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Krankheiten und Schädlinge der Bart-Iris

Daria · 05.08.2025.

Obwohl die Bart-Iris eine robuste und widerstandsfähige Staude ist, bleibt auch sie nicht gänzlich von Krankheiten und Schädlingen verschont. Bestimmte Bedingungen, wie feuchte Witterung, ein ungeeigneter Standort oder Pflegefehler, können das Auftreten von Problemen begünstigen. Das frühzeitige Erkennen von Symptomen und eine schnelle, angemessene Reaktion sind entscheidend, um größere Schäden zu verhindern und die Gesundheit des Bestandes zu sichern. Die mit Abstand größte Bedrohung ist die bakterielle Rhizomfäule, doch auch Pilzkrankheiten und einige tierische Schädlinge können der Pflanze zusetzen. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die häufigsten Krankheiten und Schädlinge, ihre Erkennungsmerkmale und effektive Strategien zur Vorbeugung und Bekämpfung.

Die Vorbeugung ist im Kampf gegen Krankheiten und Schädlinge die wirksamste Waffe. Ein gesunder, kräftiger Pflanzenbestand ist von Natur aus weniger anfällig für Probleme. Die wichtigste präventive Maßnahme ist die Wahl des richtigen Standortes: Volle Sonne und ein perfekt drainierter Boden minimieren das Risiko für Fäulnis und Pilzinfektionen erheblich. Auch die richtige Pflanztiefe, bei der das Rhizom von der Sonne beschienen wird, trägt zur Abhärtung und Gesunderhaltung bei. Eine ausgewogene, nicht stickstoffbetonte Düngung stärkt das Pflanzengewebe und macht es widerstandsfähiger.

Eine gute Gartenhygiene ist ebenfalls von großer Bedeutung. Das regelmäßige Entfernen von Unkraut sorgt für eine bessere Luftzirkulation. Abgestorbene oder befallene Pflanzenteile sollten umgehend entfernt und im Hausmüll entsorgt werden, nicht auf dem Kompost, um eine weitere Ausbreitung von Krankheitserregern oder Schädlings-Eiern zu verhindern. Der herbstliche Rückschnitt der Blätter reduziert die Anzahl der überwinternden Pilzsporen und Schädlinge. Zudem sollte beim Teilen der Rhizome nur gesundes, festes Material zur Weitervermehrung verwendet werden.

Sollte es trotz aller vorbeugenden Maßnahmen zu einem Befall kommen, ist es wichtig, die Ursache genau zu identifizieren, um die richtige Bekämpfungsstrategie wählen zu können. Nicht jedes Problem erfordert den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln; oft reichen bereits einfache gärtnerische Maßnahmen aus, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Die genaue Beobachtung der Pflanzen ist der Schlüssel, um Veränderungen frühzeitig zu bemerken und rechtzeitig eingreifen zu können.

Die gefürchtete rhizomfäule

Die bakterielle Weichfäule, allgemein als Rhizomfäule bekannt, ist die gefährlichste und zerstörerischste Krankheit, die Bart-Iris befallen kann. Sie wird durch das Bakterium Pectobacterium carotovorum (früher Erwinia carotovora) verursacht, das weltweit in Böden vorkommt. Die Infektion führt zu einem schnellen, weichen Verfaulen des Rhizoms von innen heraus. Die Krankheit tritt besonders häufig nach langen Regenperioden, bei Überwässerung oder an Standorten mit schlechter Drainage auf. Auch mechanische Verletzungen am Rhizom, beispielsweise durch Gartengeräte oder Schädlinge, können als Eintrittspforte für die Bakterien dienen.

Das erste sichtbare Anzeichen einer Infektion ist oft das plötzliche Welken und Umfallen eines ganzen Blattfächers, obwohl der Boden feucht ist. Die Basis der Blätter erscheint wässrig, wird weich und matschig und lässt sich leicht vom Rhizom abziehen. Ein charakteristisches und untrügliches Symptom ist der unangenehme, faulige Geruch, der von den befallenen Pflanzenteilen ausgeht. Wenn man das Rhizom ausgräbt, stellt man fest, dass es weich, breiig und von einer gelblich-cremigen bis bräunlichen, schleimigen Masse erfüllt ist, während die äußere Haut zunächst noch intakt sein kann.

