Die Überwinterung des Aschenkrauts ist ein entscheidender Aspekt seiner Kultur, der oft über die Mehrjährigkeit dieser attraktiven Blattschmuckpflanze entscheidet. Obwohl das Aschenkraut aus dem milden Mittelmeerklima stammt, besitzt es eine überraschende Kältetoleranz, die es ihm ermöglicht, in vielen Regionen mit entsprechendem Schutz den Winter im Freien zu überstehen. Die Winterhärte ist jedoch begrenzt, und in Gebieten mit strengen, langanhaltenden Frösten sind besondere Maßnahmen erforderlich oder eine Überwinterung im frostfreien Quartier unumgänglich. Eine sorgfältige Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit und die Wahl der richtigen Überwinterungsmethode sind der Schlüssel, um sich auch im nächsten Jahr an der silbrigen Pracht der Pflanze erfreuen zu können. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden zur erfolgreichen Überwinterung von Aschenkraut im Gartenbeet und im Kübel.
Die Fähigkeit des Aschenkrauts, den Winter zu überdauern, hängt von mehreren Faktoren ab. Neben der genetischen Veranlagung der jeweiligen Sorte spielen vor allem das Mikroklima des Standortes, die Beschaffenheit des Bodens und der Zustand der Pflanze eine Rolle. Eine gut etablierte, gesunde Pflanze an einem geschützten, sonnigen Standort mit perfekt drainiertem Boden hat die besten Chancen. Staunässe ist im Winter noch gefährlicher als im Sommer, da gefrierendes Wasser die Wurzeln sprengen und zum sicheren Absterben der Pflanze führen kann. Daher ist ein trockener Fuß die wichtigste Lebensversicherung für das Aschenkraut im Winter.
Die Vorbereitung auf den Winter beginnt bereits im Spätsommer. Ab August sollte die Düngung vollständig eingestellt werden, damit die Triebe ausreifen und verholzen können. Weiche, frisch gewachsene Triebe sind besonders frostempfindlich. Ein Rückschnitt sollte im Herbst ebenfalls unterbleiben, da das Laub und die alten Triebe einen natürlichen Schutz für die Basis und das Herz der Pflanze darstellen. Nur offensichtlich kranke oder beschädigte Pflanzenteile sollten entfernt werden, um keine Eintrittspforten für Krankheitserreger zu schaffen.
Die Entscheidung, ob eine Pflanze im Freien überwintern kann oder ins Haus geholt werden muss, hängt von der lokalen Klimazone ab. In Weinbaugebieten oder anderen wintermilden Regionen, in denen die Temperaturen selten unter -10 °C fallen, ist eine Überwinterung im Freiland mit Schutz meist erfolgreich. In kälteren Regionen mit Barfrösten und tieferen Temperaturen ist die Überwinterung von Kübelpflanzen in einem kühlen, hellen Raum die sicherere Variante. Eine Behandlung als einjährige Pflanze, bei der man im Herbst Stecklinge für das nächste Jahr schneidet, ist ebenfalls eine gängige und einfache Praxis.
Die winterhärte des Aschenkrauts
Die Winterhärte des Aschenkrauts wird oft unterschiedlich bewertet, da sie stark von den spezifischen Bedingungen abhängt. Generell gilt die Pflanze als bedingt winterhart, was bedeutet, dass sie leichten bis mittleren Frost tolerieren kann, aber vor starken Frösten geschützt werden muss. Die meisten Sorten überstehen Temperaturen bis etwa -5 °C ohne Probleme. Kurzzeitige, tiefere Temperaturen bis -10 °C oder sogar -12 °C können ebenfalls überlebt werden, vorausgesetzt, die Pflanze steht trocken und ist durch eine Schneedecke oder eine Schutzabdeckung geschützt.
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Ein entscheidender Faktor für die Winterhärte ist die Trockenheit. Winterliche Nässe in Kombination mit Frost ist für das Aschenkraut weitaus tödlicher als trockene Kälte. In einem nassen, schweren Boden gefriert das Wasser um die Wurzeln, schädigt das feine Wurzelgewebe und führt zu Fäulnis. Ein sandiger, kiesiger und gut durchlässiger Boden ist daher die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Überwinterung im Freien. Standorte an Hängen, in Hochbeeten oder Steingärten sind ideal, da hier das Wasser von Natur aus gut abfließt.
