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Die pflanzung und vermehrung des Cambridge-storchschnabels

Linden · 09.05.2025.

Die wahl des richtigen zeitpunkts und standorts

Die erfolgreiche Etablierung des Cambridge-Storchschnabels beginnt mit der sorgfältigen Auswahl des Pflanzzeitpunkts und des Standorts. Diese Entscheidungen legen den Grundstein für eine gesunde Entwicklung und eine üppige Blütenpracht in den kommenden Jahren. Grundsätzlich sind das Frühjahr und der Herbst die idealen Pflanzzeiten, da der Boden in diesen Perioden weder gefroren noch übermäßig ausgetrocknet ist. Eine Pflanzung im Frühjahr, nach den letzten starken Frösten, ermöglicht der Pflanze, über den Sommer ein starkes Wurzelsystem zu entwickeln. Eine Herbstpflanzung wiederum gibt ihr genügend Zeit, vor dem Wintereinbruch anzuwachsen und im folgenden Jahr kraftvoll durchzustarten.

Die Entscheidung zwischen Frühjahrs- und Herbstpflanzung hängt oft von den lokalen klimatischen Bedingungen und der Verfügbarkeit der Pflanzen ab. Im Frühjahr gepflanzte Exemplare benötigen während des ersten Sommers eine konsequentere Bewässerung, um gut anzuwachsen. Im Herbst gepflanzte Stauden profitieren von den in der Regel feuchteren Bedingungen und dem noch warmen Boden, was die Wurzelbildung fördert. Vermeiden solltest du eine Pflanzung in der heißen und trockenen Hochsommerzeit, da der Stress für die junge Pflanze enorm ist und der Anwachserfolg gefährdet wird.

Neben dem Zeitpunkt ist die Wahl des Standorts von ebenso großer Bedeutung. Der Cambridge-Storchschnabel ist zwar anpassungsfähig, bevorzugt jedoch sonnige bis halbschattige Lagen. An vollsonnigen Standorten ist eine gute Bodenfeuchtigkeit entscheidend, um Verbrennungen der Blätter zu vermeiden und eine reiche Blüte zu sichern. Im Halbschatten, beispielsweise am lichten Rand von Gehölzen, fühlt er sich besonders wohl, da er hier vor der intensivsten Mittagssonne geschützt ist und der Boden länger feucht bleibt.

Bevor du den endgültigen Standort festlegst, solltest du auch die zukünftige Entwicklung der Pflanze berücksichtigen. Der Cambridge-Storchschnabel breitet sich durch kurze Ausläufer langsam aus und bildet dichte, teppichartige Matten. Plane daher genügend Platz für diese Ausbreitung ein, damit die Pflanze ihr volles Potenzial als Bodendecker entfalten kann. Ein Pflanzabstand von etwa 30 bis 40 Zentimetern ist in der Regel ausreichend, um innerhalb weniger Saisons eine geschlossene Pflanzendecke zu erzielen.

Bodenvorbereitung und der pflanzvorgang

Eine sorgfältige Vorbereitung des Bodens ist der Schlüssel für ein gesundes Anwachsen und eine langfristige Vitalität des Cambridge-Storchschnabels. Der ideale Boden ist gut durchlässig, humusreich und kann Feuchtigkeit speichern, ohne dass es zu Staunässe kommt. Beginne damit, den vorgesehenen Pflanzbereich tiefgründig zu lockern und sämtliche Unkräuter samt ihrer Wurzeln sorgfältig zu entfernen. Dies erleichtert den jungen Wurzeln das Eindringen in den Boden und reduziert die Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe.

Bei schweren, lehmigen Böden ist es unerlässlich, die Bodenstruktur zu verbessern, um die Drainage zu optimieren. Arbeite reichlich groben Sand, feinen Kies oder gut verrotteten Kompost in die Erde ein, um sie lockerer und durchlässiger zu machen. Sandige Böden hingegen neigen dazu, schnell auszutrocknen und Nährstoffe auszuwaschen. Hier hilft die Einarbeitung von hochwertigem Kompost, Bentonit oder anderer organischer Substanz, die Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit des Bodens zu erhöhen.

