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Nährstoffbedarf und düngung des afrikanischen veilchens

Daria · 05.08.2025.

Eine gezielte und ausgewogene Nährstoffversorgung ist neben der richtigen Bewässerung und den passenden Lichtverhältnissen ein Eckpfeiler für die erfolgreiche Kultur von afrikanischen Veilchen. Ohne eine regelmäßige Zufuhr von Nährstoffen wird das Substrat mit der Zeit auslaugen, was zu Mangelerscheinungen, stagnierendem Wachstum und einer ausbleibenden Blüte führt. Die Kunst der Düngung liegt darin, der Pflanze genau das zu geben, was sie benötigt, und zwar zur richtigen Zeit und in der richtigen Konzentration. Sowohl eine Unter- als auch eine Überdüngung können schädlich sein, weshalb ein fundiertes Wissen über den spezifischen Nährstoffbedarf dieser Pflanzen unerlässlich ist. Dieser Artikel erklärt dir detailliert, welchen Dünger du wählen solltest, wie oft du düngen musst und wie du die Signale deiner Pflanze richtig deutest, um sie optimal zu ernähren.

Für afrikanische Veilchen ist ein spezieller Dünger, der auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist, die beste Wahl. Diese Dünger sind in der Regel als Flüssigdünger erhältlich und zeichnen sich durch eine ausgewogene Nährstoffzusammensetzung aus. Achte auf das N-P-K-Verhältnis, das die Anteile von Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) angibt. Ein ausgewogener Dünger für die allgemeine Wachstumsphase könnte ein Verhältnis wie 20-20-20 oder 15-15-15 haben. Um die Blütenbildung gezielt zu fördern, sind Dünger mit einem höheren Phosphoranteil, wie beispielsweise 15-30-15, besonders effektiv, da Phosphor eine Schlüsselrolle bei der Energieübertragung und der Entwicklung von Blüten und Wurzeln spielt.

Die Häufigkeit der Düngung hängt von der Jahreszeit und der Wachstumsphase deiner Pflanze ab. Während der Hauptwachstumszeit im Frühling und Sommer, wenn die Pflanze aktiv neue Blätter und Blüten bildet, ist eine regelmäßige Düngung entscheidend. Viele Züchter bevorzugen die Methode der konstanten, aber schwachen Düngung. Dabei wird bei jedem Gießen eine stark verdünnte Düngerlösung verwendet, beispielsweise ein Viertel der auf der Verpackung empfohlenen Konzentration. Diese Methode ahmt die natürliche Nährstoffaufnahme nach und sorgt für eine kontinuierliche, gleichmäßige Versorgung, was das Risiko einer Überdüngung und der Ansammlung von Salzen im Substrat minimiert.

Im Herbst und Winter, wenn die Pflanze aufgrund der kürzeren Tage und des geringeren Lichts in eine Ruhephase übergeht, sollte die Düngung deutlich reduziert oder sogar komplett eingestellt werden. Eine Düngung während dieser Zeit würde die Pflanze nur unnötig belasten, da sie die Nährstoffe nicht effektiv verarbeiten kann. Dies kann zu einer schädlichen Anreicherung von Düngesalzen im Boden führen, die die feinen Wurzeln verbrennen können. Beginne erst wieder mit der Düngung, wenn du im Frühjahr deutliche Anzeichen von neuem Wachstum im Zentrum der Pflanze erkennst.

Es ist eine gute Praxis, das Substrat alle paar Monate gründlich mit klarem, lauwarmem Wasser durchzuspülen. Dieser Vorgang hilft, überschüssige Düngesalze aus dem Topf zu entfernen, die sich im Laufe der Zeit ansammeln und die Wurzeln schädigen können. Halte den Topf dazu unter fließendes Wasser und lasse das Wasser für einige Minuten durch das Substrat laufen. Lasse den Topf anschließend gut abtropfen, bevor du ihn wieder an seinen Platz stellst. Nach diesem Spülvorgang solltest du mit der nächsten Düngung ein bis zwei Wochen warten, da auch ein Teil der direkt verfügbaren Nährstoffe ausgeschwemmt wurde.

Den richtigen dünger wählen

Die Auswahl des passenden Düngers ist von grundlegender Bedeutung für die Gesundheit deiner Usambaraveilchen. Während ein allgemeiner Zimmerpflanzendünger im Notfall verwendet werden kann, ist ein speziell für afrikanische Veilchen formulierter Dünger immer die bessere Wahl. Diese Spezialdünger sind so konzipiert, dass sie die Nährstoffe in einem Verhältnis enthalten, das den spezifischen Anforderungen dieser Pflanzen entspricht. Sie enthalten oft auch wichtige Mikronährstoffe wie Eisen, Mangan und Zink, die für eine gesunde Blattfarbe und verschiedene Stoffwechselprozesse unerlässlich sind.

