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Krankheiten und schädlinge der zwerg-schwertlilie

Daria · 16.06.2025.

Obwohl die Zwerg-Schwertlilie als eine äußerst robuste und widerstandsfähige Staude gilt, ist auch sie nicht gänzlich vor Krankheiten und Schädlingsbefall gefeit. Viele Probleme lassen sich jedoch durch die Wahl des richtigen Standortes und eine an die Bedürfnisse der Pflanze angepasste Pflege von vornherein vermeiden. Ein sonniger, luftiger Standort und ein gut durchlässsiger Boden sind die beste Versicherung gegen die häufigsten Krankheiten, die meist durch zu viel Feuchtigkeit begünstigt werden. Dennoch ist es für jeden Gärtner wichtig, die potenziellen Bedrohungen zu kennen, ihre Symptome frühzeitig zu erkennen und zu wissen, wie man im Ernstfall effektiv und umweltschonend handelt. Dieser Artikel gibt dir einen umfassenden Überblick über die häufigsten Krankheiten und Schädlinge, die deine Zwerg-Schwertlilien befallen können, und zeigt dir die besten Strategien zur Prävention und Bekämpfung.

Die mit Abstand größte Bedrohung für die Zwerg-Schwertlilie ist die Rhizomfäule, auch als Weichfäule bekannt. Diese bakterielle Erkrankung, verursacht durch das Bakterium Pectobacterium carotovorum (früher Erwinia carotovora), tritt vor allem dann auf, wenn die Rhizome in zu feuchter, schlecht belüfteter und verdichteter Erde stehen. Die Infektion beginnt oft an kleinen Verletzungen des Rhizoms und führt dazu, dass das Gewebe von innen heraus zerfällt. Das erste sichtbare Zeichen ist oft das plötzliche Vergilben und Umfallen des zentralen Blattfächers, während die äußeren Blätter noch gesund aussehen können. Bei genauerer Untersuchung an der Basis der Pflanze findet man ein weiches, matschiges und übel riechendes Rhizom.

Eine weitere häufige Pilzkrankheit ist die Blattfleckenkrankheit, die durch verschiedene Pilze wie Didymellina macrospora verursacht werden kann. Sie äußert sich durch runde bis ovale Flecken auf den Blättern, die zunächst wässrig-grau erscheinen und später ein braunes Zentrum mit einem dunkleren, oft rötlichen Rand entwickeln. Bei starkem Befall können die Flecken zusammenfließen und zum vorzeitigen Absterben der Blätter führen. Diese Krankheit wird durch feuchte Witterung und mangelnde Luftzirkulation begünstigt. Obwohl sie die Pflanze selten zum Absterben bringt, schwächt sie sie und beeinträchtigt ihr Aussehen erheblich.

Unter den tierischen Schädlingen können gelegentlich Blattläuse zum Problem werden. Sie sitzen meist in Kolonien an den jungen Blättern und Blütenstielen und saugen den Pflanzensaft. Ein starker Befall kann zu Deformationen und einer klebrigen Schicht aus Honigtau führen, auf der sich Rußtaupilze ansiedeln können. Ein weitaus ernsterer, wenn auch seltenerer Schädling ist die Schwertlilien-Thrips, ein winziges Insekt, das sich in den Blattscheiden und Blütenknospen versteckt. Ihr Saugen führt zu silbrig-grauen Flecken auf den Blättern und zu verkrüppelten, fleckigen Blüten, die sich oft nicht richtig öffnen.

Nacktschnecken können ebenfalls Schäden anrichten, besonders an jungen Trieben und Blüten. Sie fressen Löcher in die zarten Blätter und können nachts ganze Blüten abfressen. Ihr Befall ist leicht an den typischen Fraßspuren und den silbrigen Schleimspuren zu erkennen. Besonders in feuchten Sommern und in schattigeren Lagen können Schnecken zu einer echten Plage werden und den Zierwert der Pflanzen erheblich mindern. Eine regelmäßige Kontrolle und das Absammeln der Tiere sind hier oft die effektivsten Maßnahmen.

Prävention als wichtigste maßnahme

Der beste Schutz vor Krankheiten und Schädlingen ist eine starke, gesunde Pflanze in einer optimalen Umgebung. Die Prävention beginnt daher schon lange vor dem Auftreten der ersten Symptome. Die Wahl eines vollsonnigen Standortes mit ausgezeichneter Drainage ist die absolute Grundlage. Sonnenlicht und Wärme helfen, die Rhizome trocken zu halten und verhindern so die Entwicklung der gefürchteten Rhizomfäule. Eine gute Luftzirkulation, die durch einen ausreichenden Pflanzabstand gewährleistet wird, sorgt dafür, dass die Blätter nach Regen schnell abtrocknen, was die Gefahr von Blattfleckenkrankheiten minimiert.

