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Pflanzen und vermehren des afrikanischen veilchens

Daria · 12.03.2025.

Das erfolgreiche Pflanzen und Vermehren von afrikanischen Veilchen ist eine lohnende Tätigkeit, die es dir ermöglicht, deine Sammlung zu erweitern oder Freunde und Familie mit diesen bezaubernden Pflanzen zu beschenken. Der Prozess beginnt mit dem richtigen Einpflanzen, bei dem die Wahl des passenden Topfes und des geeigneten Substrats entscheidend für die zukünftige Gesundheit der Pflanze ist. Ein gut durchdachter Start legt den Grundstein für ein kräftiges Wurzelsystem und ein üppiges Wachstum. Ebenso faszinierend ist die Vermehrung, die bei Usambaraveilchen erstaunlich einfach ist und auf verschiedene Weisen erfolgen kann. Die gängigste und einfachste Methode ist die Vermehrung durch Blattstecklinge, die fast immer zum Erfolg führt und es erlaubt, aus einem einzigen Blatt eine komplett neue Pflanze zu ziehen. Dieser Leitfaden führt dich schrittweise durch die besten Techniken des Pflanzens und der verschiedenen Vermehrungsmethoden.

Beim Einpflanzen eines neuen oder frisch umgetopften afrikanischen Veilchens ist die Vorbereitung des Pflanzgefäßes von großer Bedeutung. Wähle einen Topf, der über ausreichende Drainagelöcher am Boden verfügt, um überschüssiges Wasser abfließen zu lassen und Staunässe, den größten Feind der empfindlichen Wurzeln, zu verhindern. Kunststofftöpfe sind oft eine gute Wahl, da sie die Feuchtigkeit gleichmäßiger halten als unglasierte Tontöpfe, die durch ihre poröse Oberfläche schneller austrocknen. Fülle den Boden des Topfes mit einer dünnen Schicht frischen, lockeren Substrats, das speziell für Usambaraveilchen geeignet ist. Positioniere die Pflanze dann mittig im Topf, sodass der Übergang vom Wurzelhals zu den Blättern knapp über dem Topfrand liegt.

Nachdem du die Pflanze ausgerichtet hast, fülle die Seiten vorsichtig mit weiterem Substrat auf. Klopfe den Topf sanft auf die Arbeitsfläche, damit sich die Erde setzt und eventuelle Lufteinschlüsse um die Wurzeln herum verschwinden. Drücke die Erde nur ganz leicht an, um die luftige Struktur des Substrats nicht zu zerstören, denn die Wurzeln benötigen Sauerstoff, um gesund zu bleiben. Achte darauf, das Herz der Pflanze, also die Mitte, aus der die neuen Blätter wachsen, nicht mit Erde zu bedecken. Nach dem Einpflanzen sollte die Pflanze nur mäßig angegossen werden, um den Wurzeln einen Anreiz zu geben, in die neue Erde hineinzuwachsen.

Die Vermehrung durch Blattstecklinge ist die populärste Methode, um afrikanische Veilchen zu vervielfältigen. Wähle hierfür ein gesundes, kräftiges Blatt aus der mittleren Reihe der Blattrosette – weder die ältesten äußeren noch die jüngsten inneren Blätter sind ideal. Schneide das Blatt mit einem etwa 2-3 cm langen Stiel mit einem sauberen, scharfen Messer oder einer Rasierklinge schräg ab. Der schräge Schnitt vergrößert die Oberfläche, an der sich neue Wurzeln und schließlich kleine Pflänzchen bilden können. Lasse die Schnittstelle für etwa eine halbe Stunde an der Luft antrocknen, um das Risiko von Fäulnis zu minimieren.

Anschließend hast du die Wahl, den Blattsteckling entweder in Wasser oder direkt in Erde zu bewurzeln. Für die Wasser-Methode stellst du den Stiel in ein kleines Glas mit Wasser, sodass nur der Stiel und nicht das Blatt selbst im Wasser steht. Decke das Glas mit Frischhaltefolie ab, in die du ein Loch für den Stiel stichst, um ihn zu stabilisieren. Stelle das Glas an einen warmen, hellen Ort ohne direkte Sonne. Für die Erd-Methode steckst du den Stiel schräg in einen kleinen Topf mit feuchtem Anzuchtsubstrat. Eine durchsichtige Plastiktüte über dem Topf erzeugt ein Mini-Gewächshaus, das die Luftfeuchtigkeit hochhält und die Bewurzelung beschleunigt. Nach einigen Wochen bilden sich an der Basis des Stiels kleine Jungpflanzen.

