Die erfolgreiche etablierung der flachblättrigen mannstreu in deinem garten beginnt mit der richtigen pflanzung, die den grundstein für eine gesunde und langlebige staude legt. Diese architektonisch anmutende pflanze mit ihren stahlblauen blüten ist eine bereicherung für jedes sonnige beet und zieht mit ihrer struktur und farbe alle blicke auf sich. Glücklicherweise ist die pflanzung unkompliziert, solange du die grundlegenden bedürfnisse der pflanze an standort und boden berücksichtigst. Auch die vermehrung ist auf verschiedene weisen möglich, sodass du die anzahl deiner pflanzen leicht erhöhen oder sie mit anderen gartenfreunden teilen kannst. In den folgenden kapiteln werden wir detailliert darauf eingehen, wie du die mannstreu fachgerecht pflanzt und erfolgreich vermehrst.
Der ideale zeitpunkt für die pflanzung der flachblättrigen mannstreu ist das frühjahr, nachdem die letzten starken fröste vorüber sind. Dies gibt der pflanze ausreichend zeit, um über den sommer ein kräftiges wurzelsystem zu entwickeln und sich gut am neuen standort zu etablieren, bevor der nächste winter kommt. Alternativ ist auch eine pflanzung im herbst möglich, die jedoch früh genug erfolgen sollte, damit die pflanze vor dem ersten frost noch gut anwachsen kann. Die wahl des richtigen zeitpunkts ist entscheidend für einen guten start und minimiert den pflegeaufwand in der anfangsphase.
Bevor du mit der eigentlichen pflanzung beginnst, ist eine sorgfältige vorbereitung des pflanzlochs von großer bedeutung. Das loch sollte etwa doppelt so breit und tief wie der wurzelballen der gekauften pflanze sein. Dies lockert den umliegenden boden auf und erleichtert es den wurzeln, sich auszubreiten. Bei schweren oder lehmigen böden ist es unerlässlich, eine drainageschicht aus sand oder feinem kies am boden des pflanzlochs einzubringen, um staunässe effektiv zu verhindern. Mische auch den ausgehobenen boden mit reichlich sand, um die durchlässigkeit zu verbessern.
Setze die pflanze so in das vorbereitete loch, dass die oberkante des wurzelballens auf dem gleichen niveau wie die umgebende erde ist. Ein zu tiefes pflanzen kann zu fäulnis am wurzelhals führen, während ein zu hohes pflanzen die wurzeln austrocknen lässt. Fülle das loch anschließend mit der verbesserten erde auf und drücke sie leicht an, um lufteinschlüsse zu vermeiden. Nach der pflanzung ist ein einmaliges, kräftiges angießen wichtig, damit der wurzelballen guten kontakt zum umliegenden erdreich bekommt und die pflanze schnell anwächst.
Achte bei der pflanzung auf einen ausreichenden abstand zu benachbarten pflanzen. Die flachblättrige mannstreu bildet eine grundständige blattrosette und erreicht eine höhe von bis zu 80 zentimetern. Ein pflanzabstand von etwa 40 bis 50 zentimetern ist ideal, damit sich jede pflanze voll entfalten kann und eine gute luftzirkulation gewährleistet ist. Dies beugt auch der entstehung von pilzkrankheiten vor und gibt der pflanze genügend raum, um ihre beeindruckende struktur zur geltung zu bringen.
Die wahl des perfekten standortes
Die auswahl des richtigen standortes ist der wichtigste faktor für eine erfolgreiche kultur der flachblättrigen mannstreu. Diese pflanze ist ein wahrer sonnenanbeter und benötigt einen platz, der den ganzen tag über in der vollen sonne liegt. Nur bei ausreichender sonneneinstrahlung entwickelt sie ihre charakteristische, intensive stahlblaue farbe an den blüten und hochblättern. An schattigen oder halbschattigen standorten bleibt die färbung blasser, und die pflanze neigt dazu, instabile, lange stängel zu bilden, die leicht umknicken.
