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Pflanzung und Vermehrung der Bart-Iris

Daria · 24.03.2025.

Die Pflanzung und Vermehrung der Bart-Iris sind entscheidende Prozesse, die den Grundstein für einen gesunden und blühfreudigen Bestand legen. Ein korrektes Vorgehen bei diesen gärtnerischen Arbeiten sorgt nicht nur für ein erfolgreiches Anwachsen, sondern auch für die Vitalität der Pflanzen über viele Jahre hinweg. Die Bart-Iris ist bekannt für ihre Langlebigkeit, doch um ihre Blühfreudigkeit zu erhalten, ist eine regelmäßige Verjüngung durch Teilung notwendig. Das Verständnis für den richtigen Zeitpunkt, die richtige Technik und die optimalen Standortbedingungen ist der Schlüssel zum Erfolg. Dieser Artikel führt detailliert durch alle Schritte, von der Vorbereitung des Bodens über die fachgerechte Pflanzung bis hin zu den bewährten Methoden der Vermehrung.

Die beste Zeit für die Pflanzung und Teilung der Bart-Iris ist der Spätsommer, von Ende Juli bis Anfang September, nachdem die Pflanzen ihre Blüte beendet haben. In dieser Periode befindet sich die Pflanze in einer relativen Ruhephase, was das Blattwachstum betrifft, während gleichzeitig ein intensives Wurzelwachstum stattfindet. Eine Pflanzung zu diesem Zeitpunkt gibt der Iris genügend Zeit, vor dem Einsetzen des Winters fest im Boden einzuwurzeln und sich zu etablieren. Eine Frühjahrspflanzung ist zwar auch möglich, führt aber oft dazu, dass die Blüte im selben Jahr ausfällt, da die Pflanze ihre gesamte Energie in das Anwachsen investiert.

Der Erfolg der Pflanzung hängt maßgeblich von der Qualität des Pflanzguts und der Vorbereitung des Standortes ab. Es sollten nur kräftige und gesunde Rhizome verwendet werden, die mindestens einen oder zwei starke Blattfächer aufweisen. Der Standort muss, wie bereits erwähnt, vollsonnig sein und über einen hervorragend drainierten Boden verfügen, um die Gefahr von Fäulnis zu minimieren. Vor der Pflanzung sollte der Boden tiefgründig gelockert und von Unkraut befreit werden. Die Einarbeitung von reifem Kompost oder einer kleinen Menge phosphorbetonten Düngers kann den Pflanzen einen guten Start ermöglichen.

Die Vermehrung der Bart-Iris erfolgt vegetativ durch die Teilung der Rhizome, was nicht nur der Gewinnung neuer Pflanzen dient, sondern auch der Verjüngung überalterter Bestände. Etwa alle drei bis fünf Jahre lässt die Blühfreudigkeit im Zentrum eines alten Horstes nach, was ein klares Zeichen dafür ist, dass es Zeit für eine Teilung ist. Dieser Vorgang sorgt dafür, dass die Pflanzen vital bleiben, und beugt der Ausbreitung von Krankheiten vor, die sich in dichten, übervölkerten Beständen leichter etablieren können. Mit den richtigen Techniken ist die Vermehrung eine einfache und lohnende Aufgabe für jeden Gärtner.

Der richtige zeitpunkt für die pflanzung

Die Wahl des optimalen Pflanzzeitpunkts ist einer der wichtigsten Faktoren für das erfolgreiche Anwachsen der Bart-Iris. Die ideale Periode erstreckt sich über den Spätsommer, typischerweise von Ende Juli bis Mitte September. In dieser Zeit hat die Pflanze ihre Blüte abgeschlossen und ihre Hauptwachstumsphase beendet, was bedeutet, dass sie weniger gestresst wird, wenn sie umgepflanzt oder geteilt wird. Gleichzeitig ist der Boden noch warm genug, um ein schnelles und kräftiges Wurzelwachstum zu fördern. Dies ermöglicht es der frisch gepflanzten Iris, sich vor dem Wintereinbruch fest im Boden zu verankern.

