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Krankheiten und schädlinge des afrikanischen veilchens

Daria · 04.04.2025.

Obwohl afrikanische Veilchen bei richtiger Pflege robuste und widerstandsfähige Zimmerpflanzen sind, können sie dennoch von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Eine frühzeitige Erkennung der Symptome und ein schnelles, gezieltes Handeln sind entscheidend, um einen Befall einzudämmen und die Pflanze zu retten. Viele Probleme lassen sich durch vorbeugende Maßnahmen und die Schaffung optimaler Wachstumsbedingungen vermeiden. Eine gute Luftzirkulation, die richtige Bewässerung und die Vermeidung von Stress für die Pflanze stärken ihre natürlichen Abwehrkräfte. In diesem Artikel stellen wir dir die häufigsten Krankheiten und Schädlinge vor, die Usambaraveilchen befallen können, und geben dir detaillierte Anleitungen zur Identifizierung, Vorbeugung und Bekämpfung, damit deine Pflanzensammlung gesund und vital bleibt.

Die häufigsten Krankheiten bei afrikanischen Veilchen sind Pilzinfektionen, die durch zu hohe Feuchtigkeit und mangelnde Luftzirkulation begünstigt werden. Echter Mehltau ist eine der bekanntesten Pilzkrankheiten und zeigt sich durch einen weißen, puderartigen Belag auf den Blättern, Stielen und Blüten. Er tritt besonders häufig bei hoher Luftfeuchtigkeit und stehender Luft auf. Eine weitere gefürchtete Krankheit ist die Wurzelfäule, verursacht durch Phytophthora- oder Pythium-Pilze, die in staunassen, sauerstoffarmen Böden gedeihen. Die Symptome sind welkende Blätter trotz feuchter Erde und ein matschiger, brauner Stammgrund.

Grauschimmel (Botrytis) ist ein weiterer Pilz, der oft verblühte Blüten oder absterbende Blätter befällt und sich von dort aus ausbreitet. Er bildet einen grauen, flauschigen Schimmelrasen und gedeiht ebenfalls in feuchten, schlecht belüfteten Umgebungen. Die Vorbeugung ist bei all diesen Pilzkrankheiten der beste Schutz. Vermeide es, Wasser auf Blätter und Blüten zu bekommen, sorge für ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen für eine gute Luftzirkulation und entferne verblühte und welke Pflanzenteile umgehend. Bei einem Befall müssen die betroffenen Teile sofort entfernt werden, und der Einsatz eines geeigneten Fungizids kann notwendig sein.

Bei den Schädlingen sind Thripse, Blattläuse und Wollläuse die häufigsten ungebetenen Gäste. Thripse sind winzige, längliche Insekten, die oft auf den Blüten zu finden sind und den Pollen fressen, was zu unschönen, verschütteten Pollenflecken auf den Blütenblättern führt. Sie können auch die Blätter anstechen und silbrige Spuren hinterlassen. Wollläuse sind kleine, weiße, wattebauschähnliche Insekten, die sich gerne in Blattachseln und auf den Blattunterseiten verstecken und den Pflanzensaft saugen. Sie scheiden klebrigen Honigtau aus, auf dem sich Rußtaupilze ansiedeln können.

Blattläuse sind ebenfalls saugende Insekten, die oft in Kolonien an jungen Trieben und Blütenstielen sitzen. Ein starker Befall schwächt die Pflanze erheblich. Ein weiterer ernstzunehmender Schädling ist die Afrikanische Veilchenmilbe (auch Cyclamenmilbe genannt), die mit bloßem Auge nicht sichtbar ist. Ein Befall zeigt sich durch verkrüppelte, stark behaarte und nach unten gekräuselte Blätter im Herzen der Pflanze. Die Bekämpfung von Schädlingen erfordert Geduld und kann von mechanischen Methoden, wie dem Abwischen mit einem in Alkohol getauchten Wattestäbchen, bis hin zum Einsatz von systemischen Insektiziden oder Nützlingen reichen.

