Das Aschenkraut ist eine Pflanze von außergewöhnlicher Schönheit, dessen silbriges Laub eine einzigartige Textur und Farbe in jede Gartenkomposition bringt. Seine erfolgreiche Etablierung beginnt mit einer sorgfältigen Pflanzung und einer durchdachten Vermehrung, die sicherstellt, dass diese mediterrane Schönheit ihr volles Potenzial entfalten kann. Die richtige Vorgehensweise bei der Pflanzung, die Wahl des optimalen Zeitpunkts und die Kenntnis effektiver Vermehrungsmethoden sind entscheidend für die Schaffung eines gesunden und langlebigen Bestandes. Ob man nun Jungpflanzen aus dem Fachhandel setzt oder eigene Pflanzen durch Stecklinge oder Samen zieht, ein fundiertes Wissen über diese Prozesse ist der Schlüssel zu einem Garten, der durch den leuchtenden Glanz des Aschenkrauts bereichert wird. Dieser Leitfaden bietet detaillierte Anleitungen, um sowohl die Pflanzung als auch die Vermehrung erfolgreich zu meistern.
Die Pflanzung von Aschenkraut sollte mit der sorgfältigen Vorbereitung des Bodens beginnen, da dies die Grundlage für ein gesundes Wurzelwachstum ist. Wie bereits bekannt, bevorzugt die Pflanze einen extrem gut durchlässigen Boden, um Wurzelfäule zu vermeiden. Vor dem Einsetzen der Jungpflanzen ist es daher ratsam, den vorgesehenen Bereich tiefgründig zu lockern und bei Bedarf die Bodenstruktur zu verbessern. Bei schweren, lehmigen Böden ist die Einarbeitung von grobem Sand, feinem Kies oder Perlite unerlässlich, um die Drainagefähigkeit zu erhöhen und eine ausreichende Belüftung der Wurzeln zu gewährleisten. Dieser Schritt ist nicht zu unterschätzen, da er maßgeblich über das Gedeihen oder Scheitern der Kultur entscheidet.
Der Pflanzabstand spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für die Entwicklung der einzelnen Exemplare und das Gesamtbild der Bepflanzung. Ein Abstand von etwa 20 bis 30 Zentimetern zwischen den einzelnen Pflanzen ist ideal. Dies gibt jeder Pflanze genügend Raum, um sich zu einem buschigen Exemplar zu entwickeln, ermöglicht aber gleichzeitig, dass die Pflanzen im Laufe der Zeit zu einer dichten, geschlossenen Fläche zusammenwachsen. Ein zu geringer Abstand kann die Luftzirkulation behindern und die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten erhöhen, während ein zu großer Abstand zu Lücken im Beet führt.
Nach der Bodenvorbereitung wird für jede Pflanze ein Pflanzloch ausgehoben, das etwa doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen ist. Die Jungpflanze wird vorsichtig aus ihrem Topf gelöst, wobei darauf geachtet werden sollte, den Wurzelballen nicht zu beschädigen. Anschließend wird die Pflanze so in das Loch gesetzt, dass die Oberkante des Wurzelballens bündig mit der umgebenden Erdoberfläche abschließt. Das Pflanzloch wird dann mit der vorbereiteten Erde aufgefüllt, die Erde wird leicht angedrückt, um Lufteinschlüsse zu beseitigen, und die Pflanze wird abschließend gründlich angegossen, um den Bodenschluss zu fördern und den Anwachsprozess zu erleichtern.
Der ideale zeitpunkt und standort für die pflanzung
Die Wahl des richtigen Pflanzzeitpunkts ist entscheidend, um dem Aschenkraut einen optimalen Start zu ermöglichen. Die beste Zeit für die Pflanzung im Freiland ist das späte Frühjahr, nach den letzten Frösten, die in Mitteleuropa typischerweise Mitte Mai (nach den Eisheiligen) liegen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Boden bereits erwärmt, was ein schnelles und kräftiges Wurzelwachstum fördert. Eine Pflanzung im Frühjahr gibt der Pflanze ausreichend Zeit, sich vor dem Winter gut zu etablieren, was ihre Überlebenschancen in der kalten Jahreszeit deutlich erhöht. Eine Herbstpflanzung ist in milden Regionen zwar möglich, birgt aber ein höheres Risiko von Frostschäden.
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Der Standort muss, wie bereits in den Pflegehinweisen ausführlich beschrieben, sorgfältig ausgewählt werden, da er nicht nachträglich korrigiert werden kann. Absolute Priorität hat eine vollsonnige Lage, denn nur bei intensiver Sonneneinstrahlung entwickelt das Aschenkraut seine charakteristische, leuchtend silbrige Blattfarbe. Standorte im Halbschatten oder Schatten sind ungeeignet; hier würde die Pflanze verkümmern, vergrünen und ihre kompakte Wuchsform verlieren. Zudem ist eine gute Luftzirkulation wichtig, um die Blätter nach Niederschlägen schnell abtrocknen zu lassen und so dem Befall von Pilzkrankheiten vorzubeugen.
