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Pflanzung und Vermehrung der großen Fetthenne

Linden · 11.03.2025.

Die Pflanzung und Vermehrung der Großen Fetthenne ist erfreulich unkompliziert und macht sie zu einer idealen Pflanze für Gartenneulinge sowie für erfahrene Gärtner, die ihren Bestand kostengünstig erweitern möchten. Ihre bemerkenswerte Fähigkeit, aus kleinsten Pflanzenteilen neue Wurzeln zu bilden, ist legendär und bietet vielfältige Möglichkeiten zur Vermehrung. Die beste Zeit für die Pflanzung ist das Frühjahr oder der Herbst, wenn der Boden noch warm ist und die Pflanze genügend Zeit hat, vor dem Winter oder der Sommerhitze gut einzuwurzeln. Eine sorgfältige Vorbereitung des Standortes ist der Schlüssel zum Erfolg, wobei der Fokus vor allem auf einer hervorragenden Drainage liegen muss, um die sukkulenten Wurzeln vor Fäulnis zu schützen.

Die Wahl des richtigen Zeitpunktes für die Pflanzung ist ein entscheidender Faktor für das erfolgreiche Anwachsen der Großen Fetthenne. Das Frühjahr, nach den letzten Frösten, ist ideal. Der Boden erwärmt sich langsam, und die zunehmende Tageslänge regt das Wachstum an. Die Pflanze hat die gesamte Saison Zeit, ein kräftiges Wurzelsystem zu entwickeln, das sie widerstandsfähig für den kommenden Winter macht. Alternativ ist auch der frühe Herbst eine sehr gute Pflanzzeit. Der Boden ist vom Sommer noch aufgewärmt, und die gemäßigten Temperaturen und regelmäßigen Niederschläge erleichtern das Anwachsen. Eine Pflanzung im Hochsommer sollte vermieden werden, da Hitze und Trockenstress die junge Pflanze stark belasten können.

Bevor du mit der eigentlichen Pflanzung beginnst, ist eine gründliche Vorbereitung des Bodens unerlässlich. Die Große Fetthenne toleriert zwar nährstoffarme Böden, aber auf eine gute Durchlässigkeit kann sie nicht verzichten. Grabe das Pflanzloch mindestens doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen der Pflanze. Lockere die Erde am Boden des Lochs gut auf. Wenn du einen schweren, lehmigen Boden hast, ist dies der Moment, um großzügig Sand, feinen Kies oder Splitt unter die Aushuberde zu mischen. Diese mineralischen Zuschlagstoffe verbessern die Bodenstruktur und verhindern Staunässe, die für die Fetthenne tödlich sein kann.

Der Pflanzvorgang selbst ist einfach. Nimm die Pflanze vorsichtig aus dem Topf und lockere den Wurzelballen an den Seiten leicht mit den Fingern auf, besonders wenn er sehr dicht ist. Dies regt die Wurzeln an, in den umliegenden Boden hineinzuwachsen. Setze die Pflanze so in das vorbereitete Loch, dass die Oberseite des Wurzelballens auf gleicher Höhe mit dem umliegenden Erdniveau ist. Fülle das Loch mit der vorbereiteten Erde auf, drücke sie leicht an, um Luftlöcher zu beseitigen, und gieße die Pflanze anschließend kräftig an. Dieses sogenannte Einschlämmen sorgt für einen guten Bodenschluss und versorgt die Wurzeln direkt mit Feuchtigkeit.

Nach der Pflanzung benötigt die junge Große Fetthenne etwas mehr Aufmerksamkeit als eine etablierte Pflanze. Halte den Boden in den ersten Wochen gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Dies hilft der Pflanze, neue Wurzeln zu bilden und sich am neuen Standort zu etablieren. Sobald du neues Wachstum bemerkst, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Pflanze erfolgreich angewachsen ist. Von diesem Zeitpunkt an kannst du die Wassergaben schrittweise reduzieren und die Pflanze ihrer natürlichen Trockenheitstoleranz überlassen. Eine Mulchschicht aus feinem Kies oder Splitt kann dabei helfen, die Bodenfeuchtigkeit zu regulieren und das Wachstum von Unkraut zu unterdrücken.

