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Die überwinterung der asiatischen lilie

Linden · 13.04.2025.

Die erfolgreiche Überwinterung ist ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass deine asiatischen Lilien im nächsten Frühjahr wieder kraftvoll austreiben und dich mit ihrer Blütenpracht erfreuen. Glücklicherweise gehören die asiatischen Hybriden zu den winterhärtesten Lilien überhaupt und können in den meisten gemäßigten Klimazonen problemlos im Gartenboden verbleiben. Dennoch gibt es einige wichtige Maßnahmen, die du ergreifen solltest, um die Zwiebeln optimal vor den Strapazen des Winters zu schützen, insbesondere vor starkem Frost und übermäßiger Nässe. Eine sorgfältige Vorbereitung im Herbst legt den Grundstein für einen gesunden Start in die neue Gartensaison.

Die Vorbereitung auf den Winter beginnt bereits nach der Blüte im Sommer. Es ist von größter Bedeutung, den Stängel und die Blätter der Lilie so lange stehen zu lassen, bis sie von selbst vollständig vergilbt und vertrocknet sind. In dieser Zeit zieht die Pflanze alle verbleibenden Nährstoffe und Energie aus dem Laub zurück in die Zwiebel. Diese eingelagerten Reserven sind die Lebensversicherung der Pflanze und entscheidend für das Überleben im Winter und den kräftigen Austrieb im Frühling. Ein zu früher Rückschnitt würde die Zwiebel erheblich schwächen.

Sobald der Stängel komplett trocken ist, was meist im Spätherbst der Fall ist, kann er bodennah abgeschnitten werden. Dieser Schritt ist wichtig, um Pilzkrankheiten vorzubeugen, die auf absterbendem Pflanzenmaterial überwintern könnten. Entferne gleichzeitig auch heruntergefallenes Laub und Unkraut aus dem Bereich um die Lilien, um Schädlingen und Krankheitserregern keinen Unterschlupf für den Winter zu bieten.

In Regionen mit sehr milden Wintern sind oft keine weiteren Schutzmaßnahmen erforderlich. Die natürliche Winterhärte der asiatischen Lilien reicht in der Regel aus. In Gebieten, in denen jedoch strenge Fröste ohne eine schützende Schneedecke auftreten können (sogenannter Kahlfrost), ist ein leichter Winterschutz ratsam. Schnee wirkt wie eine natürliche Isolierschicht, fehlt diese, ist der Boden dem Frost schutzlos ausgeliefert.

Winterschutz für lilien im gartenbeet

Nachdem die Stängel im Spätherbst zurückgeschnitten wurden, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um einen Winterschutz aufzubringen. Eine der besten und natürlichsten Methoden ist das Abdecken des Pflanzbereichs mit einer dicken Mulchschicht. Diese Schicht wirkt wie eine isolierende Decke, die die extremsten Temperaturschwankungen im Boden abpuffert und die Zwiebeln vor tiefem Durchfrieren schützt.

Als Mulchmaterial eignen sich verschiedene organische Materialien hervorragend. Eine 10 bis 15 Zentimeter dicke Schicht aus trockenem Herbstlaub, Stroh oder Tannenreisig ist ideal. Laub von Eichen oder Buchen verrottet langsamer und bietet einen langanhaltenden Schutz. Tannen- oder Fichtenreisig hat den zusätzlichen Vorteil, dass es luftdurchlässig ist und keine Fäulnis fördert, außerdem hält es oft auch Wühlmäuse davon ab, an den Zwiebeln zu fressen.

Der Winterschutz sollte erst aufgebracht werden, nachdem die ersten leichten Fröste aufgetreten sind, aber bevor der Boden tiefgründig gefriert. Ein zu frühes Abdecken bei noch warmem Wetter könnte zu einem verfrühten Austrieb oder zur Bildung von Fäulnis unter der Abdeckung führen. Ziel ist es, den bereits abgekühlten Boden vor weiterem tiefem Frost zu schützen, nicht ihn warm zu halten.

