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Krankheiten und Schädlinge der Ananassalbei

Linden · 02.04.2025.

Die Ananassalbei ist für ihre robuste Natur und ihre relative Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen bekannt. Dennoch ist auch sie nicht gänzlich immun gegen gelegentliche Probleme, die vor allem bei suboptimalen Haltungsbedingungen auftreten können. Ein geschwächtes Immunsystem der Pflanze, verursacht durch Stressfaktoren wie einen falschen Standort, Pflegefehler oder ungünstige Witterung, öffnet Schaderregern Tür und Tor. Eine vorausschauende Pflege und regelmäßige Kontrollen sind daher der beste Schutz. In diesem Artikel stellen wir dir die häufigsten Krankheiten und Schädlinge vor, die deine Ananassalbei befallen können, und erklären dir, wie du sie erkennen, vorbeugen und effektiv bekämpfen kannst.

Die mit Abstand häufigste Ursache für Krankheiten bei der Ananassalbei ist, wie bei vielen Kübelpflanzen, die Wurzelfäule. Diese wird nicht durch einen spezifischen Schädling, sondern durch Pilze im Boden ausgelöst, deren Entwicklung durch übermäßige Feuchtigkeit und Sauerstoffmangel im Wurzelbereich begünstigt wird. Staunässe, verursacht durch zu häufiges Gießen oder ein schlecht drainierendes Substrat, ist der Hauptauslöser. Die Symptome sind oft trügerisch: Die Pflanze lässt ihre Blätter hängen, als würde sie unter Wassermangel leiden, obwohl die Erde nass ist. Die Blätter vergilben von unten nach oben und die gesamte Pflanze macht einen kümmerlichen Eindruck. Riecht die Erde modrig, ist dies ein weiteres alarmierendes Zeichen.

Eine weitere Pilzkrankheit, die bei feucht-warmer Witterung oder bei zu engem Stand auftreten kann, ist der Echte Mehltau. Du erkennst ihn an einem mehlartigen, weißen bis gräulichen Belag, der sich auf den Blattoberseiten, an den Trieben und an den Blütenknospen bildet. Dieser Belag lässt sich anfangs leicht abwischen, breitet sich aber schnell aus und schädigt das Pflanzengewebe darunter. Im Gegensatz zum Falschen Mehltau, der feuchte Blätter benötigt, keimt der Echte Mehltau bereits bei hoher Luftfeuchtigkeit und trockenen Blättern, weshalb er auch als „Schönwetterpilz“ bezeichnet wird.

Blattfleckenkrankheiten, verursacht durch verschiedene Pilzarten, können ebenfalls auftreten, sind aber bei der Ananassalbei seltener. Sie äußern sich durch runde bis unregelmäßige, oft bräunliche oder schwärzliche Flecken auf den Blättern, die manchmal einen gelben Rand haben. Bei starkem Befall können die Flecken zusammenfließen und zum Absterben ganzer Blätter führen. Diese Krankheiten werden durch anhaltende Blattnässe gefördert. Daher ist es wichtig, die Pflanze immer von unten zu gießen und für eine gute Luftzirkulation zu sorgen, damit die Blätter nach einem Regen schnell abtrocknen können.

Vorbeugung ist bei allen Pilzkrankheiten die wirksamste Strategie. Wähle einen sonnigen, luftigen Standort und pflanze in ein Substrat mit exzellenter Drainage. Achte auf ein bedarfsgerechtes Gießverhalten und vermeide unbedingt Staunässe. Ein ausreichender Pflanzabstand zu anderen Gewächsen sorgt für eine gute Belüftung. Stärke deine Pflanze durch eine ausgewogene Ernährung, denn vitale Pflanzen sind weniger anfällig für Krankheiten. Sollte es dennoch zu einem Befall kommen, entferne die betroffenen Pflanzenteile umgehend und entsorge sie im Hausmüll, nicht auf dem Kompost.

Saugende Schädlinge im Fokus

Saugende Insekten gehören zu den häufigsten Schädlingen an der Ananassalbei, da sie den nährstoffreichen Pflanzensaft lieben. Allen voran sind hier Blattläuse zu nennen. Diese kleinen, meist grünen oder schwarzen Insekten versammeln sich bevorzugt an den jungen, weichen Triebspitzen und an den Unterseiten der Blätter. Durch ihre Saugtätigkeit entziehen sie der Pflanze Energie, was zu verkrüppelten Blättern und Trieben führen kann. Zudem scheiden sie klebrigen Honigtau aus, auf dem sich in der Folge Rußtaupilze ansiedeln können, die die Blätter mit einem schwarzen Belag überziehen und die Photosynthese behindern.