Eine Pflanzung im Spätsommer bietet den entscheidenden Vorteil, dass die Pflanze ihre Energie auf die Etablierung am neuen Standort konzentrieren kann, anstatt auf die Blütenbildung. Dies führt in der Regel dazu, dass die Iris bereits im darauffolgenden Frühjahr zuverlässig und üppig blüht. Im Gegensatz dazu führt eine Pflanzung im Frühjahr oft dazu, dass die Pflanze im selben Jahr keine oder nur sehr wenige Blüten hervorbringt. Der Stress des Umpflanzens während der aktiven Wachstumsphase ist für die Pflanze einfach zu groß, um gleichzeitig auch noch Blüten zu entwickeln.

Obwohl die Frühjahrspflanzung eine Option sein kann, wenn man im Herbst keine Rhizome erwerben konnte, ist sie mit größeren Risiken verbunden. Die Pflanzen müssen nicht nur anwachsen, sondern sich auch gegen die aufkommende Sommerhitze und mögliche Trockenperioden behaupten. Dies erfordert eine sorgfältigere und intensivere Überwachung der Wasserversorgung. Wenn man sich für eine Frühjahrspflanzung entscheidet, sollte diese so früh wie möglich erfolgen, sobald der Boden bearbeitbar ist, um der Pflanze einen möglichst langen Zeitraum zum Anwurzeln zu geben, bevor die Sommerhitze einsetzt.

Die klimatischen Bedingungen der jeweiligen Region spielen ebenfalls eine Rolle bei der Bestimmung des exakten Zeitfensters. In kühleren Klimazonen sollte die Pflanzung eher am Anfang der empfohlenen Periode, also Ende Juli oder Anfang August, erfolgen. In wärmeren Regionen kann man sich hingegen bis in den September hinein Zeit lassen. Grundsätzlich gilt die Faustregel, dass die Bart-Iris mindestens sechs bis acht Wochen Zeit haben sollte, um vor dem ersten harten Bodenfrost neue Wurzeln zu bilden und sich am Standort zu etablieren.

Bodenvorbereitung und pflanztechnik

Eine sorgfältige Vorbereitung des Bodens ist die Grundlage für gesunde Bart-Iris. Zunächst muss der gewählte Standort, der vollsonnig sein sollte, gründlich von jeglichem Unkraut, insbesondere von hartnäckigen Wurzelunkräutern, befreit werden. Anschließend wird der Boden spatentief, also etwa 25 bis 30 Zentimeter tief, umgegraben und gelockert. Diese Tiefenlockerung ist essenziell, um eine gute Drainage und Belüftung zu gewährleisten und den Wurzeln das Eindringen in tiefere Bodenschichten zu erleichtern.

Bei schweren, lehmigen Böden ist die Einarbeitung von Strukturverbesserern unerlässlich, um Staunässe vorzubeugen. Grober Sand, feiner Kies oder Blähtonbruch sind hervorragende Materialien, um die Drainagefähigkeit zu erhöhen. Zusätzlich kann reifer Kompost oder eine gut verrottete Pflanzerde eingearbeitet werden, um die Bodenstruktur zu verbessern und eine grundlegende Nährstoffversorgung sicherzustellen. Auf die Verwendung von frischem Stallmist sollte unbedingt verzichtet werden, da dieser zu scharf ist und die empfindlichen Rhizome schädigen kann. Ein leicht alkalischer pH-Wert ist ideal, daher kann bei sauren Böden die Zugabe von Gartenkalk sinnvoll sein.

Die eigentliche Pflanztechnik ist für die Bart-Iris sehr spezifisch und entscheidend für den Blüherfolg. Man hebt ein flaches Pflanzloch aus und formt in der Mitte einen kleinen Hügel aus Erde. Auf diesen Hügel wird das Rhizom so aufgelegt, dass die Wurzeln fächerartig nach unten und seitlich ausgebreitet werden können. Anschließend wird das Pflanzloch mit Erde aufgefüllt, sodass die Wurzeln gut bedeckt sind, der obere Teil des Rhizoms jedoch aus der Erde herausschaut oder nur hauchdünn mit Erde bedeckt ist. Diese flache Pflanzweise stellt sicher, dass das Rhizom von der Sonne „gebacken“ wird, was die Blütenbildung für das nächste Jahr anregt.