Bei der Auswahl des Standortes sollte auch der zukünftige Kontext der Bepflanzung berücksichtigt werden. Das Aschenkraut eignet sich hervorragend für die Einfassung von Beeten, als Füllpflanze zwischen höher wachsenden Stauden oder als markanter Akzent in Steingärten und auf Trockenmauern. Seine silbrige Farbe bildet einen wunderbaren Kontrast zu Pflanzen mit dunkelgrünem oder rötlichem Laub sowie zu intensiv gefärbten Blüten. Bei der Planung sollte man die endgültige Wuchshöhe und -breite von etwa 20 bis 40 Zentimetern einkalkulieren, um der Pflanze genügend Platz zu geben und eine harmonische Gesamtkomposition zu schaffen.
Für die Kultur in Töpfen und Kübeln gelten dieselben Standortanforderungen: ein sonniger Platz auf dem Balkon, der Terrasse oder am Fenster ist ideal. Hier ist es besonders wichtig, ein qualitativ hochwertiges Substrat zu wählen. Eine Mischung aus guter Kübelpflanzenerde, Sand und kleinen Kieselsteinen oder Blähton sorgt für die notwendige Strukturstabilität und Drainage. Das Pflanzgefäß muss unbedingt über Abzugslöcher am Boden verfügen, um zu verhindern, dass die Wurzeln im Wasser stehen, was für das Aschenkraut tödlich wäre.
Schritt-für-schritt anleitung zur pflanzung
Die erfolgreiche Pflanzung des Aschenkrauts lässt sich in einige klare und einfache Schritte unterteilen, die bei Beachtung zu einem gesunden Anwachsen der Pflanze führen. Zuerst sollte die Jungpflanze, die sich noch im Topf befindet, ausreichend gewässert werden, idealerweise indem man den Topf für einige Minuten in einen Eimer mit Wasser stellt, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Dies stellt sicher, dass der Wurzelballen vollständig durchfeuchtet ist und erleichtert das Herauslösen der Pflanze aus dem Topf. Ein trockener Wurzelballen würde nach der Pflanzung nur schwer Wasser aufnehmen.
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Als nächster Schritt wird das Pflanzloch am vorbereiteten Standort ausgehoben. Dieses Loch sollte im Durchmesser etwa doppelt so groß sein wie der Topfballen und eine ähnliche Tiefe aufweisen. Der Boden des Pflanzlochs wird zusätzlich mit einer Gabel oder einem Spaten aufgelockert, um den Wurzeln das Eindringen in das tiefere Erdreich zu erleichtern. Bei sehr schweren Böden kann auf den Boden des Lochs eine dünne Schicht Kies oder Sand als zusätzliche Drainageschicht gegeben werden, um die Wasserableitung direkt unter dem Wurzelballen zu optimieren.
Nun wird die Pflanze vorsichtig aus dem Topf genommen. Man hält den Topf kopfüber und klopft leicht auf den Boden, während man die Pflanze mit der anderen Hand am Wurzelhals stützt. Sollte sich der Wurzelballen nur schwer lösen, kann man den Topf sanft von außen drücken. Ist der Wurzelballen sehr dicht und filzig, sollten die Wurzeln an den Seiten und am Boden vorsichtig mit den Fingern aufgelockert werden, um das Wurzelwachstum in die neue Erde anzuregen. Dies signalisiert den Wurzeln, dass sie sich nun in eine neue Umgebung ausbreiten können.
Zuletzt wird die Pflanze in das vorbereitete Loch gesetzt, wobei die Oberseite des Wurzelballens auf gleichem Niveau wie die umgebende Erde liegen muss. Das Loch wird mit der ausgehobenen und gegebenenfalls verbesserten Erde aufgefüllt. Die Erde wird um den Wurzelballen herum leicht angedrückt, um einen guten Kontakt zwischen Wurzeln und Erde herzustellen und Hohlräume zu vermeiden. Abschließend wird die frisch gepflanzte Pflanze kräftig angegossen. Dieses sogenannte „Einschlämmen“ sorgt für einen optimalen Bodenschluss und versorgt die Pflanze mit der notwendigen Feuchtigkeit für die erste Anwachsphase.
Vermehrung durch stecklinge
Die Vermehrung des Aschenkrauts durch Stecklinge ist eine äußerst effektive und beliebte Methode, um neue, genetisch identische Pflanzen zu gewinnen. Der beste Zeitpunkt für die Stecklingsentnahme ist der Spätsommer, von August bis September, wenn die Triebe der Pflanze gut ausgereift, aber noch nicht vollständig verholzt sind. Für die Stecklinge wählt man gesunde, kräftige Triebspitzen, die keine Blütenansätze aufweisen. Diese sollten eine Länge von etwa 8 bis 10 Zentimetern haben und werden mit einem scharfen, sauberen Messer oder einer Gartenschere direkt unter einem Blattknoten abgeschnitten.
