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Die Pflanzung und Vermehrung der Wunderblume

Daria · 11.07.2025.

Die Pflanzung und Vermehrung der Wunderblume ist ein unkomplizierter Prozess, der es auch Gartenanfängern ermöglicht, diese exotisch anmutende Schönheit erfolgreich zu kultivieren. Ob du dich für die Pflanzung der knolligen Wurzeln oder für die Aussaat der Samen entscheidest, beide Methoden versprechen bei richtiger Vorgehensweise eine reiche Belohnung in Form von farbenfrohen, duftenden Blüten. Die Fähigkeit der Pflanze, sich leicht vermehren zu lassen, macht sie zu einem nachhaltigen und kostengünstigen Highlight in jedem Garten. Um den Grundstein für eine erfolgreiche Saison zu legen, ist es entscheidend, den richtigen Zeitpunkt, den passenden Standort und die korrekte Pflanztechnik zu kennen, um den jungen Pflanzen den bestmöglichen Start zu ermöglichen.

Der ideale Zeitpunkt für die Pflanzung der Wunderblumenknollen ist im Frühjahr, nachdem die Gefahr von Spätfrösten vollständig vorüber ist. In den meisten Regionen Mitteleuropas ist dies in der Regel nach den Eisheiligen Mitte Mai der Fall, wenn sich der Boden bereits ausreichend erwärmt hat. Eine zu frühe Pflanzung in kalten, nassen Boden kann dazu führen, dass die Knollen faulen, bevor sie überhaupt die Chance hatten auszutreiben. Wenn du den Blühbeginn etwas vorziehen möchtest, kannst du die Knollen bereits ab März oder April in Töpfen im Haus, im Gewächshaus oder im Wintergarten vorziehen und die jungen Pflanzen dann nach den letzten Frösten ins Freiland setzen.

Bevor du die Knollen in die Erde bringst, solltest du den Boden, wie bereits in den Pflegetipps erwähnt, gründlich vorbereiten. Lockere die Erde tiefgründig auf, entferne Unkraut und Steine und arbeite großzügig reifen Kompost ein, um eine nährstoffreiche und gut durchlässige Basis zu schaffen. Die Pflanztiefe für die Knollen sollte etwa 10 bis 15 Zentimeter betragen, wobei du darauf achten solltest, dass die Oberseite der Knolle, an der sich oft schon kleine Triebansätze zeigen, nach oben weist. Halte einen Pflanzabstand von mindestens 40 bis 50 Zentimetern zwischen den einzelnen Knollen ein, damit die Pflanzen genügend Platz haben, sich auszubreiten.

Nachdem du die Knollen in die vorbereiteten Pflanzlöcher gelegt und diese mit Erde bedeckt hast, ist es wichtig, den Bereich gründlich anzugießen. Diese erste Bewässerung sorgt für einen guten Bodenschluss und regt die Knollen zur Wurzelbildung und zum Austrieb an. Halte den Boden in den folgenden Wochen gleichmäßig feucht, aber nicht nass, bis die ersten grünen Triebe die Erdoberfläche durchbrechen. Mit etwas Geduld und den richtigen Bedingungen wirst du schon bald die ersten kräftigen Keimlinge beobachten können, die sich rasch zu stattlichen Pflanzen entwickeln.

Die Vermehrung durch Aussaat

Eine ebenso beliebte und einfache Methode zur Vermehrung der Wunderblume ist die Aussaat der im Vorjahr geernteten Samen. Diese Methode erfordert etwas mehr Geduld als die Pflanzung von Knollen, ermöglicht es dir aber, eine große Anzahl von Pflanzen kostengünstig heranzuziehen. Die Samen der Wunderblume haben eine harte Schale, weshalb es sich empfiehlt, sie vor der Aussaat für etwa 12 bis 24 Stunden in lauwarmem Wasser vorquellen zu lassen. Dieser Schritt erleichtert und beschleunigt die Keimung erheblich, da das Wasser so besser in den Samen eindringen kann.

Der beste Zeitpunkt für die Aussaat im Haus ist von März bis April, um den Jungpflanzen einen Vorsprung zu verschaffen. Fülle kleine Anzuchttöpfe oder eine Saatschale mit einer hochwertigen, nährstoffarmen Anzuchterde und drücke diese leicht an. Lege pro Topf ein bis zwei der vorgequollenen Samen auf die Erde und bedecke sie etwa ein bis zwei Zentimeter dick mit Substrat, da Wunderblumen Dunkelkeimer sind. Stelle die Töpfe an einen warmen Ort mit Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad Celsius und halte die Erde konstant feucht, aber nicht nass, beispielsweise mit Hilfe einer Sprühflasche.