Vermehrung durch Teilung

Die Teilung ist eine der einfachsten und effektivsten Methoden, um die Große Fetthenne zu vermehren und gleichzeitig ältere, zu groß gewordene Horste zu verjüngen. Der beste Zeitpunkt für die Teilung ist ebenfalls das Frühjahr, kurz nachdem die neuen Triebe zu sprießen beginnen. Zu diesem Zeitpunkt hat die Pflanze die meiste Energie für neues Wachstum und die Wunden verheilen schnell. Alternativ kann die Teilung auch im Herbst nach der Blüte erfolgen, was der Pflanze genügend Zeit gibt, vor dem Wintereinbruch neue Wurzeln zu bilden. Wähle für die Teilung einen bedeckten Tag, um die empfindlichen Wurzeln vor dem Austrocknen durch direkte Sonneneinstrahlung zu schützen.

Für die Teilung gräbst du den gesamten Wurzelstock der Mutterpflanze vorsichtig mit einer Grabegabel oder einem Spaten aus. Versuche dabei, so viele Wurzeln wie möglich unbeschädigt zu lassen. Schüttle oder spüle die überschüssige Erde sanft vom Wurzelballen, um einen besseren Überblick über die Struktur zu bekommen. Nun kannst du den Horst in mehrere kleinere Stücke teilen. Bei jüngeren Pflanzen lässt sich der Wurzelballen oft einfach mit den Händen auseinanderziehen. Bei älteren, verholzten Exemplaren benötigst du möglicherweise ein scharfes Messer, einen Spaten oder sogar eine kleine Säge, um den dichten Wurzelstock zu durchtrennen.

Jedes Teilstück sollte über mindestens einen oder mehrere gesunde Triebe und einen gut entwickelten Wurzelanteil verfügen. Je größer die Teilstücke sind, desto schneller werden sie sich zu stattlichen neuen Pflanzen entwickeln. Entferne alle beschädigten oder abgestorbenen Wurzelteile und Triebe von den neu gewonnenen Stücken. Es ist eine gute Praxis, die Schnittstellen kurz an der Luft antrocknen zu lassen, bevor die Teilstücke wieder eingepflanzt werden. Dies reduziert das Risiko von Fäulnisinfektionen an den frischen Wunden.

Die neu gewonnenen Teilstücke werden wie neu gekaufte Pflanzen behandelt und an ihrem neuen Standort eingepflanzt. Bereite die Pflanzlöcher wie zuvor beschrieben vor und achte auf eine gute Drainage. Setze die Teilstücke in der richtigen Tiefe ein, fülle sie mit Erde auf und gieße sie gründlich an. Eine regelmäßige Wasserversorgung in den ersten Wochen nach der Teilung ist entscheidend für ein erfolgreiches Anwachsen. Die Teilung alle drei bis fünf Jahre hält die Große Fetthenne nicht nur vital und blühfreudig, sondern beschert dir auch eine Fülle neuer Pflanzen, mit denen du deinen Garten gestalten oder Freunde beschenken kannst.

Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung der Großen Fetthenne durch Stecklinge ist außerordentlich einfach und hat eine sehr hohe Erfolgsquote, was sie zu einer beliebten Methode macht. Diese sukkulente Pflanze besitzt die bemerkenswerte Fähigkeit, sowohl aus Stängel- als auch aus Blattstecklingen neue Pflanzen zu bilden. Die beste Zeit für die Stecklingsvermehrung ist vom späten Frühjahr bis zum Hochsommer, wenn die Pflanze in vollem Wachstum ist. Zu diesem Zeitpunkt sind die Triebe kräftig und vital, was die Bewurzelung begünstigt. Alles, was du benötigst, ist eine gesunde Mutterpflanze und ein scharfes, sauberes Messer oder eine Gartenschere.

