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Die überwinterung des lorbeerblättrigen schneeballs

Daria · 24.05.2025.

Die erfolgreiche Überwinterung des Lorbeerblättrigen Schneeballs ist ein entscheidender Aspekt seiner Pflege, der oft über sein langfristiges Gedeihen im Garten entscheidet. Als immergrüner Strauch, der aus dem milderen Mittelmeerraum stammt, ist Viburnum tinus zwar erstaunlich robust, seine Winterhärte hat jedoch Grenzen. Besonders junge Pflanzen, im Kübel kultivierte Exemplare und Sträucher in rauen, kontinentalen Klimazonen benötigen gezielte Schutzmaßnahmen, um die kalte Jahreszeit unbeschadet zu überstehen. Es geht nicht nur darum, die Pflanze vor dem Erfrieren zu schützen, sondern auch darum, sie vor der tückischen Wintertrockheit zu bewahren. Eine sorgfältige Vorbereitung im Herbst stellt sicher, dass du dich auch im nächsten Jahr an einem gesunden, kräftigen und blühfreudigen Schneeball erfreuen kannst. Mit dem richtigen Wissen und ein paar einfachen Handgriffen wird die Überwinterung zu einer unkomplizierten Routine.

Die größte Herausforderung für den immergrünen Lorbeerblättrigen Schneeball im Winter ist die Kombination aus Frost, Wind und Sonne. Während laubabwerfende Pflanzen ihre Verdunstung im Winter einstellen, verliert der Viburnum tinus weiterhin Wasser über seine Blätter. Wenn der Boden gefroren ist, können die Wurzeln kein Wasser aufnehmen, um diesen Verlust auszugleichen. Dieser Zustand, bekannt als Frosttrocknis, ist oft eine größere Gefahr als die Kälte selbst und führt zu vertrockneten, braunen Blättern und im schlimmsten Fall zum Absterben ganzer Triebe. Ein windgeschützter Standort und ein angemessener Winterschutz sind daher von zentraler Bedeutung.

Die Winterhärte des Lorbeerblättrigen Schneeballs kann je nach Sorte variieren und hängt auch vom Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Pflanze ab. Gut etablierte, mehrjährige Sträucher an einem geschützten Standort können in vielen Regionen Mitteleuropas Temperaturen bis etwa -15 Grad Celsius ohne größere Schäden überstehen. Junge, frisch gepflanzte Exemplare sind jedoch deutlich empfindlicher und sollten in den ersten Wintern grundsätzlich einen Schutz erhalten, bis sie ein starkes Wurzelsystem ausgebildet haben.

Die Überwinterungsstrategie unterscheidet sich grundlegend, je nachdem, ob deine Pflanze im Gartenbeet ausgepflanzt ist oder in einem Kübel auf der Terrasse oder dem Balkon steht. Kübelpflanzen sind dem Frost weitaus stärker ausgesetzt, da ihr Wurzelballen nicht durch die isolierende Wirkung des umgebenden Erdreichs geschützt ist. Sie erfordern daher deutlich intensivere Schutzmaßnahmen als ihre im Freiland wachsenden Pendants. Eine gute Planung im Herbst ist für beide Haltungsformen unerlässlich.

Winterschutz für ausgepflanzte exemplare

Auch wenn ein etablierter Lorbeerblättriger Schneeball im Gartenbeet als relativ winterhart gilt, können vorbeugende Schutzmaßnahmen in Regionen mit strengen Wintern entscheidend sein, um Schäden zu vermeiden. Der Schutz sollte sich auf zwei Bereiche konzentrieren: den empfindlichen Wurzelbereich und die oberirdischen Pflanzenteile, die der Witterung ausgesetzt sind. Diese Maßnahmen sind besonders wichtig in den ersten zwei bis drei Jahren nach der Pflanzung, bis der Strauch vollständig etabliert ist. Ein gut vorbereiteter Strauch startet im Frühjahr vitaler und mit weniger Winterschäden in die neue Saison.

Der wirksamste Schutz für die Wurzeln ist eine dicke Mulchschicht, die im Spätherbst, nach den ersten leichten Frösten, aber bevor der Boden durchfriert, aufgetragen wird. Verteile eine 10 bis 20 Zentimeter hohe Schicht aus organischem Material wie Laub, Stroh, Tannenreisig oder grobem Rindenkompost großzügig um die Basis des Strauches. Diese Schicht wirkt wie eine isolierende Decke, die den Boden vor tiefem Durchfrieren schützt, die Bodentemperatur stabilisiert und die Feuchtigkeit im Boden hält. Lasse dabei einen kleinen Bereich direkt um den Stamm frei, um Fäulnis zu vermeiden.

