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Die Pflege der Kokardenblume

Linden · 08.09.2025.

Die Kokardenblume, oft auch als Malerblume bezeichnet, ist eine wahre Bereicherung für jeden sonnigen Garten und besticht durch ihre leuchtenden, an einen Sonnenuntergang erinnernden Blüten. Ihre Pflege gestaltet sich erfreulich unkompliziert, was sie sowohl für erfahrene Gärtner als auch für Einsteiger zu einer attraktiven Wahl macht. Um jedoch das volle Potenzial dieser robusten Staude auszuschöpfen und eine üppige Blütenpracht über den gesamten Sommer bis in den Herbst hinein zu gewährleisten, sind einige grundlegende Pflegemaßnahmen zu beachten. Diese reichen von der Wahl des richtigen Standortes über eine angepasste Wasser- und Nährstoffversorgung bis hin zu gezielten Schnittmaßnahmen. Mit ein wenig Aufmerksamkeit wird dir die Kokardenblume über Jahre hinweg treue Dienste leisten und farbenfrohe Akzente in deinem Staudenbeet setzen.

Die richtige Pflege beginnt bereits bei der Auswahl des Standortes, denn hier werden die Weichen für ein gesundes Pflanzenwachstum gestellt. Kokardenblumen lieben die volle Sonne und benötigen einen Platz, an dem sie mindestens sechs bis acht Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag erhalten. Ein Mangel an Licht führt unweigerlich zu einem spärlichen Wuchs, weniger Blüten und einer erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten. Achte daher darauf, sie nicht in den Schatten von hohen Bäumen, Sträuchern oder Gebäuden zu pflanzen, damit sie ihre ganze Energie in die Entwicklung kräftiger Stängel und zahlreicher Blütenknospen investieren kann. Ein nach Süden oder Westen ausgerichtetes Beet ist in den meisten Fällen die ideale Wahl für diese sonnenhungrige Pflanze.

Neben den Lichtverhältnissen ist die Bodenbeschaffenheit ein entscheidender Faktor für das Gedeihen der Kokardenblume. Sie bevorzugt einen gut durchlässigen, eher sandigen und nährstoffarmen Boden. Schwere, lehmige Böden, die zu Staunässe neigen, sind der größte Feind dieser Pflanze, da sie Wurzelfäulnis begünstigen, was oft zum Absterben der gesamten Staude führt. Sollte dein Gartenboden eher schwer sein, ist eine gründliche Bodenvorbereitung unerlässlich. Arbeite großzügig Sand, feinen Kies oder Kompost ein, um die Drainage zu verbessern und die Bodenstruktur aufzulockern. So stellst du sicher, dass überschüssiges Wasser schnell abfließen kann und die Wurzeln ausreichend belüftet werden.

Die Kokardenblume ist von Natur aus an trockene Bedingungen angepasst und zeigt eine bemerkenswerte Trockenheitstoleranz, sobald sie gut etabliert ist. Dies macht sie zu einer idealen Kandidatin für pflegeleichte Präriebeete oder Steingärten. Übermäßiges Gießen sollte unbedingt vermieden werden, da dies mehr schadet als nützt. Eine gute Faustregel ist, die Erde zwischen den Wassergaben vollständig abtrocknen zu lassen. Nur in langanhaltenden Trockenperioden oder bei Kübelpflanzen, deren Substrat schneller austrocknet, ist eine zusätzliche Bewässerung notwendig. Ansonsten verlässt sich die Pflanze lieber auf ihre tiefreichenden Wurzeln, um an Feuchtigkeit zu gelangen.

Ein weiterer Aspekt der Pflege ist die Nährstoffversorgung, die bei der Kokardenblume jedoch sehr zurückhaltend gehandhabt werden sollte. Sie gehört zu den Pflanzen, die auf kargen Böden besser gedeihen als in überdüngter Erde. Eine übermäßige Zufuhr von Nährstoffen, insbesondere von Stickstoff, führt zu einem übermäßigen Blattwachstum auf Kosten der Blütenbildung. Die Stängel werden weich und instabil, was die Standfestigkeit der Pflanze beeinträchtigt. Eine einmalige Gabe von reifem Kompost im Frühjahr bei der Bodenvorbereitung ist in der Regel völlig ausreichend, um den Nährstoffbedarf für die gesamte Saison zu decken.

