Die erfolgreiche Etablierung der Breitblättrigen Platterbse im eigenen Garten beginnt mit der richtigen Pflanzung und dem Wissen um ihre Vermehrungsmethoden, was entscheidend für eine langanhaltende und üppige Blütenpracht ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Gartenpflanzen stellt die Staudenwicke keine übermäßigen Ansprüche, doch die Beachtung einiger grundlegender Prinzipien bei der Pflanzung legt den Grundstein für eine gesunde und kräftige Entwicklung über viele Jahre. Sowohl die Aussaat von Samen als auch die Teilung bestehender Pflanzen sind bewährte Methoden, um diese wunderbare Kletterpflanze in deinem Garten anzusiedeln oder zu vermehren. Die Wahl der richtigen Methode hängt dabei oft von der Geduld und den vorhandenen Ressourcen des Gärtners ab.
Die Pflanzung ist ein kritischer Moment im Leben jeder Pflanze, da hier die Weichen für das zukünftige Wachstum gestellt werden. Ein gut vorbereiteter Boden, der tiefgründig gelockert und mit den richtigen Nährstoffen angereichert ist, ermöglicht es den Wurzeln, sich schnell auszubreiten und die Pflanze fest zu verankern. Der richtige Pflanzabstand ist ebenfalls von großer Bedeutung, um eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten und Krankheiten vorzubeugen. Eine sorgfältig durchgeführte Pflanzung minimiert den Stress für die junge Pflanze und fördert ein zügiges Anwachsen am neuen Standort.
Bei der Vermehrung hast du grundsätzlich zwei effektive Möglichkeiten: die generative Vermehrung durch Samen oder die vegetative Vermehrung durch Teilung des Wurzelstocks. Die Aussaat ist eine kostengünstige Methode, um eine größere Anzahl von Pflanzen zu erhalten, erfordert jedoch etwas mehr Zeit und Geduld, bis die Pflanzen ihre volle Größe erreichen und blühen. Die Teilung hingegen liefert sofort größere, blühfähige Pflanzen, die genetisch identisch mit der Mutterpflanze sind, was besonders bei ausgewählten Sorten von Vorteil ist, um deren spezifische Eigenschaften zu erhalten.
Unabhängig von der gewählten Methode ist der richtige Zeitpunkt entscheidend für den Erfolg. Die Pflanzung und Teilung erfolgen am besten im Frühjahr oder Herbst, wenn der Boden feucht und die Temperaturen moderat sind, was den Pflanzen das Anwachsen erleichtert. Die Aussaat kann bereits im späten Winter im Haus vorgezogen werden, um den jungen Pflanzen einen Wachstumsvorsprung zu verschaffen, bevor sie nach den letzten Frösten ins Freiland gepflanzt werden. Eine durchdachte Planung des Zeitpunkts maximiert die Erfolgschancen erheblich.
Die Pflanzung von Jungpflanzen
Der ideale Zeitpunkt für die Pflanzung von vorgezogenen Jungpflanzen oder gekauften Exemplaren der Breitblättrigen Platterbse ist das Frühjahr, nachdem die Gefahr von starken Frösten vorüber ist. Dies gibt der Pflanze die gesamte Vegetationsperiode Zeit, um sich an ihrem neuen Standort zu etablieren und ein kräftiges Wurzelsystem für den kommenden Winter zu entwickeln. Alternativ ist auch eine Pflanzung im Frühherbst möglich, solange noch genügend Zeit bis zum ersten Frost bleibt, damit die Wurzeln gut einwachsen können.
Hebe am vorbereiteten Standort ein Pflanzloch aus, das mindestens doppelt so breit und tief ist wie der Wurzelballen der Jungpflanze. Diese großzügige Bemessung stellt sicher, dass die Wurzeln in lockeres Erdreich hineinwachsen können, was ihre Ausbreitung fördert. Fülle eine Schicht aus Kompost oder hochwertiger Pflanzerde auf den Boden des Pflanzlochs, um der Pflanze einen nährstoffreichen Start zu ermöglichen und die Bodenstruktur nachhaltig zu verbessern.