Eine schützende Schneedecke ist der beste natürliche Winterschutz. Sie isoliert die Pflanzen vor eisigen Winden und extremen Temperaturschwankungen. In schneearmen Wintern sind die Pflanzen den sogenannten Barfrösten schutzlos ausgeliefert, bei denen kalte, trockene Winde dem Boden und den Pflanzen Feuchtigkeit entziehen können. In solchen Situationen ist ein künstlicher Winterschutz aus Reisig oder Laub unerlässlich, um die Pflanze vor dem Austrocknen und Erfrieren zu schützen.
Es gibt auch leichte Unterschiede in der Winterhärte zwischen den verschiedenen Sorten des Aschenkrauts. Kompakte, stark behaarte Sorten gelten oft als etwas robuster als hochwachsende mit feinerem Laub. Unabhängig von der Sorte gilt jedoch, dass junge, frisch gepflanzte Exemplare im ersten Winter immer einen besonders sorgfältigen Schutz benötigen, da ihr Wurzelsystem noch nicht so tief und weit entwickelt ist wie das von älteren, gut etablierten Pflanzen.
Vorbereitung auf den winter im gartenbeet
Die Vorbereitung der im Freiland ausgepflanzten Aschenkraut-Exemplare auf den Winter sollte beginnen, bevor die ersten starken Fröste angekündigt werden. Der wichtigste Schritt ist das Anhäufeln des Wurzelbereichs mit einem schützenden, aber luftdurchlässigen Material. Eine 10 bis 15 cm hohe Schicht aus trockenem Herbstlaub, Stroh oder Tannenreisig, die um die Basis der Pflanze verteilt wird, isoliert den Boden und schützt die empfindlichen Wurzeln und den Wurzelhals vor dem Durchfrieren.
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Diese Mulchschicht sollte locker aufgetragen werden, um eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten und Fäulnis zu verhindern. Plastikfolien oder andere nicht atmungsaktive Materialien sind als Abdeckung ungeeignet, da sich darunter Kondenswasser bildet, was zu Schimmel und Fäulnis führt. Tannen- oder Fichtenreisig ist besonders gut geeignet, da es die Mulchschicht beschwert, sodass sie nicht vom Wind weggeweht wird, und gleichzeitig sehr luftdurchlässig ist.
Zusätzlich zum Schutz des Wurzelbereichs kann auch die Pflanze selbst abgedeckt werden. Dies ist besonders an windexponierten Standorten und bei erwarteten Barfrösten sinnvoll. Einige Lagen Tannenreisig, die locker über die Pflanze gelegt werden, bieten einen effektiven Schutz vor eisigen Winden und der austrocknenden Wintersonne. Die Wintersonne kann in Kombination mit gefrorenem Boden zu Trockenschäden führen, da die Pflanze über die Blätter Wasser verdunstet, aber aus dem gefrorenen Boden kein neues aufnehmen kann.
Im Frühjahr, wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind (meist ab Mitte/Ende März), wird der Winterschutz schrittweise entfernt. Man sollte nicht alles auf einmal entfernen, um die Pflanze langsam wieder an die Sonne und die kühleren Temperaturen zu gewöhnen. Die Laubschicht wird vorsichtig beiseite geräumt. Das Reisig kann noch einige Zeit als Schattierung bei starker Frühlingssonne auf der Pflanze verbleiben. Nach dem Entfernen des Schutzes ist der richtige Zeitpunkt für den jährlichen Rückschnitt gekommen.
Überwinterung von topf- und kübelpflanzen
Aschenkraut in Töpfen und Kübeln ist dem Frost wesentlich stärker ausgesetzt als Pflanzen im Gartenbeet, da der gesamte Wurzelballen schnell durchfrieren kann. Daher ist eine frostfreie Überwinterung die sicherste Methode. Idealerweise werden die Pflanzen vor dem ersten strengen Nachtfrost in ein kühles, aber helles Winterquartier gebracht. Geeignete Orte sind beispielsweise unbeheizte Wintergärten, helle und kühle Treppenhäuser, Garagen mit Fenstern oder frostfreie Gewächshäuser.
