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Die pflege der buntnessel

Daria · 11.03.2025.

Die Buntnessel, auch bekannt als Coleus, ist eine außergewöhnlich beliebte Zierpflanze, die vor allem wegen ihrer farbenfrohen und vielfältig gemusterten Blätter geschätzt wird. Ihre Pflege gilt als relativ unkompliziert, was sie sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Gärtner zu einer attraktiven Wahl macht. Um jedoch das volle Potenzial ihrer Farbenpracht zu entfalten und ein gesundes, kräftiges Wachstum zu gewährleisten, sind einige grundlegende Pflegemaßnahmen unerlässlich. Diese reichen von der Wahl des richtigen Standorts über eine angepasste Wasser- und Nährstoffversorgung bis hin zu regelmäßigen Schnittmaßnahmen. Eine sorgfältige Pflege belohnt dich mit einer Pflanze, die das ganze Jahr über ein echter Blickfang ist, sei es im Gartenbeet, auf dem Balkon oder als Zimmerpflanze.

Die ursprüngliche Heimat der Buntnessel liegt in den tropischen und subtropischen Regionen Asiens und Afrikas, was ihre Vorliebe für warme und helle Umgebungen erklärt. Die enorme Vielfalt an Sorten mit unterschiedlichen Blattfarben, -formen und -mustern ist das Ergebnis intensiver Züchtungsarbeit. Von tiefem Burgunderrot über leuchtendes Pink und sattes Grün bis hin zu cremigen Weißtönen ist fast jede erdenkliche Farbkombination vertreten. Diese Vielfalt ermöglicht es, beeindruckende Arrangements zu schaffen und gezielte Farbakzente im Garten oder Wohnraum zu setzen. Das Verständnis ihrer tropischen Herkunft ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Kultivierung.

Eine der größten Stärken der Buntnessel ist ihre Vielseitigkeit in der Verwendung. Sie eignet sich hervorragend als Beet- und Rabattenpflanze, wo sie schnell dichte, farbenfrohe Teppiche bildet und Lücken füllt. Ebenso gut macht sie sich in Pflanzkübeln, Balkonkästen und Hängeampeln, oft in Kombination mit anderen Sommerblumen. In kühleren Klimazonen wird sie häufig als einjährige Pflanze im Freien kultiviert, kann aber auch erfolgreich als mehrjährige Zimmerpflanze gehalten werden, wenn sie vor dem ersten Frost ins Haus geholt wird. Ihre Anpassungsfähigkeit macht sie zu einem wahren Alleskönner für fast jede Gartensituation.

Die grundlegende Pflegeroutine für Buntnesseln ist nicht übermäßig anspruchsvoll, erfordert aber eine gewisse Regelmäßigkeit und Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse der Pflanze. Zu den wichtigsten Aspekten gehören ein heller Standort ohne direkte, sengende Mittagssonne, eine konstant feuchte, aber nicht nasse Erde und eine regelmäßige Versorgung mit Nährstoffen während der Hauptwachstumszeit. Darüber hinaus ist das regelmäßige Entfernen der unscheinbaren Blütenstände entscheidend, da die Pflanze sonst ihre Energie in die Samenbildung statt in die Entwicklung der prachtvollen Blätter investiert. Mit diesen einfachen Grundregeln schaffst du die Basis für eine gesunde und prächtig aussehende Pflanze.

Der richtige standort und boden

Die Wahl des idealen Standorts ist für die Gesundheit und Farbintensität der Buntnessel von entscheidender Bedeutung. Grundsätzlich bevorzugen die meisten Sorten einen hellen bis halbschattigen Platz. Während eine ausreichende Lichtmenge für die Ausprägung der leuchtenden Blattfarben notwendig ist, sollte die pralle Mittagssonne, besonders in den heißen Sommermonaten, vermieden werden. Zu starke Sonneneinstrahlung kann zu Verbrennungen an den Blättern führen, die sich in braunen, trockenen Flecken äußern, und die Farben können verblassen. Ein Standort, der morgens und am späten Nachmittag Sonne erhält, ist oft der beste Kompromiss.

