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Krankheiten und schädlinge der mannsblut

Linden · 09.05.2025.

Das Mannsblut ist ein erfreulich robuster und widerstandsfähiger Zierstrauch, der im Garten nur selten von ernsthaften Problemen heimgesucht wird. Dennoch ist keine Pflanze gänzlich immun gegen den Befall durch Krankheiten oder Schädlinge. Ein wachsames Auge und das Wissen um mögliche Bedrohungen ermöglichen es dir, frühzeitig einzugreifen und größere Schäden zu verhindern. Die beste Verteidigung ist dabei immer eine starke, gesunde Pflanze, die durch optimale Standort- und Pflegebedingungen widerstandsfähig gemacht wird. In diesem Artikel stellen wir dir die häufigsten Krankheiten und Schädlinge vor, die am Hypericum androsaemum auftreten können, und geben dir wertvolle Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung.

Vorbeugung als beste strategie

Die effektivste Methode, um dein Mannsblut vor Krankheiten und Schädlingen zu schützen, ist die Prävention. Eine gesunde und vitale Pflanze, die unter optimalen Bedingungen wächst, verfügt über starke natürliche Abwehrkräfte und ist deutlich weniger anfällig für einen Befall. Der Grundstein dafür wird bereits bei der Wahl des Standortes gelegt. Entscheide dich für einen sonnigen bis halbschattigen Platz mit guter Luftzirkulation. Stehende, feuchte Luft begünstigt die Ausbreitung von Pilzkrankheiten, während ein luftiger Standort dafür sorgt, dass die Blätter nach einem Regen schnell abtrocknen.

Eine ebenso wichtige Rolle spielt die Bodenbeschaffenheit. Das Mannsblut benötigt einen gut durchlässigen Boden, da es sehr empfindlich auf Staunässe reagiert. Staunässe führt zu Sauerstoffmangel im Wurzelbereich, schädigt die Wurzeln und macht sie anfällig für Fäulniserreger. Sorge daher bei schweren Böden durch die Einarbeitung von Sand oder Kompost für eine gute Drainage. Eine ausgewogene Ernährung, vorzugsweise durch organische Dünger wie Kompost, stärkt die Pflanze zusätzlich von innen heraus, ohne sie durch einen Stickstoffüberschuss mastig und anfällig zu machen.

Auch die richtige Pflanzdistanz zu anderen Gewächsen ist ein wichtiger Faktor der Prävention. Stehen die Sträucher zu dicht, konkurrieren sie nicht nur um Licht, Wasser und Nährstoffe, sondern die mangelnde Luftzirkulation zwischen den Pflanzen schafft auch ein ideales Mikroklima für Pilzsporen. Halte dich an die empfohlenen Pflanzabstände, damit sich dein Strauch ungehindert entfalten kann. Regelmäßige Pflegemaßnahmen wie ein jährlicher Auslichtungsschnitt tragen ebenfalls dazu bei, die Pflanze luftig und gesund zu halten.

Kontrolliere deine Pflanzen regelmäßig auf erste Anzeichen eines Befalls. Je früher du ein Problem erkennst, desto einfacher und schonender lässt es sich in der Regel beheben. Achte auf verfärbte Blätter, Flecken, Beläge oder die Anwesenheit von Insekten. Entferne befallene Pflanzenteile sofort, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, und entsorge sie im Hausmüll, nicht auf dem Kompost.

Häufige pilzkrankheiten

Die wohl bekannteste Krankheit, die bei Hypericum-Arten auftreten kann, ist der Johanniskraut-Rost. Diese Pilzerkrankung wird durch verschiedene Rostpilzarten verursacht und ist an den charakteristischen, kleinen, rostbraunen bis orangefarbenen Pusteln zu erkennen, die sich meist auf den Blattunterseiten und an den Stängeln bilden. Auf der Blattoberseite erscheinen oft gelbliche Flecken. Bei starkem Befall können die Blätter vergilben, vertrocknen und vorzeitig abfallen, was die Pflanze schwächt und ihre optische Erscheinung stark beeinträchtigt.