Nach der Pflanzung wird die Erde um das Rhizom herum vorsichtig festgedrückt, um einen guten Bodenschluss zu gewährleisten und Hohlräume zu beseitigen. Anschließend muss die Pflanze gründlich angegossen werden, damit sich die Erde um die Wurzeln herum setzen kann. Der Pflanzabstand zwischen den einzelnen Iris sollte je nach Sorte und Wuchskraft zwischen 30 und 50 Zentimetern betragen, um eine gute Luftzirkulation zu ermöglichen und den Pflanzen genügend Raum zur Ausbreitung zu geben. Die Blattfächer sollten bei der Pflanzung idealerweise in die Hauptwindrichtung oder entgegengesetzt zur nächsten Pflanze zeigen, um ein harmonisches Bild zu schaffen und die Standfestigkeit zu erhöhen.

Die teilung als methode der vermehrung

Die Vermehrung der Bart-Iris erfolgt am einfachsten und zuverlässigsten durch die Teilung des Rhizoms. Dieser Vorgang dient nicht nur der Gewinnung neuer Pflanzen, sondern ist auch eine wichtige Pflegemaßnahme zur Verjüngung der Bestände. Etwa alle drei bis fünf Jahre, wenn die Blühwilligkeit in der Mitte eines Horstes nachlässt und die Rhizome dicht gedrängt wachsen, ist es an der Zeit für eine Teilung. Der beste Zeitpunkt hierfür ist, wie bei der Pflanzung, der Spätsommer nach der Blüte.

Um eine Iris zu teilen, wird der gesamte Wurzelballen vorsichtig mit einer Grabegabel aus dem Boden gehoben. Es ist wichtig, die Gabel mit etwas Abstand zum Horst anzusetzen, um die Rhizome nicht zu beschädigen. Nachdem der Ballen aus der Erde ist, wird die anhaftende Erde grob abgeschüttelt oder abgespült, sodass die Struktur des Rhizomgeflechts gut sichtbar wird. Man wird erkennen, dass von den älteren, oft holzigen Rhizomteilen in der Mitte neue, junge und kräftige Rhizome nach außen gewachsen sind.

Nun werden die gesunden, jungen Rhizomstücke von den alten, verholzten Teilen abgetrennt. Dies kann oft von Hand durch Brechen an den natürlichen Einschnürungen geschehen, oder man verwendet ein scharfes, sauberes Messer. Jedes Teilstück, das zur Weiterkultur verwendet wird, sollte mindestens ein kräftiges, gesundes Rhizomstück von etwa 8-10 cm Länge und einen gut ausgebildeten Blattfächer besitzen. Ältere, blattlose oder weiche und faulig erscheinende Rhizomteile werden aussortiert und kompostiert.

Vor dem erneuten Einpflanzen werden die Blattfächer der Teilstücke fächerförmig auf etwa ein Drittel ihrer ursprünglichen Länge, also auf ca. 10-15 cm, eingekürzt. Dies reduziert die Verdunstungsfläche und hilft der Pflanze, ihre Energie auf die Bildung neuer Wurzeln zu konzentrieren, anstatt die langen Blätter zu versorgen. Die langen Faserwurzeln können ebenfalls auf etwa 10 cm zurückgeschnitten werden. Es empfiehlt sich, die Schnittstellen am Rhizom einige Stunden an der Luft trocknen zu lassen, bevor die Teilstücke an einem neuen, gut vorbereiteten Standort wieder eingepflanzt werden.

Pflege nach der pflanzung und teilung

Die Pflege in den ersten Wochen nach der Pflanzung oder Teilung ist entscheidend für das erfolgreiche Anwachsen der Bart-Iris. Die wichtigste Maßnahme in dieser Phase ist eine konstante und sorgfältige Bewässerung. Direkt nach dem Einpflanzen muss, wie bereits erwähnt, kräftig angegossen werden. In den folgenden drei bis vier Wochen sollte der Boden gleichmäßig feucht gehalten werden, um die Bildung neuer Wurzeln zu stimulieren. Es ist jedoch unerlässlich, Staunässe zu vermeiden, daher sollte nur gegossen werden, wenn sich die oberste Erdschicht trocken anfühlt.

