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Die überwinterung der cilicischen zeitlose

Linden · 25.07.2025.

Die cilicische zeitlose ist eine von natur aus widerstandsfähige und winterharte pflanze, die an die bedingungen ihres heimatklimas in den gebirgsregionen der türkei angepasst ist. In den meisten gärten mitteleuropas übersteht sie den winter daher ohne größere probleme im freiland. Die knolle zieht sich tief genug in die erde zurück, um vor den üblichen winterfrösten geschützt zu sein. Dennoch gibt es situationen, insbesondere in sehr rauen klimazonen, bei der kultur im topf oder bei kahlfrösten ohne schützende schneedecke, in denen ein zusätzlicher winterschutz sinnvoll sein kann, um die pflanzen optimal zu schützen und eine reiche blüte im folgejahr zu sichern. Das verständnis der faktoren, die die winterhärte beeinflussen, hilft dem gärtner, die richtigen maßnahmen zur richtigen zeit zu ergreifen.

Die größte gefahr im winter ist nicht allein die kälte, sondern die kombination aus nässe und frost. Ein boden, der im winter ständig nass ist, kann tief durchfrieren und die knollen schädigen. Aus diesem grund ist eine gute drainage, die bereits bei der pflanzung sichergestellt werden sollte, der wichtigste aspekt der erfolgreichen überwinterung. Ein gut durchlässiger boden verhindert, dass sich wasser um die knolle sammelt, und reduziert so das risiko von frostschäden und winterfäule erheblich. Die wahl des richtigen standortes ist somit die grundlage für eine problemlose überwinterung.

Ein weiterer wichtiger faktor für die winterhärte ist der allgemeine gesundheitszustand der pflanze. Eine kräftige, gut ernährte knolle, die im frühling ausreichend sonne tanken und reservestoffe einlagern konnte, ist weitaus widerstandsfähiger gegen winterstress als eine geschwächte pflanze. Eine gute pflege während der gesamten vegetationsperiode ist daher die beste vorbereitung auf den winter. Insbesondere eine ausreichende versorgung mit kalium im frühling trägt zur stärkung des knollengewebes und zur verbesserung der frosttoleranz bei.

Während eine schützende schneedecke der beste natürliche winterschutz ist, kann ihr ausbleiben in kalten wintern zu problemen führen. In solchen fällen kann eine leichte abdeckung aus organischem material die funktion des schnees übernehmen und die knollen vor den extremsten temperaturen schützen. Diese einfachen maßnahmen können einen großen unterschied machen und sicherstellen, dass die cilicische zeitlose den winter unbeschadet übersteht und den gärtner im nächsten herbst wieder mit ihrer blütenpracht erfreut.

Natürliche winterhärte

Die cilicische zeitlose besitzt eine bemerkenswerte natürliche winterhärte, die sie aus ihren heimatregionen mitbringt. In den gebirgen der cilicischen tauris in der türkei ist sie kalte, schneereiche winter gewöhnt. Diese anpassung macht sie für die meisten gärten in den winterhärtezonen 5 bis 8, was einem großteil mitteleuropas entspricht, ausreichend robust. Die knolle überdauert den winter tief im boden, wo sie vor den kurzfristigen temperaturschwankungen an der oberfläche geschützt ist. Die erde selbst wirkt als isolierende schicht und puffert extreme kältegrade ab.

Die winterhärte einer pflanze hängt stark von ihrer fähigkeit ab, den wassergehalt in ihren zellen zu regulieren und zuckerähnliche substanzen anzureichern, die wie ein natürliches frostschutzmittel wirken. Eine gesunde, gut etablierte zeitlosen-knolle hat diesen prozess im herbst abgeschlossen und ist optimal auf die bevorstehende kälte vorbereitet. Die pflanztiefe spielt hierbei eine wichtige rolle. Eine tiefe von 15 bis 20 zentimetern, wie sie für die pflanzung empfohlen wird, sorgt dafür, dass die knolle in einer bodenschicht liegt, die nicht so schnell und tief durchfriert wie die oberfläche.