Nimm die junge Platterbse vorsichtig aus ihrem Topf und lockere den Wurzelballen an den Seiten leicht mit den Fingern auf, besonders wenn die Wurzeln bereits dicht im Kreis gewachsen sind. Dies regt die Wurzeln an, nach außen in den umgebenden Boden zu wachsen, anstatt weiterhin in ihrer alten Form zu verharren. Setze die Pflanze so in das Loch, dass die Oberseite des Wurzelballens auf gleicher Höhe mit der umgebenden Erdoberfläche ist, und fülle das Loch anschließend mit der ausgehobenen Erde auf.
Drücke die Erde um die Pflanze herum sanft an, um Hohlräume zu beseitigen und einen guten Bodenschluss für die Wurzeln zu gewährleisten. Anschließend ist ein kräftiges Angießen unerlässlich, um die Erde an die Wurzeln zu spülen und die Pflanze mit der notwendigen Feuchtigkeit für den Anwachsprozess zu versorgen. Eine Mulchschicht um die Pflanzstelle herum hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und das Aufkommen von Unkraut zu reduzieren, was der jungen Pflanze einen ungestörten Start ermöglicht.
Die Vermehrung durch Aussaat
Die Vermehrung der Breitblättrigen Platterbse durch Samen ist eine lohnende und kostengünstige Methode, um eine Vielzahl neuer Pflanzen zu ziehen. Die Samen dieser Pflanze besitzen eine sehr harte Schale, die das Eindringen von Wasser erschwert und die Keimung verzögern kann. Um diesen Prozess zu beschleunigen, ist eine Vorbehandlung der Samen, die sogenannte Skarifikation, sehr zu empfehlen. Reibe die Samen vorsichtig mit Sandpapier an oder ritze die Schale mit einem scharfen Messer leicht ein, achte aber darauf, den inneren Keimling nicht zu verletzen.
Nach der Skarifikation sollten die Samen für etwa 12 bis 24 Stunden in lauwarmem Wasser eingeweicht werden, um die Keimung weiter anzuregen. Du wirst feststellen, dass die Samen während dieses Prozesses deutlich an Volumen zunehmen, was ein gutes Zeichen dafür ist, dass Wasser in das Innere eingedrungen ist. Die Aussaat kann entweder direkt ins Freiland im späten Frühjahr erfolgen oder, für einen früheren Blühbeginn, ab Februar oder März in Anzuchtschalen im Haus vorgezogen werden.
Für die Vorkultur im Haus füllst du kleine Töpfe oder eine Anzuchtschale mit einer lockeren, nährstoffarmen Anzuchterde. Lege ein bis zwei Samen pro Topf etwa einen Zentimeter tief in die Erde und bedecke sie leicht. Halte das Substrat gleichmäßig feucht, aber nicht nass, und stelle die Gefäße an einen hellen und warmen Ort mit Temperaturen um 18 bis 20 Grad Celsius. Die Keimung erfolgt in der Regel innerhalb von zwei bis vier Wochen.
Sobald die Keimlinge ihre ersten richtigen Blattpaare entwickelt haben und kräftig genug sind, können sie pikiert, also in einzelne, größere Töpfe umgesetzt werden. Bevor die jungen Pflanzen endgültig ins Freiland gesetzt werden, müssen sie langsam an die Außenbedingungen gewöhnt werden. Stelle sie dafür über einen Zeitraum von etwa einer Woche tagsüber an einen geschützten Ort im Freien und hole sie nachts wieder herein. Nach den letzten Frösten können die abgehärteten Jungpflanzen dann an ihren endgültigen Standort gepflanzt werden.
Die Vermehrung durch Teilung
Die vegetative Vermehrung durch Teilung ist eine ausgezeichnete Methode, um etablierte und gut gewachsene Exemplare der Breitblättrigen Platterbse zu vermehren. Diese Methode garantiert, dass die neuen Pflanzen exakt die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanze aufweisen, was besonders bei speziellen Sorten mit besonderen Blütenfarben oder Wuchseigenschaften von Vorteil ist. Gleichzeitig dient die Teilung auch der Verjüngung älterer Pflanzen, die in der Mitte möglicherweise kahl geworden sind.
