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Krankheiten und schädlinge der wilden malve

Linden · 05.07.2025.

Obwohl die Wilde Malve eine von Natur aus robuste und widerstandsfähige Pflanze ist, bleibt auch sie nicht gänzlich von Krankheiten und Schädlingen verschont. Ein gesundes Pflanzenwachstum in einem optimalen Umfeld ist die beste Prävention, denn vitale Pflanzen können sich besser gegen Angriffe zur Wehr setzen. Dennoch ist es für jeden Gärtner wichtig, die häufigsten Probleme zu kennen, ihre Symptome frühzeitig zu erkennen und zu wissen, wie man angemessen und möglichst schonend für die Umwelt darauf reagiert. Eine rechtzeitige Intervention kann oft verhindern, dass sich ein kleines Problem zu einer ernsthaften Bedrohung für die Pflanze entwickelt.

Die häufigste und bekannteste Krankheit, die Malven befällt, ist der Malvenrost, eine Pilzerkrankung, die unschöne, aber meist nicht tödliche Spuren auf den Blättern hinterlässt. Daneben können auch andere Pilzkrankheiten wie Echter Mehltau auftreten, besonders bei feuchtwarmer Witterung und an zu dicht stehenden, schlecht belüfteten Standorten. Die Vorbeugung durch die Wahl des richtigen Standortes und ausreichenden Pflanzabstand ist hierbei von entscheidender Bedeutung, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten und die Blätter schnell abtrocknen zu lassen.

Auf der Seite der Schädlinge sind es vor allem saugende Insekten wie Blattläuse, die der Wilden Malve zu schaffen machen können. Sie sitzen oft in dichten Kolonien an den jungen Triebspitzen und Blütenknospen. Auch der Malven-Erdfloh, ein kleiner Käfer, kann durch seinen Lochfraß an den Blättern auffallen. In den meisten Fällen sind diese Schädlinge jedoch gut mit biologischen Methoden in Schach zu halten, ohne dass der Einsatz von chemischen Insektiziden notwendig wird.

Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Bekämpfung liegt in der regelmäßigen Kontrolle der Pflanzen. Ein wachsames Auge ermöglicht es, einen Befall oder die ersten Anzeichen einer Krankheit zu entdecken, bevor sie sich stark ausbreiten können. Ein integrierter Pflanzenschutz, der auf Prävention, die Förderung von Nützlingen und den Einsatz von milden, biologischen Mitteln setzt, ist der nachhaltigste Weg, um deine Wilden Malven gesund und schön zu erhalten, ohne das ökologische Gleichgewicht im Garten zu stören.

Häufige pilzkrankheiten und ihre prävention

Abgesehen vom spezifischen Malvenrost können auch andere Pilzkrankheiten die Wilde Malve befallen. Echter Mehltau ist eine solche Krankheit, die sich durch einen weißen, abwischbaren Belag auf der Blattoberfläche bemerkbar macht. Er tritt vor allem bei warmem, trockenem Wetter mit hoher Luftfeuchtigkeit in der Nacht auf („Schönwetterpilz“). Falscher Mehltau hingegen bildet einen gräulich-violetten Pilzrasen auf der Blattunterseite und gelbliche Flecken auf der Oberseite und bevorzugt feuchtkühle Witterung.

Die beste Prävention gegen alle Arten von Pilzkrankheiten ist die Schaffung von Bedingungen, die für die Pflanze optimal, für den Pilz aber ungünstig sind. Dies beginnt bei der Wahl eines sonnigen und luftigen Standortes. Ein ausreichender Pflanzabstand zwischen den Malven und zu anderen Pflanzen sorgt dafür, dass die Luft zirkulieren und das Laub nach Regen oder Tau schnell abtrocknen kann. Pilzsporen benötigen Feuchtigkeit, um zu keimen und in das Blattgewebe einzudringen, daher ist trockenes Laub die effektivste Vorbeugung.

Die Bewässerungstechnik spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Gieße deine Malven immer direkt im Wurzelbereich und vermeide es, die Blätter zu benetzen. Die Bewässerung am Morgen ist ideal, da eventuell doch nass gewordene Blätter über den Tag in der Sonne schnell wieder trocknen können. Eine Bewässerung am Abend hingegen lässt die Blätter oft die ganze Nacht feucht, was ein perfektes Klima für Pilzinfektionen schafft.

Eine Stärkung der Pflanze von innen heraus erhöht ebenfalls ihre natürliche Widerstandskraft. Eine ausgewogene, nicht zu stickstoffbetonte Ernährung und die Förderung eines gesunden Bodens machen die Pflanze robuster. Pflanzenstärkungsmittel auf Basis von Schachtelhalm- oder Brennnessel-Extrakt können präventiv gespritzt werden. Die darin enthaltene Kieselsäure stärkt die Zellwände der Blätter und macht es den Pilzen schwerer, in das Gewebe einzudringen.