Eine angepasste, zurückhaltende Düngung ist ein weiterer wichtiger Baustein der Prävention. Vermeide eine übermäßige Stickstoffgabe, da diese zu weichem, anfälligem Pflanzengewebe führt. Eine kaliumbetonte Düngung hingegen stärkt die Zellwände und macht die Pflanze widerstandsfähiger gegen saugende Schädlinge und das Eindringen von Pilzerregern. Ein gesunder Boden mit einem aktiven Bodenleben kann ebenfalls dazu beitragen, pathogene Keime zu unterdrücken und die Pflanzengesundheit zu fördern.

Gartenhygiene ist unerlässlich, um den Krankheitsdruck zu reduzieren. Entferne im Herbst das gesamte abgestorbene Laub der Zwerg-Schwertlilien und entsorge es über den Hausmüll, nicht auf dem Kompost. In diesem alten Laub können Pilzsporen und Schädlings-Eier überwintern und im nächsten Frühjahr eine neue Infektionswelle auslösen. Halte die Beete während der gesamten Saison unkrautfrei, da Unkraut die Luftzirkulation behindert und ein feuchtes Mikroklima schafft, das Krankheiten begünstigt.

Achte beim Kauf neuer Pflanzen auf deren Gesundheitszustand. Kaufe nur kräftige Pflanzen mit festen, unbeschädigten Rhizomen. Wenn du Pflanzen teilst, desinfiziere dein Werkzeug (Messer, Schere) zwischen den einzelnen Horsten, um eine Übertragung von Krankheiten zu vermeiden. Untersuche die Rhizome bei der Teilung sorgfältig auf Anzeichen von Fäulnis oder Bohrgängen von Schädlingen und schneide befallene Teile großzügig weg, bevor du die gesunden Stücke neu pflanzt.

Häufige pilzkrankheiten und ihre bekämpfung

Die Blattfleckenkrankheit ist die am häufigsten auftretende Pilzerkrankung bei Zwerg-Schwertlilien. Zur Bekämpfung solltest du als erste Maßnahme alle befallenen Blätter sofort entfernen und vernichten, um die weitere Ausbreitung der Sporen zu verhindern. Achte darauf, die Pflanzen nicht von oben zu gießen, sondern das Wasser direkt in den Wurzelbereich zu leiten, um die Blätter trocken zu halten. In hartnäckigen Fällen oder bei sehr feuchter Witterung kann der Einsatz eines Fungizids auf Kupfer- oder Schwefelbasis notwendig sein. Die Spritzung sollte vorbeugend oder beim ersten Auftreten der Flecken erfolgen und nach starken Regenfällen wiederholt werden.

Rostpilze können ebenfalls an Schwertlilien auftreten, erkennbar an kleinen, rostbraunen Pusteln auf der Blattunterseite. Auch hier gelten dieselben Prinzipien wie bei der Blattfleckenkrankheit: Befallene Blätter frühzeitig entfernen, für gute Durchlüftung sorgen und bei Bedarf ein geeignetes Fungizid einsetzen. Die Förderung von Nützlingen im Garten, wie zum Beispiel Marienkäfern, die sich auch von Pilzsporen ernähren können, ist eine gute biologische Unterstützung.

Grauschimmel (Botrytis) befällt vor allem die Blüten, besonders bei feucht-kühler Witterung. Die Blütenblätter werden fleckig, weich und überziehen sich mit einem grauen, staubigen Schimmelrasen. Entferne befallene Blüten sofort, um zu verhindern, dass die Infektion auf die Stängel und Blätter übergreift. Eine gute Luftzirkulation ist die beste Vorbeugung. Vermeide es, die Pflanzen am Abend zu gießen, damit sie über Nacht trocken bleiben.

Zur allgemeinen Stärkung der Pflanzen und zur Vorbeugung gegen Pilzkrankheiten können Pflanzenstärkungsmittel wie Schachtelhalmextrakt oder Brennnesseljauche eingesetzt werden. Diese werden regelmäßig auf die Pflanzen gesprüht und stärken das Blattgewebe durch ihren hohen Kieselsäuregehalt, was es Pilzen erschwert, in die Pflanze einzudringen. Diese biologischen Methoden wirken am besten, wenn sie präventiv und regelmäßig angewendet werden.

