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Die überwinterung des echten alants

Daria · 02.07.2025.

Der echte alant ist eine mehrjährige, krautige staude, die in den gemäßigten zonen europas und asiens heimisch ist und sich daher hervorragend an kalte winter angepasst hat. Seine fähigkeit, auch strenge frostperioden unbeschadet im boden zu überdauern, macht seine überwinterung im freiland zu einem unkomplizierten unterfangen. Die gesamte energie der pflanze konzentriert sich im herbst in ihrem massiven wurzelstock, während die oberirdischen teile absterben. Dieser natürliche lebenszyklus sorgt für eine robuste winterhärte. Dennoch können einige vorbereitende maßnahmen im herbst dazu beitragen, die pflanze optimal auf die kalte jahreszeit vorzubereiten und ihr einen kräftigen start im nächsten frühjahr zu ermöglichen.

Das grundprinzip der überwinterung des echten alants basiert auf seiner natürlichen strategie, sich in den unterirdischen teil zurückzuziehen. Der massive, fleischige wurzelstock dient als speicherorgan für nährstoffe und energie, die im frühjahr für den neuaustrieb benötigt werden. Die erde selbst wirkt dabei als isolierende schicht, die die wurzeln vor den stärksten frösten schützt. In den meisten regionen mitteleuropas ist die pflanze daher ohne zusätzlichen schutz vollkommen winterhart und benötigt keine besondere aufmerksamkeit während der kalten monate.

Trotz seiner robustheit gibt es situationen, in denen ein leichter winterschutz sinnvoll sein kann. Dies betrifft vor allem sehr junge pflanzen im ersten jahr nach der pflanzung, deren wurzelsystem noch nicht so tief und kräftig ausgebildet ist. Auch in extrem rauen lagen mit sehr tiefen temperaturen ohne eine schützende schneedecke (kahlfröste) oder bei der kultur in töpfen und kübeln sind zusätzliche schutzmaßnahmen ratsam, um die pflanze sicher durch den winter zu bringen. Diese maßnahmen sind einfach umzusetzen und geben zusätzliche sicherheit.

Die pflege im herbst legt den grundstein für eine erfolgreiche überwinterung. Es geht darum, die pflanze dabei zu unterstützen, ihre wachstumsphase abzuschließen und sich auf die ruheperiode vorzubereiten. Dazu gehört das einstellen jeglicher düngergaben ab dem spätsommer und das bewusste zulassen des natürlichen welkeprozesses der blätter. Ein verfrühter rückschnitt ist nicht empfehlenswert, da die pflanze wichtige nährstoffe aus den absterbenden blättern in die wurzel zurückzieht. Geduld und das verständnis für den natürlichen zyklus der pflanze sind hier die besten ratgeber.

Die natürliche winterhärte

Die beeindruckende winterhärte des echten alants ist in seiner genetik verankert und eine anpassung an seine ursprünglichen heimatstandorte. Die pflanze kann temperaturen von bis zu -25 grad celsius und sogar darunter standhalten, vorausgesetzt, sie ist gut etabliert und wächst an einem geeigneten standort. Der schlüssel zu dieser frosttoleranz liegt in der fähigkeit der wurzeln, ihren zellsaft mit zucker- und anderen verbindungen anzureichern. Diese wirken wie ein natürliches frostschutzmittel, das den gefrierpunkt des wassers in den zellen herabsetzt und die bildung von schädlichen eiskristallen verhindert.

Ein weiterer faktor, der zur winterhärte beiträgt, ist die tiefe des wurzelsystems. Gut eingewachsene alantpflanzen bilden eine lange pfahlwurzel, die tief in den boden reicht. In diesen tiefen bodenschichten sind die temperaturen auch bei starkem frost an der oberfläche deutlich moderater und stabiler. Der boden wirkt wie eine natürliche isolier- und pufferschicht, die die empfindlichsten teile des wurzelstocks vor extremen kältespitzen schützt. Dies ist ein grund, warum eine tiefgründige bodenlockerung vor der pflanzung so wichtig ist, da sie dieses tiefe wurzelwachstum erst ermöglicht.