Eine Heilung für ein bereits stark befallenes Rhizom gibt es nicht; die betroffene Pflanze muss umgehend und vollständig entfernt und im Hausmüll entsorgt werden, um eine Ausbreitung auf benachbarte Pflanzen zu verhindern. Bei einem beginnenden Befall an einem großen Horst kann versucht werden, die gesunden Teile zu retten. Dazu wird der gesamte Horst ausgegraben, und alle befallenen, weichen Teile werden mit einem scharfen, sauberen Messer großzügig bis ins gesunde, weiße und feste Gewebe zurückgeschnitten. Die Schnittflächen sollten desinfiziert und an der Luft getrocknet werden, bevor die gesunden Teilstücke an einem neuen, trockenen Standort wieder eingepflanzt werden.

Die Vorbeugung ist der einzige wirksame Schutz gegen die Rhizomfäule. Dies umfasst die strikte Einhaltung aller Standortanforderungen: volle Sonne, exzellente Drainage und ein leicht alkalischer Boden. Schwere Böden müssen unbedingt mit Sand oder Kies verbessert werden. Die Rhizome müssen flach gepflanzt werden, sodass ihre Oberseite der Sonne ausgesetzt ist. Eine stickstoffarme Düngung, die Vermeidung von Verletzungen und das Sauberhalten des Beetes sind weitere entscheidende präventive Maßnahmen.

Blattfleckenkrankheit und andere pilzinfektionen

Die Blattfleckenkrankheit, verursacht durch den Pilz Didymellina macrospora (auch bekannt als Heterosporium iridis), ist eine der häufigsten Pilzinfektionen bei Bart-Iris. Sie tritt vor allem bei feuchter, warmer Witterung auf und äußert sich durch charakteristische Flecken auf den Blättern. Zunächst erscheinen kleine, wässrige, gelblich-grüne Punkte, die sich allmählich zu größeren, ovalen Flecken mit einem grauen oder bräunlichen Zentrum und einem dunklen, oft wässrigen Rand entwickeln. Bei starkem Befall können die Flecken zusammenfließen und zum vorzeitigen Absterben ganzer Blätter führen.

Obwohl die Blattfleckenkrankheit die Pflanze in der Regel nicht tötet, schwächt sie sie doch erheblich. Der Verlust an gesunder Blattfläche reduziert die Fähigkeit zur Photosynthese, was zu einer geringeren Nährstoffeinlagerung im Rhizom und somit zu einer schwächeren Blüte im Folgejahr führen kann. Der Pilz überwintert auf befallenen, abgestorbenen Pflanzenresten im Beet. Von dort aus werden im Frühjahr bei feuchter Witterung neue Sporen freigesetzt, die durch Wind und Wasserspritzer auf die jungen Blätter gelangen und eine Neuinfektion auslösen.

Die Bekämpfung beginnt mit der Prävention. Eine gute Luftzirkulation ist entscheidend, daher sollte auf ausreichende Pflanzabstände geachtet und Unkraut regelmäßig entfernt werden. Das Gießen sollte stets von unten erfolgen, um die Blätter trocken zu halten. Die wichtigste Maßnahme zur Kontrolle ist die Gartenhygiene: Befallene Blätter sollten während der gesamten Saison sofort abgeschnitten und entfernt werden. Im Herbst müssen alle Blätter zurückgeschnitten und das gesamte Laub sorgfältig aus dem Beet entfernt werden, um das Überwinterungspotenzial des Pilzes zu minimieren.

In sehr schweren Fällen oder bei besonders anfälligen Sorten kann der Einsatz eines Fungizids in Betracht gezogen werden. Die Spritzungen müssen präventiv bereits beim ersten Austrieb im Frühjahr beginnen und während feuchter Wetterperioden alle 10-14 Tage wiederholt werden. Es ist jedoch zu beachten, dass eine vollständige Beseitigung des Pilzes oft schwierig ist und der Fokus auf der Stärkung der Pflanze und der Reduzierung des Infektionsdrucks durch hygienische Maßnahmen liegen sollte.

