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Krankheiten und schädlinge der samtblume

Daria · 05.05.2025.

Die Samtblume ist für ihre bemerkenswerte Robustheit und Widerstandsfähigkeit bekannt, was sie zu einer so beliebten Wahl für Gärten und Balkone macht. Dennoch ist auch sie nicht gänzlich immun gegen den Befall durch bestimmte Krankheiten und Schädlinge. Insbesondere bei ungünstigen Witterungsbedingungen oder Pflegefehlern können Probleme auftreten. Ein wachsames Auge und das Wissen um die häufigsten Bedrohungen ermöglichen es dir jedoch, frühzeitig einzugreifen und größere Schäden zu verhindern. Durch vorbeugende Maßnahmen und den gezielten Einsatz von umweltfreundlichen Bekämpfungsmethoden kannst du sicherstellen, dass deine Samtblumen gesund und blühfreudig bleiben.

Vorbeugende maßnahmen für gesunde pflanzen

Der beste Schutz vor Krankheiten und Schädlingen ist immer die Prävention. Gesunde, kräftige Pflanzen, die unter optimalen Bedingungen wachsen, verfügen über eine natürliche Widerstandskraft und werden seltener befallen. Die wichtigste vorbeugende Maßnahme beginnt daher schon bei der Wahl des Standortes. Sorge für einen sonnigen, luftigen Platz, an dem die Blätter nach einem Regen oder dem Gießen schnell abtrocknen können. Dies reduziert das Risiko von Pilzinfektionen erheblich.

Achte beim Pflanzen auf ausreichende Abstände zwischen den einzelnen Samtblumen. Ein zu dichter Stand behindert die Luftzirkulation, wodurch die Blätter länger feucht bleiben – ideale Bedingungen für die Ausbreitung von Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Grauschimmel. Die auf der Saatgutpackung empfohlenen Pflanzabstände sollten daher unbedingt eingehalten werden. Dies gibt jeder Pflanze genügend Raum, sich optimal zu entfalten.

Eine ausgewogene Ernährung und Bewässerung stärken die Pflanzen von innen heraus. Vermeide eine übermäßige Stickstoffdüngung, da diese zu weichem, anfälligem Pflanzengewebe führt. Eine kaliumbetonte Düngung hingegen festigt die Zellwände und macht die Pflanze robuster. Gieße zudem immer direkt an der Wurzel und vermeide es, das Laub zu benetzen. Ein gesunder Boden, angereichert mit Kompost, fördert ein starkes Wurzelwerk und die allgemeine Pflanzengesundheit.

Regelmäßige Kontrollen sind unerlässlich, um einen beginnenden Befall frühzeitig zu erkennen. Untersuche deine Pflanzen ein- bis zweimal pro Woche genau, achte dabei auch auf die Blattunterseiten und die Triebspitzen. Je früher du ein Problem entdeckst, desto einfacher und effektiver kannst du es bekämpfen, oft schon mit einfachen mechanischen Mitteln, bevor der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln überhaupt notwendig wird.

Häufige pilzkrankheiten

Eine der Pilzkrankheiten, die Samtblumen befallen können, ist der Echte Mehltau. Du erkennst ihn an einem weißen, abwischbaren Belag, der sich vor allem auf den Blattoberseiten ausbreitet. Echter Mehltau tritt besonders bei trocken-warmem Wetter auf und schwächt die Pflanze, indem er ihr Nährstoffe entzieht. Zur Vorbeugung ist ein luftiger Standort entscheidend. Bei erstem Befall sollten die betroffenen Blätter sofort entfernt und entsorgt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Eine weitere häufige Pilzerkrankung ist der Grauschimmel (Botrytis), der insbesondere bei feucht-kühler Witterung auftritt. Er zeigt sich als bräunlich-grauer, schimmeliger Belag auf Blüten, Blättern und Stängeln, der die befallenen Pflanzenteile schnell faulen lässt. Entferne befallene Blüten und Blätter umgehend und sorge für eine bessere Durchlüftung. Das Vermeiden von zu dichtem Stand und das Gießen am Morgen sind hier die wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen.

