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Krankheiten und Schädlinge der Gladiole

Daria · 15.06.2025.

Obwohl Gladiolen bei guter Pflege robuste und widerstandsfähige Pflanzen sind, können sie dennoch von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen heimgesucht werden. Eine frühzeitige Erkennung und gezielte Bekämpfung sind entscheidend, um größere Schäden zu verhindern und die Gesundheit deines Bestandes zu sichern. Oftmals sind Pflegefehler wie ein falscher Standort, Staunässe oder eine unausgewogene Düngung die Ursache für eine erhöhte Anfälligkeit. Ein wachsames Auge und präventive Maßnahmen sind die besten Werkzeuge im Kampf gegen potenzielle Probleme. In diesem umfassenden Leitfaden stellen wir dir die häufigsten Krankheiten und Schädlinge vor, die Gladiolen befallen können, und geben dir wertvolle Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung an die Hand.

Die Gesunderhaltung von Gladiolen beginnt bereits bei der Auswahl der Knollen. Kaufe nur zertifiziertes, gesundes Pflanzgut von vertrauenswürdigen Quellen. Untersuche die Knollen vor dem Pflanzen gründlich auf Anzeichen von Fäulnis, Schimmel oder verdächtige Flecken. Gesunde Knollen sind fest, prall und makellos. Bereits infizierte Knollen in den Garten zu bringen, ist der sicherste Weg, um Krankheiten einzuschleppen, die sich dann im Boden festsetzen und über Jahre hinweg Probleme verursachen können.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Vorbeugung ist die Einhaltung der Fruchtfolge. Pflanze Gladiolen nicht jedes Jahr an dieselbe Stelle im Garten. Ein Wechsel des Standortes alle drei bis vier Jahre hilft, die Anreicherung von bodenbürtigen Krankheitserregern wie Fusarium oder Sclerotinia zu verhindern. Wähle einen Standort, an dem zuvor keine anderen anfälligen Zwiebel- oder Knollengewächse gestanden haben. Eine gute Bodenvorbereitung mit ausreichender Drainage ist ebenfalls unerlässlich, um Wurzelfäule zu vermeiden.

Während der Wachstumsperiode solltest du deine Pflanzen regelmäßig auf erste Anzeichen eines Befalls kontrollieren. Achte auf Verfärbungen oder Flecken auf den Blättern, Deformationen an Blüten und Stielen oder die Anwesenheit von Insekten. Je früher du ein Problem erkennst, desto einfacher und effektiver sind die Gegenmaßnahmen. Das Entfernen und Entsorgen befallener Pflanzenteile kann oft schon ausreichen, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit oder des Schädlings zu stoppen. Wirf befallenes Material niemals auf den Kompost, da die Erreger dort überleben und später wieder im Garten verteilt werden können.

Starke, gesunde Pflanzen sind von Natur aus widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge. Sorge daher für optimale Wachstumsbedingungen: ein sonniger, luftiger Standort, ein gut durchlässiger Boden, eine ausgewogene Nährstoffversorgung und eine bedarfsgerechte Bewässerung. Ein luftiger Stand, der durch ausreichenden Pflanzabstand gewährleistet wird, sorgt dafür, dass die Blätter nach Regen schnell abtrocknen, was die Entwicklung von Pilzkrankheiten erheblich erschwert.

Vorbeugende Maßnahmen zur Gesunderhaltung

Prävention ist immer die beste Strategie, um Krankheiten und Schädlinge in Schach zu halten. Eine der wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen ist die bereits erwähnte sorgfältige Auswahl der Knollen. Entsorge kompromisslos jede Knolle, die auch nur den geringsten Verdacht auf eine Krankheit erregt. Eine zusätzliche Sicherheit bietet das Beizen der Knollen vor dem Pflanzen. Ein kurzes Bad in einer Schachtelhalm- oder Knoblauchbrühe kann die Knollen stärken und hat eine fungizide Wirkung. Dies ist eine natürliche Methode, um die Pflanzen von Anfang an zu schützen.