Standort und Boden

Die Wahl des perfekten Standortes ist der Grundstein für eine gesunde und blühfreudige Kokardenblume. Wie bereits erwähnt, ist ein vollsonniger Platz von entscheidender Bedeutung. Ohne ausreichend direktes Sonnenlicht wird die Pflanze vergeilen, das heißt, sie bildet lange, dünne und schwache Triebe auf der Suche nach Licht. Dies führt nicht nur zu einer unschönen Wuchsform, sondern schwächt die Pflanze auch insgesamt und macht sie anfälliger für Schädlingsbefall und Pilzkrankheiten. Ein idealer Standort bietet also unbeschattetes Licht für den größten Teil des Tages, besonders während der Mittags- und Nachmittagsstunden.

Die Bodenstruktur spielt eine ebenso wichtige Rolle wie das Licht. Die Kokardenblume stammt ursprünglich aus den Prärieregionen Nordamerikas, wo die Böden oft steinig, sandig und sehr durchlässig sind. Diese Bedingungen solltest du in deinem Garten bestmöglich nachahmen. Ein lockerer Boden verhindert Staunässe, die zu den häufigsten Todesursachen bei dieser Pflanze zählt. Vor der Pflanzung solltest du den Boden tiefgründig lockern und bei Bedarf mit Sand oder Splitt anreichern, um die Drainagefähigkeit dauerhaft zu verbessern. Dies ist besonders wichtig in Regionen mit hohen Niederschlagsmengen im Winter.

Der pH-Wert des Bodens ist für die Kokardenblume weniger kritisch als die Drainage, sie bevorzugt jedoch einen neutralen bis leicht alkalischen Bereich. Die meisten Gartenböden liegen in diesem Spektrum, sodass in der Regel keine speziellen Anpassungen notwendig sind. Solltest du jedoch in einer Gegend mit sehr saurem Boden gärtnern, beispielsweise in Moorgebieten, kann eine moderate Gabe von Gartenkalk im Herbst helfen, den pH-Wert leicht anzuheben. Eine Bodenanalyse kann hier Klarheit schaffen, ist aber für die Kultivierung dieser anpassungsfähigen Staude meist nicht zwingend erforderlich.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der ideale Platz für eine Kokardenblume sonnig, warm und trocken ist. Sie eignet sich hervorragend für Kiesgärten, Steppenbeete oder als Füllpflanze in sonnigen Rabatten, wo sie mit anderen trockenheitsliebenden Stauden wie Lavendel, Salbei oder Schafgarbe kombiniert werden kann. Die Kombination mit Pflanzen ähnlicher Ansprüche erleichtert nicht nur die Pflege, sondern schafft auch ein harmonisches und naturnahes Gartenbild. Achte bei der Planung deines Beetes darauf, der Kokardenblume genügend Raum zur Entfaltung zu geben und eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten.

Bewässerung und Feuchtigkeit

Die Kokardenblume ist ein echtes Kind der Sonne und hat sich perfekt an trockene Standorte angepasst. Ihre Pfahlwurzeln reichen tief in den Boden und ermöglichen es ihr, auch in tieferen Erdschichten Wasser zu erschließen. Aus diesem Grund ist eine etablierte Pflanze erstaunlich trockenheitstolerant und benötigt nur in extremen und langanhaltenden Hitzeperioden zusätzliche Wassergaben. Im normalen mitteleuropäischen Sommer kommt sie oft gänzlich ohne künstliche Bewässerung aus, sobald sie fest eingewurzelt ist. Dies schont nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern reduziert auch deinen Pflegeaufwand erheblich.

Direkt nach der Pflanzung sieht die Situation jedoch anders aus. In den ersten Wochen benötigt die junge Kokardenblume regelmäßige Feuchtigkeit, um ein kräftiges Wurzelwerk zu bilden und gut anwachsen zu können. Halte den Boden in dieser Phase gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Sobald du bemerkst, dass die Pflanze neues Wachstum zeigt, kannst du die Wassergaben schrittweise reduzieren und sie an die trockeneren Bedingungen gewöhnen. Diese anfängliche Investition in die Bewässerung zahlt sich später durch eine robuste und widerstandsfähige Pflanze aus.

Ein häufiger Fehler bei der Pflege ist das übermäßige Gießen aus Sorge, die Pflanze könnte verdursten. Staunässe ist jedoch weitaus gefährlicher für die Kokardenblume als vorübergehende Trockenheit. Stehen die Wurzeln permanent im Wasser, faulen sie, können keine Nährstoffe mehr aufnehmen und die Pflanze stirbt ab. Achte daher immer darauf, dass die oberste Erdschicht gut abgetrocknet ist, bevor du erneut zur Gießkanne greifst. Im Zweifelsfall ist es besser, einmal zu wenig als einmal zu viel zu gießen.