Wurzelfäulnis ist ein ernsthaftes Problem, das durch Staunässe im Boden verursacht wird. Verschiedene Bodenpilze greifen die Wurzeln an, die daraufhin schwarz werden und absterben. Die Pflanze kann kein Wasser und keine Nährstoffe mehr aufnehmen, beginnt zu welken, die Blätter vergilben und sie stirbt schließlich ab. Die einzige Vorbeugung ist die Gewährleistung einer hervorragenden Drainage durch einen lockeren Boden und, bei Topfkultur, durch ausreichende Abzugslöcher. Eine einmal befallene Pflanze ist in der Regel nicht mehr zu retten.

Zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten im Anfangsstadium können Hausmittel wie eine Spritzlösung aus Wasser und Milch (im Verhältnis 9:1) oder Ackerschachtelhalmbrühe eingesetzt werden. Diese Mittel stärken die Pflanze und können die Ausbreitung des Pilzes eindämmen. Bei starkem Befall können im Fachhandel erhältliche Fungizide notwendig werden, wobei biologische Präparate auf Basis von Schwefel oder Kupfer zu bevorzugen sind.

Tierische schädlinge im fokus: schnecken und blattläuse

Der wohl größte Feind junger Samtblumen sind Schnecken. Besonders Nacktschnecken können frisch gepflanzte Setzlinge über Nacht dem Erdboden gleichmachen. Ihre Fraßspuren sind unverkennbar: unregelmäßige Löcher in den Blättern und abgefressene Triebe. Eine wirksame Vorbeugung ist entscheidend. Schneckenzäune, das Ausstreuen von Sägemehl oder Kaffeesatz um die Pflanzen können Barrieren schaffen. Das regelmäßige Absammeln der Schnecken in den Abend- oder Morgenstunden ist eine sehr effektive, wenn auch aufwändige Methode.

Blattläuse sind ebenfalls häufige Gäste an Samtblumen. Sie sitzen meist in Kolonien an den jungen Triebspitzen und an den Blattunterseiten und saugen den Pflanzensaft. Dies führt zu verkrüppelten Blättern und Knospen. Zudem scheiden sie klebrigen Honigtau aus, auf dem sich Rußtaupilze ansiedeln können. Bei einem leichten Befall reicht es oft aus, die Läuse mit einem scharfen Wasserstrahl abzuspritzen oder sie mit den Fingern abzustreifen.

Zur biologischen Bekämpfung von Blattläusen kannst du Nützlinge wie Marienkäfer und deren Larven, Florfliegen oder Schlupfwespen im Garten fördern. Ein naturnaher Garten mit einer Vielfalt an blühenden Pflanzen zieht diese nützlichen Helfer von selbst an. Bei stärkerem Befall hilft eine Spritzung mit einer einfachen Schmierseifenlösung (ca. 20 g Seife auf 1 Liter Wasser) oder mit Brennnesseljauche. Diese Mittel schaden den Nützlingen in der Regel nicht.

Als letzte Maßnahme gegen Schnecken kann Schneckenkorn eingesetzt werden. Greife hierbei unbedingt auf Produkte zurück, die als Wirkstoff Eisen-III-Phosphat enthalten. Dieser Wirkstoff ist für Haustiere wie Hunde und Katzen sowie für Igel und andere Nützlinge unschädlich, während herkömmliches Schneckenkorn auf Basis von Metaldehyd eine große Gefahr für die Tierwelt darstellt. Eine verantwortungsvolle Anwendung ist hier von größter Bedeutung.

Weitere schädlinge: spinnmilben und thripse

Spinnmilben sind winzige Schädlinge, die mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. Sie treten vor allem bei sehr warmer, trockener Witterung und geringer Luftfeuchtigkeit auf, typischerweise im Hochsommer oder in Gewächshäusern. Ein Befall zeigt sich zunächst durch feine, helle Sprenkelungen auf den Blattoberseiten. An den Blattunterseiten und in den Blattachseln bilden sich bei starkem Befall feine Gespinste. Die befallenen Blätter vergilben, trocknen ein und fallen schließlich ab.