Die iris-mosaik-virus

Das Iris-Mosaik-Virus ist eine Viruserkrankung, die verschiedene Iris-Arten befallen kann. Viren können nicht durch chemische Mittel bekämpft werden, und eine einmal infizierte Pflanze bleibt lebenslang Träger des Virus. Die Übertragung von Pflanze zu Pflanze erfolgt hauptsächlich durch saugende Insekten, insbesondere Blattläuse. Sie können aber auch durch unsaubere Gartengeräte, wie Messer oder Scheren, bei Schnittmaßnahmen oder der Teilung von Rhizomen verbreitet werden.

Die Symptome einer Virusinfektion können variabel sein, aber das klassische Anzeichen sind hellgrüne bis gelbliche Streifen, Flecken oder mosaikartige Muster auf den Blättern. Diese Verfärbungen sind besonders auf den jungen, neu austreibenden Blättern im Frühjahr gut sichtbar. Infizierte Pflanzen zeigen oft ein allgemein geschwächtes Wachstum, bleiben kleiner als gesunde Exemplare und produzieren weniger Blüten. Bei manchen Sorten kann es auch zu einer sogenannten „Blütenbrechung“ kommen, bei der die Blüten unregelmäßige, helle Streifen oder Flecken aufweisen, was von manchen fälschlicherweise für eine interessante neue Züchtung gehalten wird.

Da es keine Heilung für virusinfizierte Pflanzen gibt, ist die einzige Maßnahme zur Bekämpfung die sofortige und vollständige Entfernung und Vernichtung der betroffenen Pflanze. Dies ist entscheidend, um zu verhindern, dass Blattläuse das Virus auf andere gesunde Iris im Garten übertragen. Befallene Pflanzen sollten niemals auf dem Kompost entsorgt, sondern verbrannt oder über den Hausmüll beseitigt werden.

Die Vorbeugung konzentriert sich auf zwei Hauptstrategien. Erstens sollte man nur Pflanzgut aus virusgetesteten, seriösen Quellen beziehen. Zweitens ist eine konsequente Bekämpfung von Blattläusen an den Iris und benachbarten Pflanzen wichtig, um die Vektorübertragung zu unterbinden. Zudem sollten Werkzeuge, die zur Teilung oder zum Schnitt von Iris verwendet werden, zwischen den einzelnen Pflanzen immer sorgfältig gereinigt und desinfiziert werden, beispielsweise mit Alkohol oder einer verdünnten Bleichlösung, um eine mechanische Übertragung zu vermeiden.

Tierische schädlinge an der bart-iris

Obwohl Bart-Iris seltener von tierischen Schädlingen befallen werden als viele andere Gartenpflanzen, gibt es doch einige Plagegeister, die Probleme verursachen können. Zu den häufigsten gehören Blattläuse, die sich im Frühjahr an den jungen Blättern und Blütenstielen ansiedeln. Sie saugen den Pflanzensaft und können bei starkem Befall zu verkrüppelten Blättern und Blüten führen. Weitaus problematischer ist jedoch ihre Rolle als Überträger von Viruskrankheiten wie dem Iris-Mosaik-Virus. Eine regelmäßige Kontrolle und eine frühzeitige Bekämpfung, beispielsweise durch Abspritzen mit einem scharfen Wasserstrahl oder den Einsatz von nützlingsschonenden Mitteln auf Seifen- oder Ölbasis, sind daher ratsam.

Die Iris-Bohrfliege oder Schwertlilien-Stängelbohrer (Akiptoiseta feltorata) ist ein spezifischerer Schädling, dessen Larven erhebliche Schäden anrichten können. Die erwachsene Fliege legt ihre Eier im Frühjahr in die Blätter. Die schlüpfenden Larven fressen sich dann durch die Blätter nach unten in den Blütenstiel und schließlich bis ins Rhizom. Ihr Fraßgang hinterlässt schleimige, braune Spuren und kann dazu führen, dass die Blütenknospen absterben oder der gesamte Stiel umknickt. Im Rhizom können die Larven überwintern und ihre Fraßtätigkeit kann Fäulniserregern den Weg ebnen. Die Bekämpfung ist schwierig; befallene Stiele sollten frühzeitig abgeschnitten und vernichtet werden, und im Herbst ist eine gründliche Säuberung des Beetes wichtig.