Die wahl des richtigen pflanzgefäßes

Die Auswahl des passenden Topfes ist ein entscheidender, oft unterschätzter Faktor für die Gesundheit und Blühfreudigkeit von afrikanischen Veilchen. Ein häufiger Fehler ist die Verwendung eines zu großen Topfes in der Annahme, der Pflanze damit mehr Raum zum Wachsen zu geben. Tatsächlich bevorzugen Usambaraveilchen jedoch leicht beengte Verhältnisse, da dies die Blütenbildung anregt. In einem zu großen Gefäß konzentriert die Pflanze ihre Energie auf die Produktion von Wurzeln, um den verfügbaren Raum auszufüllen, was oft zulasten der Blüten geht. Eine bewährte Faustregel besagt, dass der Durchmesser des Topfes etwa ein Drittel des Durchmessers der Blattrosette betragen sollte.

Das Material des Topfes beeinflusst ebenfalls die Pflegebedingungen, insbesondere das Gießverhalten. Unglasierte Tontöpfe sind porös und ermöglichen eine gute Belüftung des Wurzelballens, trocknen aber auch schneller aus, was häufigeres Gießen erfordert. Kunststofftöpfe hingegen halten die Feuchtigkeit länger und sind daher für viele Züchter die praktischere Wahl, erfordern aber mehr Disziplin beim Gießen, um Staunässe zu vermeiden. Unabhängig vom Material ist das Vorhandensein von Drainagelöchern am Topfboden absolut unerlässlich. Ohne eine Möglichkeit für überschüssiges Wasser, abzufließen, kommt es unweigerlich zu Wurzelfäule, einer der häufigsten Todesursachen bei diesen Pflanzen.

Selbstbewässerungstöpfe können eine ausgezeichnete Option für afrikanische Veilchen sein, da sie eine konstante und gleichmäßige Feuchtigkeitsversorgung gewährleisten. Diese Töpfe bestehen typischerweise aus einem inneren Pflanztopf und einem äußeren Wasserreservoir. Über einen Docht oder durch Kapillarwirkung zieht die Pflanze genau die Menge an Wasser, die sie benötigt. Dieses System ahmt die natürlichen Bedingungen nach, bei denen die Wurzeln Feuchtigkeit aus dem Boden ziehen, und reduziert das Risiko von Übergießen und nassen Blättern erheblich. Achte bei der Verwendung solcher Töpfe darauf, das Reservoir regelmäßig zu reinigen, um Algenbildung und die Ansammlung von Salzen zu verhindern.

Beim Einpflanzen sollte die Pflanze so positioniert werden, dass die Basis der untersten Blätter auf Höhe des Topfrandes oder leicht darüber liegt. Wenn die Pflanze zu tief sitzt, kann Wasser in das Herz der Rosette gelangen und Fäulnis verursachen. Sitzt sie zu hoch, kann der Wurzelballen instabil werden und zu schnell austrocknen. Die richtige Pflanztiefe sorgt für Stabilität und schützt die empfindliche Wachstumszone im Zentrum der Pflanze. Eine sorgfältige Auswahl und Vorbereitung des Pflanzgefäßes ist somit die erste wichtige Weichenstellung für ein langes und gesundes Pflanzenleben.

Vermehrung durch blattstecklinge

Die Vermehrung durch Blattstecklinge ist die bei weitem gängigste, einfachste und erfolgreichste Methode, um identische Kopien deiner Lieblings-Usambaraveilchen zu ziehen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Auswahl des richtigen Blattes. Wähle ein gesundes, voll ausgewachsenes Blatt aus der zweiten oder dritten Reihe von außen. Die ganz äußeren Blätter sind oft zu alt und haben weniger Energie für die Bildung neuer Pflanzen, während die innersten Blätter im Zentrum noch zu jung sind. Das ausgewählte Blatt sollte frei von Flecken, Beschädigungen oder Anzeichen von Krankheiten sein und eine satte, kräftige Farbe aufweisen.

