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Krankheiten und schädlinge des immergrünen blaustrahlhafers

Daria · 05.08.2025.

Der immergrüne Blaustrahlhafer ist eine erfreulich robuste und widerstandsfähige Pflanze, die im Garten nur selten Probleme mit Krankheiten oder Schädlingen bereitet. Seine feste Blattstruktur und seine Anpassung an trockene, karge Standorte machen ihn für viele gängige Plagegeister unattraktiv. Dennoch ist keine Pflanze vollkommen immun. Die wenigen Probleme, die auftreten können, sind meist auf ungünstige Standortbedingungen oder Pflegefehler zurückzuführen, insbesondere auf zu viel Feuchtigkeit. Ein wachsames Auge und präventive Maßnahmen sind der beste Schutz für ein langes und gesundes Pflanzenleben.

Rostpilze: die häufigste krankheit

Die bei weitem häufigste Pilzerkrankung, die den Blaustrahlhafer befallen kann, ist Rost. Es gibt verschiedene Arten von Rostpilzen, die sich auf Gräsern ansiedeln können. Ein Befall zeigt sich typischerweise durch kleine, orangefarbene, rostbraune oder schwarze Pusteln, die auf den Halmen und Blättern erscheinen. Bei starkem Befall können die Blätter vorzeitig vergilben und absterben, was die gesamte Pflanze schwächt und optisch stark beeinträchtigt.

Rostpilze gedeihen besonders gut unter feuchtwarmen Bedingungen. Ein nasser Sommer, anhaltender Nebel oder eine hohe Luftfeuchtigkeit begünstigen ihre Ausbreitung. Auch ein zu dichter Pflanzabstand, der die Luftzirkulation behindert und dafür sorgt, dass die Blätter nach Regen nur langsam abtrocknen, schafft ideale Bedingungen für den Pilz. Ebenso kann eine übermäßige Stickstoffdüngung die Pflanze anfälliger machen, da sie zu weichem, anfälligem Blattgewebe führt.

Die Vorbeugung ist die wirksamste Waffe gegen Rost. Achte von Anfang an auf einen sonnigen, luftigen Standort und halte einen ausreichenden Abstand von mindestens 50 Zentimetern zu benachbarten Pflanzen ein. Vermeide es, den Blaustrahlhafer von oben zu gießen; bringe das Wasser immer direkt an der Basis aus. Eine stickstoffarme Ernährung stärkt die Zellwände der Pflanze und macht sie widerstandsfähiger gegen Pilzinfektionen.

Sollte es dennoch zu einem Befall kommen, ist schnelles Handeln gefragt. Bei den ersten Anzeichen sollten alle befallenen Halme sofort bodennah abgeschnitten und im Hausmüll entsorgt werden, nicht auf dem Kompost, um eine weitere Verbreitung der Sporen zu verhindern. Bei einem sehr starken Befall, der die ganze Pflanze erfasst hat, kann der Einsatz eines zugelassenen Fungizids erwogen werden. In der Regel ist dies bei guter Standortwahl jedoch nicht notwendig.

Wurzelfäule: die größte gefahr

Die mit Abstand größte und gefährlichste Bedrohung für den Blaustrahlhafer ist nicht eine klassische Krankheit, sondern ein physiologisches Problem: die Wurzelfäule. Diese wird durch Staunässe im Boden verursacht, eine Bedingung, die diese trockenheitsliebende Pflanze absolut nicht verträgt. In einem wassergesättigten, sauerstoffarmen Boden können die Wurzeln nicht mehr atmen, sterben ab und werden von Fäulnisbakterien und -pilzen zersetzt.

Die Symptome der Wurzelfäule sind oft irreführend, da die Pflanze oberirdisch Anzeichen von Wassermangel zeigt. Die Halme werden schlaff, hängen herab und verfärben sich von der Basis her gelb oder bräunlich. Viele Gärtner interpretieren dies fälschlicherweise als Trockenheit und gießen noch mehr, was das Problem fatal verschlimmert. Ein Blick auf den Boden und ein modriger Geruch aus dem Wurzelbereich geben jedoch schnell Aufschluss über die wahre Ursache.

Prävention ist hier die einzig wirksame Strategie. Die Wahl eines Standortes mit exzellenter Drainage ist unabdingbar. Schwere, lehmige Böden müssen vor der Pflanzung zwingend mit reichlich Sand, Kies oder Splitt aufgebessert werden. Bei der Haltung im Kübel sind große Abzugslöcher und eine Drainageschicht am Topfboden Pflicht. Das Gießverhalten muss extrem zurückhaltend sein; eine etablierte Pflanze im Beet benötigt fast nie zusätzliches Wasser.

Ist die Wurzelfäule erst einmal fortgeschritten, ist die Pflanze meist nicht mehr zu retten. In einem sehr frühen Stadium besteht eine kleine Chance, wenn man die Pflanze sofort ausgräbt, den Wurzelballen von aller nassen Erde befreit und alle matschigen, fauligen Wurzelteile mit einem scharfen Messer abschneidet. Nach dem Abtrocknen kann man versuchen, die Pflanze in ein neues, trockenes und sehr gut drainierendes Substrat zu pflanzen. Die Erfolgsaussichten sind jedoch gering.

Seltener schädlingsbefall

Der Blaustrahlhafer ist für die meisten Schädlinge sehr unattraktiv. Seine harten, wachsartigen Blätter sind für saugende Insekten wie Blattläuse schwer zu durchdringen. Daher ist ein Befall mit Blattläusen äußerst selten und tritt meist nur dann auf, wenn die Pflanze durch andere Faktoren wie einen falschen Standort oder Überdüngung bereits geschwächt ist. Die Läuse sitzen dann meist versteckt an der Basis der jungen Triebe.