Die Keimung der Samen erfolgt in der Regel innerhalb von ein bis zwei Wochen, kann aber je nach Bedingungen auch etwas länger dauern. Sobald die Keimlinge das erste richtige Blattpaar nach den Keimblättern entwickelt haben, ist es Zeit, sie zu pikieren, falls du mehrere Samen in eine Schale gesät hast. Setze jede Jungpflanze vorsichtig in einen eigenen, größeren Topf mit nährstoffreicherer Erde, damit sie sich kräftig weiterentwickeln kann. Achte darauf, die zarten Wurzeln dabei so wenig wie möglich zu beschädigen, um den Umpflanzschock zu minimieren.

Bevor die vorgezogenen Jungpflanzen endgültig ins Freiland umziehen können, müssen sie langsam an die Außenbedingungen gewöhnt werden. Dieser Prozess, auch Abhärtung genannt, ist entscheidend, um einen Sonnenbrand an den Blättern und einen Wachstumsstopp zu vermeiden. Stelle die Pflanzen ab Anfang Mai für einige Stunden täglich an einen geschützten, schattigen Platz im Freien und verlängere die Dauer und die Sonneneinstrahlung schrittweise über einen Zeitraum von etwa einer Woche. Nach den Eisheiligen können die kräftigen Jungpflanzen dann an ihren endgültigen sonnigen Standort im Garten gepflanzt werden.

Die Pflanzung im Kübel

Die Wunderblume ist auch eine ausgezeichnete Wahl für die Bepflanzung von Kübeln und großen Töpfen, was sie ideal für Balkone, Terrassen oder Eingangsbereiche macht. Bei der Kübelkultur ist die Wahl des richtigen Pflanzgefäßes entscheidend für den Erfolg. Wähle einen Topf mit einem Durchmesser von mindestens 30 Zentimetern und einem ausreichenden Volumen, um der Knolle und dem Wurzelsystem genügend Platz zum Wachsen zu bieten. Unverzichtbar sind zudem Abzugslöcher am Boden des Gefäßes, um überschüssiges Gießwasser abzuleiten und die gefürchtete Staunässe zu verhindern.

Lege vor dem Einfüllen der Erde eine Drainageschicht aus Blähton, Kies oder Tonscherben auf den Boden des Kübels, um den Wasserabzug weiter zu optimieren. Verwende als Substrat eine hochwertige, strukturstabile Kübelpflanzenerde, die du zur Verbesserung der Durchlässigkeit zusätzlich mit etwas Sand oder Perlit mischen kannst. Fülle den Topf mit der vorbereiteten Erde auf und setze die Wunderblumenknolle so tief ein, dass sie mit etwa fünf bis acht Zentimetern Erde bedeckt ist. Lasse dabei einen Gießrand von einigen Zentimetern zum Topfrand frei, damit das Wasser beim Gießen nicht überläuft.

Die Pflege von Wunderblumen im Kübel unterscheidet sich geringfügig von der im Freiland, da das begrenzte Erdvolumen schneller austrocknet und die Nährstoffe schneller verbraucht sind. Du musst also tendenziell häufiger gießen, besonders an heißen Sommertagen, und regelmäßig düngen, um die Pflanze optimal zu versorgen. Kontrolliere die Feuchtigkeit des Substrats täglich mit dem Fingertest und gieße durchdringend, sobald die oberste Erdschicht angetrocknet ist. Eine wöchentliche Gabe eines flüssigen Blühpflanzendüngers während der Hauptwachstumszeit ist in der Regel ausreichend.

Ein großer Vorteil der Kübelkultur ist die Flexibilität bei der Überwinterung der Pflanze. Anstatt die Knolle im Herbst mühsam ausgraben zu müssen, kannst du einfach den gesamten Topf an einen frostfreien, kühlen und dunklen Ort wie eine Garage oder einen Keller stellen. Schneide die oberirdischen Triebe vor dem Einräumen zurück und gieße während des Winters nur noch so spärlich, dass der Wurzelballen nicht vollständig austrocknet. Im nächsten Frühjahr kannst du die Knolle dann entweder in frische Erde umtopfen oder den Topf einfach wieder nach draußen stellen und mit dem Gießen und Düngen beginnen.

Die Teilung der Knollen

Eine weitere effektive Methode zur Vermehrung der Wunderblume ist die Teilung der überwinterten Knollen im Frühjahr. Im Laufe der Jahre wachsen die Knollen zu beachtlicher Größe heran und können problemlos geteilt werden, um neue Pflanzen zu gewinnen. Diese vegetative Vermehrung hat den Vorteil, dass die neuen Pflanzen genetisch identisch mit der Mutterpflanze sind und somit garantiert dieselben Blütenfarben und Eigenschaften aufweisen. Der beste Zeitpunkt für die Teilung ist kurz vor dem Einpflanzen, wenn die Knollen aus ihrem Winterquartier geholt werden.