Die Temperatur spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, da Buntnesseln wärmeliebende Pflanzen sind. Sie gedeihen am besten bei Temperaturen zwischen 18 und 25 Grad Celsius. Temperaturen unter 10 Grad Celsius vertragen sie nur schlecht und können zu Wachstumsstillstand und Schäden führen. Aus diesem Grund sollten sie im Freien erst nach den letzten Frösten, den sogenannten Eisheiligen, ausgepflanzt werden. Als Zimmerpflanze gehalten, sollte darauf geachtet werden, dass sie keiner kalten Zugluft ausgesetzt ist, beispielsweise durch ein häufig geöffnetes Fenster im Winter.

Die Bodenbeschaffenheit ist ein weiterer kritischer Faktor für das Wohlbefinden der Buntnessel. Die Pflanze bevorzugt ein durchlässiges, humusreiches und nährstoffreiches Substrat. Eine gute Drainage ist unerlässlich, um Staunässe zu vermeiden, da diese schnell zu Wurzelfäule führen kann, einer der häufigsten Todesursachen bei dieser Pflanze. Für die Kultivierung im Topf eignet sich eine hochwertige Blumenerde, die mit etwas Sand, Perlit oder Blähton aufgelockert werden kann, um die Durchlässigkeit zu verbessern. Der pH-Wert des Bodens sollte idealerweise im leicht sauren bis neutralen Bereich liegen.

Bei der Pflanzung im Gartenbeet ist es ratsam, den Boden vorab gut vorzubereiten. Schwere, lehmige Böden sollten durch die Einarbeitung von Kompost und Sand verbessert werden, um die Struktur zu lockern und die Drainage zu optimieren. Kompost versorgt die Pflanze zudem mit wichtigen organischen Nährstoffen und fördert ein gesundes Bodenleben. Ein gut vorbereiteter Boden erleichtert den Wurzeln das Wachstum und die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen, was zu einer kräftigeren und widerstandsfähigeren Pflanze führt.

Wasser- und nährstoffmanagement

Eine korrekte Bewässerung ist für die Buntnessel überlebenswichtig, da sie einen konstant feuchten Wurzelballen benötigt. Die Erde sollte sich stets leicht feucht anfühlen, aber niemals durchnässt sein. Ballentrockenheit führt schnell zum Welken der Blätter und kann die Pflanze nachhaltig schwächen. In den warmen Sommermonaten kann bei Topfpflanzen eine tägliche Wassergabe erforderlich sein, insbesondere an sonnigen und windigen Standorten. Um den richtigen Zeitpunkt zu bestimmen, empfiehlt sich die Fingerprobe: Fühlt sich die oberste Erdschicht trocken an, ist es Zeit zu gießen.

Staunässe ist der größte Feind der Buntnessel und muss unbedingt vermieden werden. Wenn die Wurzeln permanent im Wasser stehen, können sie nicht mehr atmen und beginnen zu faulen. Dies führt dazu, dass die Pflanze kein Wasser und keine Nährstoffe mehr aufnehmen kann, welkt und schließlich abstirbt, obwohl sie scheinbar genug Wasser hat. Achte daher bei Topfpflanzen darauf, dass überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer oder Übertopf nach etwa 15-20 Minuten entfernt wird. Eine gute Drainage im Topf, beispielsweise durch eine Schicht Blähton am Boden, ist eine wichtige vorbeugende Maßnahme.

Während der Hauptwachstumsphase von Frühling bis Herbst hat die Buntnessel einen erhöhten Nährstoffbedarf, um ihr schnelles Wachstum und die intensive Blattfärbung aufrechtzuerhalten. Eine regelmäßige Düngung ist daher unerlässlich. Es empfiehlt sich, alle ein bis zwei Wochen einen flüssigen Volldünger für Grünpflanzen oder Blühpflanzen in halber Konzentration dem Gießwasser beizumischen. Achte auf einen Dünger mit einem ausgewogenen Nährstoffverhältnis, wobei ein etwas höherer Stickstoffanteil die Blattentwicklung fördern kann.

