital zu halten.

Der beste Zeitpunkt für die Teilung ist der Spätsommer, einige Wochen nach der Blütezeit. Zu diesem Zeitpunkt hat die Pflanze bereits Reserven für die nächste Saison im Rhizom eingelagert und kann sich vor dem Winter noch gut am neuen Standort etablieren. Grabe den gesamten Horst vorsichtig mit einer Grabegabel aus dem Boden und achte darauf, die Rhizome so wenig wie möglich zu verletzen. Schüttle die lose Erde ab oder spüle sie bei Bedarf mit einem sanften Wasserstrahl ab, um die Struktur des Wurzelstocks besser erkennen zu können. Du wirst ein Geflecht aus älteren, zentralen Rhizomen und jüngeren, äußeren Rhizomen sehen.

Nun erfolgt die eigentliche Teilung. Mit einem scharfen, desinfizierten Messer oder durch vorsichtiges Brechen von Hand trennst du die jungen, kräftigen Rhizomstücke von den älteren, oft holzigen und wurzelarmen Teilen in der Mitte ab. Entsorge die alten, verbrauchten Rhizomteile, da sie kaum noch blühfähig sind. Jedes neue Teilstück, das zur Weiterkultur verwendet wird, sollte mindestens einen gesunden Blattfächer und idealerweise einige kräftige Wurzeln besitzen. Kleinere Stücke ohne Blattfächer, aber mit einer sichtbaren „Auge“ (Knospe) können ebenfalls anwachsen, benötigen aber möglicherweise länger, um zur Blüte zu gelangen.

Die frisch gewonnenen Teilstücke werden nun für die Pflanzung vorbereitet und behandelt. Kürze die Blätter fächerförmig auf etwa 10 Zentimeter ein, um die Verdunstung zu reduzieren. Alle Schnittflächen am Rhizom sollten idealerweise für einige Stunden an der Luft abtrocknen oder mit Holzkohlepulver bestäubt werden, um das Eindringen von Fäulniserregern zu verhindern. Pflanze die vorbereiteten Rhizome anschließend wie zuvor beschrieben an einem neuen, gut vorbereiteten Standort oder im erneuerten, mit Kompost und Sand aufgebesserten alten Pflanzbeet. Eine gründliche Wässerung nach der Pflanzung schließt den Prozess ab.

Anzucht aus samen: eine methode für geduldige

Die Vermehrung von Zwerg-Schwertlilien aus Samen ist eine faszinierende, aber auch langwierige Methode, die sich von der vegetativen Teilung grundlegend unterscheidet. Während bei der Teilung Klone der Mutterpflanze entstehen, führt die sexuelle Vermehrung durch Samen zu genetisch neuen Individuen. Das bedeutet, dass die Nachkommen in ihren Eigenschaften wie Blütenfarbe, Größe und Form variieren können, was besonders für Züchter und experimentierfreudige Gärtner von großem Reiz ist. Du solltest dir jedoch bewusst sein, dass es vom Zeitpunkt der Aussaat bis zur ersten Blüte drei oder mehr Jahre dauern kann.

Um Samen zu gewinnen, musst du nach der Blüte auf das Entfernen der verblühten Stängel verzichten. Lasse die Samenkapseln an der Pflanze ausreifen, bis sie eine bräunliche Farbe annehmen und beginnen, an den Nähten aufzuplatzen. Ernte die Kapseln, bevor sie sich vollständig öffnen und die Samen herausfallen. Breche die Kapseln vorsichtig auf und entnehme die Samen. Lasse sie an einem trockenen, luftigen Ort für einige Tage nachtrocknen, bevor du sie lagerst oder aussäst. Die Samen der Iris pumila sind Kaltkeimer, was bedeutet, dass sie eine Kälteperiode benötigen, um ihre Keimhemmung zu durchbrechen.

Die Aussaat erfolgt am besten im Herbst in Saatschalen oder Töpfe, die mit einer gut durchlässigen Aussaaterde gefüllt sind. Säe die Samen auf der Oberfläche aus und bedecke sie nur leicht mit einer dünnen Schicht Sand oder feinem Kies. Wässere die Aussaat vorsichtig und stelle die Gefäße an einem geschützten Ort im Freien auf. Dort sind sie den natürlichen Witterungsbedingungen, einschließlich der für die Keimung notwendigen Winterkälte, ausgesetzt. Schütze die Aussaat vor starkem Regen und Vögeln, zum Beispiel durch eine Abdeckung mit einem feinen Netz.

Im Frühjahr, wenn sich der Boden erwärmt, beginnt die Keimung. Halte das Substrat ab diesem Zeitpunkt gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Die jungen Sämlinge sehen anfangs wie kleine Grashalme aus und wachsen im ersten Jahr nur sehr langsam. Lasse die Sämlinge für mindestens ein, besser zwei Jahre in der Saatschale wachsen, bevor du sie vorsichtig pikierst und in einzelne Töpfe oder an einen geschützten Platz im Garten pflanzt. Es erfordert Geduld und sorgfältige Pflege, aber die Belohnung, eine selbst gezogene, vielleicht sogar völlig neue Farbvariante der Zwerg-Schwertlilie zur Blüte zu bringen, ist für jeden Pflanzenliebhaber ein besonderes Erlebnis.

📷  Jerzy OpiołaCC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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