Tierische schädlinge im visier

Blattläuse sind meist leicht in den Griff zu bekommen. Bei einem geringen Befall können sie einfach mit einem scharfen Wasserstrahl abgespritzt oder mit den Fingern abgestreift werden. Fördere natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer, Florfliegen und Schwebfliegen, indem du eine blütenreiche und vielfältige Gartenumgebung schaffst. Bei stärkerem Befall helfen Spritzungen mit einer einfachen Seifenlauge (Kaliseife) oder einem Rapsöl-Präparat, die die Läuse ersticken, ohne Nützlinge stark zu schädigen.

Die Bekämpfung von Schwertlilien-Thripsen ist deutlich schwieriger, da sie sehr klein sind und sich gut verstecken. Eine vorbeugende Maßnahme ist die sorgfältige Entfernung des alten Laubes im Herbst, da die Thripse darin überwintern. Im Frühjahr kann eine Behandlung mit systemisch wirkenden Insektiziden oder biologischen Präparaten auf Basis von Niemöl notwendig sein, um die Population unter Kontrolle zu halten. Raubmilben sind natürliche Gegenspieler, die im Fachhandel erhältlich sind und gezielt ausgesetzt werden können.

Gegen Nacktschnecken helfen verschiedene Strategien. Das Absammeln der Tiere in den Abend- oder frühen Morgenstunden ist eine sehr direkte und umweltfreundliche Methode. Schneckenzäune aus Metall oder Kunststoff können Beete wirksam schützen. Das Ausstreuen von Schneckenkorn sollte die letzte Option sein; wenn du es verwendest, wähle unbedingt ein Produkt auf Basis von Eisen-III-Phosphat, da dieses für Haustiere, Igel und andere Nützlinge unschädlich ist. Natürliche Barrieren aus Sägemehl, Kaffeesatz oder Eierschalen können ebenfalls abschreckend wirken, müssen aber nach jedem Regen erneuert werden.

Wühlmäuse können ebenfalls eine Gefahr darstellen, da sie sich von den fleischigen Rhizomen ernähren. Fraßspuren an den unterirdischen Pflanzenteilen sind ein klares Indiz. Die Bekämpfung von Wühlmäusen ist schwierig und erfordert oft eine Kombination aus Vergrämungsmitteln (z.B. Duftstoffe), Fallen oder dem Schutz der Pflanzen durch das Einpflanzen in engmaschige Drahtkörbe. Die Förderung natürlicher Feinde wie Mauswiesel oder Greifvögel durch Sitzstangen kann ebenfalls helfen, die Population zu regulieren.

Umgang mit der rhizomfäule

Die Rhizomfäule ist die verheerendste Krankheit und erfordert sofortiges und entschlossenes Handeln, um die Pflanze oder zumindest Teile davon zu retten. Sobald du die typischen Symptome – umfallende Blattfächer und einen fauligen Geruch – bemerkst, musst du den gesamten Horst ausgraben. Wasche die Erde von den Rhizomen, um das volle Ausmaß des Schadens beurteilen zu können. Die befallenen Teile werden weich, braun und breiig sein.

Mit einem scharfen, sauberen Messer musst du nun alle befallenen Teile großzügig entfernen. Schneide bis ins gesunde, weiße und feste Gewebe zurück. Sei dabei nicht zögerlich, denn auch kleine Reste des infizierten Gewebes können zu einem erneuten Ausbruch der Krankheit führen. Entsorge das kranke Pflanzenmaterial unbedingt im Hausmüll, niemals auf dem Kompost, um eine Verschleppung der Bakterien zu verhindern.

Nachdem du alle kranken Teile entfernt hast, solltest du die verbliebenen gesunden Rhizomstücke desinfizieren. Eine bewährte Methode ist es, die Schnittflächen und das gesamte Rhizom in einer 10-prozentigen Chlorbleiche-Lösung (ein Teil Bleiche auf neun Teile Wasser) für etwa 30 Minuten zu baden. Dies tötet anhaftende Bakterien ab. Anschließend nimmst du die Rhizome aus der Lösung und lässt sie an einem sonnigen, luftigen Ort für mehrere Tage trocknen, bis die Schnittflächen vollständig verheilt und kallusartig verschlossen sind.

Pflanze die geretteten und behandelten Rhizomstücke an einem neuen Standort mit exzellenter Drainage oder tausche am alten Standort die Erde großflächig aus. Achte auf die korrekte, flache Pflanztiefe, sodass der Rücken des Rhizoms aus der Erde schaut. Eine Verbesserung des Bodens mit Sand oder Splitt ist an dieser Stelle besonders wichtig. Durch dieses radikale Vorgehen hast du eine gute Chance, deine Zwerg-Schwertlilien zu retten und ihnen einen gesunden Neustart zu ermöglichen.

📷  Jerzy OpiołaCC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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