Nach der Auswahl des Blattes ist die richtige Schnitttechnik entscheidend. Verwende ein sehr scharfes und sauberes Werkzeug, wie eine Rasierklinge oder ein Skalpell, um die Übertragung von Krankheiten zu vermeiden. Schneide den Blattstiel in einer Länge von etwa 2 bis 4 Zentimetern schräg ab. Ein 45-Grad-Winkel vergrößert die Schnittfläche (Kallus), von der aus sich später die Wurzeln und die kleinen Tochterpflanzen, die sogenannten „Babys“, entwickeln werden. Einige erfahrene Züchter lassen die Schnittstelle für etwa 30 bis 60 Minuten an der Luft trocknen, bevor sie den Steckling pflanzen, um die Wunde zu versiegeln und Fäulnis vorzubeugen.

Für die Bewurzelung des Stecklings kannst du dich zwischen der Wasser- und der Erd-Methode entscheiden. Bei der Wasser-Methode wird der Stiel in ein kleines, mit Wasser gefülltes Gefäß gestellt. Achte darauf, dass nur der Stiel und nicht die Blattfläche selbst das Wasser berührt. Diese Methode hat den Vorteil, dass du die Wurzelbildung direkt beobachten kannst. Sobald sich ein kleines Wurzelbüschel gebildet hat, kann der Steckling in Erde gepflanzt werden. Die Erd-Methode, bei der der Stiel direkt in feuchtes Anzuchtsubstrat gesteckt wird, gilt oft als robuster, da die sich bildenden Wurzeln sofort an die Bodenbedingungen angepasst sind.

Unabhängig von der gewählten Methode ist Geduld gefragt. Es kann mehrere Wochen bis Monate dauern, bis sich zunächst Wurzeln und dann die ersten winzigen Blättchen an der Basis des Blattstiels zeigen. Halte das Substrat während dieser Zeit gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Ein Mini-Gewächshaus, das du durch Überstülpen einer durchsichtigen Plastiktüte oder durch Verwendung eines Zimmergewächshauses schaffst, hilft dabei, eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit aufrechtzuerhalten, was die Bewurzelung fördert. Sobald die neuen Pflänzchen eine Größe von einigen Zentimetern erreicht haben und über eigene kleine Blattrosetten verfügen, können sie vorsichtig vom Mutterblatt getrennt und einzeln in kleine Töpfe gepflanzt werden.

Vermehrung durch teilung

Die Vermehrung durch Teilung ist eine ausgezeichnete Methode für ältere, größere afrikanische Veilchen, die im Laufe der Zeit mehrere Wuchszentren oder sogenannte Kronen gebildet haben. Diese Methode hat den Vorteil, dass du sofort größere, bereits etablierte Pflanzen erhältst, die schneller zur Blüte kommen als die aus Blattstecklingen gezogenen Jungpflanzen. Der beste Zeitpunkt für die Teilung ist während des Umtopfens im Frühjahr, wenn die Pflanze aktiv wächst und sich am schnellsten von dem Eingriff erholt. Untersuche deine Pflanze genau, um die einzelnen Rosetten zu identifizieren, die geteilt werden können.

Um mit der Teilung zu beginnen, nimm die Pflanze vorsichtig aus ihrem Topf und entferne behutsam so viel Erde wie möglich vom Wurzelballen. Dies gibt dir einen besseren Blick auf die Wurzelstruktur und die Verbindungen zwischen den einzelnen Kronen. Oft lassen sich die Tochterrosetten einfach mit den Fingern von der Mutterpflanze abtrennen. Jede neue Pflanze sollte über ein eigenes, ausreichend entwickeltes Wurzelsystem und eine gesunde Blattrosette verfügen. Wenn die Kronen fester miteinander verwachsen sind, kann ein sauberes, scharfes Messer verwendet werden, um sie vorsichtig zu trennen.