Eine schützende schneedecke im winter ist der beste natürliche winterschutz, den man sich wünschen kann. Schnee isoliert hervorragend und hält die bodentemperatur relativ konstant im leichten minusbereich, selbst wenn die lufttemperatur weit darunter liegt. Er schützt die pflanze vor eisigen winden und den gefürchteten kahlfrösten, die den boden tief durchfrieren lassen können. In wintern mit wenig schnee ist die belastung für die pflanzen entsprechend größer, was in besonders kalten regionen einen künstlichen winterschutz sinnvoll machen kann.

Die winterhärte kann durch die richtigen kulturmaßnahmen im laufe des jahres positiv beeinflusst werden. Eine kaliumbetonte düngung im spätsommer stärkt das pflanzengewebe und fördert die ausreifung, was die frostresistenz erhöht. Das vermeiden von späten stickstoffgaben, die zu einem weichen, frostempfindlichen wuchs führen würden, ist ebenso entscheidend. Ein gut drainierter boden ist ebenfalls wichtig, da nasse füße im winter in kombination mit frost zu schweren schäden an den wurzeln führen können. Eine gesunde, gut gepflegte pflanze geht also immer besser vorbereitet in den winter.

Vorbereitungen im herbst

Die vorbereitung auf den winter beginnt bereits im spätsommer. Ab etwa mitte august sollten keine stickstoffhaltigen dünger mehr verabreicht werden. Dies signalisiert der pflanze, das wachstum langsam einzustellen und sich auf die reife- und ruhephase vorzubereiten. Die energie wird nun nicht mehr in die produktion neuer blätter, sondern in die stärkung des wurzelstocks und die einlagerung von reservestoffen investiert. Dieser prozess ist entscheidend für die winterhärte und den kraftvollen austrieb im nächsten frühjahr.

Im laufe des herbstes werden die blätter des echten alants beginnen zu vergilben, zu welken und sich schließlich braun zu färben. Dieser prozess sollte nicht unterbunden werden, indem man die blätter vorzeitig abschneidet. Die pflanze zieht wertvolle nährstoffe und assimilate aus dem absterbenden laub zurück in die wurzel. Es ist daher am besten, die stängel so lange stehen zu lassen, bis sie vollständig abgestorben sind und sich leicht entfernen lassen. Dies geschieht in der regel nach den ersten stärkeren frösten.

Sobald die oberirdischen teile vollständig abgestorben sind, können sie bodennah abgeschnitten werden. Das schnittgut sollte entfernt werden, insbesondere wenn die pflanze im sommer von pilzkrankheiten wie mehltau befallen war, um eine neuinfektion im nächsten jahr zu verhindern. Das verbleibende laub und die stängel können als natürliche mulchschicht dienen und bieten einen leichten winterschutz. Viele gärtner lassen die trockenen stängel sogar den ganzen winter über stehen, da sie eine dekorative struktur in den wintergarten bringen und kleinen tieren als unterschlupf dienen können.

Der bereich um den wurzelstock herum sollte im herbst von unkraut befreit werden. Dies verhindert, dass unkrautsamen über den winter im boden verbleiben und im frühjahr massenhaft keimen. Eine leichte lockerung des bodens um die pflanze herum kann ebenfalls vorteilhaft sein, solange dabei die wurzeln nicht beschädigt werden. Diese einfachen pflegemaßnahmen im herbst sorgen für einen sauberen start in die neue saison und unterstützen die pflanze bei ihrer natürlichen vorbereitung auf die kalte jahreszeit.

Schutzmaßnahmen in rauen klimazonen

Obwohl der echte alant sehr winterhart ist, können in regionen mit besonders strengen wintern, langen frostperioden und wenig schnee zusätzliche schutzmaßnahmen sinnvoll sein, um schäden zu vermeiden. Dies gilt insbesondere für junge pflanzen im ersten standjahr. Eine einfache, aber sehr effektive maßnahme ist das anhäufeln des wurzelbereichs mit einer schicht aus laub, kompost oder reisig. Diese schicht sollte etwa 10 bis 20 zentimeter hoch sein und wirkt wie eine zusätzliche isolierdecke, die den boden vor dem tiefen durchfrieren schützt.

