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Nährstoffbedarf und düngung der buntnessel

Daria · 30.05.2025.

Die Buntnessel ist eine schnellwachsende Pflanze, die für die Ausbildung ihrer prachtvollen, farbintensiven Blätter eine kontinuierliche und ausgewogene Nährstoffversorgung benötigt. Besonders während der Hauptwachstumsphase von Frühling bis Herbst ist ihr Nährstoffbedarf hoch. Ein Mangel an wichtigen Nährstoffen führt schnell zu einem verkümmerten Wuchs, blassen Farben und einer erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge. Eine gezielte Düngung ist daher unerlässlich, um die Pflanze gesund, kräftig und farbenfroh zu halten. Dabei kommt es nicht nur darauf an, überhaupt zu düngen, sondern auch darauf, den richtigen Dünger zur richtigen Zeit und in der richtigen Dosierung zu verwenden.

Der Nährstoffbedarf der Buntnessel wird von den drei Hauptnährstoffen Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) dominiert. Stickstoff ist entscheidend für das Wachstum der Blätter und Triebe, also für die grüne Masse. Phosphor fördert die Wurzelentwicklung und die Blütenbildung, was bei der Buntnessel jedoch eine untergeordnete Rolle spielt. Kalium stärkt das Pflanzengewebe, verbessert die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Stressfaktoren wie Trockenheit und ist an der Regulierung des Wasserhaushalts beteiligt. Für Buntnesseln ist ein Dünger mit einem ausgewogenen N-P-K-Verhältnis oder einer leichten Stickstoffbetonung ideal, um das Blattwachstum zu fördern.

Neben den Hauptnährstoffen benötigt die Pflanze auch eine Reihe von Spurenelementen wie Magnesium, Eisen, Mangan und Zink. Diese sind zwar nur in geringen Mengen erforderlich, aber ein Mangel kann dennoch zu sichtbaren Problemen führen. Magnesium ist ein zentraler Baustein des Chlorophylls, und ein Mangel äußert sich in einer Gelbfärbung der älteren Blätter, während die Blattadern grün bleiben. Eisenmangel führt zu einer ähnlichen Chlorose, die jedoch typischerweise an den jüngsten, oberen Blättern beginnt. Ein guter Volldünger enthält in der Regel auch diese wichtigen Spurenelemente.

Die Düngeperiode erstreckt sich von etwa März bis Oktober. In dieser Zeit sollte regelmäßig gedüngt werden, um den hohen Verbrauch durch das schnelle Wachstum auszugleichen. Im Herbst wird die Düngung schrittweise reduziert, und im Winter, während der Ruhephase, wird sie komplett eingestellt. Eine Düngung im Winter würde die Pflanze zu einem ungesunden Wachstum bei schlechten Lichtverhältnissen anregen (Geilwuchs) und könnte zu einer schädlichen Anreicherung von Salzen im Substrat führen, da die Pflanze die Nährstoffe nicht verwerten kann.

Die wahl des richtigen düngers

Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl von Düngemitteln, die für Buntnesseln geeignet sind. Flüssigdünger sind eine sehr beliebte und praktische Wahl. Sie werden dem Gießwasser beigemischt und sind für die Pflanze sofort verfügbar. Ideal sind Grünpflanzendünger oder auch Blühpflanzendünger. Es wird oft empfohlen, die auf der Verpackung angegebene Konzentration zu halbieren, aber dafür häufiger zu düngen, beispielsweise einmal pro Woche während der Hauptsaison. Dies gewährleistet eine gleichmäßigere Nährstoffversorgung und vermeidet das Risiko einer Überdüngung.

Langzeitdünger in Form von Stäbchen, Granulaten oder Kegeln sind eine weitere komfortable Option. Diese werden in die Erde gesteckt oder dem Substrat beigemischt und geben ihre Nährstoffe über einen längeren Zeitraum von mehreren Wochen oder sogar Monaten ab. Dies reduziert den Pflegeaufwand erheblich, da man nicht bei jedem Gießen an die Düngung denken muss. Achte bei der Anwendung genau auf die Dosierungsanleitung des Herstellers, um eine Überdüngung zu vermeiden. Langzeitdünger eignen sich besonders gut für die Bepflanzung von Balkonkästen und Gartenbeeten.

