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Die pflanzung und vermehrung des chinesischen kaiserbaums

Daria · 18.04.2025.

Die erfolgreiche Etablierung eines chinesischen Kaiserbaums im eigenen Garten beginnt mit einer sorgfältigen Pflanzung und einem fundierten Wissen über seine Vermehrungsmethoden. Dieser außergewöhnliche Baum, der für sein rasantes Wachstum und seine prachtvollen Blüten geschätzt wird, stellt spezifische Anforderungen an seinen Standort und die Pflanztechnik, deren Beachtung für ein gesundes Anwachsen und eine optimale Entwicklung entscheidend ist. Fehler, die während des Pflanzvorgangs gemacht werden, können das Wachstum des Baumes nachhaltig beeinträchtigen oder sogar zu seinem Absterben führen. Daher ist es unerlässlich, sich vorab intensiv mit der Wahl des richtigen Ortes, der Vorbereitung des Bodens und der korrekten Vorgehensweise beim Einsetzen der jungen Pflanze auseinanderzusetzen. Nur so legst du den Grundstein für einen vitalen Baum, der dir viele Jahre Freude bereiten wird.

Der Prozess der Pflanzung ist mehr als nur das simple Einsetzen eines Baumes in ein Loch im Boden; es ist ein gärtnerischer Akt, der Voraussicht und Präzision erfordert. Du musst die zukünftige Größe des Baumes antizipieren und sicherstellen, dass er genügend Raum hat, um seine Wurzeln und seine Krone ungehindert zu entfalten. Die Bodenbeschaffenheit muss analysiert und bei Bedarf verbessert werden, um die bestmöglichen Startbedingungen zu schaffen. Jedes Detail, von der Größe des Pflanzlochs bis zur anfänglichen Bewässerung, spielt eine wichtige Rolle für den Anwachserfolg.

Neben der Pflanzung von Jungbäumen ist auch die Vermehrung ein faszinierendes Thema für ambitionierte Gärtner. Der chinesische Kaiserbaum lässt sich sowohl generativ über Samen als auch vegetativ durch Wurzelstecklinge vermehren, wobei jede Methode ihre eigenen Vor- und Nachteile hat. Die Samenvermehrung ermöglicht die Zucht einer großen Anzahl von Pflanzen, während die vegetative Vermehrung genetisch identische Klone der Mutterpflanze hervorbringt und deren positive Eigenschaften bewahrt. Das Verständnis beider Techniken eröffnet dir die Möglichkeit, diesen beeindruckenden Baum selbst zu züchten und weiterzugeben.

Dieser Artikel führt dich detailliert durch alle notwendigen Schritte, von der Auswahl des perfekten Standortes über die schrittweise Anleitung zur Pflanzung bis hin zu den bewährten Methoden der Vermehrung. Du erhältst praxisnahe Tipps und fachkundige Ratschläge, um häufige Fehler zu vermeiden und deinem Kaiserbaum den bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen. Mit diesem Wissen bist du bestens gerüstet, um das beeindruckende Wachstumspotenzial von Paulownia tomentosa in deinem eigenen Garten zu entfesseln und erfolgreich neue Generationen dieses majestätischen Baumes heranzuziehen.

Die wahl des richtigen standorts

Die Standortwahl ist die grundlegendste und wichtigste Entscheidung für die erfolgreiche Pflanzung eines Kaiserbaums. Dieser Baum ist ein wahrer Sonnenanbeter und benötigt einen Platz, an dem er täglich mindestens sechs bis acht Stunden ungefiltertes Sonnenlicht erhält. Ein Mangel an Licht führt unweigerlich zu einem schwachen, vergeilten Wachstum, einer geringen Blattdichte und dem Ausbleiben der Blüte. Suche daher den sonnigsten und wärmsten Platz in deinem Garten, idealerweise mit südlicher oder südwestlicher Ausrichtung, um dem Baum die Energie zu geben, die er für sein explosives Wachstum benötigt.

Neben dem Licht ist auch der Schutz vor starkem Wind ein wichtiger Faktor. Die sehr großen Blätter des Kaiserbaums bieten dem Wind eine erhebliche Angriffsfläche, und die jungen Triebe sind relativ brüchig. Ein ungeschützter Standort kann zu abgerissenen Blättern und abgebrochenen Ästen führen, was den Baum schwächt und sein Erscheinungsbild beeinträchtigt. Eine Positionierung in der Nähe einer Hauswand, einer Hecke oder einer Gruppe anderer, stabilerer Bäume kann den notwendigen Windschutz bieten, ohne dabei die Sonneneinstrahlung wesentlich zu beeinträchtigen.