Eine natürliche schneedecke ist der ideale winterschutz. Schnee isoliert hervorragend und schützt den boden und die darin ruhenden knollen vor starkem frost und austrocknenden, kalten winden. Unter einer geschlossenen schneedecke bleibt die bodentemperatur oft nur knapp unter dem gefrierpunkt, selbst wenn die lufttemperatur weit darunter liegt. Probleme können jedoch bei sogenannten kahlfrösten auftreten, also bei starkem frost ohne schützende schneeschicht. In solchen situationen ist der boden der kälte ungeschützt ausgesetzt und kann tiefer als üblich durchfrieren.

Es ist auch wichtig zu verstehen, dass die winterhärte keine absolute, feste größe ist. Sie wird von vielen faktoren beeinflusst, darunter der gesundheitszustand der pflanze, die bodenfeuchtigkeit und die dauer der frostperiode. Eine pflanze an einem nassen, windigen standort wird einen kalten winter schlechter überstehen als eine an einem trockenen, geschützten platz, selbst bei gleicher lufttemperatur. Die berücksichtigung dieser faktoren hilft, das risiko von winterschäden zu minimieren.

Winterschutz im freiland

Auch wenn die cilicische zeitlose winterhart ist, kann ein leichter winterschutz im freiland in bestimmten situationen vorteilhaft sein. Dies gilt insbesondere für frisch gepflanzte knollen, die im ersten winter eventuell noch nicht vollständig etabliert sind. Auch in regionen mit regelmäßig sehr tiefen temperaturen unter -20 grad celsius oder häufigen kahlfrösten ist eine schutzmaßnahme eine sinnvolle vorsorge, um ausfälle zu vermeiden. Der schutz sollte angebracht werden, nachdem der boden bereits leicht gefroren ist, aber bevor die stärksten fröste einsetzen.

Eine der einfachsten und effektivsten methoden ist das abdecken des pflanzbereichs mit einer schicht organischen materials. Eine etwa 10 zentimeter dicke lage aus trockenem herbstlaub ist ideal. Damit das laub nicht vom wind verweht wird, kann man es mit einigen tannenzweigen oder reisig beschweren. Diese materialien isolieren den boden, lassen aber gleichzeitig genügend luft zirkulieren, sodass sich darunter keine fäulnis bildet. Alternativ kann auch gartenfaser, stroh oder grober rindenmulch verwendet werden.

Die schutzschicht imitiert die isolierende wirkung einer natürlichen schneedecke. Sie verhindert, dass der boden zu tief durchfriert, und schützt die knollen vor extremen temperaturschwankungen. Dies ist besonders wichtig bei wechselhaftem wetter mit häufigem tauen und wieder gefrieren, was für die pflanzen sehr stressig sein kann. Die abdeckung hilft, eine konstantere, kühlere temperatur im boden zu halten.

Im frühjahr, sobald die größte frostgefahr vorüber ist und der boden beginnt aufzutauen, muss der winterschutz wieder entfernt werden. Dies geschieht typischerweise im märz. Ein zu spätes entfernen kann den austrieb der zeitlosen behindern und zu einem schwachen, vergeilten wachstum führen, da die triebe mühsam durch die schutzschicht wachsen müssen. Außerdem erwärmt sich der boden unter der abdeckung langsamer, was den start in die neue vegetationsperiode verzögern kann.

Überwinterung in töpfen und kübeln

Die überwinterung der cilicischen zeitlose in töpfen und kübeln erfordert besondere aufmerksamkeit, da die knollen hier dem frost wesentlich stärker ausgesetzt sind als im freiland. Der wurzelballen in einem topf kann von allen seiten durchfrieren, was im gartenboden nicht der fall ist. Daher ist ein winterschutz für topfkulturen in fast allen regionen unerlässlich, um das überleben der pflanzen zu sichern. Ohne schutzmaßnahmen besteht die große gefahr, dass die knollen erfrieren oder das pflanzgefäß durch den frost gesprengt wird.