Zur Vorbeugung gegen Rost sind alle bereits genannten präventiven Maßnahmen entscheidend: ein luftiger Standort, ausreichender Pflanzabstand und das Vermeiden von Blattbenetzung beim Gießen. Sollte es dennoch zu einem Befall kommen, müssen alle betroffenen Blätter und Triebe umgehend entfernt und vernichtet werden. Falllaub sollte im Herbst sorgfältig aus dem Beet entfernt werden, da der Pilz auf den alten Blättern überwintert und im Frühjahr eine Neuinfektion verursacht.

Bei wiederholtem oder sehr starkem Befall kann der Einsatz von Fungiziden erwogen werden. Bevorzuge dabei umweltschonende Präparate auf der Basis von Netzschwefel oder stärkende Pflanzenbrühen aus Ackerschachtelhalm oder Brennnessel. Ackerschachtelhalmextrakt enthält Kieselsäure, die das Blattgewebe stärkt und es Pilzen erschwert, einzudringen. Diese Mittel wirken am besten, wenn sie vorbeugend oder bei den ersten Anzeichen eines Befalls angewendet werden.

Eine weitere, wenn auch seltenere Pilzkrankheit ist die Welkekrankheit, verursacht durch Verticillium-Pilze. Diese im Boden lebenden Pilze dringen über die Wurzeln in die Pflanze ein und verstopfen die Wasserleitungsbahnen. Die Folge ist, dass einzelne Triebe oder ganze Teile des Strauches plötzlich welken und absterben, obwohl der Boden ausreichend feucht ist. Eine direkte Bekämpfung ist kaum möglich. Betroffene Pflanzen müssen gerodet und entsorgt werden, und an diesem Standort sollten für mehrere Jahre keine anfälligen Pflanzen mehr gesetzt werden.

Erkennung und bekämpfung von blattläusen

Blattläuse gehören zu den häufigsten Schädlingen im Garten und machen auch vor dem Mannsblut nicht halt. Sie treten meist im Frühjahr in Kolonien an den jungen, saftreichen Triebspitzen und an den Unterseiten der Blätter auf. Mit ihren Stechrüsseln saugen sie den zuckerhaltigen Pflanzensaft, was zu verkrüppelten Blättern, Wachstumsstörungen und einer allgemeinen Schwächung der Pflanze führen kann. Zudem scheiden sie klebrigen Honigtau aus, auf dem sich in der Folge schwarze Rußtaupilze ansiedeln können, die die Photosynthese beeinträchtigen.

Bei einem leichten Befall gibt es einfache und umweltschonende Methoden zur Bekämpfung. Oft genügt es bereits, die befallenen Triebe mit einem scharfen Wasserstrahl abzuspritzen. Diese Prozedur muss eventuell mehrmals im Abstand von einigen Tagen wiederholt werden. Eine weitere effektive Methode ist das manuelle Abstreifen der Läuse mit den Fingern. Diese mechanischen Bekämpfungsmethoden sind besonders bei einem beginnenden Befall sehr wirkungsvoll.

Für eine nachhaltige und biologische Kontrolle solltest du die natürlichen Feinde der Blattläuse in deinem Garten fördern. Dazu gehören Marienkäfer und ihre Larven, Florfliegen, Schwebfliegen und Schlupfwespen. Durch das Anlegen von Blühstreifen, das Aufstellen von Insektenhotels und den Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel schaffst du ein attraktives Umfeld für diese nützlichen Helfer. Sie sind die effektivsten und zuverlässigsten Blattlausjäger.

Bei einem stärkeren Befall können selbst hergestellte Spritzmittel oder biologische Präparate aus dem Fachhandel helfen. Eine einfache Lösung aus Wasser und Schmierseife (Kaliseife) ist ein bewährtes Hausmittel. Auch Brühen aus Brennnesseln oder Niemöl-Präparate zeigen eine gute Wirkung gegen Blattläuse, ohne dabei Nützlinge oder die Umwelt übermäßig zu belasten. Wichtig ist, die Pflanzen gründlich von allen Seiten, insbesondere die Blattunterseiten, zu besprühen.

Spinnmilben und ihre kontrolle

Spinnmilben sind winzige Spinnentiere, die besonders bei trocken-heißer Witterung und an windgeschützten, sonnigen Standorten zu einem Problem werden können. Da sie mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind, wird ein Befall oft erst spät bemerkt. Typische Anzeichen sind feine Gespinste in den Blattachseln und an den Triebspitzen sowie eine feine, helle Sprenkelung auf den Blattoberseiten. Diese Sprenkelung entsteht durch das Aussaugen einzelner Pflanzenzellen. Bei starkem Befall verfärben sich die Blätter gelblich bis bronzefarben und sterben schließlich ab.