Bei der Zusammensetzung des Düngers solltest du auf die sogenannten Makronährstoffe Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) achten. Stickstoff ist primär für das Wachstum von grünen, kräftigen Blättern verantwortlich. Phosphor fördert die Blütenbildung, ein starkes Wurzelsystem und die allgemeine Energieversorgung der Pflanze. Kalium stärkt die Zellstruktur, verbessert die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und reguliert den Wasserhaushalt. Ein ausgewogenes Verhältnis dieser drei Elemente ist entscheidend. Ein Dünger mit einem höheren Phosphoranteil (die mittlere Zahl im N-P-K-Verhältnis) ist ideal, um deine Pflanze zum Blühen anzuregen.

Neben den flüssigen Düngern gibt es auch Langzeitdünger in Form von Stäbchen oder Granulaten. Diese sind zwar praktisch in der Anwendung, aber für afrikanische Veilchen weniger empfehlenswert. Die Nährstofffreisetzung ist oft ungleichmäßig und schwer zu kontrollieren, was leicht zu einer lokalen Überdüngung und Wurzelschäden führen kann. Flüssigdünger, der dem Gießwasser zugesetzt wird, ermöglicht eine viel präzisere Dosierung und eine gleichmäßigere Verteilung der Nährstoffe im gesamten Wurzelballen. Dies gibt dir die volle Kontrolle über die Ernährung deiner Pflanze.

Ein wichtiger Aspekt, der oft übersehen wird, ist die Art der im Dünger verwendeten Stickstoffquelle. Afrikanische Veilchen können Stickstoff aus Nitraten besser aufnehmen als aus Harnstoff (Urea). Viele günstige Allzweckdünger verwenden Harnstoff als Hauptstickstoffquelle. Ein hochwertiger Dünger für afrikanische Veilchen wird hingegen nitratbasiert sein. Überprüfe die Inhaltsstoffe auf der Verpackung, um sicherzustellen, dass du einen Dünger wählst, der für deine Pflanzen optimal verfügbar ist und keine schädlichen Rückstände im Boden hinterlässt.

Düngefrequenz und -methode

Die Festlegung der richtigen Düngefrequenz ist entscheidend, um eine Über- oder Unterversorgung zu vermeiden. Ein starrer Zeitplan ist selten optimal, da der Nährstoffbedarf von Faktoren wie der Lichtintensität, der Temperatur und dem Wachstumsstadium der Pflanze abhängt. Die bewährteste Methode für afrikanische Veilchen ist die „weakly, weekly“ (wöchentlich schwach) Methode. Dabei wird dem Gießwasser jede Woche eine sehr geringe Menge Dünger zugesetzt. Eine Dosierung von einem Achtel bis einem Viertel der auf der Verpackung empfohlenen Menge ist hierbei ein guter Richtwert.

Diese Methode der kontinuierlichen, schwachen Düngung bietet mehrere Vorteile. Sie sorgt für eine stetige Nährstoffversorgung, was Stress für die Pflanze durch abrupte Wechsel zwischen Mangel und Überfluss vermeidet. Zudem minimiert sie das Risiko der Ansammlung von schädlichen Düngesalzen im Substrat, die die empfindlichen Wurzeln verbrennen können. Dies führt zu einem gleichmäßigeren und gesünderen Wachstum und einer zuverlässigeren Blüte. Denke daran, diese Methode nur während der aktiven Wachstumsphase im Frühling und Sommer anzuwenden.

Alternativ zur wöchentlichen Methode kannst du auch alle zwei bis vier Wochen mit einer etwas höheren Konzentration düngen, beispielsweise mit der Hälfte der empfohlenen Dosis. Diese Methode erfordert weniger Aufwand, birgt aber ein etwas höheres Risiko für Salzansammlungen. Unabhängig von der gewählten Frequenz ist es wichtig, immer auf feuchte Erde zu düngen. Dünge niemals eine Pflanze, deren Erde vollständig ausgetrocknet ist. Gieße in diesem Fall zuerst mit klarem Wasser, lasse die Pflanze sich vollsaugen und dünge erst beim nächsten Gießvorgang. Das Düngen auf trockene Erde kann die Wurzeln schwer schädigen.

Eine gute Praxis ist es, etwa jedes vierte oder fünfte Mal nur mit klarem Wasser zu gießen, auch bei der wöchentlichen Düngemethode. Dieses „Auswaschen“ hilft, eventuell angesammelte Salze aus dem Substrat zu spülen und das Gleichgewicht im Boden zu erhalten. Achte auf die Reaktion deiner Pflanze. Wenn die Blätter üppig und dunkelgrün sind und die Pflanze regelmäßig blüht, ist deine Düngestrategie wahrscheinlich erfolgreich. Blasse Blätter können auf einen Mangel hindeuten, während verbrannte Blattränder oder ein weißer, krustiger Belag auf der Erde Anzeichen für eine Überdüngung sind.