Pilzkrankheiten erkennen und bekämpfen

Echter Mehltau ist eine der sichtbarsten Pilzkrankheiten bei afrikanischen Veilchen. Du erkennst ihn an einem charakteristischen weißen, mehligen Belag, der sich auf der Oberfläche von Blättern, Stielen und sogar den Blüten bildet. Im Gegensatz zu vielen anderen Pilzen benötigt Echter Mehltau keine nasse Blattoberfläche, um zu keimen, sondern gedeiht bei hoher Luftfeuchtigkeit und mäßigen Temperaturen. Eine schlechte Luftzirkulation begünstigt die Ausbreitung der Sporen. Zur Vorbeugung solltest du sicherstellen, dass deine Pflanzen nicht zu dicht beieinander stehen. Bei einem leichten Befall kannst du versuchen, die betroffenen Blätter mit einer Lösung aus Wasser und Backpulver (1 Teelöffel auf 1 Liter Wasser plus ein paar Tropfen Spülmittel) zu besprühen. Bei starkem Befall ist der Einsatz eines Fungizids oft unumgänglich.

Wurzel- und Kronenfäule ist eine weitaus gefährlichere Erkrankung, da sie oft erst bemerkt wird, wenn es bereits zu spät ist. Sie wird durch bodenbürtige Pilze verursacht, deren Sporen in zu nasser und verdichteter Erde ideale Bedingungen finden. Das erste Anzeichen ist oft, dass die Pflanze welkt, als ob sie Wasser bräuchte, obwohl das Substrat nass ist. Die äußeren Blätter werden weich und gelblich, der Stamm an der Basis wird dunkel und matschig. Wenn du diese Symptome feststellst, musst du die Pflanze sofort austopfen und die Wurzeln inspizieren. Entferne alle braunen, fauligen Wurzeln und den matschigen Teil des Stammes und topfe den gesunden Rest in frisches, steriles Substrat. Die beste Vorbeugung ist, Staunässe strikt zu vermeiden.

Grauschimmel, verursacht durch den Pilz Botrytis cinerea, ist eine weitere häufige Plage, die in feuchten und kühlen Umgebungen gedeiht. Der Pilz befällt typischerweise geschwächtes oder absterbendes Pflanzengewebe, wie zum Beispiel verblühte Blüten, die auf die Blätter gefallen sind. Von dort aus kann er auf gesundes Gewebe übergreifen. Er zeigt sich als grauer, watteartiger Schimmelbelag. Die wichtigste Vorbeugungsmaßnahme ist peinliche Sauberkeit. Entferne verblühte Blüten und welke Blätter sofort und vollständig. Sorge für eine gute Luftzirkulation, indem du die Pflanzen nicht zu eng stellst und für ausreichend Luftbewegung im Raum sorgst.

Die Bekämpfung von Pilzkrankheiten beginnt immer mit der Optimierung der Kulturbedingungen. Reduziere die Luftfeuchtigkeit, verbessere die Luftzirkulation und passe dein Gießverhalten an, um Staunässe zu vermeiden. Isoliere befallene Pflanzen sofort von deinem restlichen Bestand, um eine Ausbreitung zu verhindern. Entferne alle sichtbar befallenen Pflanzenteile mit einem sauberen Werkzeug. Bei hartnäckigem oder fortgeschrittenem Befall kann der Einsatz von systemischen oder Kontakt-Fungiziden notwendig sein. Lese und befolge die Anweisungen auf dem Produktetikett sorgfältig, um eine korrekte und sichere Anwendung zu gewährleisten.

Häufige schädlinge und ihre bekämpfung

Thripse gehören zu den lästigsten Schädlingen an afrikanischen Veilchen, da sie nicht nur die Pflanze schädigen, sondern auch Viren übertragen können. Diese winzigen, geflügelten Insekten sind schwer zu erkennen, aber ihre Anwesenheit wird oft durch verschütteten Pollen auf den Blütenblättern verraten. Sie stechen die Blüten und Blätter an, um Saft zu saugen, was zu Verformungen und silbrigen Flecken führt. Eine wirksame Bekämpfungsmethode ist das regelmäßige Entfernen aller Blüten für einen Zeitraum von mehreren Wochen, um den Insekten ihre Hauptnahrungsquelle zu entziehen. Gelb- oder Blautafeln können helfen, erwachsene Thripse abzufangen. Bei starkem Befall sind systemische Insektizide, die von der Pflanze aufgenommen und an die saugenden Schädlinge weitergegeben werden, am effektivsten.

