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Nährstoffbedarf und düngung der weißen kalla

Linden · 20.06.2025.

Um ihre großen, satten Blätter und die strahlend weißen, eleganten Blüten auszubilden, benötigt die Zantedeschia aethiopica eine kontinuierliche und ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen. Eine gezielte Düngung, die an die verschiedenen Phasen ihres Lebenszyklus angepasst ist, ist daher ein entscheidender Faktor für eine gesunde Entwicklung und eine reiche Blüte. Ein Mangel an Nährstoffen kann zu blassen Blättern, schwachem Wuchs und einer spärlichen oder ausbleibenden Blüte führen, während eine Überdüngung die empfindlichen Wurzeln schädigen kann. Das Verständnis für den spezifischen Nährstoffbedarf deiner Kalla und die richtige Anwendung von Düngemitteln wird dir helfen, die Pflanze optimal zu versorgen und ihre volle Schönheit zur Geltung zu bringen.

Die Hauptwachstumsphase der Kalla, die mit dem Austrieb im Frühjahr beginnt und bis zum Ende der Blütezeit im Spätsommer andauert, ist die Zeit des höchsten Nährstoffbedarfs. In dieser Periode benötigt die Pflanze eine regelmäßige Zufuhr der drei Hauptnährstoffe: Stickstoff (N) für das kräftige Blattwachstum, Phosphor (P) für die Entwicklung eines starken Wurzelsystems und die Blütenbildung, sowie Kalium (K) für die allgemeine Pflanzengesundheit, die Stabilität der Stiele und die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten. Ein ausgewogener Dünger ist daher in dieser Zeit essenziell.

Sobald die ersten Blätter gut entwickelt sind, kannst du mit der regelmäßigen Düngung beginnen. Es wird empfohlen, die Kalla während der Wachstums- und Blütezeit etwa alle zwei bis drei Wochen mit einem flüssigen Dünger zu versorgen, der über das Gießwasser verabreicht wird. Diese Methode stellt sicher, dass die Nährstoffe schnell von den Wurzeln aufgenommen werden können. Achte darauf, den Dünger niemals auf trockene Erde zu geben, da dies zu Verbrennungen an den Wurzeln führen kann. Gieße die Pflanze immer zuerst mit klarem Wasser und verabreiche die Düngerlösung anschließend.

Mit dem Ende der Blütezeit und dem Beginn der Ruhephase im Herbst muss die Düngung vollständig eingestellt werden. Die Pflanze stellt ihr Wachstum ein und beginnt, Energie und Nährstoffe aus den Blättern in das Rhizom zurückzuziehen. Eine weitere Nährstoffzufuhr in dieser Phase wäre nicht nur nutzlos, sondern sogar schädlich. Die Anreicherung von Düngesalzen im Boden während der Ruhephase kann das empfindliche Rhizom schädigen und den Start in die neue Saison erschweren. Die Düngung wird erst im nächsten Frühjahr wieder aufgenommen, wenn der neue Austrieb beginnt.

Die wahl des richtigen düngers

Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl von Düngemitteln, und die Wahl des richtigen Produkts kann entscheidend sein. Für die Kalla eignet sich ein hochwertiger Flüssigdünger für Blühpflanzen sehr gut. Diese Dünger haben in der Regel ein NPK-Verhältnis (Stickstoff-Phosphor-Kalium), das speziell auf die Bedürfnisse blühender Pflanzen abgestimmt ist, oft mit einem leicht erhöhten Phosphor- und Kaliumanteil, um die Blütenbildung zu fördern und zu unterstützen.

Es ist ratsam, die vom Hersteller empfohlene Konzentration des Düngers eher vorsichtig zu dosieren. Eine halbe bis Dreiviertel der angegebenen Dosierung ist oft völlig ausreichend und minimiert das Risiko einer Überdüngung. Eine zu hohe Konzentration von Düngesalzen im Substrat kann die Wurzeln durch Osmose schädigen, was zu „Verbrennungen“ führt und die Fähigkeit der Pflanze, Wasser aufzunehmen, beeinträchtigt. Weniger ist hier oft mehr, und eine regelmäßige, aber milde Düngung ist effektiver als seltene, starke Gaben.