Der Standort spielt eine entscheidende Rolle für die Pflanzengesundheit. Wähle den sonnigsten und luftigsten Platz in deinem Garten. Sonnenlicht hemmt das Wachstum vieler Pilzsporen, und eine gute Luftzirkulation sorgt dafür, dass die Blätter schnell trocknen. Ein ausreichender Pflanzabstand von mindestens 15 Zentimetern ist hierfür unerlässlich. Vermeide es, Gladiolen in Senken oder an windstillen, feuchten Ecken zu pflanzen, da dies ideale Bedingungen für Pilzkrankheiten schafft.

Eine gesunde Bodenumgebung ist die Grundlage für widerstandsfähige Pflanzen. Verbessere die Bodenstruktur durch die regelmäßige Zugabe von Kompost. Dies fördert nicht nur die Nährstoffversorgung und Drainage, sondern auch ein reiches Bodenleben mit nützlichen Mikroorganismen, die schädliche Erreger in Schach halten können. Vermeide eine übermäßige Stickstoffdüngung, da diese zu weichem, mastigem Pflanzengewebe führt, das besonders anfällig für saugende Schädlinge und Pilzinfektionen ist. Eine kaliumbetonte Düngung hingegen stärkt die Zellwände und erhöht die natürliche Abwehrkraft der Pflanzen.

Die richtige Bewässerung ist ein weiterer Schlüsselfaktor. Gieße deine Gladiolen immer am Morgen und direkt an der Basis der Pflanze, um das Laub trocken zu halten. Vermeide Staunässe um jeden Preis, denn sie schwächt die Wurzeln und öffnet Krankheitserregern wie Fusarium die Tür. Eine Mulchschicht um die Pflanzen herum kann helfen, den Boden gleichmäßig feucht zu halten und das Aufspritzen von Bodensporen auf die Blätter bei starkem Regen zu verhindern.

Häufige Pilzkrankheiten und ihre Bekämpfung

Eine der gefürchtetsten Krankheiten bei Gladiolen ist die Fusarium-Welke, auch als Gladiolen-Trockenfäule bekannt. Sie wird durch einen bodenbürtigen Pilz verursacht, der über die Wurzeln in die Knolle eindringt. Symptome sind das Vergilben und Welken der Blätter von der Spitze her, Kümmerwuchs und eine Braun- bis Schwarzfärbung des inneren Knollengewebes. Eine Bekämpfung ist kaum möglich. Befallene Pflanzen müssen sofort mitsamt der Knolle entfernt und im Hausmüll entsorgt werden. Strenge Fruchtfolge und das Pflanzen gesunder Knollen sind die einzig wirksamen Vorbeugungsmaßnahmen.

Grauschimmel (Botrytis gladiolorum) ist eine weitere häufige Pilzkrankheit, die besonders bei feuchter, kühler Witterung auftritt. Sie äußert sich durch wässrige, bräunliche Flecken auf Blütenblättern, Stielen und Blättern, die sich später mit einem grauen, staubigen Pilzrasen überziehen. Entferne befallene Pflanzenteile sofort. Sorge für einen luftigen Stand und vermeide es, die Pflanzen über Kopf zu bewässern. Bei starkem Befallsdruck können im Fachhandel erhältliche Fungizide auf Kupfer- oder Schwefelbasis eingesetzt werden, wobei biologische Mittel wie Schachtelhalmextrakt zur Stärkung der Pflanze vorzuziehen sind.

Der Gladiolenrost ist eine spezifische Rostpilzerkrankung, die sich durch kleine, orange-braune Pusteln auf den Blättern bemerkbar macht. Bei starkem Befall können die Blätter frühzeitig absterben, was die Knolle schwächt. Auch hier gilt: befallene Blätter frühzeitig entfernen und entsorgen. Eine gute Luftzirkulation ist die beste Vorbeugung. Vermeide eine zu dichte Pflanzung und halte das Laub so trocken wie möglich.