Wollläuse, auch Schmierläuse genannt, sind leicht an ihren weißen, watteartigen Wachsausscheidungen zu erkennen. Sie sitzen oft versteckt in den Blattachseln, auf den Blattunterseiten oder sogar an den Wurzeln (Wurzelwollläuse). Sie saugen Pflanzensaft, was zu verkümmertem Wachstum und gelben Blättern führt. Bei einem leichten Befall kannst du die Läuse mit einem Wattestäbchen abtupfen, das du zuvor in Spiritus oder eine Seifenlösung getaucht hast. Bei einem stärkeren Befall ist der Einsatz von systemischen Insektiziden, entweder als Gießmittel oder als Stäbchen, empfehlenswert, da diese auch versteckt sitzende Tiere erreichen.

Blattläuse befallen afrikanische Veilchen ebenfalls, meist an den weichen, jungen Trieben und Blütenstielen. Sie vermehren sich rasant und können in kurzer Zeit große Kolonien bilden. Ähnlich wie Wollläuse schwächen sie die Pflanze durch ihre Saugtätigkeit und scheiden klebrigen Honigtau aus. Blattläuse lassen sich oft mit einem scharfen Wasserstrahl abspülen, was bei Usambaraveilchen jedoch wegen der empfindlichen Blätter schwierig ist. Eine bessere Methode ist das Besprühen mit einer Kaliseifenlösung oder Neemöl-Präparaten. Wiederholte Anwendungen im Abstand von einigen Tagen sind notwendig, um auch die nachschlüpfenden Generationen zu erfassen.

Spinnmilben sind winzige Spinnentiere, die bei trockener, warmer Luft auftreten können. Ein Befall zeigt sich durch feine Gespinste in den Blattachseln und auf den Blattunterseiten sowie durch eine feine, gelbliche Sprenkelung der Blätter. Da Spinnmilben trockene Bedingungen lieben, ist eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit eine wichtige vorbeugende Maßnahme. Bei einem Befall kannst du die Pflanze mit einem speziellen Akarizid (Mittel gegen Milben) behandeln oder Nützlinge wie Raubmilben einsetzen. Eine regelmäßige Kontrolle der Pflanzen, insbesondere der Blattunterseiten, hilft, einen Befall frühzeitig zu entdecken.

Die gefürchtete veilchenmilbe

Die Afrikanische Veilchenmilbe, oft auch als Cyclamenmilbe bezeichnet, ist einer der zerstörerischsten Schädlinge, da sie mit bloßem Auge nicht sichtbar ist und ihre Schäden oft erst erkannt werden, wenn der Befall bereits fortgeschritten ist. Diese winzigen Milben leben und vermehren sich im Herzen der Pflanze, wo sie die jüngsten, zartesten Blätter aussaugen. Ihre Saugtätigkeit führt zu stark verkrüppelten, verhärteten und oft übermäßig behaarten Blättern. Das Zentrum der Rosette wirkt gestaucht, die Blätter kräuseln sich nach unten und die Blütenknospen verkümmern oder öffnen sich zu deformierten Blüten.

Die Diagnose eines Befalls kann schwierig sein, da die Symptome auch mit anderen Problemen wie Überdüngung oder Lichtmangel verwechselt werden können. Ein verräterisches Zeichen ist jedoch die Kombination aus verkümmertem Zentralwachstum und spröden, graugrünen Blättern. Da die Milben so klein sind, ist eine Bestätigung nur mit einem Mikroskop oder einer starken Lupe möglich. Die Verbreitung erfolgt oft durch Kontakt von Pflanze zu Pflanze oder durch kontaminierte Hände und Werkzeuge. Isoliere jede Pflanze mit verdächtigen Symptomen sofort.