Für die Vermehrung durch Stängelstecklinge schneidest du einfach einen gesunden, etwa 10 bis 15 Zentimeter langen Trieb von der Mutterpflanze ab. Wähle einen Trieb, der noch nicht blüht, da diese Stecklinge ihre Energie in die Wurzelbildung und nicht in die Blütenproduktion stecken. Entferne die unteren Blätter des Stecklings, sodass ein kahler Stängel von etwa 5 Zentimetern Länge entsteht. An den Stellen, an denen die Blätter saßen, befinden sich schlafende Augen, aus denen sich leicht neue Wurzeln bilden können. Lasse die Schnittstelle des Stecklings für einige Stunden oder über Nacht an der Luft trocknen. Dies verhindert, dass Fäulnis in die offene Wunde eindringt.

Nach dem Trocknen können die Stecklinge direkt in die Erde gesteckt werden. Du kannst sie entweder in kleine Töpfe mit einer gut durchlässigen Anzuchterde, einer Mischung aus Sand und Erde oder direkt an ihren endgültigen Platz im Gartenbeet setzen. Stecke den Steckling so tief in die Erde, dass die untersten Blattknoten bedeckt sind. Drücke die Erde um den Steckling herum leicht an. Halte das Substrat in den folgenden Wochen leicht feucht, aber vermeide Staunässe. Innerhalb weniger Wochen werden sich die ersten Wurzeln bilden, und der Steckling beginnt, neues Wachstum zu zeigen.

Eine noch faszinierendere Methode ist die Vermehrung durch Blattstecklinge, obwohl diese etwas länger dauert. Dafür zupfst du einfach ein gesundes, kräftiges Blatt von der Pflanze ab. Achte darauf, dass du das Blatt direkt an der Basis vom Stängel löst, da sich dort das meristematische Gewebe befindet, das für die neue Pflanzenbildung verantwortlich ist. Lege das Blatt einfach auf eine Schale mit leicht feuchtem Sand oder Kakteenerde. Stelle die Schale an einen hellen, aber nicht vollsonnigen Ort. Nach einigen Wochen wirst du sehen, wie sich an der Basis des Blattes winzige Wurzeln und eine kleine neue Blattrosette bilden.

Aussaat als Vermehrungsmethode

Die Vermehrung der Großen Fetthenne durch Aussaat ist ebenfalls möglich, wird aber seltener praktiziert als die vegetative Vermehrung durch Teilung oder Stecklinge. Der Hauptgrund dafür ist, dass es eine langsamere Methode ist und die Nachkommen von kultivierten Sorten oft nicht sortenecht fallen. Das bedeutet, dass die neuen Pflanzen in ihren Eigenschaften wie Blütenfarbe, Wuchshöhe oder Blattfärbung von der Mutterpflanze abweichen können. Für Züchter oder experimentierfreudige Gärtner kann dies jedoch ein spannender Weg sein, um möglicherweise neue, interessante Variationen zu entdecken. Für den Hobbygärtner, der eine bestimmte Sorte erhalten möchte, sind Stecklinge oder Teilung die sicherere Wahl.

Wenn du dich für die Aussaat entscheidest, benötigst du zunächst reifes Saatgut. Dieses kannst du im Herbst von den getrockneten Blütenständen deiner eigenen Pflanzen ernten oder im Fachhandel kaufen. Die Samen der Großen Fetthenne sind sehr fein. Da es sich um Kaltkeimer handelt, benötigen die Samen eine Kälteperiode (Stratifikation), um ihre Keimruhe zu durchbrechen. Du kannst diesen Prozess imitieren, indem du die Samen in einem kleinen Beutel mit feuchtem Sand mischst und diesen für vier bis sechs Wochen im Kühlschrank aufbewahrst. Alternativ kannst du die Aussaat auch im Spätherbst oder Winter direkt im Freiland in eine Saatschale vornehmen, sodass der natürliche Winter die Kältebehandlung übernimmt.