Nach dem Schneiden der Stecklinge werden die unteren Blätter sorgfältig entfernt, sodass nur die oberen zwei bis drei Blattpaare am Trieb verbleiben. Dies reduziert die Verdunstungsfläche und verhindert, dass der Steckling austrocknet, bevor er Wurzeln bilden kann. Die Schnittfläche kann optional in ein Bewurzelungspulver getaucht werden, um die Wurzelbildung zu beschleunigen und zu verbessern, obwohl das Aschenkraut in der Regel auch ohne diese Hilfe recht zuverlässig bewurzelt. Dieser Schritt ist besonders für Anfänger empfehlenswert, um die Erfolgsquote zu erhöhen.
Die vorbereiteten Stecklinge werden nun in ein geeignetes Anzuchtsubstrat gesteckt. Eine Mischung aus Anzuchterde und Sand oder Perlite im Verhältnis 1:1 ist ideal, da sie gut durchlüftet ist und überschüssiges Wasser gut ableitet, was Fäulnis verhindert. Die Stecklinge werden etwa 2 bis 3 Zentimeter tief in das Substrat gesteckt und die Erde wird leicht angedrückt. Anschließend wird das Substrat vorsichtig angegossen, am besten mit einer Sprühflasche, um die Stecklinge nicht auszuschwemmen. Mehrere Stecklinge können gemeinsam in einer Schale oder einem Topf platziert werden.
Für eine erfolgreiche Bewurzelung benötigen die Stecklinge eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine gleichmäßige Bodentemperatur. Dies lässt sich am besten erreichen, indem man die Anzuchtschale mit einer transparenten Kunststoffhaube oder einer durchsichtigen Plastiktüte abdeckt, um ein Mini-Gewächshaus zu schaffen. Der Standort sollte hell, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung sein, bei einer Temperatur von etwa 18 bis 20 Grad Celsius. Das Substrat muss konstant leicht feucht gehalten werden, und die Abdeckung sollte täglich kurz gelüftet werden, um Schimmelbildung vorzubeugen. Nach etwa drei bis vier Wochen sollten sich die ersten Wurzeln gebildet haben, was oft durch neues Blattwachstum angezeigt wird.
Vermehrung durch aussaat
Die Vermehrung des Aschenkrauts aus Samen ist ebenfalls eine gängige Methode, die es ermöglicht, eine große Anzahl von Pflanzen auf einmal zu ziehen. Die Aussaat sollte im zeitigen Frühjahr, etwa von Februar bis März, im Haus oder in einem beheizten Gewächshaus erfolgen. Da die Samen des Aschenkrauts Lichtkeimer sind, dürfen sie nicht oder nur sehr dünn mit Erde bedeckt werden. Es wird empfohlen, flache Aussaatschalen oder kleine Töpfe mit einer hochwertigen, feinkrümeligen Anzuchterde zu füllen und die Oberfläche leicht anzudrücken.
Die sehr feinen Samen werden so gleichmäßig wie möglich auf der Oberfläche des Substrats verteilt. Um eine bessere Verteilung zu erreichen, kann man die Samen mit etwas feinem Sand mischen, bevor man sie ausstreut. Nach der Aussaat wird die Erde nicht mit einer weiteren Schicht bedeckt, sondern die Samen werden nur leicht an die Erdoberfläche angedrückt, beispielsweise mit einem kleinen Brettchen. Anschließend wird das Substrat vorsichtig mit einer Sprühflasche befeuchtet, um die Samen nicht wegzuschwemmen. Ein starker Wasserstrahl aus einer Gießkanne wäre hier ungeeignet.
Um eine für die Keimung notwendige hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, wird die Aussaatschale mit einer transparenten Haube oder Folie abgedeckt. Die ideale Keimtemperatur liegt zwischen 18 und 22 Grad Celsius. Ein heller Standort, beispielsweise auf einer Fensterbank, ist wichtig, jedoch sollte direkte, pralle Mittagssonne vermieden werden, da diese das Substrat zu schnell austrocknen und die zarten Keimlinge verbrennen könnte. Die Abdeckung muss täglich kurz entfernt werden, um für einen Luftaustausch zu sorgen und die Bildung von Schimmel zu verhindern.
Die Keimung erfolgt in der Regel innerhalb von 10 bis 20 Tagen. Sobald die Keimlinge die ersten echten Blattpaare nach den Keimblättern entwickelt haben, sind sie kräftig genug, um pikiert, also in einzelne kleine Töpfe oder in eine Multitopfplatte, umgesetzt zu werden. Dabei werden die Sämlinge vorsichtig mit einem Pikierstab aus der Aussaatschale gehoben und in die vorbereiteten Töpfe mit nährstoffreicherer Erde gepflanzt. Nach dem Pikieren werden die jungen Pflanzen weiterhin hell und mäßig feucht gehalten, bis sie kräftig genug sind, um nach den letzten Frösten ins Freiland ausgepflanzt zu werden.