Blattfleckenkrankheiten, verursacht durch verschiedene Pilze wie Septoria, führen zu runden oder unregelmäßigen, oft von einem dunkleren Rand umgebenen Flecken auf den Blättern. Meist sind sie eher ein ästhetisches Problem, können aber bei starkem Auftreten die Photosyntheseleistung beeinträchtigen. Die Bekämpfungsstrategien sind die gleichen wie bei anderen Pilzkrankheiten: Entfernen befallener Blätter, für einen luftigen Stand sorgen und die Blätter beim Gießen nicht benetzen.

Viruserkrankungen erkennen und handhaben

Viruserkrankungen bei Gladiolen können zu einer Vielzahl von Symptomen führen und sind leider nicht heilbar. Eines der häufigsten Viren ist das Bohnengelbmosaikvirus (Bean Yellow Mosaic Virus), das oft von Blattläusen übertragen wird. Typische Anzeichen sind eine mosaikartige, fleckige Aufhellung oder Streifenbildung auf den Blättern. Die Blüten können deformiert sein, ihre Farbe brechen oder ebenfalls fleckig erscheinen. Die gesamte Pflanze zeigt oft ein verkümmertes Wachstum.

Ein weiteres Virus, das Gladiolen befallen kann, ist das Gurkenmosaikvirus (Cucumber Mosaic Virus), das ebenfalls zu ähnlichen Mosaikmustern, Zwergwuchs und verkrüppelten Blüten führt. Da Viren systemisch in der gesamten Pflanze vorhanden sind, von der Wurzel bis zur Blüte, können sie nicht mit Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden. Einmal infizierte Pflanzen bleiben ihr Leben lang Träger des Virus und stellen eine Ansteckungsquelle für andere Pflanzen im Garten dar.

Die einzige wirksame Maßnahme beim Feststellen einer Viruserkrankung ist die sofortige und vollständige Entfernung der betroffenen Pflanze. Grabe die Pflanze mitsamt ihrer Knolle und den Brutknollen aus und entsorge sie über den Hausmüll, nicht über den Kompost. Dies ist entscheidend, um eine weitere Ausbreitung des Virus auf gesunde Pflanzen zu verhindern. Reinige deine Gartenwerkzeuge nach dem Kontakt mit infizierten Pflanzen gründlich mit Alkohol oder einer Desinfektionslösung.

Die beste Vorbeugung gegen Viruserkrankungen ist die Kontrolle der Überträgerinsekten, insbesondere der Blattläuse. Kontrolliere deine Pflanzen regelmäßig auf einen Blattlausbefall und bekämpfe ihn frühzeitig, zum Beispiel durch Abspritzen mit einem scharfen Wasserstrahl oder den Einsatz von Nützlingen wie Marienkäfern. Kaufe außerdem nur gesundes, virusfreies Pflanzgut aus vertrauenswürdigen Quellen, um das Risiko einer Einschleppung von vornherein zu minimieren.

Die wichtigsten tierischen Schädlinge

Der wohl lästigste und spezifischste Schädling an Gladiolen ist der Gladiolenthrips. Diese winzigen, kaum einen Millimeter großen Insekten saugen den Saft aus Blättern und Blüten. Ein Befall äußert sich durch silbrig-weiße Flecken auf den Blättern und verkrüppelte, deformierte Blüten, die sich oft nicht richtig öffnen. Die Blütenblätter sehen wie verbrannt aus und sind mit kleinen schwarzen Kottröpfchen übersät. Die Thripse überwintern auf den Knollen und können so ins nächste Jahr verschleppt werden.

Zur Bekämpfung des Gladiolenthrips ist eine integrierte Strategie erforderlich. Beginne damit, befallene Pflanzenteile sofort zu entfernen. Bei starkem Befall können Insektizide auf Basis von Rapsöl oder Kaliseife helfen, die die Schädlinge bei direktem Kontakt ersticken. Eine Behandlung der Knollen nach der Ernte ist entscheidend: Ein kurzes Tauchbad (ca. 5 Minuten) in heißem, aber nicht kochendem Wasser (ca. 50-55°C) tötet die Thripse auf den Knollen ab. Lasse die Knollen danach sehr gut trocknen, bevor du sie einlagerst.