Die schutzschicht sollte erst nach den ersten leichten frösten aufgebracht werden, wenn der boden bereits etwas abgekühlt ist. Ein zu frühes abdecken kann dazu führen, dass sich mäuse oder andere nagetiere unter dem material einnisten und an den wurzeln fressen. Als material eignet sich trockenes herbstlaub, das mit einigen tannen- oder fichtenzweigen beschwert wird, damit es nicht vom wind verweht wird. Auch reifer kompost ist eine gute wahl, da er nicht nur isoliert, sondern im frühjahr gleich als erste nährstoffgabe dient.

Besondere aufmerksamkeit erfordern pflanzen, die in töpfen oder kübeln kultiviert werden. Hier ist der wurzelballen dem frost von allen seiten ausgesetzt und kann wesentlich schneller und tiefer durchfrieren als im freiland. Kübelpflanzen sollten daher unbedingt geschützt werden. Der topf kann mit jute, vlies oder luftpolsterfolie umwickelt werden, um ihn zu isolieren. Zusätzlich sollte der kübel auf eine holz- oder styroporplatte gestellt werden, um ihn vor der kälte des bodens zu schützen.

Der ideale überwinterungsort für alant im topf ist ein kühler, aber frostfreier und dunkler raum wie eine garage, ein keller oder ein gartenhaus. Ist dies nicht möglich, kann der topf auch an einer geschützten hauswand eingegraben oder dicht an andere kübel herangerückt werden. An frostfreien tagen muss auch im winter gelegentlich kontrolliert werden, ob das substrat nicht vollständig austrocknet, und bei bedarf sparsam gegossen werden. Staunässe ist im winter jedoch unbedingt zu vermeiden.

Pflege im frühjahr nach der winterperiode

Sobald die gefahr von starken, langanhaltenden frösten im frühjahr vorüber ist, ist es an der zeit, den winterschutz zu entfernen. Die abdeckung aus laub und reisig sollte abgeräumt werden, damit sich der boden in der frühjahrssonne erwärmen kann und der neuaustrieb nicht behindert wird. Dies sollte an einem trüben tag geschehen, um die jungen triebe, die sich möglicherweise schon unter der abdeckung gebildet haben, nicht einem plötzlichen sonnenbrand auszusetzen.

Nach dem entfernen des winterschutzes ist der ideale zeitpunkt für die erste pflegemaßnahme des jahres. Eine gabe von reifem kompost, der flach um die pflanze herum in den boden eingearbeitet wird, versorgt den alant mit den notwendigen nährstoffen für einen kräftigen start in die neue saison. Der kompost fördert das bodenleben und verbessert die bodenstruktur. Eine leichte lockerung des bodens mit einer harke verbessert die durchlüftung und erleichtert den austrieb.

Die alten, abgestorbenen stängel, falls sie über den winter stehen gelassen wurden, sollten nun spätestens bodennah abgeschnitten werden, um platz für die neuen triebe zu schaffen. Man sollte dabei vorsichtig vorgehen, um die zarten, neuen austriebe, die oft rötlich gefärbt sind, nicht zu verletzen. Diese erscheinen je nach witterung ab märz oder april und wachsen bei steigenden temperaturen erstaunlich schnell.

Mit den steigenden temperaturen beginnt die pflanze ihr starkes wachstum. Nun ist es wichtig, auf eine ausreichende wasserversorgung zu achten, besonders wenn das frühjahr trocken ausfällt. Die erste zeit nach dem austrieb ist entscheidend für den aufbau der blattmasse und die entwicklung der pflanze. Mit diesen einfachen pflegeschritten im frühjahr wird der echte alant schnell wieder zu seiner imposanten größe heranwachsen und den garten durch seine präsenz bereichern.

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