Die optimale Überwinterungstemperatur liegt zwischen 5 und 10 Grad Celsius. Je kühler der Standort, desto geringer ist der Lichtbedarf und der Wasserverbrauch der Pflanze. Steht die Pflanze zu warm, etwa in einem beheizten Wohnraum, treibt sie oft schwache, vergeilte Triebe, wird anfällig für Schädlinge und verausgabt sich. Ein heller Standort ist wichtig, damit die Pflanze nicht vollständig ihre Blätter verliert und gesund durch den Winter kommt.
Während der Überwinterung im kühlen Quartier wird die Bewässerung drastisch reduziert. Der Wurzelballen darf niemals vollständig austrocknen, sollte aber nur sehr sparsam gegossen werden, etwa alle paar Wochen, je nach Temperatur und Topfgröße. Die Erde sollte sich an der Oberfläche deutlich trocken anfühlen, bevor erneut eine kleine Menge Wasser gegeben wird. Gedüngt wird während der gesamten Winterruhe überhaupt nicht. Zudem sollte regelmäßig auf einen möglichen Befall mit Schädlingen wie Blattläusen oder Spinnmilben kontrolliert werden, die sich in der trockenen Raumluft wohlfühlen.
Sollte kein geeignetes Winterquartier zur Verfügung stehen, kann man versuchen, die Topfpflanzen im Freien geschützt zu überwintern. Dazu wird der Topf an eine geschützte Hauswand gerückt, idealerweise auf eine isolierende Platte aus Styropor oder Holz gestellt, um die Kälte von unten abzuhalten. Der Topf selbst wird dick mit Jute, Vlies oder Luftpolsterfolie umwickelt. Die Erdoberfläche wird mit Reisig oder Laub abgedeckt, und auch die Pflanze selbst erhält einen Schutz aus Tannenreisig. Diese Methode ist jedoch nur in Regionen mit milden Wintern erfolgversprechend.
Pflege während der wintermonate
Die Pflege des Aschenkrauts während des Winters beschränkt sich auf wenige, aber wichtige Maßnahmen. Bei im Freiland überwinternden Pflanzen ist es wichtig, den Winterschutz gelegentlich zu kontrollieren, besonders nach Stürmen. Man sollte sicherstellen, dass die Abdeckung aus Laub und Reisig noch an Ort und Stelle ist und die Pflanzenbasis gut geschützt bleibt. An frostfreien, trockenen Tagen kann eine leichte Kontrolle auf Fäulnis unter der Abdeckung sinnvoll sein.
Eine Bewässerung ist bei Freilandpflanzen im Winter normalerweise nicht erforderlich, da die winterlichen Niederschläge ausreichen. Eine Ausnahme bilden extrem trockene Perioden ohne Schnee und Regen. Wenn der Boden auch in tieferen Schichten über längere Zeit trocken ist, kann an einem milden, frostfreien Tag eine geringe Menge Wasser gegeben werden, um Trockenschäden zu vermeiden. Dies ist jedoch nur selten notwendig.
Bei Pflanzen im Winterquartier ist die wichtigste Pflegemaßnahme die richtige Bewässerung, also das Vermeiden von sowohl Austrocknen als auch Staunässe. Zudem ist regelmäßiges Lüften des Raumes an frostfreien Tagen wichtig, um die Luftfeuchtigkeit zu regulieren und Pilzkrankheiten vorzubeugen. Die Pflanzen sollten regelmäßig auf Schädlinge untersucht werden. Abgestorbene oder kranke Blätter werden umgehend entfernt, um eine Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.
Ab Februar oder März, wenn die Tage wieder länger werden und die Lichtintensität zunimmt, kann man die Pflanzen im Winterquartier langsam auf die neue Saison vorbereiten. Die Wassergaben können allmählich leicht erhöht werden. Sobald keine strengen Fröste mehr drohen, werden die Pflanzen langsam wieder an die Bedingungen im Freien gewöhnt (abgehärtet). Sie werden zunächst für einige Stunden an einen schattigen, geschützten Platz gestellt und die Zeit im Freien Tag für Tag verlängert, bevor sie wieder an ihren endgültigen, sonnigen Standort kommen.