Schnecken, insbesondere Nacktschnecken, können ebenfalls zu einem Problem werden, vor allem im Frühjahr, wenn sie die jungen, zarten Triebe abfressen. Sie können auch die Blüten anfressen und hinterlassen unschöne Fraßlöcher und Schleimspuren. In feuchten Nächten können sie erheblichen Schaden anrichten. Die Bekämpfung erfolgt durch Absammeln, das Aufstellen von Schneckenzäunen oder die Anwendung von umweltverträglichem Schneckenkorn auf Eisen-III-Phosphat-Basis.

Gelegentlich können auch Wühlmäuse oder andere Nagetiere zu einem ernsthaften Problem werden, da sie die nahrhaften Rhizome als Futterquelle entdecken. Sie fressen die Wurzelstöcke von unten an oder ziehen ganze Pflanzen in ihre Gänge. Fraßspuren an den Rhizomen oder das plötzliche Verschwinden von Pflanzen sind deutliche Hinweise. Die Bekämpfung von Wühlmäusen ist oft langwierig und erfordert den Einsatz von Fallen oder Vertreibungsmitteln, um den Bestand unter Kontrolle zu halten.

Prävention und gartenhygiene

Wie bei den meisten Gartenproblemen ist auch bei den Krankheiten und Schädlingen der Bart-Iris die Vorbeugung die effektivste Strategie. Ein gesunder, vitaler Pflanzenbestand, der unter optimalen Bedingungen wächst, ist von Natur aus weniger anfällig. Die Einhaltung der Grundregeln – volle Sonne, perfekte Drainage, flache Pflanzung und eine ausgewogene, stickstoffarme Ernährung – ist die Basis für widerstandsfähige Pflanzen. Gestresste Pflanzen, die beispielsweise im Schatten oder in zu nassem Boden stehen, werden viel eher von Krankheiten und Schädlingen heimgesucht.

Gartenhygiene ist der zweite entscheidende Pfeiler der Prävention. Das beginnt bei der sorgfältigen Auswahl von gesundem, zertifiziertem Pflanzgut. Im Beet selbst sollte Unkraut konsequent entfernt werden, da es mit den Iris um Licht, Wasser und Nährstoffe konkurriert und zudem die Luftzirkulation behindert. Ein feuchtes, dichtes Unkrautdickicht ist ein idealer Lebensraum für Schnecken und kann die Ausbreitung von Pilzkrankheiten fördern.

Das Entfernen und Entsorgen von befallenen Pflanzenteilen während der gesamten Vegetationsperiode ist eine unerlässliche Maßnahme, um den Infektions- bzw. Befallsdruck zu reduzieren. Blätter mit Anzeichen der Blattfleckenkrankheit oder Stiele, die von Bohrerlarven befallen sind, müssen sofort abgeschnitten und im Hausmüll entsorgt werden. Das gleiche gilt für ganze Pflanzen, die von Rhizomfäule oder Viren befallen sind. Diese Materialien gehören niemals auf den Komposthaufen, da die Erreger dort überleben und im nächsten Jahr wieder im Garten verteilt werden könnten.

Der herbstliche Rückschnitt der Blätter auf etwa 10-15 cm und die gründliche Säuberung des Beetes von allem Laub und Pflanzenresten ist die letzte und eine der wichtigsten Hygienemaßnahmen des Jahres. Damit wird den Sporen von Pilzkrankheiten und den Eiern oder Puppen von Schädlingen die Überwinterungsmöglichkeit genommen. Ein sauberes Beet im Winter ist die beste Voraussetzung für einen gesunden Start in die neue Gartensaison und minimiert den Bedarf an Pflanzenschutzmitteln im folgenden Jahr.

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