Der eigentliche Pflanzvorgang ist unkompliziert. Hebe ein Pflanzloch aus, das etwa doppelt so breit und tief ist wie der Wurzelballen der Pflanze. Lockere den Boden am Grund des Pflanzlochs zusätzlich auf, um den Wurzeln das Wachstum zu erleichtern. Setze die Pflanze so in das Loch, dass die Oberkante des Wurzelballens bündig mit der umgebenden Erdoberfläche abschließt. Ein zu tiefes oder zu hohes Pflanzen kann zu Problemen führen und sollte vermieden werden.

Fülle das Pflanzloch anschließend mit der vorbereiteten Erde auf und drücke diese um den Wurzelballen herum leicht an, um Hohlräume zu beseitigen und einen guten Bodenschluss sicherzustellen. Nach dem Pflanzen ist ein gründliches Angießen unerlässlich, selbst wenn der Boden feucht erscheint. Dies schlämmt die Erde an die Wurzeln und versorgt die Pflanze sofort mit der notwendigen Feuchtigkeit für den Anwachsprozess. Ein kleiner Gießrand aus Erde um die Pflanze herum hilft, das Wasser gezielt im Wurzelbereich zu halten.

Die vermehrung durch teilung

Die Teilung ist die einfachste und effektivste Methode, um den Cambridge-Storchschnabel zu vermehren und gleichzeitig ältere Bestände zu verjüngen. Diese Staude bildet dichte Horste, die nach einigen Jahren, typischerweise nach drei bis fünf, in der Mitte an Vitalität verlieren können. Die Teilung gibt der Pflanze neue Kraft und liefert dir gleichzeitig neues Pflanzmaterial für andere Bereiche des Gartens. Der beste Zeitpunkt für diese Maßnahme ist das frühe Frühjahr oder der Herbst.

Um die Pflanze zu teilen, grabe den gesamten Wurzelstock vorsichtig mit einer Grabegabel aus dem Boden. Versuche dabei, so viele Wurzeln wie möglich zu erhalten. Schüttle die lose Erde vom Wurzelballen, um eine bessere Sicht auf die Struktur des Horstes zu bekommen. Oftmals lässt sich der Ballen bereits mit den Händen in kleinere Stücke auseinanderziehen. Bei sehr dichten und verfilzten Wurzelstöcken kann auch ein scharfes Messer oder ein Spaten helfen, den Horst zu zerlegen.

Jedes neue Teilstück sollte über mindestens ein bis zwei kräftige Triebe oder Knospenanlagen sowie ein gut entwickeltes Wurzelstück verfügen. Kleinere Teilstücke wachsen ebenfalls an, benötigen aber etwas länger, um sich zu einer stattlichen Pflanze zu entwickeln. Entferne vor dem Wiedereinpflanzen alle beschädigten, kranken oder abgestorbenen Pflanzenteile, sowohl an den Wurzeln als auch am Laub. Ein leichter Rückschnitt der Blätter reduziert die Verdunstungsfläche und erleichtert der Pflanze das Anwachsen.

Die gewonnenen Teilstücke werden wie neu gekaufte Pflanzen behandelt und an ihrem neuen Standort eingepflanzt. Achte auf eine gute Bodenvorbereitung und eine ausreichende Wasserversorgung in den ersten Wochen nach der Pflanzung. Die Teilung ist eine wunderbare Möglichkeit, die Langlebigkeit deines Storchschnabel-Bestandes zu sichern und seine Schönheit im gesamten Garten zu verbreiten. Es ist ein klassisches Beispiel für die nachhaltige Gartenarbeit, bei der aus einer Pflanze viele neue entstehen.

Vermehrung durch stecklinge

Eine weitere, etwas anspruchsvollere Methode zur Vermehrung des Cambridge-Storchschnabels ist die Gewinnung von Stecklingen. Diese Methode eignet sich besonders, wenn man aus einer Pflanze eine größere Anzahl neuer Exemplare ziehen möchte, ohne den gesamten Horst ausgraben zu müssen. Der beste Zeitpunkt für die Stecklingsvermehrung ist der späte Frühling oder der Frühsommer, wenn die Pflanze kräftig wächst und die Triebe weder zu weich noch zu verholzt sind. Man unterscheidet hierbei zwischen Kopf- und Basalstecklingen.