Im Herbst sollte die Düngung allmählich reduziert und im Winter, während der Ruhephase, komplett eingestellt werden. In dieser Zeit verlangsamt sich das Wachstum der Pflanze erheblich, und der Nährstoffbedarf sinkt auf ein Minimum. Eine fortgesetzte Düngung im Winter könnte zu einer Anreicherung von Salzen im Substrat führen, was die Wurzeln schädigen kann. Mit Beginn des Frühjahrs, wenn die Tage länger werden und die Pflanze neues Wachstum zeigt, kann die Düngung langsam wieder aufgenommen werden.

Umtopfen und substratwechsel

Da Buntnesseln, insbesondere bei guter Pflege, sehr schnell wachsen, wird ein regelmäßiges Umtopfen notwendig. In der Regel ist es ratsam, die Pflanzen jedes Frühjahr in ein größeres Gefäß zu setzen. Ein klares Anzeichen dafür, dass ein Umtopfen erforderlich ist, ist, wenn die Wurzeln bereits aus den Drainagelöchern am Topfboden herauswachsen oder der Wurzelballen den Topf vollständig ausfüllt. Ein zu kleiner Topf schränkt das Wurzelwachstum ein und kann die Wasser- und Nährstoffaufnahme der Pflanze behindern, was zu einem verkümmerten Wuchs führt.

Der beste Zeitpunkt für das Umtopfen ist das Frühjahr, zu Beginn der neuen Wachstumsperiode. Wähle ein neues Pflanzgefäß, das im Durchmesser etwa zwei bis vier Zentimeter größer ist als das alte. Ein zu großer Topf ist nicht empfehlenswert, da das überschüssige Substrat zu lange feucht bleiben kann, was das Risiko von Wurzelfäule erhöht. Bereite den neuen Topf vor, indem du eine Drainageschicht aus Blähton oder Tonscherben auf den Boden legst und ihn mit frischer, hochwertiger Blumenerde füllst.

Nimm die Pflanze vorsichtig aus ihrem alten Topf. Lockere den Wurzelballen behutsam mit den Fingern auf, besonders wenn die Wurzeln stark verfilzt sind. Entferne dabei alte, verbrauchte Erde und schneide beschädigte oder abgestorbene Wurzelteile mit einer sauberen Schere ab. Setze die Pflanze anschließend mittig in den neuen Topf, fülle die Ränder mit frischem Substrat auf und drücke die Erde leicht an. Achte darauf, die Pflanze nicht tiefer zu setzen, als sie zuvor im Topf stand.

Nach dem Umtopfen ist es wichtig, die Buntnessel gründlich anzugießen, damit sich die Erde gut um die Wurzeln schließt und eventuelle Lufteinschlüsse beseitigt werden. Stelle die frisch umgetopfte Pflanze für einige Tage an einen schattigeren Ort, um ihr Zeit zu geben, sich vom Umtopfstress zu erholen und neue Wurzeln zu bilden. Mit der Düngung sollte erst nach etwa vier bis sechs Wochen begonnen werden, da die frische Blumenerde in der Regel bereits vorgedüngt ist und die neuen Wurzeln anfangs empfindlich auf hohe Salzkonzentrationen reagieren.

Pflegemaßnahmen während der wachstumsperiode

Eine der wichtigsten Pflegemaßnahmen während der gesamten Wachstumsperiode ist das regelmäßige Ausknipsen oder Entspitzen der Triebspitzen. Dieser Vorgang, auch Pinzieren genannt, fördert die Verzweigung der Pflanze und führt zu einem buschigeren, kompakteren Wuchs. Ohne diesen Schnitt neigen Buntnesseln dazu, lange, kahle Triebe zu bilden. Entferne die obersten paar Blätter eines Triebes einfach mit den Fingernägeln oder einer kleinen Schere, direkt über einem Blattpaar. An dieser Stelle werden sich zwei neue Triebe bilden, was die Pflanze voller und üppiger macht.

Ebenso entscheidend ist das konsequente Entfernen der Blütenstände, sobald sie erscheinen. Die Blüten der Buntnessel sind meist eher unscheinbar, oft in bläulichen oder weißen Tönen, und stehen in keinem Verhältnis zur Pracht der Blätter. Ihre Entwicklung kostet die Pflanze jedoch sehr viel Energie, die sie dann nicht mehr in das Wachstum und die Ausfärbung der Blätter investieren kann. Schneide die Blütenstängel so früh wie möglich an ihrer Basis ab. Dies signalisiert der Pflanze, ihre Kraft wieder auf die Laubproduktion zu konzentrieren.