Die Weiße Fliege ist ein weiterer lästiger Schädling, der besonders in Gewächshäusern oder im warmen Winterquartier zu einem Problem werden kann. Die winzigen, weißen Insekten sitzen ebenfalls an den Blattunterseiten und fliegen bei der geringsten Berührung in Schwärmen auf. Ähnlich wie Blattläuse saugen sie Pflanzensaft und scheiden Honigtau aus. Ihre Larvenstadien sind unbeweglich und schädigen die Pflanze ebenfalls durch ihre Saugtätigkeit. Ein starker Befall schwächt die Pflanze erheblich und kann zur Übertragung von Viruskrankheiten führen.

Spinnmilben sind winzige Spinnentiere, die mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. Ein Befall macht sich meist erst durch die von ihnen verursachten Schäden bemerkbar: feine, helle Sprenkel auf den Blattoberseiten und bei starkem Befall feine Gespinste in den Blattachseln und auf den Blattunterseiten. Spinnmilben lieben trockene, warme Luft und treten daher häufig während der Überwinterung in beheizten Räumen auf. Sie saugen ebenfalls Pflanzensaft, was dazu führt, dass die Blätter fahl und trocken aussehen und schließlich abfallen.

Bei einem leichten Befall mit saugenden Schädlingen können oft einfache Hausmittel helfen. Ein kräftiger Wasserstrahl kann viele Blattläuse abspülen. Eine Lösung aus Schmierseife oder Kaliseife, gemischt mit Wasser, ist ein wirksames Kontaktmittel, das die weiche Haut der Insekten angreift. Wichtig ist, dass die Schädlinge direkt mit der Lösung benetzt werden, also besonders die Blattunterseiten gründlich besprüht werden. Bei stärkerem Befall oder im Gewächshaus kann der Einsatz von Nützlingen wie Marienkäfern (gegen Blattläuse), Schlupfwespen (gegen Weiße Fliege) oder Raubmilben (gegen Spinnmilben) eine biologische und sehr effektive Bekämpfungsmethode sein.

Fraßschädlinge und andere Plagegeister

Während saugende Insekten häufiger sind, können auch Fraßschädlinge an der Ananassalbei auftreten. Schnecken sind hierbei die bekanntesten Übeltäter, besonders bei im Beet ausgepflanzten Exemplaren. Sie können in feuchten Nächten erhebliche Schäden an den Blättern und jungen Trieben anrichten und hinterlassen charakteristische Schleimspuren. Besonders junge Pflanzen sind gefährdet und können von Schnecken komplett kahl gefressen werden. Das Absammeln der Schnecken in den Abend- oder frühen Morgenstunden ist eine wirksame, wenn auch mühsame Methode.

Raupen, die Larven verschiedener Schmetterlings- und Falterarten, können ebenfalls Fraßschäden verursachen. Sie fressen Löcher in die Blätter oder nagen an den Rändern. Ein Befall ist meist leicht an den Fraßspuren und den Kotkrümeln der Raupen zu erkennen. In der Regel treten Raupen nur vereinzelt auf und können von Hand abgesammelt werden. Ein massenhafter Befall ist bei der Ananassalbei eher selten. Kontrolliere deine Pflanzen regelmäßig, um einen beginnenden Befall schnell zu entdecken.

Ein weiterer möglicher, wenn auch seltener Schädling ist der Dickmaulrüssler. Der nachtaktive Käfer verursacht einen typischen buchtenartigen Fraß an den Blatträndern. Viel schädlicher als der Käfer selbst sind jedoch seine im Boden lebenden, weißlichen, gekrümmten Larven. Sie fressen an den Wurzeln und der Wurzelrinde, was zu einer gestörten Wasser- und Nährstoffaufnahme führt. Die Pflanze beginnt zu welken und stirbt bei starkem Befall ab. Eine wirksame biologische Bekämpfungsmethodesind Nematoden (Fadenwürmer) der Gattung Heterorhabditis, die über das Gießwasser ausgebracht werden und die Larven im Boden parasitieren.

Die Vorbeugung gegen Fraßschädlinge beginnt mit einem sauberen und aufgeräumten Garten. Entferne altes Laub und Unkraut, da diese als Verstecke für Schnecken und andere Schädlinge dienen. Fördere natürliche Fressfeinde wie Vögel, Igel und Laufkäfer, indem du deinen Garten naturnah gestaltest. Schneckenzäune, Schneckenkragen oder das Ausstreuen von umweltverträglichem Schneckenkorn können bei starkem Schneckendruck ebenfalls helfen. Eine regelmäßige Kontrolle der Pflanzen bleibt jedoch die wichtigste Maßnahme, um Schäden frühzeitig zu erkennen und zu begrenzen.

Präventive Maßnahmen und Pflanzenstärkung

Die beste Verteidigung gegen Krankheiten und Schädlinge ist eine starke, gesunde Pflanze. Die Prävention beginnt daher mit der Schaffung optimaler Wachstumsbedingungen. Ein sonniger, warmer und luftiger Standort ist die Grundvoraussetzung. Ein gut durchlüfteter Standort sorgt dafür, dass die Blätter nach Regen schnell abtrocknen, was Pilzkrankheiten erschwert. Sorge für ein lockeres, drainierendes Substrat, um die Wurzelgesundheit zu gewährleisten, und vermeide jegliche Form von Stress für die Pflanze, sei es durch Trockenheit, Nässe oder Nährstoffmangel.