Zur Vorbeugung und Bekämpfung von Spinnmilben ist es hilfreich, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Regelmäßiges Besprühen der Pflanzen mit Wasser, besonders der Blattunterseiten, kann einen Befall eindämmen, da Spinnmilben feuchte Bedingungen meiden. Bei einem stärkeren Befall können nützlingsschonende Präparate auf Basis von Rapsöl oder Kaliseife eingesetzt werden. Diese Mittel wirken, indem sie die Schädlinge mit einem feinen Film überziehen und ihre Atmungsorgane verkleben.

Thripse, auch Blasenfüße oder Gewittertierchen genannt, sind ebenfalls winzige, längliche Insekten, die Pflanzensaft saugen. Ihr Befall führt zu silbrig glänzenden Flecken auf den Blättern, die durch die mit Luft gefüllten, leeren Pflanzenzellen entstehen. In den Flecken sind oft kleine, schwarze Kottröpfchen zu sehen. Thripse können auch Viren übertragen und zu Deformationen von Blüten und Blättern führen.

Die Bekämpfung von Thripsen ist schwierig. Blaue Leimtafeln können zur Befallsüberwachung und zum Abfangen der erwachsenen Tiere aufgehängt werden. Ähnlich wie bei Spinnmilben können Spritzungen mit Seifenlösungen oder ölhaltigen Präparaten helfen, die Population zu reduzieren. Der Einsatz von Nützlingen wie Raubmilben kann in geschlossenen Räumen wie Gewächshäusern sehr effektiv sein. Im Freiland ist die beste Strategie, die Pflanzen durch gute Pflege so vital wie möglich zu halten.

Biologische und umweltfreundliche bekämpfungsmethoden

Der Einsatz von biologischen und umweltfreundlichen Pflanzenschutzmethoden sollte immer die erste Wahl sein, um das ökologische Gleichgewicht im Garten nicht zu stören. Eine der effektivsten Strategien ist die Förderung von Nützlingen. Schaffe Lebensräume für Marienkäfer, Florfliegen, Schwebfliegen und Vögel, indem du eine Vielfalt an heimischen Pflanzen, ein Insektenhotel oder einen Steinhaufen anbietest. Diese natürlichen Feinde halten viele Schädlinge wie Blattläuse in Schach.

Pflanzenbrühen und -jauchen sind bewährte Hausmittel zur Stärkung der Pflanzen und zur Abwehr von Schädlingen. Eine Spritzung mit Ackerschachtelhalmbrühe stärkt das Pflanzengewebe durch ihren hohen Kieselsäuregehalt und beugt Pilzkrankheiten vor. Die bereits erwähnte Brennnesseljauche wirkt als Dünger und wehrt gleichzeitig saugende Insekten ab. Wermuttee kann als Spritzmittel gegen verschiedene beißende und saugende Insekten eingesetzt werden.

Produkte auf Basis von Neemöl (Niemöl), das aus den Samen des Neembaums gewonnen wird, sind ein sehr wirksames und breit einsetzbares biologisches Insektizid. Der Wirkstoff Azadirachtin stört die Entwicklung und Fraßtätigkeit vieler Schädlinge, ist aber für Bienen und andere Nützlinge bei richtiger Anwendung (am Abend, nicht auf offene Blüten sprühen) relativ unschädlich. Neemöl wirkt systemisch, das heißt, es wird von der Pflanze aufgenommen und verteilt sich im Saftstrom.

Bei hartnäckigen Problemen gibt es im Fachhandel eine wachsende Auswahl an biologischen Pflanzenschutzmitteln, die auf natürlichen Wirkstoffen wie Rapsöl, Kaliseife oder dem Bakterium Bacillus thuringiensis basieren. Lies vor der Anwendung immer sorgfältig die Gebrauchsanweisung und halte dich an die empfohlenen Dosierungen und Anwendungszeitpunkte. Ein integrierter Pflanzenschutz, der auf Vorbeugung, Förderung von Nützlingen und dem gezielten Einsatz sanfter Mittel beruht, ist der nachhaltigste Weg zu einem gesunden Garten.

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