Nährstoffmangel erkennen

Deine Pflanze kommuniziert ihren Ernährungszustand über das Aussehen ihrer Blätter. Das Erkennen dieser Anzeichen ermöglicht es dir, Mangelerscheinungen frühzeitig zu beheben. Ein allgemeiner Stickstoffmangel (N) äußert sich typischerweise durch eine allgemeine Aufhellung der Blätter, beginnend bei den älteren, unteren Blättern. Die gesamte Pflanze wirkt blassgrün bis gelblich und das Wachstum ist verkümmert. Da Stickstoff ein mobiler Nährstoff ist, entzieht die Pflanze ihn den älteren Blättern, um das neue Wachstum zu versorgen. Eine ausgewogene Düngung behebt dieses Problem in der Regel schnell.

Phosphormangel (P) ist schwieriger zu erkennen. Er führt oft zu einem verkümmerten Wachstum und die Blätter können eine ungewöhnlich dunkle, fast blaugrüne Färbung annehmen. Die Blütenbildung ist stark reduziert oder bleibt ganz aus, da Phosphor für diesen Prozess unerlässlich ist. Manchmal können die Unterseiten der Blätter auch eine rötliche oder violette Färbung aufweisen. Ein Dünger mit einem höheren Phosphoranteil kann helfen, diesen Mangel zu korrigieren und die Blühfreudigkeit wiederherzustellen.

Kaliummangel (K) zeigt sich oft durch eine Gelbfärbung oder Nekrose (Absterben des Gewebes) an den Rändern und Spitzen der älteren Blätter. Die Blattränder können sich trocken und wie verbrannt anfühlen, während der Rest des Blattes noch grün ist. Kalium ist wichtig für die allgemeine Widerstandsfähigkeit der Pflanze, daher kann ein Mangel auch zu einer erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten führen. Ein ausgewogener Dünger, der auch Kalium enthält, ist zur Vorbeugung und Behandlung unerlässlich.

Neben den Hauptnährstoffen können auch Mängel an Mikronährstoffen auftreten. Ein Eisenmangel beispielsweise verursacht eine typische Chlorose, bei der die jungen Blätter gelb werden, während die Blattadern zunächst grün bleiben. Dies tritt häufig auf, wenn der pH-Wert des Bodens zu hoch ist (z.B. durch zu hartes Gießwasser), was die Eisenaufnahme blockiert. Die Verwendung von weichem Wasser und einem speziellen Usambaraveilchendünger, der chelatierte Mikronährstoffe enthält, kann diesem Problem vorbeugen und es beheben.

Überdüngung vermeiden

Während eine Unterversorgung das Wachstum hemmt, kann eine Überdüngung für afrikanische Veilchen weitaus gefährlicher und sogar tödlich sein. Zu viel Dünger führt zu einer hohen Konzentration von Mineralsalzen im Substrat. Diese Salze entziehen den Wurzeln durch Osmose Wasser, was dazu führt, dass die Wurzeln regelrecht „verbrennen“ und absterben. Die Pflanze zeigt dann paradoxerweise Symptome, die einer Austrocknung ähneln: Die Blätter werden welk und schlaff, obwohl das Substrat feucht ist.

Ein deutliches sichtbares Zeichen für Überdüngung ist die Bildung einer weißen oder gelblichen Salzkruste auf der Oberfläche des Substrats oder am Rand des Topfes. Die Blattränder der unteren Blätter können braun, trocken und knusprig werden. Das Zentrum der Pflanze, das Herz, kann verkümmert und sehr dicht aussehen, mit kleinen, deformierten Blättchen. In schweren Fällen kann die gesamte Pflanze ihr Wachstum einstellen und langsam von der Basis her absterben.

Wenn du den Verdacht hast, dass du eine Pflanze überdüngt hast, ist schnelles Handeln erforderlich. Die erste Maßnahme ist das gründliche Spülen des Wurzelballens. Nimm den Topf und halte ihn unter lauwarmes, fließendes Wasser. Lasse das Wasser für mehrere Minuten durch das Substrat laufen, um die überschüssigen Salze auszuschwemmen. Die Menge an Wasser sollte etwa dem doppelten bis dreifachen Topfvolumen entsprechen. Lasse den Topf danach sehr gut abtropfen und stelle die Düngung für die nächsten Wochen komplett ein.

Um eine Überdüngung von vornherein zu vermeiden, halte dich an die Regel „weniger ist mehr“. Es ist immer sicherer, etwas zu schwach oder seltener zu düngen als zu viel. Die Methode der konstanten, aber stark verdünnten Düngung bei jedem Gießen ist eine der sichersten Praktiken. Beachte auch, dass frisch umgetopfte Pflanzen für die ersten vier bis sechs Wochen überhaupt keinen Dünger benötigen, da das frische Substrat bereits vorgedüngt ist. Eine aufmerksame und zurückhaltende Düngestrategie ist der beste Schutz vor den schädlichen Auswirkungen von zu viel Dünger.

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