Der boden am gewählten standort muss vor allem eines sein: extrem gut durchlässig. Die mannstreu ist an trockene, karge standorte wie steppen oder felsige hänge angepasst und toleriert keinerlei staunässe. Ideal sind sandige, kiesige oder schotterhaltige böden, die überschüssiges wasser schnell abführen. Wenn dein gartenboden eher schwer und lehmig ist, musst du ihn unbedingt verbessern, indem du großzügig sand oder splitt einarbeitest. Auf die zugabe von kompost oder humoser erde solltest du verzichten, da ein nährstoffreicher boden der pflanze nicht zuträglich ist.
Ein weiterer vorteil eines sonnigen und trockenen standortes ist die förderung der widerstandsfähigkeit der pflanze. Unter diesen bedingungen entwickelt die mannstreu ein robustes gewebe und ist weniger anfällig für pilzkrankheiten wie mehltau. Die hitze und trockenheit härten die pflanze ab und lassen sie ihre volle pracht entfalten. Zudem kommt ihre silbrig-blaue erscheinung in kombination mit anderen trockenheitsliebenden pflanzen wie lavendel, salbei oder verschiedenen gräsern besonders gut zur geltung und schafft ein mediterranes oder steppenartiges flair.
Berücksichtige bei der standortwahl auch die endgültige wuchshöhe und -breite der pflanze. Plane genügend platz ein, damit sie sich ungestört entwickeln kann und nicht von wuchsstärkeren nachbarn bedrängt wird. Ein offener standort, an dem der wind die blätter schnell abtrocknen kann, ist ebenfalls von vorteil. Die mannstreu eignet sich hervorragend für präriebeete, steingärten oder kiesgärten, wo ihre anforderungen an sonne und boden perfekt erfüllt werden und ihre skulpturale schönheit voll zur geltung kommt.
Vermehrung durch aussaat
Die einfachste und natürlichste methode zur vermehrung der flachblättrigen mannstreu ist die aussaat. Die pflanze sorgt oft von selbst für nachwuchs, indem sie sich an zusagenden standorten selbst aussät. Wenn du die vermehrung gezielt steuern möchtest, kannst du die samen im spätherbst ernten, sobald die samenstände trocken und braun sind. Schüttle die samen einfach aus den blütenköpfen heraus und bewahre sie bis zur aussaat an einem kühlen, trockenen und dunklen ort auf.
Die mannstreu ist ein kaltkeimer, was bedeutet, dass die samen eine kälteperiode benötigen, um ihre keimhemmung abzubauen. Daher ist der beste zeitpunkt für die aussaat direkt im freien der herbst oder das zeitige frühjahr. Säe die samen an der gewünschten stelle flach aus und bedecke sie nur leicht mit erde oder sand. Die natürliche kälte des winters wird die keimung im folgenden frühling anregen. Halte die aussaatstelle gleichmäßig feucht, aber nicht nass, bis die keimlinge erscheinen.
Alternativ kannst du die samen auch in aussaatschalen oder töpfen vorziehen. Säe die samen im winter in eine magere aussaaterde und stelle die gefäße für vier bis sechs wochen nach draußen an einen geschützten ort, wo sie den kalten temperaturen ausgesetzt sind. Danach holst du die gefäße an einen hellen und kühleren ort im haus (ca. 15-18°C), wo die keimung nach einigen wochen einsetzt. Sobald die keimlinge groß genug sind und die ersten echten blätter entwickelt haben, kannst du sie pikieren und in einzelne töpfe setzen.
Nachdem die jungen pflanzen in den töpfen kräftig genug geworden sind und keine frostgefahr mehr besteht, können sie ins freiland gepflanzt werden. Beachte, dass aus samen gezogene pflanzen im ersten jahr meist nur eine blattrosette bilden und erst im zweiten oder dritten jahr zur blüte kommen. Diese methode erfordert etwas geduld, belohnt dich aber mit einer großen anzahl an neuen, robusten pflanzen, die perfekt an die bedingungen in deinem garten angepasst sind.
Vermehrung durch wurzelschnittlinge
Eine weitere, etwas anspruchsvollere methode zur vermehrung ist die gewinnung von wurzelschnittlingen. Diese methode ist besonders dann geeignet, wenn du sortenechte nachkommen einer bestimmten züchtung erhalten möchtest, was bei der aussaat nicht immer garantiert ist. Der beste zeitpunkt hierfür ist der spätherbst oder das zeitige frühjahr, wenn die pflanze in der ruhephase ist. Die mannstreu bildet eine lange, dicke pfahlwurzel, die sich gut für diese art der vermehrung eignet.