Zum Schutz der Krone und der Blätter vor der Kombination aus Wintersonne und scharfem, austrocknendem Wind, kannst du den Strauch mit einem geeigneten Material umhüllen. Am besten eignen sich luft- und lichtdurchlässige Materialien wie Winterschutzvlies, Jutebahnen oder Schilfmatten. Diese Materialien schattieren die Blätter, brechen den Wind und verhindern so eine zu starke Verdunstung, lassen aber gleichzeitig die notwendige Luftzirkulation zu. Umwickle den Strauch locker und befestige das Material gut, damit es auch bei starkem Wind hält. Verwende niemals Plastikfolie, da sich darunter Feuchtigkeit staut, was zu Fäulnis und Pilzbefall führen kann.

Ein oft übersehener Aspekt des Winterschutzes ist die richtige Wasserversorgung vor dem Winter. Sorge dafür, dass der Boden um den Strauch herum gut durchfeuchtet ist, bevor der erste Dauerfrost einsetzt. Gieße an einem frostfreien Tag im Spätherbst noch einmal durchdringend. Eine gut mit Wasser versorgte Pflanze kann Perioden, in denen der Boden gefroren ist, wesentlich besser überstehen. Auch während des Winters solltest du an milden, frostfreien Tagen die Gelegenheit nutzen, um die Pflanze mäßig zu wässern.

Die richtige überwinterung von kübelpflanzen

Die Überwinterung von Lorbeerblättrigen Schneebällen im Kübel erfordert besondere Sorgfalt, da der Wurzelballen im Topf dem Frost von allen Seiten ausgesetzt ist. Ohne den Schutz des umgebenden Erdreichs kann der gesamte Kübel durchfrieren, was zu schweren und oft irreparablen Wurzelschäden führt. Daher müssen Kübelpflanzen entweder an einen geschützten Ort gebracht oder sehr gut eingepackt werden. Die Wahl der Methode hängt von der Größe der Pflanze und den klimatischen Bedingungen deiner Region ab. Eine frühzeitige Vorbereitung ist hier der Schlüssel zum Erfolg.

Die ideale Überwinterung für eine Kübelpflanze ist ein kühles, aber frostfreies und helles Winterquartier. Ein unbeheizter Wintergarten, ein Kalthaus, eine helle Garage oder ein kühles Treppenhaus mit Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius sind perfekt. An einem solchen Ort ist die Pflanze vor starkem Frost geschützt, und ihr Stoffwechsel ist so weit reduziert, dass sie mit wenig Wasser und Licht auskommt. Bevor du die Pflanze ins Winterquartier bringst, solltest du sie auf Schädlinge kontrollieren, um keine ungebetenen Gäste mit einzuschleppen.

Wenn kein geeignetes Winterquartier zur Verfügung steht, kann die Pflanze auch im Freien überwintern, benötigt dann aber einen umfassenden Schutz. Suche den geschütztesten Platz auf deinem Balkon oder deiner Terrasse, idealerweise an einer nach Süden ausgerichteten Hauswand und unter einem Dachvorsprung. Stelle den Kübel auf eine isolierende Unterlage aus Styropor, Holz oder Tonfüßen, um ihn vor der Kälte des Bodens zu schützen. Dieser einfache Schritt macht bereits einen großen Unterschied, da die meiste Kälte von unten kommt.

Um den Wurzelballen vor dem Durchfrieren zu schützen, muss der Kübel selbst gut eingepackt werden. Umwickle den Topf großzügig mit mehreren Lagen Luftpolsterfolie, Jute, Vlies oder speziellen Kokosmatten. Fülle eventuelle Hohlräume zwischen den Lagen mit isolierendem Material wie trockenem Laub oder Stroh auf. Auch die oberirdischen Teile der Pflanze sollten, wie bei den Freilandexemplaren beschrieben, mit einem Vlies oder Jutesack vor Wintersonne und Wind geschützt werden. Die Erdoberfläche im Topf kannst du ebenfalls mit Reisig oder Laub abdecken.

Pflege während der wintermonate

Die Pflege des Lorbeerblättrigen Schneeballs endet nicht mit dem Anbringen des Winterschutzes. Auch während der Wintermonate benötigt die Pflanze, wenn auch in reduziertem Maße, deine Aufmerksamkeit. Die Winterpflege konzentriert sich hauptsächlich auf die Kontrolle des Feuchtigkeitshaushalts und den Schutz vor extremen Witterungsbedingungen. Eine vollständige Vernachlässigung während des Winters ist ein häufiger Fehler, der zu vermeidbaren Schäden führen kann. Ein kurzer, regelmäßiger Check hilft dir, Probleme frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren.