Organische Dünger wie Kompost, Hornspäne oder flüssige Pflanzenjauchen (z.B. Brennnesseljauche) sind eine natürliche Alternative zu mineralischen Düngemitteln. Sie versorgen die Pflanze nicht nur mit Nährstoffen, sondern verbessern auch die Bodenstruktur und fördern ein gesundes Bodenleben. Kompost kann bei der Pflanzung direkt in die Erde eingearbeitet werden. Hornspäne sind ein guter organischer Stickstoff-Langzeitdünger. Organische Dünger wirken in der Regel langsamer als mineralische, da die Nährstoffe erst von Mikroorganismen im Boden aufgeschlossen werden müssen, dafür ist die Wirkung nachhaltiger und die Gefahr einer Überdüngung geringer.

Spezialdünger sind für Buntnesseln in der Regel nicht erforderlich. Ein guter universeller Grünpflanzen- oder Blumendünger deckt den Bedarf vollständig ab. Bei Anzeichen spezifischer Mangelerscheinungen, wie der bereits erwähnten Eisenmangel-Chlorose, kann jedoch der gezielte Einsatz eines Eisendüngers sinnvoll sein. Dies ist jedoch eher die Ausnahme und tritt meist nur bei einem ungeeigneten pH-Wert des Bodens auf, der die Eisenaufnahme blockiert.

Häufigkeit und dosierung der düngung

Die richtige Düngehäufigkeit ist entscheidend. Während der Hauptwachstumsphase von April bis September empfiehlt es sich, Buntnesseln in Töpfen alle ein bis zwei Wochen mit einem Flüssigdünger zu versorgen. Wie bereits erwähnt, ist eine häufigere Düngung mit halber Konzentration oft besser als eine seltene Düngung mit voller Dosis. Dies verhindert Nährstoffspitzen, die die empfindlichen Wurzeln schädigen könnten. Beobachte deine Pflanze genau: Ein kräftiges Wachstum und leuchtende Farben sind ein Zeichen für eine gute Versorgung.

Bei der Verwendung von Langzeitdüngern richtet sich die Häufigkeit nach der Wirkungsdauer des jeweiligen Produkts. Diese kann zwischen sechs Wochen und sechs Monaten liegen. Lies die Produktbeschreibung sorgfältig durch. Normalerweise reicht eine einmalige Gabe im Frühjahr für die gesamte Saison aus. Kombiniere Langzeitdünger nicht mit regelmäßigen Flüssigdüngergaben, um eine gefährliche Überdüngung zu vermeiden.

Im Freiland ausgepflanzte Buntnesseln profitieren von einer guten Bodenvorbereitung mit Kompost vor der Pflanzung. Diese Grunddüngung reicht oft für mehrere Wochen aus. Im Laufe des Sommers kann eine zusätzliche Düngung mit einem Flüssigdünger alle zwei bis vier Wochen oder eine einmalige Gabe eines granularen Langzeitdüngers das Wachstum weiter ankurbeln. In einem nährstoffreichen Gartenboden ist der Düngebedarf oft geringer als bei Topfkulturen, da das Bodenvolumen größer ist und mehr Nährstoffe speichern kann.

Achte stets darauf, niemals auf trockene Erde zu düngen. Die hohe Salzkonzentration der Düngerlösung kann die Wurzeln verbrennen, wenn das Substrat ausgetrocknet ist. Gieße die Pflanze daher immer zuerst mit klarem Wasser, um die Erde anzufeuchten, und gib erst danach die Düngerlösung. Dieser einfache Schritt kann Wurzelschäden effektiv vorbeugen und sicherstellen, dass die Nährstoffe optimal aufgenommen werden können.

Anzeichen von nährstoffmangel und überdüngung

Ein Nährstoffmangel bei Buntnesseln äußert sich durch verschiedene Symptome. Ein allgemeiner Mangel führt zu langsamem oder stagnierendem Wachstum und einer allgemeinen Blässe der Blätter. Ein spezifischer Stickstoffmangel zeigt sich durch eine gleichmäßige Aufhellung oder Vergilbung der Blätter, die typischerweise bei den älteren, unteren Blättern beginnt. Die Pflanze zieht den mobilen Stickstoff aus den alten Blättern ab, um die neuen Triebe zu versorgen.

