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Krankheiten und schädlinge der japanischen zierkirsche

Daria · 17.04.2025.

Die japanische Zierkirsche ist ein robustes und bei guter Pflege widerstandsfähiges Gehölz, doch auch sie ist nicht gänzlich vor Krankheiten und Schädlingsbefall gefeit. Insbesondere bestimmte Pilzkrankheiten können der Pflanze stark zusetzen und erfordern ein wachsames Auge und schnelles Handeln des Gärtners. Auch verschiedene saugende oder fressende Insekten können das Erscheinungsbild und die Vitalität des Baumes beeinträchtigen. Die Kenntnis der häufigsten Probleme, ihrer Symptome und der richtigen Gegenmaßnahmen ist entscheidend, um die Gesundheit und Schönheit deiner Zierkirsche langfristig zu erhalten. In diesem Fachartikel stellen wir die wichtigsten Krankheiten und Schädlinge vor und geben dir professionelle Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung.

Die beste Strategie im Pflanzenschutz ist immer die Prävention. Ein gesunder, vitaler Baum, der am richtigen Standort steht und optimal mit Wasser und Nährstoffen versorgt wird, hat ein starkes Immunsystem und ist weitaus weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Achte daher von Anfang an auf die Wahl eines sonnigen, luftigen Standortes, um das schnelle Abtrocknen der Blätter nach Regen zu gewährleisten, was Pilzinfektionen erschwert. Eine ausgewogene Düngung, die nicht zu stickstoffbetont ist, sorgt für ein festes, widerstandsfähiges Gewebe.

Eine regelmäßige Kontrolle des Baumes von Frühjahr bis Herbst ist unerlässlich, um einen Befall frühzeitig zu erkennen. Untersuche Blätter, Triebe und den Stamm auf Veränderungen wie Flecken, Verfärbungen, Löcher oder die Anwesenheit von Insekten. Je früher du ein Problem entdeckst, desto einfacher und schonender sind in der Regel die Bekämpfungsmaßnahmen. Oftmals reicht es bei einem beginnenden Befall aus, die betroffenen Pflanzenteile zu entfernen oder Nützlinge gezielt zu fördern, ohne dass der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln notwendig wird.

Die Förderung von Nützlingen im Garten ist ein wichtiger Baustein des integrierten Pflanzenschutzes. Marienkäfer, Florfliegen, Schwebfliegen und Vögel sind die natürlichen Gegenspieler vieler Schädlinge wie Blattläuse. Durch das Anlegen von Blühstreifen, das Aufstellen von Insektenhotels und den Verzicht auf breit wirkende Insektizide schaffst du ein ökologisches Gleichgewicht in deinem Garten, das dir bei der Schädlingskontrolle hilft. Ein naturnaher Garten ist oft der gesündeste Garten.

Sollte der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln unumgänglich sein, bevorzuge biologische Präparate auf Basis von Rapsöl, Neem oder Kaliseife gegenüber chemisch-synthetischen Mitteln. Diese sind oft schonender für Nützlinge und die Umwelt. Wende sie immer genau nach Packungsanweisung an und beachte die angegebenen Wartezeiten und Anwendungszeitpunkte. Ein frühzeitiges und gezieltes Eingreifen ist der Schlüssel, um größere Schäden zu verhindern und die Pracht deiner Zierkirsche zu bewahren.

Monilia-spitzendürre: die größte gefahr

Die Monilia-Spitzendürre, verursacht durch den Pilz Monilinia laxa, stellt die ernsthafteste Bedrohung für die japanische Zierkirsche dar. Die Infektion erfolgt auf heimtückische Weise während der Blütezeit, besonders bei feucht-kühler Witterung. Die Pilzsporen dringen über die offene Blüte in den Zweig ein und breiten sich von dort aus im Leitungssystem des Astes aus. Innerhalb kurzer Zeit nach der Blüte welken plötzlich ganze Triebe, Blätter und Blüten und hängen schlaff herab, als wären sie verbrannt oder verdorrt.

Das Tückische an dieser Krankheit ist, dass sie oft erst bemerkt wird, wenn es bereits zu spät ist und der Zweig nicht mehr zu retten ist. Die befallenen Triebe sterben von der Spitze her ab (daher der Name „Spitzendürre“) und bilden eine Eintrittspforte für weitere Krankheitserreger wie Obstbaumkrebs. Lässt man die infizierten Zweige am Baum, bilden sich an ihnen im nächsten Jahr Sporenlager, die für eine erneute Infektion sorgen. Ein Teufelskreis beginnt, der den Baum von Jahr zu Jahr mehr schwächen kann.