Blattläuse sind ebenfalls häufige Gäste an Gladiolen. Sie sitzen oft in Kolonien an den jungen Triebspitzen und Blütenknospen und saugen den Pflanzensaft. Dies führt zu Kümmerwuchs und Deformationen. Zudem scheiden sie klebrigen Honigtau aus, auf dem sich Rußtaupilze ansiedeln können. Wie bereits erwähnt, sind sie auch die Hauptüberträger von Viruskrankheiten. Eine frühzeitige Bekämpfung durch Abstreifen, Abspritzen oder den Einsatz von Nützlingen ist daher besonders wichtig.

Gelegentlich können auch Spinnmilben, besonders bei heißer, trockener Witterung, zu einem Problem werden. Ein Befall zeigt sich durch feine Gespinste und eine helle Sprenkelung auf den Blättern. Schnecken können ebenfalls Schäden anrichten, indem sie die jungen Triebe und Blätter fressen. Das Absammeln der Schnecken oder das Auslegen von Schneckenkorn kann hier Abhilfe schaffen. Eine wache Beobachtung deiner Pflanzen hilft dir, jeden dieser Schädlinge frühzeitig zu entdecken und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Integrierter Pflanzenschutz bei Gladiolen

Der integrierte Pflanzenschutz ist ein ganzheitlicher Ansatz, der darauf abzielt, den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln auf ein Minimum zu reduzieren. Er kombiniert verschiedene vorbeugende und bekämpfende Maßnahmen zu einer nachhaltigen Strategie. Die Grundlage bildet die Schaffung eines gesunden und widerstandsfähigen Gartens. Dies beginnt mit der Auswahl robuster Sorten und der Einhaltung aller kulturellen Pflegemaßnahmen wie Standortwahl, Fruchtfolge und bedarfsgerechter Düngung und Bewässerung.

Ein wichtiger Baustein ist die Förderung von Nützlingen. Marienkäfer und ihre Larven, Florfliegen, Schwebfliegen und Schlupfwespen sind die natürlichen Feinde von Schädlingen wie Blattläusen und Thripsen. Schaffe in deinem Garten Lebensräume für diese nützlichen Helfer, indem du eine Vielfalt an blühenden Pflanzen, Hecken und vielleicht sogar ein Insektenhotel anbietest. Der Verzicht auf breit wirkende chemische Insektizide schont diese Nützlingspopulationen und hält das ökologische Gleichgewicht aufrecht.

Mechanische und biotechnische Verfahren sind ebenfalls Teil des integrierten Pflanzenschutzes. Das manuelle Absammeln von Schädlingen wie Schnecken oder das Entfernen befallener Blätter sind einfache, aber effektive mechanische Methoden. Biotechnische Verfahren nutzen das Verhalten der Schädlinge aus. Gelbtafeln können zum Beispiel zur Überwachung und zum Fang von fliegenden Insekten wie der Weißen Fliege eingesetzt werden, während Blautafeln besonders attraktiv für Thripse sind.

Pflanzenschutzmittel, insbesondere chemisch-synthetische, sollten immer die letzte Option sein. Wenn ihr Einsatz unumgänglich ist, wähle möglichst selektiv wirkende und umweltschonende Präparate. Bevorzuge biologische Mittel auf Basis von Rapsöl, Kaliseife, Neem oder Bacillus thuringiensis. Lies vor der Anwendung immer sorgfältig die Gebrauchsanweisung und beachte die vorgeschriebenen Dosierungen und Sicherheitsvorkehrungen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Pflanzenschutzmitteln schützt nicht nur die Umwelt, sondern auch deine eigene Gesundheit.

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