Der umgang mit malvenrost

Der Malvenrost, verursacht durch den Pilz Puccinia malvacearum, ist die mit Abstand häufigste und spezifischste Krankheit der Wilden Malve. Ein Befall ist leicht an den charakteristischen Symptomen zu erkennen: Auf der Blattoberseite erscheinen kleine, gelblich-orangefarbene Flecken. Dreht man das Blatt um, findet man auf der Unterseite korrespondierend dazu pockenartige, rotbraune bis dunkelbraune Pusteln. Dies sind die Sporenlager des Pilzes, aus denen die Sporen freigesetzt und durch Wind und Wasserspritzer weiterverbreitet werden.

Bei den ersten Anzeichen eines Befalls ist schnelles Handeln gefragt, um eine Ausbreitung zu verlangsamen. Entferne sofort alle befallenen Blätter sorgfältig und entsorge sie über den Hausmüll, nicht auf dem Kompost. Durch die Beseitigung der infizierten Blätter reduzierst du die Menge an Sporen, die neue Blätter oder benachbarte Pflanzen infizieren können. Bei starkem Befall kann auch ein Rückschnitt ganzer Triebe notwendig sein.

Obwohl Malvenrost die Pflanze optisch stark beeinträchtigen kann, führt er in der Regel nicht zum Absterben der gesamten Pflanze, schwächt sie aber. Eine gute Pflege, die die Pflanze vital hält, hilft ihr, den Befall besser zu tolerieren. Eine kaliumbetonte Düngung stärkt das Blattgewebe und kann die Anfälligkeit etwas reduzieren. Die bereits genannten präventiven Maßnahmen wie ein luftiger Standort und das Vermeiden von Blattfeuchtigkeit sind auch beim Malvenrost die wichtigste Strategie.

Im Herbst ist es besonders wichtig, alle oberirdischen, abgestorbenen Pflanzenteile der Malve gründlich zu entfernen und zu entsorgen. Der Pilz überwintert auf infizierten Pflanzenresten am Boden. Durch eine saubere Beetpflege im Herbst reduzierst du das Infektionspotenzial für das nächste Frühjahr erheblich. Der Anbau von als widerstandsfähiger geltenden Sorten kann ebenfalls eine Option sein, auch wenn keine Malve vollständig immun gegen den Rost ist.

Tierische schädlinge erkennen und bekämpfen

Die Wilde Malve wird von verschiedenen tierischen Schädlingen heimgesucht, wobei Blattläuse zu den häufigsten gehören. Diese kleinen, meist grünen oder schwarzen Insekten sitzen in dichten Kolonien an den jungen Triebspitzen, an den Blütenknospen und auf den Blattunterseiten. Sie saugen den zuckerhaltigen Pflanzensaft, was zu verkrüppelten Blättern und Trieben führen kann. Zudem scheiden sie klebrigen Honigtau aus, auf dem sich Rußtaupilze ansiedeln können.

Bei einem leichten Befall mit Blattläusen reicht es oft aus, die betroffenen Stellen mit einem scharfen Wasserstrahl abzuspritzen. Eine weitere bewährte biologische Methode ist das Besprühen der Pflanzen mit einer Lösung aus Schmierseife und Wasser. Noch wichtiger ist jedoch die Förderung von Nützlingen im Garten. Marienkäfer und ihre Larven, Florfliegenlarven und Schwebfliegenlarven sind die natürlichen Feinde der Blattläuse und können eine Population effektiv in Schach halten. Schaffe durch ein vielfältiges Blütenangebot und den Verzicht auf chemische Pestizide ein nützlingsfreundliches Umfeld.

Ein weiterer Schädling ist der Malven-Erdfloh (Podagrica fuscicornis), ein kleiner, metallisch glänzender Käfer. Er verursacht einen charakteristischen Lochfraß an den Blättern, der aussieht, als hätte jemand mit einer feinen Schrotflinte auf die Blätter geschossen. Während ein leichter Befall meist nur ein kosmetisches Problem darstellt, kann ein starker Befall die Blätter erheblich schädigen und die Photosyntheseleistung der Pflanze reduzieren.

Die Bekämpfung des Malven-Erdflohs ist schwierig, da die Käfer bei Störung schnell wegspringen. Regelmäßiges Lockern des Bodens kann die im Boden lebenden Larven stören. Eine Mulchschicht erschwert den Käfern den Zugang zum Boden für die Eiablage. Bei sehr starkem Befall kann das Bestäuben der Blätter mit Gesteinsmehl helfen, den Käfern den Appetit zu verderben. Auch hier gilt, dass eine kräftige, gesunde Pflanze einen gewissen Befall besser tolerieren kann.