Neben flüssigen Düngern sind auch Langzeitdünger eine gute Option, insbesondere für Pflanzen im Freiland oder für Gärtner, die eine pflegeleichtere Lösung bevorzugen. Düngestäbchen oder Granulate werden zu Beginn der Wachstumsperiode in die Erde eingearbeitet und geben ihre Nährstoffe über einen Zeitraum von mehreren Monaten langsam und kontinuierlich ab. Dies sorgt für eine gleichmäßige Grundversorgung der Pflanze. Bei der Verwendung von Langzeitdüngern ist es wichtig, die Wirkungsdauer zu beachten und die Düngung rechtzeitig vor Beginn der Ruhephase zu beenden.

Für eine organische und nachhaltige Nährstoffversorgung kann auch reifer Kompost oder Hornspäne verwendet werden. Arbeite zu Beginn der Saison eine Schicht Kompost in die oberste Erdschicht ein oder mische ihn direkt unter das Substrat beim Umtopfen. Kompost liefert nicht nur wichtige Nährstoffe, sondern verbessert auch die Bodenstruktur und fördert das Bodenleben. Hornspäne sind ein ausgezeichneter organischer Stickstoffdünger, der seine Nährstoffe langsam freisetzt und so für ein langanhaltendes, kräftiges Wachstum sorgt.

Anzeichen von nährstoffmangel erkennen

Eine aufmerksame Beobachtung deiner Kalla hilft dir, einen eventuellen Nährstoffmangel frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Ein klassisches Anzeichen für Stickstoffmangel sind hellgrüne bis gelbliche Blätter, insbesondere die älteren, unteren Blätter sind zuerst betroffen. Die Pflanze wirkt insgesamt wachstumsschwach und kümmert. In diesem Fall kann eine stickstoffbetonte Düngung, beispielsweise mit einem Grünpflanzendünger oder der bereits erwähnten Hornspäne, schnell Abhilfe schaffen.

Ein Mangel an Phosphor äußert sich oft in einer spärlichen oder komplett ausbleibenden Blüte, obwohl die Pflanze genügend Blätter entwickelt. Manchmal können die Blätter auch eine leicht rötliche oder violette Färbung annehmen. Ein Dünger mit einem höheren P-Wert (der mittlere Wert im NPK-Verhältnis) kann die Blüteninduktion anregen. Knochenmehl ist eine traditionelle organische Quelle für Phosphor und kann vorsichtig in die Erde eingearbeitet werden.

Kaliummangel zeigt sich häufig durch braune, trockene und absterbende Blattränder und -spitzen, während der Rest des Blattes noch grün ist. Die Pflanze kann insgesamt schlaff und weniger widerstandsfähig gegenüber Krankheiten wirken. Ein kaliumbetonter Dünger, oft als „Herbstdünger“ für Rasen oder Gehölze erhältlich, kann hier helfen. Auch Holzasche ist reich an Kalium, sollte aber aufgrund ihres hohen pH-Wertes nur sehr sparsam und vorsichtig bei Pflanzen verwendet werden, die einen leicht sauren Boden bevorzugen.

Es ist wichtig, die Symptome richtig zu deuten, da ähnliche Anzeichen auch andere Ursachen haben können. Gelbe Blätter können beispielsweise auch auf Überwässerung oder einen falschen pH-Wert hindeuten, der die Nährstoffaufnahme blockiert. Bevor du die Düngung stark erhöhst, überprüfe daher immer auch die anderen Pflegebedingungen wie Standort, Wasserversorgung und die Beschaffenheit des Substrats, um das Problem an der Wurzel zu packen.

Überdüngung vermeiden und beheben

Eine Überdüngung kann für deine Kalla gefährlicher sein als ein leichter Nährstoffmangel. Die Anreicherung von Salzen im Substrat schädigt die Wurzeln und kann im schlimmsten Fall zum Absterben der Pflanze führen. Anzeichen für eine Überdüngung sind welkende Blätter trotz feuchter Erde, braune, verbrannt aussehende Blattspitzen und -ränder, sowie weiße, kristalline Ablagerungen auf der Erdoberfläche oder am Topfrand. Das Wachstum der Pflanze stagniert oder sie wirkt allgemein krank.