Im Frühjahr, wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind und sich die ersten neuen Triebe zeigen, muss der Winterschutz rechtzeitig entfernt werden. Entferne die Mulchschicht vorsichtig, um die zarten neuen Austriebe nicht zu beschädigen. Eine zu spät entfernte Abdeckung kann das Wachstum behindern und die jungen Triebe anfällig für Pilzkrankheiten machen, da sie nicht richtig abtrocknen können.

Überwinterung von lilien in töpfen und kübeln

Lilien, die in Töpfen oder Kübeln kultiviert werden, sind dem Frost wesentlich stärker ausgesetzt als ihre Pendants im Gartenbeet. Der Wurzelballen im Topf kann von allen Seiten durchfrieren, was für die Zwiebeln tödlich sein kann. Daher erfordert die Überwinterung von Topflilien besondere Schutzmaßnahmen. Es gibt verschiedene Methoden, um sie sicher durch die kalte Jahreszeit zu bringen.

Eine Möglichkeit ist, den Topf an einen geschützten Ort im Freien zu stellen, beispielsweise an eine nach Süden ausgerichtete Hauswand oder unter einen Dachvorsprung. Um den Wurzelballen vor dem Durchfrieren zu schützen, sollte der Topf gut isoliert werden. Umwickle das Gefäß mit Jute, Vlies, Luftpolsterfolie oder alten Decken. Stelle den Topf zusätzlich auf eine Styroporplatte oder ein Holzbrett, um ihn vor der Kälte des Bodens zu schützen.

Eine weitere, sehr sichere Methode ist die frostfreie Überwinterung in einem kühlen, dunklen Raum. Ein unbeheizter Keller, eine Garage oder ein Gartenhaus sind dafür ideal. Die Temperatur sollte kühl sein, aber möglichst nicht unter den Gefrierpunkt fallen. Während der Überwinterung im Quartier benötigen die Zwiebeln nur sehr wenig Wasser – gerade so viel, dass der Wurzelballen nicht vollständig austrocknet. Ein leichtes Befeuchten alle vier bis sechs Wochen ist in der Regel ausreichend.

Im Frühjahr, wenn die Gefahr starker Fröste vorüber ist, können die Töpfe wieder ins Freie gebracht werden. Gewöhne die Pflanzen langsam wieder an die wärmeren Temperaturen und das hellere Licht, um einen Schock zu vermeiden. Beginne gleichzeitig wieder mit einer regelmäßigeren Bewässerung, um den neuen Austrieb zu unterstützen.

Die methode der trockenen überwinterung

In sehr kalten oder feuchten Regionen kann es sinnvoll sein, die Lilienzwiebeln aus dem Boden zu nehmen und trocken zu überwintern. Diese Methode gibt dir die volle Kontrolle über die Lagerbedingungen und schützt die Zwiebeln zuverlässig vor Frost und Winternässe, die zu Fäulnis führen kann. Der richtige Zeitpunkt für das Ausgraben ist im Herbst, nachdem das Laub vollständig abgestorben ist.

Grabe die Zwiebeln vorsichtig mit einer Grabegabel aus und achte darauf, sie nicht zu beschädigen. Reinige sie grob von anhaftender Erde, aber wasche sie nicht mit Wasser. Lasse die Zwiebeln für einige Tage an einem luftigen, schattigen Ort abtrocknen. Inspiziere sie anschließend sorgfältig und sortiere alle beschädigten oder kranken Exemplare aus.

Für die Lagerung legst du die trockenen Zwiebeln in eine Kiste oder einen Karton, den du mit einem leicht feuchten, aber nicht nassen Material wie Torf, Sand oder Sägespänen füllst. Das Material verhindert, dass die Zwiebeln während der Lagerung vollständig austrocknen. Die Zwiebeln sollten sich gegenseitig nicht berühren, um eine mögliche Ausbreitung von Fäulnis zu verhindern.

Lagere die Kiste an einem kühlen, dunklen und gut belüfteten Ort, wie einem Keller oder einer Garage. Die ideale Lagertemperatur liegt zwischen 2 und 5 Grad Celsius. Kontrolliere die Zwiebeln während des Winters gelegentlich auf Anzeichen von Schimmel oder Austrocknung. Im Frühjahr, sobald der Boden bearbeitbar ist, können die Zwiebeln dann wieder ins Freiland gepflanzt werden.

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