Der Platzbedarf des Kaiserbaums wird oft unterschätzt. Bedenke bei der Standortwahl, dass der Baum eine Höhe von 12 bis 15 Metern und eine Kronenbreite von bis zu 10 Metern erreichen kann. Ein ausreichender Abstand zu Gebäuden, Stromleitungen, Zäunen und anderen Bäumen ist daher zwingend erforderlich, um spätere Konflikte zu vermeiden. Plane mindestens fünf bis sieben Meter Abstand zu festen Strukturen ein, um sicherzustellen, dass sich der Baum voll entfalten kann, ohne zur Bedrohung für sein Umfeld zu werden oder später radikal beschnitten werden zu müssen.

Zuletzt solltest du auch die Beschaffenheit des Untergrunds am gewählten Standort berücksichtigen. Vermeide es, den Baum direkt über unterirdischen Versorgungsleitungen wie Wasser-, Gas- oder Stromleitungen zu pflanzen. Das kräftige und tiefreichende Wurzelsystem des Kaiserbaums könnte diese Leitungen im Laufe der Jahre beschädigen. Eine vorherige Erkundigung über den Verlauf solcher Leitungen auf deinem Grundstück kann dich vor kostspieligen Schäden bewahren und ist ein wesentlicher Bestandteil einer verantwortungsvollen Gartenplanung.

Die vorbereitung des bodens und das pflanzloch

Nachdem der ideale Standort gefunden ist, folgt die sorgfältige Vorbereitung des Bodens, um dem jungen Baum optimale Startbedingungen zu bieten. Paulownia tomentosa bevorzugt einen tiefgründigen, lockeren und gut durchlässigen Boden. Verdichtete oder schwere Lehmböden müssen unbedingt verbessert werden, da Staunässe der größte Feind des Kaiserbaums ist und schnell zu Wurzelfäule führt. Lockere den Boden im Pflanzbereich großflächig und mindestens zwei Spaten tief auf, um die Drainage zu verbessern und den Wurzeln das Eindringen zu erleichtern.

Das Pflanzloch sollte deutlich größer sein als der Wurzelballen der Jungpflanze. Eine gute Faustregel ist, das Loch mindestens doppelt so breit und eineinhalbmal so tief wie den Wurzelballen auszuheben. Diese Vorgehensweise stellt sicher, dass die Wurzeln in lockeres, unverdichtetes Erdreich hineinwachsen können, was ein schnelles Anwachsen fördert. Hebe den Aushub seitlich des Lochs auf und mische ihn mit hochwertigem Kompost oder Pflanzerde, um den Nährstoffgehalt und die Bodenstruktur zu verbessern. Bei sehr schweren Böden kann auch die Zugabe von grobem Sand oder feinem Kies sinnvoll sein, um die Wasserdurchlässigkeit dauerhaft zu erhöhen.

Bevor du die Pflanze einsetzt, solltest du den Boden des Pflanzlochs mit einer Grabegabel nochmals auflockern, um eventuelle Verdichtungen zu beseitigen. Es ist ratsam, am Boden des Lochs eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton von einigen Zentimetern Dicke anzulegen, besonders wenn du zu Staunässe neigenden Boden hast. Diese Schicht hilft, überschüssiges Wasser schnell von den empfindlichen Wurzeln wegzuleiten und beugt so Fäulnis vor. Fülle anschließend eine Schicht des vorbereiteten Erdaushub-Kompost-Gemischs in das Loch, sodass die Pflanze später auf der richtigen Höhe steht.

Eine Bodenanalyse kann dir wertvolle Informationen über den pH-Wert und die Nährstoffzusammensetzung liefern. Kaiserbäume gedeihen am besten in einem leicht sauren bis neutralen Milieu (pH 6,0-7,0). Sollte dein Boden zu sauer sein, kannst du ihn durch die Zugabe von Gartenkalk aufwerten. Ist er hingegen zu alkalisch, kann die Einarbeitung von saurem Laubkompost oder speziellem Rhododendronsubstrat helfen, den pH-Wert zu senken. Diese vorbereitenden Maßnahmen sind eine Investition in die Zukunft und Gesundheit deines Baumes.