Der wichtigste Aspekt der Winterpflege ist die gelegentliche Bewässerung an frostfreien Tagen. Wie bereits erwähnt, verdunstet der immergrüne Strauch auch im Winter Wasser und kann austrocknen. Überprüfe die Feuchtigkeit des Bodens oder des Substrats im Kübel etwa alle zwei bis vier Wochen an einem milden Tag. Wenn sich die Erde trocken anfühlt, gieße mäßig, aber ausreichend, damit die Feuchtigkeit den Wurzelbereich erreicht. Verwende lauwarmes Wasser und gieße am besten am Vormittag, damit das Wasser versickern kann, bevor die Nachttemperaturen wieder fallen.

Kontrolliere regelmäßig den Winterschutz, besonders nach stürmischem Wetter oder starkem Schneefall. Stelle sicher, dass die Abdeckungen noch sicher befestigt sind und ihre Schutzfunktion erfüllen. Eine schwere Schneelast auf den Ästen kann zu Astbruch führen. Schüttle schweren, nassen Schnee vorsichtig von den Zweigen, um Schäden zu vermeiden. Eine leichte, pulverige Schneedecke auf dem Winterschutz oder auf der Mulchschicht ist hingegen vorteilhaft, da sie eine zusätzliche, natürliche Isolierschicht bildet.

Bei Pflanzen, die in einem Winterquartier wie einer Garage überwintern, ist es wichtig, gelegentlich zu lüften, um die Luftzirkulation zu gewährleisten und Pilzkrankheiten vorzubeugen. Nutze milde Tage, um für kurze Zeit Fenster oder Türen zu öffnen. Kontrolliere auch diese Pflanzen regelmäßig auf Schädlingsbefall, da sich in der trockenen Luft von Innenräumen manchmal Schädlinge wie Spinnmilben ausbreiten können. Die Bewässerung im Winterquartier sollte sehr sparsam erfolgen; der Wurzelballen sollte nur leicht feucht gehalten werden und zwischen den Wassergaben gut abtrocknen.

Nachsorge im frühling

Wenn die Tage wieder länger werden und die Temperaturen langsam steigen, ist es an der Zeit, den Lorbeerblättrigen Schneeball aus seinem Winterschlaf zu wecken und auf die neue Gartensaison vorzubereiten. Die Nachsorge im Frühling ist ein wichtiger Schritt, um eventuelle Winterschäden zu bewerten und der Pflanze einen guten Start in die Wachstumsphase zu ermöglichen. Ein zu frühes oder zu spätes Entfernen des Winterschutzes kann dabei ebenso schädlich sein wie das Vernachlässigen des ersten Pflegeschnitts. Mit ein paar gezielten Maßnahmen hilfst du deinem Strauch, sich schnell zu regenerieren.

Der richtige Zeitpunkt für das Entfernen des Winterschutzes ist entscheidend. Entferne den Schutz nicht zu früh, da späte Fröste immer noch erhebliche Schäden an den noch nicht abgehärteten Trieben verursachen können. Warte, bis keine starken Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Entferne den Schutz am besten an einem bewölkten, trüben Tag, um die Blätter langsam wieder an die direkte Sonneneinstrahlung zu gewöhnen. Ein abrupter Übergang von der Dunkelheit des Winterschutzes in die pralle Frühlingssonne kann zu Sonnenbrand auf den Blättern führen.

Nachdem der Winterschutz entfernt wurde, ist es Zeit für eine genaue Inspektion der Pflanze. Untersuche den Strauch auf Winterschäden wie erfrorene, vertrocknete oder abgebrochene Triebe. Alle geschädigten Pflanzenteile sollten mit einer scharfen und sauberen Gartenschere bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden. Dieser Reinigungsschnitt sieht nicht nur besser aus, sondern verhindert auch das Eindringen von Krankheitserregern in die Wunden und regt die Pflanze zur Bildung neuer, gesunder Triebe an.

Sobald der Boden nicht mehr gefroren ist und abgetrocknet ist, kannst du die Mulchschicht, die die Wurzeln geschützt hat, vorsichtig entfernen oder als Nährstoffquelle in die oberste Bodenschicht einarbeiten. Lockere den Boden um die Pflanze herum leicht auf. Eine erste Gabe von Kompost oder einem organischen Dünger gibt der Pflanze die notwendige Energie für den Austrieb. Beginne auch langsam wieder mit der regelmäßigen Bewässerung, sobald das neue Wachstum einsetzt und die Witterung trockener wird.

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