Die Bekämpfung der Veilchenmilbe ist äußerst schwierig. Kontaktinsektizide sind oft wirkungslos, da sie die versteckt im Herzen der Pflanze lebenden Milben nicht erreichen. Die effektivste, wenn auch radikale Methode für den Hobbygärtner ist oft die Entsorgung der befallenen Pflanze, um den Rest der Sammlung zu schützen. Wenn du die Pflanze retten möchtest, kannst du versuchen, alle sichtbar befallenen Blätter im Zentrum zu entfernen. Eine weitere Möglichkeit ist die Behandlung mit einem speziellen Akarizid. Achte darauf, ein Mittel zu wählen, das explizit gegen Milben wirkt (nicht jedes Insektizid ist auch ein Akarizid).

Eine alternative, aber risikoreiche Methode ist die Heißwasserbehandlung. Dabei wird die gesamte Pflanze für etwa 15 Minuten in exakt 43-44 Grad Celsius warmes Wasser getaucht. Diese Temperatur ist hoch genug, um die Milben abzutöten, aber gerade noch niedrig genug, um die Pflanze nicht zu schädigen. Die Temperatur muss während der gesamten Zeit konstant gehalten werden. Nach der Behandlung muss die Pflanze langsam im Schatten abkühlen und trocknen. Diese Methode ist stressig für die Pflanze und sollte nur als letzter Ausweg für besonders wertvolle Exemplare in Betracht gezogen werden.

Vorbeugung und quarantäne

Die beste Strategie im Kampf gegen Krankheiten und Schädlinge ist eine konsequente Vorbeugung. Ein gesunder, kräftiger Wuchs ist die beste Verteidigung deiner Pflanze. Sorge für optimale Kulturbedingungen: den richtigen Standort, eine angemessene Bewässerung ohne Staunässe, eine ausgewogene Düngung und eine gute Luftzirkulation. Gestresste Pflanzen, die beispielsweise durch falsches Gießen, Lichtmangel oder Nährstoffungleichgewichte geschwächt sind, werden weitaus leichter von Schädlingen und Krankheitserregern befallen.

Eine der wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen ist die Einführung einer strikten Quarantäneregelung für alle neuen Pflanzen, die du in dein Zuhause bringst. Egal, ob du sie gekauft, geschenkt bekommen oder getauscht hast – jede neue Pflanze ist ein potenzieller Träger von versteckten Schädlingen oder Krankheiten. Isoliere Neuzugänge für einen Zeitraum von mindestens vier bis sechs Wochen an einem separaten Ort, weit entfernt von deiner bestehenden Pflanzensammlung. In dieser Zeit kannst du die Pflanze genau auf Anzeichen von Problemen beobachten.

Während der Quarantänezeit solltest du die neue Pflanze gründlich untersuchen. Schaue dir die Ober- und Unterseiten der Blätter, die Blattachseln und das Herz der Pflanze genau an, am besten mit einer Lupe. Achte auf feine Gespinste, klebrige Stellen, weiße Punkte oder jegliche Art von Insekten. Überprüfe auch das Substrat auf Schädlinge. Es ist ratsam, neue Pflanzen vorbeugend mit einem breit wirksamen Insektizid oder Neemöl zu behandeln, bevor sie zu deinen anderen Pflanzen stoßen.

Hygiene ist ebenfalls ein entscheidender Faktor bei der Vorbeugung. Verwende immer saubere Töpfe und steriles Substrat, besonders bei der Vermehrung und beim Umtopfen. Reinige deine Werkzeuge wie Scheren oder Pinzetten nach dem Gebrauch an jeder Pflanze, um die Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern. Das Abwischen mit Alkohol oder Desinfektionsmittel ist hier eine schnelle und effektive Methode. Wasche dir auch die Hände, nachdem du eine potenziell kranke Pflanze berührt hast, bevor du eine gesunde anfasst. Diese einfachen Hygienemaßnahmen können die Ausbreitung von Problemen in deiner Sammlung erheblich reduzieren.

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