Der pflanzvorgang schritt für schritt

Der eigentliche Pflanzvorgang erfordert Sorgfalt und Präzision. Bevor du den jungen Baum aus seinem Container nimmst, wässere den Wurzelballen gründlich, indem du ihn in einen Eimer mit Wasser stellst, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Löse die Pflanze vorsichtig aus dem Topf und inspiziere den Wurzelballen. Sollten die Wurzeln stark verfilzt sein oder im Kreis wachsen (Drehwurzeln), lockere sie vorsichtig mit den Fingern auf und schneide eventuell vorhandene Drehwurzeln ab, um zu verhindern, dass sie den Baum später einschnüren.

Setze den Baum nun mittig in das vorbereitete Pflanzloch. Die Oberkante des Wurzelballens sollte dabei genau auf dem Niveau des umgebenden Bodens oder minimal darüber liegen. Es ist ein häufiger und schwerwiegender Fehler, den Baum zu tief zu pflanzen, da dies zu Fäulnis am Stammgrund führen kann. Verwende einen geraden Stock oder eine Latte, die du über das Loch legst, um die korrekte Pflanztiefe zu überprüfen. Fülle das Loch anschließend schrittweise mit dem angereicherten Erdaushub auf und drücke die Erde zwischendurch leicht an, um Hohlräume zu beseitigen.

Nachdem das Pflanzloch vollständig aufgefüllt ist, forme mit der restlichen Erde einen Gießrand oder einen kleinen Wall um den Stamm herum. Dieser sorgt dafür, dass das Gießwasser direkt in den Wurzelbereich eindringt und nicht ungenutzt abfließt. Nun folgt die wichtigste Maßnahme direkt nach der Pflanzung: das durchdringende Wässern. Gieße den Baum langsam und ausgiebig mit mindestens 10 bis 20 Litern Wasser, um die Erde um den Wurzelballen herum einzuschlämmen und einen guten Bodenschluss sicherzustellen. Dieser Vorgang ist entscheidend für das Anwachsen.

Gerade junge Kaiserbäume mit ihrem schnellen Wachstum können anfangs instabil sein. Es ist daher ratsam, den Baum in den ersten ein bis zwei Jahren mit einem oder mehreren Stützpfählen zu sichern. Schlage die Pfähle vor dem Verfüllen des Lochs außerhalb des Wurzelballens in den Boden, um die Wurzeln nicht zu beschädigen. Befestige den Stamm locker mit einem breiten, elastischen Gurt oder einem Kokosstrick in Form einer Achterschlinge am Pfahl. Die Befestigung sollte dem Stamm Halt geben, ihn aber nicht einschnüren und ihm ein gewisses Maß an Bewegung im Wind erlauben, was die Bildung von stützendem Dickenwachstum fördert.

Vermehrung durch samen

Die generative Vermehrung des Kaiserbaums über Samen ist eine kostengünstige Methode, um eine große Anzahl an Jungpflanzen zu gewinnen. Die Samen befinden sich in den eiförmigen Samenkapseln, die nach der Blüte am Baum reifen. Ernte die Kapseln im Spätherbst oder Winter, wenn sie braun und trocken sind, aber bevor sie aufplatzen. Lagere die Kapseln an einem trockenen, luftigen Ort und öffne sie, um die winzigen, geflügelten Samen zu entnehmen. Die Samen von Paulownia tomentosa sind Lichtkeimer, was bedeutet, dass sie zur Keimung Licht benötigen und daher nicht oder nur hauchdünn mit Erde bedeckt werden dürfen.

Um die Keimung zu initiieren, benötigen die Samen eine Kälteperiode, eine sogenannte Stratifikation. Du kannst diesen Prozess simulieren, indem du die Samen in einem verschlossenen Plastikbeutel mit leicht feuchtem Sand oder Vermiculit für vier bis sechs Wochen im Kühlschrank lagerst. Nach dieser Kältebehandlung kannst du die Samen im Frühjahr aussäen. Fülle dazu Anzuchtschalen oder kleine Töpfe mit einer lockeren, nährstoffarmen Aussaaterde und drücke diese leicht an. Verteile die Samen gleichmäßig auf der Oberfläche und bedecke sie nicht mit Erde, sondern drücke sie nur leicht an, um einen guten Kontakt zum Substrat sicherzustellen.