Bei der Haltung im Kübel gelten leicht abweichende Regeln, da das begrenzte Substratvolumen schneller austrocknet als der Gartenboden. Hier ist eine regelmäßigere Kontrolle der Bodenfeuchtigkeit notwendig, besonders an heißen Sommertagen. Auch im Topf gilt: Staunässe unbedingt vermeiden. Sorge für ein ausreichend großes Abzugsloch am Topfboden und eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton, um überschüssiges Wasser sicher abzuleiten. Gieße die Kübelpflanze durchdringend, bis Wasser aus dem Abzugsloch austritt, und warte dann mit der nächsten Wassergabe, bis die Oberfläche des Substrats sich trocken anfühlt.

Düngung im Jahresverlauf

Die Kokardenblume ist eine Pflanze der kargen Böden und stellt nur geringe Ansprüche an die Nährstoffversorgung. Dies ist eine ihrer positivsten Eigenschaften, denn es bedeutet weniger Arbeit und Kosten für dich als Gärtner. Eine übermäßige Düngung, insbesondere mit stickstoffreichen Düngern, verkehrt den gewünschten Effekt ins Gegenteil. Die Pflanze investiert ihre Energie dann in die Produktion von weichem, mastigem Laub anstatt in die Bildung von Blüten. Zudem werden die Stängel instabil und knicken bei Wind oder Regen leicht um, was das Erscheinungsbild erheblich beeinträchtigt.

Die beste Zeit für eine grundlegende Nährstoffgabe ist das Frühjahr, kurz vor dem Austrieb. Eine dünne Schicht reifen Komposts oder eine kleine Handvoll organischen Langzeitdüngers, die leicht in die oberste Bodenschicht eingearbeitet wird, reicht vollkommen aus. Diese langsam fließenden Nährstoffquellen versorgen die Pflanze über einen langen Zeitraum mit allem, was sie benötigt, ohne sie zu überlasten. Auf mineralische Schnelldünger solltest du bei der Kokardenblume möglichst verzichten, da die Gefahr einer Überdüngung hier besonders groß ist.

Während der Hauptblütezeit von Juni bis September ist in der Regel keine zusätzliche Düngung mehr erforderlich, sofern der Boden im Frühjahr vorbereitet wurde. Wenn du deiner Kokardenblume dennoch etwas Gutes tun möchtest, beispielsweise bei Kübelpflanzen, die einen höheren Nährstoffumsatz haben, kannst du alle vier bis sechs Wochen einen stark verdünnten, kaliumbetonten Blühpflanzendünger verwenden. Kalium fördert die Blütenbildung und die Standfestigkeit der Triebe, ohne das Blattwachstum übermäßig anzuregen. Achte jedoch stets auf eine niedrige Dosierung.

Gegen Ende des Sommers, etwa ab Ende August, solltest du jegliche Düngung einstellen. Neue Nährstoffgaben würden die Pflanze dazu anregen, frische, weiche Triebe zu bilden, die vor dem Winter nicht mehr ausreichend ausreifen können. Diese Triebe sind besonders frostempfindlich und würden den Winter nicht überstehen, was die Pflanze unnötig schwächt. Indem du die Düngung rechtzeitig beendest, hilfst du der Kokardenblume, sich auf die bevorstehende Ruhephase vorzubereiten und ihre Kräfte für den Neuaustrieb im nächsten Frühjahr zu sammeln.

Schnittmaßnahmen zur Blütenförderung

Eine der wichtigsten Pflegemaßnahmen, um eine langanhaltende und reiche Blüte bei der Kokardenblume zu erzielen, ist das regelmäßige Ausputzen. Damit ist das Entfernen verblühter Blütenköpfe gemeint. Sobald eine Blüte zu welken beginnt, solltest du sie mitsamt ihrem Stiel bis zum nächsten Blattansatz zurückschneiden. Dieser einfache Handgriff verhindert, dass die Pflanze Energie in die Samenbildung investiert, und regt sie stattdessen dazu an, neue Knospen und Blüten zu entwickeln. Wenn du diese Arbeit konsequent über den Sommer hinweg durchführst, kannst du die Blütezeit oft um mehrere Wochen bis in den Herbst hinein verlängern.