Grabe eine etablierte mutterpflanze vorsichtig aus, um die pfahlwurzel freizulegen. Sei dabei sehr behutsam, um die wurzel so wenig wie möglich zu verletzen. Schneide mit einem scharfen, sauberen messer einige bleistiftdicke, etwa 5-10 zentimeter lange stücke von der wurzel ab. Es ist wichtig, darauf zu achten, welches das obere und welches das untere ende des wurzelstücks war. Das obere ende, das näher an der pflanze war, sollte gerade abgeschnitten werden, das untere ende schräg, um eine verwechslung zu vermeiden.
Stecke die wurzelschnittlinge senkrecht in einen topf mit einem sandig-humosen substrat, sodass der gerade geschnittene, obere teil knapp unter der erdoberfläche liegt. Der schräg geschnittene teil zeigt dabei nach unten. Die erde sollte nur leicht feucht gehalten werden, um fäulnis zu vermeiden. Stelle den topf an einen kühlen, aber frostfreien und hellen ort. Mit etwas glück werden die wurzelstücke nach einigen wochen austreiben und neue blätter bilden.
Sobald sich aus den wurzelschnittlingen kräftige junge pflanzen mit einem gut entwickelten wurzelsystem gebildet haben, können sie ins freiland gepflanzt werden. Diese methode ist zwar aufwändiger als die aussaat, führt aber schneller zu blühfähigen pflanzen. Beachte, dass eine teilung des wurzelstocks, wie sie bei vielen anderen stauden üblich ist, bei der mannstreu aufgrund ihrer pfahlwurzel nicht möglich ist und die pflanze schädigen würde. Daher sind wurzelschnittlinge die einzige vegetative vermehrungsmethode.
Herausforderungen und lösungen bei der vermehrung
Obwohl die vermehrung der mannstreu in der regel unkompliziert ist, können einige herausforderungen auftreten. Ein häufiges problem bei der aussaat ist eine geringe keimrate. Dies liegt oft daran, dass die notwendige kälteperiode (stratifikation) nicht ausreichend war. Stelle sicher, dass die samen für mindestens vier bis sechs wochen temperaturen nahe dem gefrierpunkt ausgesetzt sind, entweder durch eine aussaat im herbst oder durch eine künstliche kältebehandlung im kühlschrank.
Ein weiteres problem kann das auflaufen von pilzkrankheiten (umfallkrankheit) bei den jungen keimlingen sein, insbesondere bei der anzucht in geschlossenen räumen. Um dies zu vermeiden, solltest du eine sterile aussaaterde verwenden und für eine gute luftzirkulation sorgen. Gieße nur mäßig und von unten, um die blätter und stängel trocken zu halten. Eine zu hohe luftfeuchtigkeit und zu dichte aussaat begünstigen die ausbreitung von pilzen.
Bei der vermehrung durch wurzelschnittlinge ist die größte herausforderung die fäulnis der wurzelstücke. Dies wird meist durch ein zu nasses substrat verursacht. Die erde sollte wirklich nur leicht feucht sein, fast schon trocken. Ein hoher sandanteil im substrat ist entscheidend, um die drainage zu gewährleisten. Decke die töpfe nicht mit folie ab, da dies die luftzirkulation behindert und die fäulnisgefahr erhöht. Geduld ist hier der schlüssel, da es einige zeit dauern kann, bis sich die ersten triebe zeigen.
Manchmal kann es auch vorkommen, dass sich die mannstreu im garten zu stark selbst aussät und an stellen erscheint, wo sie nicht erwünscht ist. Um eine unkontrollierte ausbreitung zu verhindern, kannst du die blütenstände nach dem verblühen abschneiden, bevor die samen ausreifen und ausfallen. Allerdings entgehst du dann dem schönen winteraspekt der samenstände und der nahrungsquelle für vögel. Eine alternative ist es, die unerwünschten sämlinge im frühjahr einfach zu jäten, was bei dem lockeren, trockenen boden, den die pflanze bevorzugt, meist problemlos möglich ist.