Der beste Zeitpunkt für die Teilung des Wurzelstocks ist das zeitige Frühjahr, kurz bevor die Pflanze mit dem neuen Austrieb beginnt. Zu diesem Zeitpunkt hat die Pflanze genügend Energiereserven im Wurzelstock gespeichert, um den Eingriff gut zu überstehen und kräftig neu auszutreiben. Alternativ kann die Teilung auch im Herbst nach der Blüte erfolgen, jedoch sollte dies früh genug geschehen, damit die Teilstücke vor dem Winter noch ausreichend anwachsen können.
Um die Pflanze zu teilen, gräbst du den gesamten Wurzelballen vorsichtig mit einer Grabegabel aus. Versuche dabei, so viele Wurzeln wie möglich unversehrt zu lassen. Schüttle oder spüle die überschüssige Erde sanft vom Wurzelstock ab, um eine bessere Sicht auf die Struktur und die Wachstumsknoten zu bekommen. Mit einem scharfen, sauberen Messer oder einem Spaten kannst du den Wurzelballen nun in mehrere Teilstücke zerlegen.
Jedes Teilstück sollte mindestens einen oder besser mehrere kräftige Triebe oder Knospen sowie ein gut entwickeltes Stück des Wurzelsystems aufweisen. Dies stellt sicher, dass jedes Segment die notwendige Kraft hat, um sich zu einer eigenständigen, lebensfähigen Pflanze zu entwickeln. Die so gewonnenen Teilstücke können sofort an einem neuen, gut vorbereiteten Standort eingepflanzt werden. Ein großzügiger Rückschnitt der oberirdischen Triebe reduziert die Verdunstung und hilft der Pflanze, ihre Energie auf die Bildung neuer Wurzeln zu konzentrieren.
Der richtige Pflanzabstand
Die Einhaltung des richtigen Pflanzabstandes ist ein oft unterschätzter, aber entscheidender Faktor für die langfristige Gesundheit und das Erscheinungsbild der Breitblättrigen Platterbse. Diese wüchsige Kletterpflanze benötigt ausreichend Platz, um sich sowohl über als auch unter der Erde optimal entwickeln zu können. Ein zu geringer Abstand führt zu Konkurrenz um Licht, Wasser und Nährstoffe, was das Wachstum aller beteiligten Pflanzen schwächt und sie anfälliger für Krankheiten macht.
Als Faustregel gilt ein Pflanzabstand von etwa 40 bis 60 Zentimetern zwischen den einzelnen Pflanzen. Dieser Abstand mag bei der Pflanzung von kleinen Jungpflanzen zunächst großzügig erscheinen, ist aber notwendig, um der voll entwickelten Pflanze genügend Raum zu geben. Eine gute Luftzirkulation zwischen den Pflanzen ist essenziell, um das Laub nach Regenfällen schnell abtrocknen zu lassen und somit das Risiko von Pilzerkrankungen wie Mehltau deutlich zu reduzieren.
Planst du, eine größere Fläche wie einen Zaun oder eine Pergola zu begrünen, solltest du den Abstand entsprechend kalkulieren. Die Breitblättrige Platterbse entwickelt eine beachtliche Wuchskraft und kann eine Fläche von mehreren Quadratmetern bedecken. Durch den richtigen Abstand stellst du sicher, dass die Fläche gleichmäßig und dicht bewachsen wird, ohne dass sich die Pflanzen gegenseitig unterdrücken. Dies führt zu einem harmonischen und gesunden Gesamtbild.
Berücksichtige bei der Planung des Abstandes auch die Nähe zu anderen Gartenpflanzen, insbesondere zu Stauden oder Sträuchern. Die wüchsigen Triebe der Platterbse können schwächere Nachbarn leicht überwuchern und ihnen das Licht nehmen. Gib der Kletterpflanze daher einen eigenen Bereich an einer Rankhilfe, wo sie ihre volle Pracht entfalten kann, ohne andere Pflanzen in ihrem Wachstum zu beeinträchtigen. Eine durchdachte Platzierung von Anfang an erspart später aufwendige Korrekturmaßnahmen.