Für die Aussaat im Haus füllst du eine flache Anzuchtschale mit einer lockeren, nährstoffarmen Anzuchterde. Befeuchte das Substrat leicht und verteile die feinen Samen so gleichmäßig wie möglich auf der Oberfläche. Da die Große Fetthenne ein Lichtkeimer ist, sollten die Samen nicht oder nur hauchdünn mit Erde oder feinem Sand bedeckt werden. Decke die Schale mit einer transparenten Haube oder Frischhaltefolie ab, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, und stelle sie an einen hellen, warmen Ort bei etwa 20 Grad Celsius. Lüfte die Abdeckung täglich, um Schimmelbildung vorzubeugen.

Die Keimung kann einige Wochen bis Monate dauern, also ist Geduld gefragt. Halte das Substrat während dieser Zeit konstant leicht feucht, aber nicht nass, am besten mit einer Sprühflasche. Sobald die Sämlinge groß genug sind, um sie zu handhaben, und die ersten echten Blattpaare entwickelt haben, können sie vorsichtig pikiert und in einzelne kleine Töpfe umgetopft werden. Ziehe die jungen Pflanzen an einem geschützten Ort weiter, bis sie kräftig genug sind, um ins Freiland ausgepflanzt zu werden. Dies ist in der Regel im späten Frühjahr des folgenden Jahres der Fall.

Besondere Überlegungen bei der Pflanzung

Bei der Pflanzung der Großen Fetthenne gibt es einige besondere Aspekte, die über die grundlegenden Schritte hinausgehen und zu einem noch besseren Ergebnis führen können. Eine dieser Überlegungen ist die Pflanzung in Gruppen. Die Große Fetthenne wirkt am besten, wenn sie in Gruppen von drei, fünf oder mehr Pflanzen gepflanzt wird. Dies schafft ein eindrucksvolles, geschlossenes Bild und verstärkt die visuelle Wirkung der Blütenstände im Spätsommer und Herbst. Die einzelnen Pflanzen wachsen zu einer dichten, welligen Masse zusammen, die Unkraut effektiv unterdrückt und dem Beet eine starke Struktur verleiht.

Eine weitere Überlegung ist die Kombination mit anderen Pflanzen. Die Große Fetthenne ist ein exzellenter Partner für viele andere Stauden und Gräser. Ihre kräftige, sukkulente Textur bildet einen wunderschönen Kontrast zu den feinen Halmen von Ziergräsern wie dem Federgras (Stipa) oder dem Lampenputzergras (Pennisetum). Auch die Kombination mit anderen spätblühenden Stauden wie Astern, Sonnenhut (Rudbeckia) oder Herbst-Anemonen ist sehr reizvoll. Achte bei der Auswahl der Pflanzpartner darauf, dass sie ähnliche Standortansprüche an Sonne und durchlässigen Boden haben.

Die Pflanzung in Kübeln und Töpfen ist eine hervorragende Option für Balkone, Terrassen oder kleine Gärten. Wähle ein ausreichend großes Pflanzgefäß, damit der Wurzelballen genügend Platz hat. Entscheidend für die Kübelkultur ist eine Drainageschicht am Boden des Topfes, zum Beispiel aus Blähton, Kies oder Tonscherben, über die du ein Vlies legst, damit sie sich nicht mit der Erde vermischt. Verwende eine hochwertige, strukturstabile Kübelpflanzenerde, die du mit einem Drittel Sand oder Blähton vermischst, um die Durchlässigkeit zu erhöhen. Im Kübel benötigt die Pflanze regelmäßigeres, aber dennoch vorsichtiges Gießen, da das Substrat schneller austrocknet.

Schließlich solltest du auch die zukünftige Entwicklung der Pflanze bei der Pflanzung berücksichtigen. Die Große Fetthenne breitet sich langsam horstartig aus und wird von Jahr zu Jahr größer. Plane also von Anfang an genügend Platz ein, damit die Pflanze ihre volle Größe erreichen kann, ohne benachbarte Pflanzen zu bedrängen. Ein Pflanzabstand von etwa 40 bis 60 Zentimetern, je nach Sorte, ist ein guter Richtwert. Dies gewährleistet nicht nur genügend Platz für das Wachstum, sondern sorgt auch für eine gute Luftzirkulation, die für die Pflanzengesundheit wichtig ist.

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