Sobald die Pflanzen Anzeichen von neuem Wachstum zeigen, meist in Form eines neuen Blattes in der Mitte des Fächers, ist dies ein gutes Zeichen dafür, dass sie erfolgreich Wurzeln geschlagen haben. Von diesem Zeitpunkt an kann die Bewässerung schrittweise reduziert werden, bis die Pflanzen etabliert sind und nur noch bei extremer Trockenheit Wasser benötigen. Eine zu intensive Bewässerung über diesen Punkt hinaus würde das Risiko von Fäulniserkrankungen unnötig erhöhen und der Pflanze eher schaden als nutzen.

Eine leichte Mulchschicht aus Stroh oder Tannenreisig kann in den ersten Wochen helfen, die Bodenfeuchtigkeit zu halten und das Unkrautwachstum zu unterdrücken. Diese Mulchschicht muss jedoch unbedingt vom Rhizom selbst ferngehalten werden, damit dieses weiterhin von der Sonne beschienen werden kann. Eine dicke Schicht Rindenmulch ist für Bart-Iris generell ungeeignet, da sie zu viel Feuchtigkeit speichert und den Boden versauern kann.

Im ersten Winter nach der Pflanzung ist ein leichter Winterschutz besonders in raueren Lagen empfehlenswert. Eine Abdeckung mit Fichten- oder Tannenreisig schützt die jungen Pflanzen vor Kahlfrösten und der austrocknenden Wintersonne. Diese Abdeckung sollte im Frühjahr rechtzeitig entfernt werden, sobald keine starken Fröste mehr zu erwarten sind, um einen frühzeitigen Austrieb zu ermöglichen. Eine Düngung ist im Pflanzjahr in der Regel nicht mehr notwendig, wenn der Boden gut vorbereitet wurde; die erste Düngergabe erfolgt dann im darauffolgenden Frühjahr.

Auswahl des richtigen pflanzgutes

Die Qualität des Ausgangsmaterials ist ein oft unterschätzter, aber fundamentaler Faktor für den Erfolg bei der Kultur von Bart-Iris. Beim Kauf oder Tausch von Rhizomen sollte man auf bestimmte Merkmale achten, um sicherzustellen, dass man gesundes und wüchsiges Material erhält. Ein hochwertiges Rhizom ist fest, prall und schwer für seine Größe. Es sollte keinerlei weiche, matschige oder faulig riechende Stellen aufweisen, da dies ein klares Indiz für die gefürchtete Rhizomfäule ist.

Die Größe des Rhizoms spielt ebenfalls eine Rolle, wobei ein dicker, gut entwickelter Wurzelstock in der Regel mehr gespeicherte Energie besitzt und somit kräftiger austreiben wird. Idealerweise sollte das Rhizomstück mindestens einen, besser noch zwei, kräftige Blattfächer haben. Diese Fächer sollten gesund aussehen, eine frische grüne Farbe haben und frei von Flecken oder Anzeichen von Schädlingsbefall sein. Die Wurzeln am Rhizom sollten zahlreich und biegsam sein, nicht vertrocknet oder brüchig.

Es ist ratsam, Rhizome von seriösen Gärtnereien oder spezialisierten Züchtern zu beziehen. Diese bieten in der Regel nicht nur eine hohe Qualität und Sortenechtheit, sondern versenden die Rhizome auch zum optimalen Pflanzzeitpunkt. Oft werden die Rhizome bereits fachgerecht vorbereitet, das heißt, die Blätter und Wurzeln sind bereits zurückgeschnitten und die Schnittstellen getrocknet. Dies erleichtert die Pflanzung erheblich und minimiert das Risiko von Krankheiten.

Wenn man Rhizome von Freunden oder aus dem eigenen Garten zur Vermehrung entnimmt, gelten dieselben Qualitätskriterien. Man sollte nur die kräftigsten und gesündesten äußeren Teile eines Horstes zur Weiterkultur auswählen. Bevor man diese an einem neuen Ort im Garten pflanzt, ist es eine gute Praxis, die Werkzeuge, wie Messer oder Spaten, zu desinfizieren, um die Übertragung von Krankheiten von einem Beet zum anderen zu verhindern. Die sorgfältige Auswahl des Pflanzgutes ist eine Investition, die sich durch gesunde Pflanzen und eine reiche Blüte auszahlt.

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