Da Spinnmilben eine trockene Umgebung lieben, ist die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit eine der wichtigsten vorbeugenden und bekämpfenden Maßnahmen. Ein regelmäßiges Überbrausen der Pflanze mit Wasser, besonders an heißen Tagen, schafft ein für die Schädlinge ungünstiges Klima. Achte darauf, dies in den Morgenstunden zu tun, damit die Blätter bis zum Abend wieder abtrocknen können, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Besonders bei Kübelpflanzen auf überdachten Balkonen oder Terrassen ist diese Maßnahme sehr effektiv.

Die natürlichen Gegenspieler der Spinnmilben sind Raubmilben. Diese nützlichen Tiere können im Fachhandel bestellt und gezielt im Garten oder Gewächshaus ausgesetzt werden. Sie sind eine sehr effektive und rein biologische Methode zur Kontrolle von Spinnmilbenpopulationen. Diese Methode funktioniert am besten, wenn sie frühzeitig bei beginnendem Befall angewendet wird.

Sollte ein starker Befall vorliegen, können auch hier Präparate auf der Basis von Rapsöl oder Niemöl eingesetzt werden. Diese Mittel wirken, indem sie die Schädlinge und ihre Eier mit einem feinen Ölfilm überziehen und so ersticken. Wiederholte Anwendungen im Abstand von etwa einer Woche sind meist notwendig, um auch die neu geschlüpften Generationen zu erfassen. Führe Behandlungen immer in den kühleren Abendstunden durch, um Blattschäden durch Sonneneinstrahlung zu vermeiden.

Umgang mit wurzelfäule

Wurzelfäule ist keine Krankheit im klassischen Sinne, sondern die Folge von ungünstigen Bodenbedingungen, nämlich von langanhaltender Staunässe. Wenn der Boden permanent mit Wasser gesättigt ist, fehlt den Wurzeln der für die Atmung notwendige Sauerstoff. Sie beginnen zu ersticken und zu faulen. Pilzliche Erreger, die im Boden natürlicherweise vorkommen, können die geschwächten Wurzeln leicht befallen und den Fäulnisprozess beschleunigen. Dies ist eine der größten Gefahren für das ansonsten so robuste Mannsblut.

Die oberirdischen Symptome von Wurzelfäule sind oft unspezifisch und können leicht mit denen von Trockenstress verwechselt werden. Die Pflanze wirkt welk und kraftlos, die Blätter werden gelb und fallen ab, und das Wachstum stagniert. Der entscheidende Unterschied ist, dass der Boden bei Wurzelfäule nass und oft auch unangenehm modrig riecht. Ein vorsichtiges Graben im Wurzelbereich bringt schnell Klarheit: Gesunde Wurzeln sind hell und fest, während faulige Wurzeln dunkel, matschig und weich sind.

Die Vorbeugung ist beim Thema Wurzelfäule absolut entscheidend, da eine Heilung bei fortgeschrittenem Befall kaum noch möglich ist. Achte bereits bei der Pflanzung auf einen Standort mit gut durchlässigem Boden. Bei schweren Lehmböden ist die Einarbeitung von grobem Sand, Kies und reichlich Kompost unerlässlich, um die Bodenstruktur zu lockern und die Drainage zu verbessern. Bei Kübelpflanzen sind ausreichend große Abzugslöcher und eine Drainageschicht am Topfboden ein absolutes Muss.

Wenn du eine Pflanze mit beginnender Wurzelfäule im Kübel entdeckst, kannst du versuchen, sie zu retten. Topfe die Pflanze sofort aus, entferne die nasse Erde und schneide alle fauligen, dunklen Wurzelteile großzügig mit einer sauberen Schere ab. Spüle die verbliebenen gesunden Wurzeln vorsichtig ab und topfe die Pflanze in frisches, trockenes und sehr durchlässiges Substrat. Gieße danach nur sehr sparsam, bis die Pflanze Anzeichen von neuem Wachstum zeigt. Im Freiland ist eine Rettung oft schwieriger und erfordert eine grundlegende Verbesserung der Bodendrainage im gesamten Wurzelbereich.

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