Die einzig wirksame Bekämpfungsmethode ist ein radikaler und sofortiger Rückschnitt der befallenen Triebe. Sobald du die ersten Anzeichen der Spitzendürre entdeckst, musst du zur Schere greifen. Schneide den betroffenen Ast mindestens 20-30 Zentimeter tief ins gesunde Holz zurück. An der Schnittstelle muss das Holz im Inneren wieder hell und frei von bräunlichen Verfärbungen sein. Desinfiziere deine Gartenschere nach jedem Schnitt, beispielsweise mit Alkohol, um eine Verschleppung der Sporen auf gesunde Pflanzenteile zu verhindern.

Das abgeschnittene Material darf auf keinen Fall auf dem Kompost entsorgt werden, da der Pilz dort überleben und sich weiterverbreiten würde. Verbrenne die befallenen Äste oder entsorge sie über den Hausmüll. Zur Vorbeugung sind ein luftiger Standort und ein regelmäßiger Auslichtungsschnitt wichtig, damit die Krone nach Regen schnell abtrocknen kann. Sorten mit einfachen, ungefüllten Blüten sind tendenziell etwas weniger anfällig als solche mit dicht gefüllten Blütenbällen.

Schrotschusskrankheit und andere blattpilze

Die Schrotschusskrankheit (Wilsonomyces carpophilus) ist ein weiterer häufiger Pilzbefall an Zierkirschen, der vor allem die Blätter betrifft. Erkennbar ist die Krankheit an kleinen, rötlich-braunen, oft hell umrandeten Flecken, die über das gesamte Blatt verteilt sind. Nach einiger Zeit stirbt das befallene Gewebe innerhalb der Flecken ab und fällt heraus, was die namensgebenden, wie mit Schrot durchschossenen Löcher im Blatt hinterlässt. Bei starkem Befall können die Blätter vorzeitig vergilben und abfallen, was den Baum schwächt.

Die Verbreitung des Pilzes wird durch feuchte Witterung begünstigt. Die Sporen überwintern auf befallenen Trieben und im Falllaub. Die wichtigste vorbeugende Maßnahme ist daher, das gesamte Laub im Herbst sorgfältig zu entfernen und zu entsorgen. Ein luftiger Kronenaufbau durch regelmäßigen Schnitt sorgt dafür, dass die Blätter nach Niederschlägen schneller trocknen und der Pilz schlechtere Keimungsbedingungen vorfindet. Ein starker Befall kann mit zugelassenen Fungiziden behandelt werden, wobei der Fokus auf der Prävention liegen sollte.

Gelegentlich kann an Zierkirschen auch Echter Mehltau auftreten. Dieser Pilz bildet einen abwischbaren, mehligen, weißen Belag auf der Oberseite der Blätter, an jungen Trieben und Knospen. Im Gegensatz zu vielen anderen Pilzen gedeiht der Echte Mehltau besonders gut bei warm-trockener Witterung mit nächtlicher Taubildung. Er entzieht der Pflanze Nährstoffe und kann zu verkrüppeltem Wachstum führen. Zur Bekämpfung eignen sich Hausmittel wie eine Mischung aus Milch und Wasser (1:9) oder Präparate auf Basis von Schwefel oder Rapsöl.

Zur allgemeinen Vorbeugung gegen Blattpilze kannst du den Baum mit Pflanzenstärkungsmitteln wie Ackerschachtelhalm- oder Brennnesselbrühe behandeln. Diese Präparate enthalten Kieselsäure und andere wertvolle Inhaltsstoffe, die das Pflanzengewebe stärken und es für Pilze schwieriger machen, einzudringen. Eine regelmäßige Anwendung im Frühjahr und Sommer kann die Widerstandsfähigkeit deiner Zierkirsche auf natürliche Weise erhöhen.

Blattläuse und andere saugende schädlinge

Blattläuse gehören zu den häufigsten Schädlingen an der japanischen Zierkirsche. Sie befallen vor allem die jungen, weichen Triebspitzen und die Unterseiten der Blätter. Mit ihren Saugrüsseln stechen sie die Leitungsbahnen der Pflanze an und ernähren sich vom zuckerhaltigen Pflanzensaft. Dies führt zu Blattkräuselungen, verkrüppeltem Wachstum und einer allgemeinen Schwächung des Baumes. Zudem scheiden sie klebrigen Honigtau aus, auf dem sich oft schwarze Rußtaupilze ansiedeln, die die Photosyntheseleistung der Blätter beeinträchtigen.