Eine ausgewogene Düngung trägt maßgeblich zur Pflanzengesundheit bei. Eine Überdüngung, insbesondere mit Stickstoff, führt zu weichem, mastigem Gewebe, das für saugende Insekten besonders attraktiv und für Pilze anfälliger ist. Eine kaliumbetonte Düngung hingegen stärkt die Zellwände und macht die Blätter widerstandsfähiger gegen Schaderreger. Verwende organische Dünger wie Kompost, um nicht nur Nährstoffe zuzuführen, sondern auch das Bodenleben zu fördern, was die allgemeine Pflanzengesundheit unterstützt.

Pflanzenstärkungsmittel auf natürlicher Basis können die Abwehrkräfte der Ananassalbei zusätzlich unterstützen. Regelmäßige Spritzungen mit Schachtelhalm- oder Brennnesselbrühe stärken das Pflanzengewebe durch Kieselsäure und andere wertvolle Inhaltsstoffe und können die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten reduzieren. Auch Produkte auf Basis von Algenextrakten oder effektiven Mikroorganismen können das Pflanzenwachstum und die Widerstandsfähigkeit fördern. Diese Mittel wirken nicht direkt gegen Schädlinge, sondern helfen der Pflanze, sich selbst besser zu verteidigen.

Eine der wichtigsten präventiven Maßnahmen ist die regelmäßige und gründliche Kontrolle deiner Pflanzen. Nimm dir mindestens einmal pro Woche Zeit, deine Ananassalbei genau zu inspizieren. Achte dabei besonders auf die Blattunterseiten, die Triebspitzen und den Wurzelhals. Je früher du einen Befall oder die ersten Anzeichen einer Krankheit entdeckst, desto einfacher und effektiver kannst du Gegenmaßnahmen ergreifen. Oft reicht es aus, die ersten befallenen Blätter zu entfernen oder die ersten Schädlinge abzusammeln, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Spezifische Probleme im Winterquartier

Das Winterquartier stellt eine besondere Herausforderung dar und ist oft der Ort, an dem Probleme mit Schädlingen beginnen oder sich verschlimmern. Die Bedingungen in Innenräumen – oft zu warm, zu trocken und mit wenig Luftbewegung – sind ideal für Schädlinge wie Spinnmilben, Weiße Fliegen und Schildläuse. Bevor du deine Ananassalbei im Herbst einräumst, solltest du sie daher äußerst gründlich auf einen möglichen Befall untersuchen. Behandle die Pflanze bei Bedarf noch im Freien, um eine Einschleppung der Schädlinge zu vermeiden.

Während der Überwinterung ist die trockene Heizungsluft der größte Feind. Sie schwächt die Pflanze und schafft optimale Bedingungen für Spinnmilben. Erhöhe die Luftfeuchtigkeit rund um die Pflanze, indem du sie regelmäßig mit kalkarmem Wasser besprühst, Wasserschalen aufstellst oder die Pflanze auf ein mit Wasser und Kieselsteinen gefülltes Tablett stellst. Achte darauf, dass der Topf selbst nicht im Wasser steht. Regelmäßiges Lüften an frostfreien Tagen sorgt für frische Luft und hilft, den Schädlingsdruck zu reduzieren.

Eine weitere Gefahr im Winterquartier ist die Grauschimmelfäule (Botrytis), ein Pilz, der besonders bei kühlen, feuchten Bedingungen und schlechter Luftzirkulation gedeiht. Er bildet einen dichten, grauen Schimmelrasen auf absterbenden Pflanzenteilen wie alten Blättern oder Blüten. Entferne daher regelmäßig alle welken und abgestorbenen Blätter von der Pflanze und vom Substrat. Gieße nur sehr sparsam und achte darauf, dass kein Wasser auf den Blättern stehen bleibt. Ein heller und gut belüfteter Standort ist der beste Schutz vor Grauschimmel.

Kontrolliere deine Pflanze auch während des Winters regelmäßig auf Schädlinge. Gelbtafeln, die in den Topf gesteckt werden, können helfen, einen Befall mit Trauermücken oder Weißen Fliegen frühzeitig zu erkennen. Trauermücken sind kleine schwarze Fliegen, deren Larven im Boden die Wurzeln schädigen können. Eine dünne Schicht Sand auf der Erdoberfläche kann die Eiablage verhindern. Bei einem Befall mit Schild- oder Wollläusen, die als kleine, unbewegliche Höcker oder weiße Wattebäusche an den Trieben sitzen, kannst du die Schädlinge mit einem in Alkohol oder Öl getauchten Wattestäbchen abtupfen.

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