Biologische und integrierte schädlingsbekämpfung

Der Ansatz der integrierten Schädlingsbekämpfung ist eine nachhaltige Strategie, die auf einem tiefen Verständnis der ökologischen Zusammenhänge im Garten basiert. Anstatt bei jedem Problem sofort zu einem Spritzmittel zu greifen, werden verschiedene Methoden kombiniert. Die erste und wichtigste Stufe ist immer die Prävention. Dies umfasst alle Maßnahmen, die die Pflanzengesundheit fördern, wie die richtige Standortwahl, eine gute Bodenpflege und eine ausgewogene Ernährung, denn gesunde Pflanzen sind weniger anfällig.

Die zweite Stufe ist die Förderung von Nützlingen. Ein naturnaher Garten mit einer Vielfalt an heimischen Pflanzen, Nistmöglichkeiten wie Insektenhotels oder Steinhaufen und einer Wasserquelle zieht eine Vielzahl von Nützlingen an. Diese natürlichen Gegenspieler von Schädlingen, wie Marienkäfer, Raubmilben oder Schlupfwespen, sind die effektivste und nachhaltigste Form der Schädlingskontrolle. Der konsequente Verzicht auf breit wirkende chemische Insektizide ist dabei unerlässlich, da diese auch die Nützlingspopulationen vernichten.

Wenn ein Schädling dennoch überhandnimmt, kommen biologische Pflanzenschutzmittel zum Einsatz. Dazu gehören selbst hergestellte Spritzbrühen aus Schmierseife, Brennnesselextrakt oder Niemöl. Diese Mittel haben eine geringere Umweltbelastung als synthetische Pestizide. Niemöl zum Beispiel wirkt nicht nur direkt gegen die Schädlinge, sondern stört auch deren Entwicklung und Fortpflanzung. Wende diese Mittel gezielt und nur an den befallenen Pflanzenteilen an, am besten in den Abendstunden, um Nutzinsekten wie Bienen zu schonen.

Die mechanische Bekämpfung ist eine weitere wichtige Säule. Das manuelle Absammeln von Schädlingen wie Schnecken oder größeren Raupen kann bei geringem Befall sehr effektiv sein. Das Anbringen von Leimringen an Obstbäumen oder der Einsatz von Schneckenzäunen sind ebenfalls mechanische Methoden. Durch die Kombination all dieser Strategien schaffst du ein stabiles Gartenökosystem, in dem Schädlinge und Krankheiten selten zu einem ernsthaften Problem werden.

Stärkung der pflanzenresistenz zur vorbeugung

Die widerstandsfähigste Pflanze ist die, die aus eigener Kraft gesund bleibt. Die Stärkung der pflanzeneigenen Abwehrkräfte ist daher die nachhaltigste und effektivste Form der Krankheits- und Schädlingsprävention. Eine entscheidende Grundlage hierfür ist ein lebendiger und gesunder Boden. Ein Boden reich an Humus und Mikroorganismen sorgt nicht nur für eine optimale Nährstoffversorgung, sondern auch für eine gesunde Wurzelentwicklung. Mykorrhiza-Pilze, die in einem gesunden Boden leben, gehen eine Symbiose mit den Pflanzenwurzeln ein und verbessern deren Wasser- und Nährstoffaufnahme, was die Pflanze vitaler macht.

Eine ausgewogene Düngung ist ebenfalls essenziell für die Pflanzenresistenz. Wie bereits erwähnt, führt eine übermäßige Stickstoffdüngung zu weichem, mastigem Gewebe mit schwachen Zellwänden, was ein leichtes Einfallstor für saugende Insekten und Pilzsporen darstellt. Eine kalium- und siliziumbetonte Ernährung hingegen stärkt die Zellwände und das Abschlussgewebe der Blätter und macht sie widerstandsfähiger. Regelmäßige Gaben von Beinwelljauche (kaliumreich) oder das Spritzen mit Schachtelhalmbrühe (siliziumreich) sind exzellente natürliche Methoden zur Stärkung der Pflanze.

Stress ist ein Faktor, der Pflanzen anfällig macht. Trockenstress, Nährstoffmangel oder ein ungeeigneter Standort schwächen die Pflanze und machen sie zu einem leichten Opfer. Indem du für optimale Wachstumsbedingungen sorgst und Stressfaktoren minimierst, hilfst du der Pflanze, ihre Energie in die eigenen Abwehrmechanismen zu investieren. Eine gleichmäßige Wasserversorgung und eine schützende Mulchschicht sind einfache, aber sehr wirksame Maßnahmen zur Stressreduktion.

Die genetische Vielfalt spielt ebenfalls eine Rolle. Wenn du Malven aus Samen ziehst, achte auf eine breite genetische Basis oder sammle Samen von besonders gesunden und robusten Exemplaren aus deinem eigenen Garten. Diese Pflanzen sind oft am besten an die spezifischen Bedingungen deines Gartens angepasst. Durch die Kombination all dieser stärkenden Maßnahmen schaffst du die Grundlage für gesunde Wilde Malven, die den meisten Herausforderungen gewachsen sind, ohne dass du ständig eingreifen musst.

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