Die regelmäßige Kontrolle auf Schädlinge und Krankheiten ist während der warmen Monate unerlässlich. Buntnesseln können anfällig für Blattläuse, Spinnmilben und die Weiße Fliege sein, besonders wenn sie als Zimmerpflanzen gehalten werden oder unter Stress stehen, zum Beispiel durch Trockenheit. Untersuche die Blattunterseiten und Triebspitzen regelmäßig auf Anzeichen eines Befalls. Bei ersten Anzeichen können die Schädlinge oft mit einem starken Wasserstrahl abgespült oder mit einer einfachen Seifenlauge bekämpft werden.

Achte auch auf die Blätter deiner Pflanze, da sie oft die ersten Anzeichen für Pflegefehler oder Probleme geben. Blasse, verwaschene Farben können auf zu viel direkte Sonne oder Nährstoffmangel hindeuten. Gelbe, abfallende untere Blätter sind oft ein Zeichen für Überwässerung. Braune, trockene Blattspitzen können auf eine zu geringe Luftfeuchtigkeit oder Salzansammlungen im Boden hinweisen. Ein aufmerksames Auge hilft dir, Probleme frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.

Besondere pflegetipps für farbintensive blätter

Die unglaubliche Farbintensität der Buntnesselblätter ist ihr größtes Kapital, und gezielte Pflegemaßnahmen können diese noch verstärken. Der wichtigste Faktor hierfür ist das Licht. Jede Sorte hat leicht unterschiedliche Anforderungen, aber generell gilt: Je heller der Standort, desto intensiver die Farben. Bei zu wenig Licht vergrünen viele Sorten oder die Muster werden undeutlich. Finde also den perfekten Platz, an dem deine Pflanze viel helles, aber indirektes Licht bekommt, um die Pigmentproduktion in den Blättern maximal anzuregen.

Die Luftfeuchtigkeit spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle für die Blattgesundheit. Als tropische Pflanze liebt die Buntnessel eine hohe Luftfeuchtigkeit. Besonders in beheizten Räumen im Winter kann die trockene Luft zu braunen Blatträndern und einer erhöhten Anfälligkeit für Schädlinge wie Spinnmilben führen. Regelmäßiges Besprühen der Blätter mit kalkarmem Wasser, das Aufstellen von Wasserschalen oder der Einsatz eines Luftbefeuchters können hier Abhilfe schaffen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit hält die Blätter geschmeidig und fördert ihre Leuchtkraft.

Auch die Nährstoffversorgung hat einen direkten Einfluss auf die Blattfarbe. Ein ausgewogener Dünger ist wichtig, aber bestimmte Nährstoffe können die Farben beeinflussen. Ein Mangel an Magnesium kann beispielsweise zu einer Vergilbung der Blätter führen, während Kalium die allgemeine Pflanzengesundheit und die Widerstandsfähigkeit stärkt. Einige Gärtner schwören auf eine leicht kaliumbetonte Düngung, um die Rottöne in den Blättern zu intensivieren. Vermeide jedoch eine übermäßige Stickstoffdüngung, da diese zwar das Wachstum fördert, aber auf Kosten der Farbintensität gehen und zu einem „Vergrünen“ der Pflanze führen kann.

Ein weiterer Tipp, um die Farbenpracht zu erhalten, ist, die Pflanze vor extremen Temperaturschwankungen und kaltem Gießwasser zu schützen. Stress jeglicher Art kann dazu führen, dass die Pflanze Blätter abwirft oder die Farben verblassen. Verwende zum Gießen immer zimmerwarmes Wasser, um einen Kälteschock für die Wurzeln zu vermeiden. Ein stabiles Umfeld mit konstanten Bedingungen ermöglicht es der Buntnessel, ihre ganze Energie in die Produktion und Erhaltung ihrer spektakulären Blätter zu stecken.

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