Für die Gewinnung von Basalstecklingen schneide im Frühjahr junge, kräftige Triebe direkt an der Basis der Mutterpflanze ab. Diese Stecklinge haben oft schon kleine Wurzelansätze, was das Anwachsen erleichtert. Kopfstecklinge werden von den Triebspitzen geschnitten und sollten eine Länge von etwa fünf bis zehn Zentimetern haben. Der Schnitt sollte sauber und leicht schräg unterhalb eines Blattknotens erfolgen, da sich hier die meisten wachstumsfördernden Hormone befinden.

Nach dem Schnitt werden die unteren Blätter des Stecklings entfernt, sodass nur noch zwei bis drei Blätter an der Spitze verbleiben. Dies reduziert die Verdunstung und lenkt die Energie der Pflanze in die Wurzelbildung. Das Eintauchen der Schnittstelle in ein Bewurzelungspulver kann den Prozess beschleunigen, ist aber beim robusten Storchschnabel nicht zwingend erforderlich. Stecke die vorbereiteten Stecklinge anschließend in eine mit Anzuchterde gefüllte Schale oder kleine Töpfe.

Stelle die Anzuchtgefäße an einen hellen, aber nicht vollsonnigen, warmen Ort und halte das Substrat konstant feucht, aber nicht nass. Eine durchsichtige Plastikhaube oder eine Folie über den Töpfen schafft ein feuchtes Mikroklima, das die Bewurzelung fördert. Lüfte die Abdeckung täglich, um Schimmelbildung zu vermeiden. Nach einigen Wochen sollten sich die ersten Wurzeln gebildet haben, was oft durch das Erscheinen neuer Blätter angezeigt wird. Sobald die jungen Pflanzen kräftig genug sind, können sie in größere Töpfe oder direkt ins Freiland gepflanzt werden.

Nachsorge nach der pflanzung und vermehrung

Die richtige Pflege in den ersten Wochen und Monaten nach der Pflanzung oder Vermehrung ist entscheidend für den langfristigen Erfolg. Frisch gesetzte Pflanzen, egal ob geteilt oder aus Stecklingen gezogen, haben noch kein vollständig entwickeltes Wurzelsystem und sind daher besonders empfindlich gegenüber Trockenheit. Eine regelmäßige und durchdringende Bewässerung ist in dieser Phase unerlässlich. Der Boden sollte stets leicht feucht gehalten werden, ohne jedoch Staunässe zu verursachen, die zu Wurzelfäulnis führen könnte.

Ein Schutz vor extremer Witterung kann den jungen Pflanzen das Anwachsen erheblich erleichtern. Bei starker Sonneneinstrahlung kann eine leichte Schattierung mit einem Vlies oder Reisig helfen, Wasserverluste durch Verdunstung zu minimieren. In rauen Lagen kann ein leichter Winterschutz aus Laub oder Reisig bei im Herbst gepflanzten Exemplaren sinnvoll sein, um sie vor starken Frösten zu schützen. Sobald die Pflanzen gut etabliert sind, ist ein solcher Schutz in der Regel nicht mehr notwendig.

In der ersten Wachstumssaison ist eine zusätzliche Düngung normalerweise nicht erforderlich, insbesondere wenn bei der Pflanzung Kompost in den Boden eingearbeitet wurde. Eine übermäßige Nährstoffzufuhr könnte das Wachstum von schwachem, anfälligem Laub fördern, anstatt die Entwicklung eines starken Wurzelsystems zu unterstützen. Konzentriere dich stattdessen auf eine optimale Wasserversorgung und die Kontrolle von konkurrierendem Unkraut im Wurzelbereich der jungen Pflanzen.

Beobachte deine neuen Storchschnäbel regelmäßig auf Anzeichen von Stress, Krankheiten oder Schädlingsbefall. Ein schnelles Eingreifen bei Problemen kann oft Schlimmeres verhindern. Mit Geduld und der richtigen Nachsorge werden sich deine neu gepflanzten oder vermehrten Cambridge-Storchschnäbel schnell zu kräftigen, gesunden und blühfreudigen Stauden entwickeln, die deinen Garten über viele Jahre hinweg bereichern werden.

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