Ein Mangel an anderen Nährstoffen kann ebenfalls spezifische Anzeichen hervorrufen. Kaliummangel kann sich durch braune, trockene Blattränder (Nekrosen) an den älteren Blättern äußern. Magnesiummangel führt, wie beschrieben, zu einer Gelbfärbung zwischen den Blattadern der älteren Blätter. Eisenmangel verursacht ein ähnliches Muster, jedoch an den jüngsten Blättern. Das Erkennen dieser Symptome ermöglicht es, gezielt gegenzusteuern, meist durch die Gabe eines ausgewogenen Volldüngers.

Überdüngung ist mindestens genauso schädlich wie ein Nährstoffmangel. Ein Überschuss an Salzen im Boden schädigt die Wurzeln und behindert ihre Fähigkeit, Wasser aufzunehmen. Dies führt paradoxerweise zu welken Blättern, obwohl die Erde feucht ist. Weitere Anzeichen für eine Überdüngung sind braune, verbrannt aussehende Blattspitzen und -ränder sowie ein weißlicher oder kristalliner Belag auf der Erdoberfläche. Die Pflanze stellt ihr Wachstum ein und kann im schlimmsten Fall absterben.

Wenn du eine Überdüngung vermutest, musst du schnell handeln. Die beste Erste-Hilfe-Maßnahme ist das gründliche Durchspülen des Wurzelballens. Stelle den Topf in die Spüle oder nach draußen und lasse eine große Menge lauwarmes Wasser langsam durch das Substrat laufen. Dies schwemmt die überschüssigen Salze aus. Danach solltest du eine Düngepause von mehreren Wochen einlegen, bis sich die Pflanze sichtlich erholt hat. In schweren Fällen kann auch ein Umtopfen in frische, ungedüngte Erde notwendig sein.

Biologische düngung und bodengesundheit

Eine biologische Düngung setzt auf die Kreisläufe der Natur und ist eine nachhaltige Methode, um deine Buntnesseln zu versorgen. Die Basis hierfür ist ein gesunder, lebendiger Boden. Die Einarbeitung von reifem Kompost ist die beste Methode, um den Boden mit einer breiten Palette von Nährstoffen und wichtigen Mikroorganismen zu versorgen. Kompost verbessert die Krümelstruktur, erhöht die Wasserspeicherfähigkeit und stellt eine langsame, kontinuierliche Nährstoffquelle dar.

Pflanzenjauchen sind eine ausgezeichnete flüssige Ergänzung zur organischen Düngung. Eine selbst hergestellte Brennnesseljauche ist besonders reich an Stickstoff und Spurenelementen und stärkt die Pflanzen. Um sie herzustellen, werden frische Brennnesseln in Wasser angesetzt und für etwa ein bis zwei Wochen vergoren. Die fertige Jauche wird dann stark verdünnt (ca. 1:10) zum Gießen verwendet. Der Geruch ist zwar intensiv, die Wirkung aber hervorragend.

Weitere organische Dünger wie Hornspäne (Stickstoff), Knochenmehl (Phosphor) oder Holzasche (Kalium, aber Achtung, erhöht den pH-Wert) können gezielt eingesetzt werden, um den Boden mit Nährstoffen anzureichern. Auch Kaffeesatz ist ein milder, organischer Dünger, der reich an Stickstoff, Phosphor und Kalium ist. Trockne ihn gut, bevor du ihn oberflächlich in die Erde einarbeitest, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Der Vorteil der biologischen Düngung liegt in ihrer ganzheitlichen Wirkung. Anstatt die Pflanze nur mit isolierten Salzen zu füttern, wird das gesamte Bodensystem genährt und gestärkt. Ein gesunder Boden mit einer aktiven Mikroflora kann Nährstoffe besser speichern und für die Pflanze verfügbar machen. Dies führt zu widerstandsfähigeren, gesünderen Pflanzen, die weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge sind und ihre Farbenpracht auf natürliche Weise voll entfalten können.

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