Stelle die Aussaatgefäße an einen hellen und warmen Ort, beispielsweise auf eine Fensterbank, bei einer idealen Keimtemperatur von etwa 22 bis 25 Grad Celsius. Halte das Substrat konstant feucht, aber nicht nass, indem du es vorsichtig mit einer Sprühflasche besprühst, um die feinen Samen nicht wegzuschwemmen. Eine transparente Abdeckung aus Plastikfolie oder Glas kann helfen, eine hohe Luftfeuchtigkeit zu halten, sollte aber täglich gelüftet werden, um Schimmelbildung zu vermeiden. Unter optimalen Bedingungen keimen die Samen innerhalb von zwei bis vier Wochen.

Sobald die Keimlinge das erste Paar echter Blätter nach den Keimblättern entwickelt haben, sind sie stark genug, um pikiert, also in einzelne, größere Töpfe umgesetzt zu werden. Gehe dabei sehr vorsichtig vor, um die zarten Wurzeln nicht zu beschädigen. Verwende nun eine nährstoffreichere Erde und gewöhne die Jungpflanzen langsam an die Bedingungen im Freien, indem du sie über ein bis zwei Wochen tagsüber an einen geschützten Platz stellst. Nach den letzten Frösten, wenn die Pflanzen eine Höhe von etwa 20 bis 30 Zentimetern erreicht haben, können sie an ihren endgültigen Standort im Garten gepflanzt werden.

Vegetative vermehrung durch wurzelstecklinge

Die vegetative Vermehrung durch Wurzelstecklinge ist eine sehr zuverlässige und effektive Methode, um genetisch identische Nachkommen, also Klone, einer bestehenden Mutterpflanze zu erzeugen. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn du einen Baum mit besonders schönem Wuchs oder üppiger Blüte besitzt und genau diese Eigenschaften erhalten möchtest. Der beste Zeitpunkt für die Entnahme von Wurzelstecklingen ist die Ruhephase des Baumes, also im späten Herbst nach dem Laubfall oder im zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb. Zu dieser Zeit sind die Energiereserven in den Wurzeln am höchsten.

Um Wurzelstecklinge zu gewinnen, grabe vorsichtig einen Teil des Wurzelbereichs eines gesunden, etablierten Kaiserbaums frei. Wähle fingerdicke, gesunde Wurzeln aus und schneide mehrere Stücke von etwa 10 bis 15 Zentimetern Länge ab. Achte darauf, dass du dir merkst, welches das obere (stammnahe) und welches das untere (stammferne) Ende des Stecklings ist, da sie nur in der richtigen Ausrichtung wurzeln. Ein schräger Schnitt am unteren Ende und ein gerader Schnitt am oberen Ende kann dir dabei als Merkhilfe dienen.

Stecke die vorbereiteten Wurzelstücke senkrecht in Töpfe oder Kisten, die mit einem lockeren Sand-Erde-Gemisch oder spezieller Anzuchterde gefüllt sind. Das obere, gerade geschnittene Ende sollte dabei knapp unter der Erdoberfläche liegen oder leicht herausschauen. Wenn du die Stecklinge waagerecht legen möchtest, bedecke sie mit etwa ein bis zwei Zentimetern Substrat. Stelle die Gefäße an einen kühlen, aber frostfreien und hellen Ort, zum Beispiel in ein Kalthaus oder ein Frühbeet.

Halte das Substrat über die folgenden Wochen und Monate leicht feucht, aber vermeide Staunässe, da die Stecklinge sonst faulen könnten. Mit dem Einsetzen wärmerer Temperaturen im Frühling werden die Wurzelstecklinge beginnen, neue Triebe aus den schlafenden Augen zu bilden. Sobald die jungen Triebe eine gewisse Größe erreicht haben und die Stecklinge gut durchwurzelt sind, kannst du sie vorsichtig in einzelne Töpfe umpflanzen. Lasse sie über den Sommer weiterwachsen und kräftiger werden, bevor du sie im Herbst oder im nächsten Frühjahr an ihren endgültigen Platz im Garten pflanzt.

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