Bei einem geringen Befall musst du nicht sofort zu chemischen Mitteln greifen. Oft reicht es aus, die befallenen Triebe mit einem scharfen Wasserstrahl abzuspritzen. Eine weitere effektive und umweltfreundliche Methode ist das Besprühen mit einer Lösung aus Kaliseife (Schmierseife) und Wasser. Die Seifenlauge zerstört die wachsartige Schutzschicht der Läuse und trocknet sie aus. Wiederhole die Anwendung im Abstand von einigen Tagen, um auch die nachschlüpfenden Generationen zu erfassen.

Die beste und nachhaltigste Methode zur Blattlausbekämpfung ist die Förderung ihrer natürlichen Fressfeinde. Marienkäfer und ihre Larven, Florfliegenlarven, Schwebfliegenlarven und Schlupfwespen sind äußerst effektive Blattlausjäger. Schaffe in deinem Garten ein nützlingsfreundliches Umfeld mit einer Vielfalt an blühenden Pflanzen, einem Insektenhotel und dem Verzicht auf Insektizide. Oftmals reguliert sich ein Blattlausbefall nach einiger Zeit von selbst, wenn die Nützlinge ihre Arbeit aufnehmen.

Neben Blattläusen können seltener auch Spinnmilben auftreten, besonders bei sehr heißer, trockener Witterung und an windgeschützten Standorten. Ein Befall äußert sich durch feine Gespinste an den Triebspitzen und eine helle Sprenkelung auf den Blättern. Da Spinnmilben Trockenheit lieben, kann regelmäßiges Überbrausen der Blätter mit Wasser einem Befall vorbeugen. Bei starkem Auftreten helfen Präparate auf Rapsölbasis, die die Atemöffnungen der Milben verkleben.

Raupen und holzbohrende insekten

Verschiedene Raupen von Schmetterlingsarten, wie die des Kleinen oder Großen Frostspanners, können an den Blättern der Zierkirsche fressen. Im Frühjahr, zur Zeit des Blattaustriebs, fressen die kleinen Raupen an den jungen Blättern und Blütenknospen, was zu Loch- oder Fensterfraß führt. Ein massenhaftes Auftreten kann den Baum stark schädigen und zu einem Kahlfraß führen. Die einfachste vorbeugende Maßnahme gegen Frostspanner sind Leimringe, die im Herbst am Stamm angebracht werden. Sie verhindern, dass die flugunfähigen Weibchen zur Eiablage in die Krone klettern können.

Solltest du einen Raupenbefall feststellen, können die Raupen bei geringem Vorkommen von Hand abgesammelt werden. Auch Vögel, insbesondere Meisen, sind fleißige Raupenvertilger. Das Aufhängen von Nistkästen im Garten kann daher einen wertvollen Beitrag zur biologischen Schädlingskontrolle leisten. Bei einem sehr starken Befall können biologische Präparate auf Basis des Bakteriums Bacillus thuringiensis eingesetzt werden. Diese wirken selektiv nur gegen fressende Schmetterlingsraupen und schonen andere Insekten.

Ein seltenerer, aber potenziell gefährlicherer Schädling ist der Obstbaumsplintkäfer. Dieser kleine Borkenkäfer bohrt Gänge in das Holz von geschwächten Bäumen und legt dort seine Eier ab. Die Larven fressen dann unter der Rinde und unterbrechen die Leitungsbahnen, was zum Absterben ganzer Äste oder sogar des gesamten Baumes führen kann. Erkennbar ist ein Befall an kleinen Bohrlöchern im Stamm und an den Ästen, aus denen manchmal Bohrmehl rieselt.

Der Obstbaumsplintkäfer befällt fast ausschließlich bereits geschwächte oder gestresste Bäume, zum Beispiel durch Trockenheit, Staunässe oder starke Schnittwunden. Die beste Vorbeugung ist daher, den Baum durch optimale Pflege gesund und vital zu halten. Befallene Äste müssen umgehend bis weit ins gesunde Holz zurückgeschnitten und vernichtet werden. Ein starker Befall am Stamm ist meist nicht mehr zu bekämpfen und bedeutet oft das Ende für den Baum.

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