Solltest du dennoch einen leichten Blattlausbefall feststellen, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge oder zum Einsatz chemischer Mittel. Oft erledigen Nützlinge wie Marienkäfer und ihre Larven das Problem von selbst. Wenn du eingreifen möchtest, reicht es meist aus, die befallenen Stellen mit einem starken Wasserstrahl abzuspritzen oder die Läuse mit den Fingern abzustreifen. Bei hartnäckigerem Befall kann eine Spritzung mit einer einfachen Seifen-Wasser-Lösung helfen.

Andere Schädlinge wie Spinnmilben, Thripse oder Zikaden sind am Blaustrahlhafer praktisch nie zu finden. Auch Schnecken meiden die harten, scharfkantigen Blätter dieses Grases. Das macht den Blaustrahlhafer zu einer hervorragenden Wahl für Gärtner, die eine pflegeleichte und robuste Pflanze suchen, bei der der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf ein absolutes Minimum reduziert werden kann.

Die beste Vorbeugung gegen jeglichen Schädlingsbefall ist, die Pflanze gesund und stark zu halten. Ein optimaler Standort in voller Sonne, ein magerer, gut durchlässiger Boden und eine zurückhaltende Wasser- und Nährstoffversorgung schaffen eine vitale Pflanze mit starken Zellwänden. Solche Pflanzen sind in der Lage, sich selbst gegen die wenigen potenziellen Angreifer zu wehren und bleiben von Natur aus gesund.

Physiologische schäden und umweltstress

Neben Pilzkrankheiten und Schädlingen können auch abiotische, also nicht-lebende Faktoren, zu Schäden führen. Eines der häufigsten Probleme ist das Verkahlen der Horstmitte bei älteren Pflanzen. Nach einigen Jahren sterben die ältesten Triebe im Zentrum der Pflanze naturgemäß ab, während an den Rändern neues Wachstum entsteht. Dies führt zu einem unschönen Loch in der Mitte. Dies ist keine Krankheit, sondern ein normaler Alterungsprozess.

Die Lösung für dieses Problem ist eine Verjüngung durch Teilung. Im Frühjahr wird der gesamte Horst ausgegraben, die abgestorbenen mittleren Teile werden entfernt und entsorgt. Nur die gesunden, kräftigen äußeren Teilstücke werden anschließend wieder neu eingepflanzt. Auf diese Weise erhält man vitale, junge Pflanzen und kann den Blaustrahlhafer über viele Jahre hinweg in Bestform halten.

Ein weiteres Problem kann Winter- oder Frosttrocknis sein. An sonnigen Wintertagen verdunstet die immergrüne Pflanze weiterhin Wasser über ihre Blätter. Wenn der Boden jedoch gefroren ist, können die Wurzeln kein Wasser nachliefern. Dies kann dazu führen, dass die Halme vertrocknen und absterben. Ein Standort, der vor starker Wintersonne und austrocknenden Winden geschützt ist, kann dieses Problem minimieren. Eine leichte Abdeckung mit Reisig kann ebenfalls helfen, die Verdunstung zu reduzieren.

Auch mechanische Schäden, zum Beispiel durch das Betreten der Pflanze oder durch schweren, nassen Schnee, können den Horst beschädigen und unschön auseinanderdrücken. Das Zusammenbinden der Halme im Spätherbst kann helfen, die Pflanze vor Schneebruch zu schützen. Im Frühjahr werden die Bänder wieder entfernt und eventuell abgeknickte Halme beim jährlichen „Auskämmen“ entfernt, um Platz für den neuen Austrieb zu schaffen.

Präventive maßnahmen zusammengefasst

Die Gesundheit des Blaustrahlhafers steht und fällt mit der richtigen Standortwahl und Pflege. Die wichtigste präventive Maßnahme ist die Gewährleistung einer perfekten Drainage. Ein lockerer, sandiger oder kiesiger Boden an einem vollsonnigen Standort verhindert die gefürchtete Wurzelfäule und fördert eine kräftige, widerstandsfähige Pflanze. Dies ist die absolute Grundlage für eine erfolgreiche Kultur.

Zweitens ist ein ausreichender Pflanzabstand entscheidend. Halte mindestens 50-60 cm Abstand zu Nachbarpflanzen, um eine gute Luftzirkulation zu ermöglichen. Dies sorgt dafür, dass die Blätter nach Regen oder Tau schnell abtrocknen, was das Risiko von Pilzkrankheiten wie Rost drastisch reduziert. Ein luftiger Stand ist eine einfache, aber sehr effektive Hygienemaßnahme.

Drittens, sei extrem zurückhaltend mit Wasser und Dünger. Gieße nur bei extremer Trockenheit und dünge am besten gar nicht. Eine Pflanze, die auf magerem Boden wächst, entwickelt harte, widerstandsfähige Zellstrukturen und eine intensive Farbe. Eine überdüngte Pflanze wird weich, anfällig für Krankheiten und Schädlinge und verliert ihre charakteristische Schönheit.

Viertens, führe jährlich im Frühjahr einen Säuberungsschnitt durch. Das Entfernen alter, abgestorbener Blätter durch Auskämmen verbessert nicht nur das Aussehen, sondern auch die Belüftung im Inneren des Horstes. Dies schafft ein ungünstiges Mikroklima für Pilze und Schädlinge. Mit diesen vier einfachen Grundregeln schaffst du die besten Voraussetzungen für einen dauerhaft gesunden und prächtigen Blaustrahlhafer in deinem Garten.

📷: Drew AveryCC BY 2.0, via Wikimedia Commons

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