Ein leichter Rückschnitt während des Sommers kann ebenfalls sinnvoll sein, um die Pflanze kompakt und buschig zu halten. Wenn einzelne Triebe zu lang werden und die Pflanze auseinanderzufallen droht, kannst du diese Triebe um etwa ein Drittel einkürzen. Dies fördert die Verzweigung und führt zu einer stabileren und formschöneren Pflanze. Ein solcher Formschnitt sollte jedoch nicht zu radikal ausfallen und am besten vor der Hauptblütezeit erfolgen, um den Blütenansatz nicht zu stark zu reduzieren.

Gegen Ende des Hochsommers, etwa im August, lässt die Blühfreudigkeit bei vielen Stauden, einschließlich der Kokardenblume, oft etwas nach. Hier kann ein gezielter Rückschnitt, der sogenannte „Chelsea Chop“, Wunder wirken, auch wenn er hier etwas später erfolgt. Schneide dabei etwa ein Drittel der Triebe um die Hälfte zurück. Diese eingekürzten Triebe werden sich neu verzweigen und einige Wochen später eine zweite, wenn auch etwas schwächere, Blüte hervorbringen. So kannst du die farbenfrohe Pracht in deinem Beet noch weiter in den Herbst hinein ausdehnen.

Im Spätherbst stellt sich die Frage, ob die Staude komplett zurückgeschnitten werden sollte. Hier gibt es unterschiedliche Ansätze. Ein Rückschnitt im Herbst sorgt für ein ordentliches Erscheinungsbild im winterlichen Garten. Allerdings bieten die stehengelassenen Stängel und Samenköpfe einen gewissen Winterschutz für die Pflanzenbasis und dienen Vögeln als willkommene Nahrungsquelle. Viele Gärtner bevorzugen es daher, die Kokardenblume erst im Frühjahr, kurz vor dem Neuaustrieb, bodennah zurückzuschneiden.

Vorbereitung auf den Winter

Obwohl viele Sorten der Kokardenblume als winterhart gelten, kann ein gewisser Schutz in rauen Lagen oder bei sehr strengen Wintern sinnvoll sein. Die Winterhärte hängt oft von der spezifischen Sorte und den Standortbedingungen ab. Insbesondere Staunässe im Winter ist ein größeres Problem als die Kälte selbst. Sorge daher unbedingt für eine exzellente Drainage, denn wenn die Wurzeln im kalten, nassen Boden stehen, sind sie anfällig für Fäulnis und Frostschäden. Eine gute Bodenvorbereitung bei der Pflanzung ist somit der beste Winterschutz.

Eine schützende Mulchschicht kann helfen, die Pflanze vor extremen Temperaturschwankungen und starkem Frost zu bewahren. Nachdem die ersten Fröste das Laub haben absterben lassen, kannst du den Wurzelbereich der Kokardenblume mit einer Schicht aus trockenem Laub, Stroh oder Tannenreisig abdecken. Diese Schicht isoliert den Boden und schützt die überwinternde Blattrosette im Herzen der Pflanze. Vermeide jedoch die Verwendung von Materialien, die sich stark mit Wasser vollsaugen und verdichten, wie zum Beispiel Rasenschnitt, da dies Fäulnis begünstigen kann.

Wie bereits erwähnt, ist der Zeitpunkt des Rückschnitts eine wichtige Entscheidung für die Überwinterung. Wenn du die Stängel über den Winter stehen lässt, fangen sie Schnee auf, der als zusätzliche, natürliche Isolierschicht dient. Zudem schützen die alten Triebe die Basis der Pflanze vor eisigen Winden. Die verbliebenen Samenstände sind nicht nur dekorativ, wenn sie mit Raureif überzogen sind, sondern bieten auch Vögeln wie dem Stieglitz eine wertvolle Futterquelle in der kalten Jahreszeit. Dies ist ein kleiner, aber wertvoller Beitrag zur Unterstützung der heimischen Tierwelt.

Im Frühjahr, wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind, ist es Zeit, den Winterschutz zu entfernen. Räume die Mulchschicht beiseite, damit die ersten Sonnenstrahlen den Boden erwärmen und die Pflanze zum Austrieb anregen können. Dies ist auch der richtige Zeitpunkt, um die alten, trockenen Stängel vom Vorjahr bodennah abzuschneiden. Diese Pflegemaßnahme schafft Platz für das neue Wachstum und sorgt für eine gute Luftzirkulation, was wiederum Pilzkrankheiten vorbeugt. Bald darauf wirst du die ersten frischen, grünen Blätter aus der Basis der Pflanze sprießen sehen.

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