Nachdem du die Pflanzenteile voneinander getrennt hast, ist es ratsam, die Schnittflächen für kurze Zeit an der Luft antrocknen zu lassen oder sie mit etwas Holzkohlepulver zu bestäuben. Dies hilft, die Wunden zu desinfizieren und beugt Fäulnis vor, nachdem die Pflanzen wieder eingetopft wurden. Pflanze jede neue Rosette in einen eigenen, passend kleinen Topf mit frischem Substrat für afrikanische Veilchen. Die Topfgröße sollte, wie bei ausgewachsenen Pflanzen auch, etwa ein Drittel des Rosettendurchmessers betragen, um eine schnelle Blütenbildung zu fördern.

Die Pflege der frisch geteilten Pflanzen erfordert in den ersten Wochen etwas mehr Aufmerksamkeit. Halte das Substrat nur leicht feucht und stelle die Töpfe an einen warmen, hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Eine erhöhte Luftfeuchtigkeit, beispielsweise durch das Überstülpen einer transparenten Plastiktüte für die erste Woche, kann den Pflanzen helfen, den Transplantationsschock zu überwinden und schneller neue Wurzeln zu bilden. Dünge die geteilten Pflanzen erst, wenn du deutliche Anzeichen für neues Wachstum erkennst, was in der Regel nach etwa vier bis sechs Wochen der Fall ist.

Weitere vermehrungsmethoden

Obwohl die Vermehrung durch Blattstecklinge und Teilung die gebräuchlichsten Methoden sind, gibt es noch weitere, speziellere Techniken, die von erfahrenen Züchtern angewendet werden. Eine davon ist die Vermehrung über Blütenstiele, die besonders bei chimären Sorten notwendig ist. Chimären sind besondere Züchtungen mit streifenförmigen, pinwheel-artigen Blütenmustern, die sich nicht über Blattstecklinge sortenecht vermehren lassen. Bei dieser Methode wird ein kräftiger Blütenstiel nach der Blüte abgeschnitten und wie ein Blattsteckling in feuchtes Substrat gesteckt. An den kleinen Blättchen (Brakteen) am Blütenstiel können sich mit etwas Glück und Geduld neue, sortenechte Jungpflanzen entwickeln.

Eine weitere, eher für Profis gedachte Methode ist die Vermehrung aus Samen. Diese Technik wird hauptsächlich von Züchtern angewendet, um neue Sorten zu kreieren. Dazu müssen die Blüten einer Pflanze mit dem Pollen einer anderen manuell bestäubt werden. Nach erfolgreicher Bestäubung entwickelt sich eine Samenkapsel, die nach einigen Monaten reif ist und winzige, staubfeine Samen enthält. Die Aussaat erfordert sterile Bedingungen und ein sehr feines Anzuchtsubstrat, um erfolgreich zu sein. Die aus Samen gezogenen Pflanzen werden nicht die gleichen Eigenschaften wie die Elternpflanzen haben, was diesen Prozess für die Züchtung neuer und einzigartiger Sorten so spannend macht.

Die In-vitro-Vermehrung, auch Gewebekultur genannt, ist eine hochentwickelte Methode, die in Laboren zur massenhaften und schnellen Produktion von Pflanzen eingesetzt wird. Dabei werden kleinste Teile einer Pflanze, wie Blattstücke oder Wachstumspunkte, unter sterilen Bedingungen auf einem speziellen Nährmedium kultiviert. Aus diesen kleinen Gewebestücken entwickeln sich zahlreiche neue Pflänzchen. Diese Methode ermöglicht die Produktion großer Mengen identischer und krankheitsfreier Pflanzen in kurzer Zeit, ist aber für den Hobbygärtner aufgrund des benötigten Equipments und Fachwissens in der Regel nicht praktikabel.

Schließlich gibt es noch die Möglichkeit, sogenannte Ableger oder „Sucker“ zu vermehren. Dies sind kleine Seitentriebe, die sich in den Blattachseln der Hauptrosette bilden. Wenn man diese wachsen lässt, führen sie zu einer mehrkronigen Pflanze, die geteilt werden kann. Man kann diese Ableger aber auch frühzeitig, wenn sie eine gewisse Größe erreicht haben, vorsichtig mit einem spitzen Werkzeug von der Mutterpflanze trennen und separat eintopfen. Diese Methode ist im Grunde eine frühe Form der Teilung und ermöglicht es, die symmetrische Form der Mutterpflanze zu erhalten und gleichzeitig neue Pflanzen zu gewinnen.

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