Untersuche die große Knolle sorgfältig auf natürliche Teilungsstellen oder bereits vorhandene Tochterknollen, die sich oft an der Seite der Hauptknolle bilden. Achte auch auf „Augen“ oder Triebansätze, denn jedes Teilstück muss mindestens einen solchen Vegetationspunkt besitzen, um wieder austreiben zu können. Verwende ein scharfes und sauberes Messer oder eine Gartenschere, um die Knolle in mehrere Stücke zu schneiden. Führe den Schnitt glatt und entschlossen durch, um die Schnittflächen so klein wie möglich zu halten und die Verletzung für die Pflanze zu minimieren.

Nach der Teilung ist es ratsam, die Schnittflächen der Knollenstücke für einige Stunden an der Luft antrocknen zu lassen. Dies fördert die Bildung einer schützenden Kallusschicht, die das Eindringen von Fäulniserregern und Krankheitskeimen aus dem Boden verhindert. Einige Gärtner bestäuben die frischen Schnittflächen zusätzlich mit Holzkohlepulver, das eine desinfizierende Wirkung hat und den Heilungsprozess weiter unterstützt. Dieser kleine zusätzliche Schritt kann die Anwachsrate der geteilten Knollen deutlich verbessern und späteren Problemen vorbeugen.

Die so gewonnenen Teilstücke kannst du anschließend wie ganze Knollen ins vorbereitete Beet oder in Töpfe pflanzen. Achte auch hier auf die richtige Pflanztiefe und einen ausreichenden Abstand zwischen den einzelnen Stücken. Die Teilung der Knollen ist nicht nur eine Methode zur Vermehrung, sondern kann auch zur Verjüngung alter, sehr großer Knollen beitragen. Durch die Teilung wird die Wuchskraft der Pflanze angeregt, was oft zu einer noch üppigeren Blüte im Sommer führt und gleichzeitig deinen Pflanzenbestand auf einfache Weise erweitert.

Stecklingsvermehrung im Sommer

Obwohl weniger verbreitet als die Vermehrung durch Samen oder Knollenteilung, ist es auch möglich, Wunderblumen durch Stecklinge zu vermehren. Diese Methode wird am besten im Hochsommer, etwa im Juli oder August, durchgeführt, wenn die Pflanze in vollem Wachstum steht und kräftige, gesunde Triebe entwickelt hat. Die Stecklingsvermehrung ist besonders dann sinnvoll, wenn du eine Pflanze mit einer außergewöhnlich schönen oder seltenen Blütenfärbung sortenecht erhalten möchtest, ohne auf die genetische Lotterie der Samen zu vertrauen. Wähle für die Stecklingsgewinnung einen gesunden, nicht blühenden Seitentrieb der Pflanze aus.

Schneide mit einem scharfen, sauberen Messer oder einer Schere einen etwa 10 bis 15 Zentimeter langen Kopfsteckling direkt unterhalb eines Blattknotens ab. Entferne die unteren Blätter des Stecklings sorgfältig, sodass nur noch die oberen zwei bis drei Blattpaare stehen bleiben. Eine zu große Blattmasse würde zu viel Wasser verdunsten und die Bewurzelung erschweren. Wenn die verbliebenen Blätter sehr groß sind, kannst du sie zusätzlich um die Hälfte einkürzen, um die Verdunstungsfläche weiter zu reduzieren und die Energie des Stecklings auf die Wurzelbildung zu konzentrieren.

Um die Bewurzelung zu fördern, kannst du das untere Ende des Stecklings optional in ein Bewurzelungspulver tauchen. Stecke den vorbereiteten Steckling anschließend in einen kleinen Topf, der mit einer Mischung aus Anzuchterde und Sand gefüllt ist. Das Substrat sollte gut durchlässig sein, um Fäulnis zu vermeiden. Drücke die Erde um den Steckling herum leicht an und gieße ihn vorsichtig an. Um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu schaffen, die für die Bewurzelung förderlich ist, stülpst du eine durchsichtige Plastiktüte oder eine abgeschnittene Plastikflasche über den Topf.

Stelle den Topf an einen hellen, aber nicht vollsonnigen, warmen Ort und lüfte die Abdeckung täglich für einige Minuten, um Schimmelbildung vorzubeugen. Halte das Substrat konstant feucht, aber nicht nass. Nach einigen Wochen sollten sich die ersten Wurzeln gebildet haben, was du oft an neuem Blattwachstum erkennen kannst. Sobald der Steckling gut bewurzelt ist, kannst du die Abdeckung entfernen und die junge Pflanze wie eine ausgewachsene Wunderblume weiterkultivieren. Überwintere die junge Pflanze am besten im Topf an einem hellen und kühlen, aber frostfreien Ort, bevor du sie im nächsten Frühjahr ins Freiland setzt.

📷 そらみみCC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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