Eine bewährte methode ist das einpacken der töpfe. Das gefäß wird mit isolierendem material wie jute, vlies, luftpolsterfolie oder alten decken umwickelt. Wichtig ist, auch den boden des topfes zu schützen, indem man ihn auf eine styroporplatte, eine holzplatte oder tonfüße stellt, um den direkten kontakt mit dem kalten, gefrorenen boden zu vermeiden. Der so eingepackte topf sollte an einen geschützten, schattigen ort gestellt werden, beispielsweise an eine hauswand oder unter einen dachvorsprung, wo er vor wintersonne und eisigem wind geschützt ist.

Eine alternative ist das versenken der töpfe im gartenboden. Man gräbt ein loch, das groß genug ist, um den topf aufzunehmen, und stellt ihn hinein. Der zwischenraum wird mit erde aufgefüllt. So profitiert die pflanze im topf von der isolierenden wirkung des umgebenden erdreichs. Im frühjahr wird der topf einfach wieder ausgegraben. Diese methode ist sehr effektiv, aber auch mit etwas mehr aufwand verbunden.

Die sicherste methode ist die frostfreie überwinterung in einem kühlen raum. Ein unbeheizter keller, eine garage oder ein gartenhaus sind ideale winterquartiere. Die temperatur sollte kühl sein, aber möglichst nicht unter den gefrierpunkt fallen. Während der überwinterung im quartier muss darauf geachtet werden, dass der wurzelballen nicht vollständig austrocknet. Ein kleiner schluck wasser alle paar wochen ist ausreichend, um die knolle am leben zu erhalten, ohne fäulnis zu provozieren. Im frühjahr werden die töpfe dann langsam wieder an die wärmeren temperaturen und das licht gewöhnt.

Probleme bei der überwinterung

Das häufigste problem bei der überwinterung der cilicischen zeitlose ist, wie bereits erwähnt, winterliche nässe. Ein permanent nasser boden in verbindung mit frost ist für die knollen weitaus gefährlicher als trockene kälte. Die nässe fördert fäulnis und führt dazu, dass der boden zu einem festen eisblock gefriert, der die pflanzenzellen schädigen kann. Eine gute drainage ist daher die wichtigste voraussetzung, um dieses problem von vornherein zu vermeiden. Standorte, an denen sich im winter pfützen bilden, sind für die kultur von zeitlosen ungeeignet.

Ein weiteres potenzielles problem ist die wintersonne. An klaren, sonnigen wintertagen kann die sonne den boden an der oberfläche erwärmen, während er in tieferen schichten noch gefroren ist. Diese starken temperaturschwankungen können zu spannungen im pflanzengewebe führen und die ruhenden knollen schädigen. Eine leichte abdeckung mit reisig oder tannenzweigen schützt nicht nur vor kälte, sondern auch vor zu starker wintersonne und sorgt für ausgeglichenere bedingungen im boden.

Schädlinge wie wühlmäuse können auch im winter aktiv sein und stellen eine ernsthafte bedrohung dar. Unter einer schützenden schneedecke oder einer mulchschicht können sie unbemerkt ihre gänge graben und die knollen fressen. Eine kontrolle auf wühlmausaktivitäten sollte auch im winter erfolgen. Der einsatz von wühlmauskörben bei der pflanzung ist der sicherste schutz gegen diese schädlinge und bewahrt vor bösen überraschungen im frühling.

Schließlich kann ein zu frühes entfernen des winterschutzes im frühling problematisch sein. Auch wenn die ersten tage warm und sonnig sind, können späte fröste immer noch auftreten. Ein verfrühter austrieb, der durch die entfernung der schutzschicht angeregt wird, ist besonders anfällig für solche späten frostnächte. Es ist daher ratsam, die wettervorhersage im auge zu behalten und den schutz lieber etwas länger zu belassen oder bei angekündigtem frost kurzfristig wieder aufzubringen.

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