Um einer Überdüngung vorzubeugen, halte dich stets an die Regel „weniger ist mehr“. Verwende Dünger, insbesondere Flüssigdünger, immer in einer verdünnten Konzentration und dünge nur während der aktiven Wachstumsphase. Wenn du Langzeitdünger verwendest, achte genau auf die Dosierungsanleitung und die Wirkungsdauer. Eine gute Drainage im Topf hilft ebenfalls, überschüssige Salze beim Gießen auszuspülen und einer Anreicherung vorzubeugen.

Solltest du den Verdacht haben, dass deine Pflanze überdüngt ist, gibt es Maßnahmen zur Rettung. Die effektivste Methode ist das Durchspülen des Substrats. Stelle den Topf in die Dusche oder nach draußen und lasse eine große Menge lauwarmes Wasser langsam durch den Wurzelballen laufen. Die Wassermenge sollte etwa dem zwei- bis dreifachen Topfvolumen entsprechen. Dies löst die überschüssigen Salze aus der Erde und spült sie aus dem Topf. Lasse den Topf danach sehr gut abtropfen und stelle das Düngen für die nächsten Wochen komplett ein.

In schweren Fällen von Überdüngung, besonders wenn die Wurzeln bereits stark geschädigt sind, kann ein komplettes Umtopfen in frisches, ungedüngtes Substrat notwendig sein. Entferne dabei so viel wie möglich von der alten, versalzenen Erde, ohne die Wurzeln weiter zu beschädigen. Inspiziere die Wurzeln und schneide alle verbrannten oder fauligen Teile ab. Nach dem Umtopfen solltest du die Pflanze für mindestens vier bis sechs Wochen nicht düngen, um ihr Zeit zur Erholung und zur Bildung neuer, gesunder Wurzeln zu geben.

Besondere anforderungen und biostimulanzien

Neben den grundlegenden NPK-Nährstoffen hat die Kalla auch einen Bedarf an Mikronährstoffen wie Eisen, Mangan und Magnesium, die für verschiedene Stoffwechselprozesse, wie zum Beispiel die Chlorophyllbildung, unerlässlich sind. Ein hochwertiger Volldünger enthält in der Regel auch diese Spurenelemente. Ein Mangel an Eisen (Eisenchlorose) zeigt sich typischerweise durch gelbe Blätter, bei denen die Blattadern aber zunächst grün bleiben, und tritt häufig bei einem zu hohen pH-Wert des Bodens auf.

Die Verwendung von organischen Düngemitteln wie Kompost, Wurmhumus oder Pflanzenjauchen (z.B. aus Brennnesseln) kann die Pflanze nicht nur mit Nährstoffen versorgen, sondern auch das Bodenleben aktivieren. Mikroorganismen im Boden helfen dabei, die Nährstoffe für die Pflanze verfügbar zu machen und verbessern die Bodenstruktur. Eine gesunde Bodenbiologie trägt maßgeblich zur allgemeinen Widerstandsfähigkeit und Gesundheit der Pflanze bei.

In den letzten Jahren haben auch Biostimulanzien im Hobbygartenbau an Bedeutung gewonnen. Produkte auf der Basis von Algenextrakten, Humin- oder Fulvosäuren können die Wurzelentwicklung fördern, die Stresstoleranz der Pflanze (z.B. gegenüber Trockenheit oder Hitze) erhöhen und die Nährstoffaufnahme verbessern. Sie sind kein klassischer Dünger, sondern wirken eher als „Pflanzenstärkungsmittel“. Eine gelegentliche Anwendung solcher Produkte zusätzlich zur normalen Düngung kann die Vitalität deiner Kalla unterstützen.

Letztendlich ist die beste Dünge-Strategie die, die auf die Beobachtung deiner Pflanze reagiert. Jede Pflanze ist ein Individuum und die Bedingungen an jedem Standort sind unterschiedlich. Lerne, die Signale deiner Kalla zu lesen und passe die Nährstoffversorgung entsprechend an. Ein proaktiver und ausgewogener Ansatz bei der Düngung wird mit kräftigem Wachstum und einer Fülle von eleganten, langlebigen Blüten belohnt.

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