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Die pflanzung und vermehrung der wilden malve

Linden · 28.06.2025.

Die Wilde Malve in den eigenen Garten zu holen, ist ein lohnendes Unterfangen, das mit einer Fülle von zarten, aber auffälligen Blüten belohnt wird. Der Prozess der Pflanzung und Vermehrung ist erfreulich einfach und auch für Gartenneulinge gut zu bewältigen. Die Pflanze ist anpassungsfähig und stellt keine übermäßigen Ansprüche, was den Einstieg erleichtert. Dennoch gibt es einige bewährte Methoden und wichtige Zeitpunkte, die beachtet werden sollten, um den jungen Pflanzen den bestmöglichen Start zu ermöglichen und eine gesunde Entwicklung zu gewährleisten. Von der Wahl des richtigen Moments für die Aussaat bis hin zur erfolgreichen Teilung bestehender Stauden, dieser Leitfaden begleitet dich durch alle Schritte.

Die Pflanzung beginnt stets mit der sorgfältigen Auswahl des richtigen Standortes, denn dieser legt den Grundstein für den zukünftigen Erfolg. Wie bereits bekannt, bevorzugt die Wilde Malve einen vollsonnigen Platz, der ihr die Energie für ein kräftiges Wachstum und eine reiche Blüte liefert. Der Boden sollte gut durchlässig sein, um Wurzelfäule zu vermeiden, und idealerweise nährstoffreich, um die Pflanze optimal zu versorgen. Bevor du zur Tat schreitest, lockere den Boden tiefgründig auf und arbeite etwas reifen Kompost ein, um die Bodenstruktur und das Nährstoffangebot zu verbessern.

Die Vermehrung der Wilden Malve kann auf verschiedene Weisen erfolgen, wobei die Aussaat die gängigste und einfachste Methode ist. Die Pflanze sorgt oft durch Selbstaussaat für ihren Fortbestand, doch eine gezielte Vermehrung gibt dir die Kontrolle über den Standort der neuen Pflanzen. Neben der Aussaat ist auch eine vegetative Vermehrung durch Stecklinge oder die Teilung älterer, mehrjähriger Exemplare möglich. Diese Methoden sind besonders nützlich, wenn du eine Pflanze mit besonders schönen Blüten oder einer robusten Konstitution exakt klonen möchtest.

Unabhängig von der gewählten Methode ist die anschließende Pflege der Jungpflanzen entscheidend für ihr Überleben und ihre weitere Entwicklung. Junge Malven benötigen in den ersten Wochen nach der Pflanzung oder Keimung eine gleichmäßige Wasserversorgung, um ein starkes Wurzelsystem zu etablieren. Gleichzeitig müssen sie vor starker Konkurrenz durch Unkraut geschützt werden. Mit ein wenig Aufmerksamkeit in dieser kritischen Anfangsphase schaffst du die Basis für widerstandsfähige und blühfreudige Pflanzen, die deinen Garten über den Sommer bereichern.

Der ideale zeitpunkt und standort für die pflanzung

Der richtige Zeitpunkt für die Pflanzung der Wilden Malve hängt von der gewählten Methode ab, ob du Samen säst oder vorgezogene Jungpflanzen setzt. Die Aussaat direkt ins Freiland erfolgt am besten entweder im zeitigen Frühjahr, von März bis Mai, nachdem die Gefahr von starkem Frost vorüber ist, oder im Spätsommer bzw. Frühherbst, von August bis September. Eine Herbstaussaat hat den Vorteil, dass die Samen den Kältereiz des Winters erfahren, was die Keimung im folgenden Frühjahr fördern kann, und die jungen Pflanzen bereits einen Wachstumsvorsprung haben.

Wenn du dich für vorgezogene Jungpflanzen aus einer Gärtnerei entscheidest oder selbst welche im Haus angezogen hast, ist die beste Pflanzzeit das Frühjahr. Warte, bis die letzten Fröste vorbei sind, typischerweise ab Mitte Mai nach den Eisheiligen, bevor du die zarten Pflanzen ins Freiland setzt. Dies gibt ihnen die gesamte Saison Zeit, um sich zu etablieren, ein kräftiges Wurzelsystem zu bilden und sich auf den ersten Winter vorzubereiten. Eine Pflanzung im Herbst ist ebenfalls möglich, sollte aber früh genug erfolgen, damit die Pflanzen vor dem Wintereinbruch gut anwachsen können.

Die Wahl des Standortes ist, wie bereits betont, von größter Wichtigkeit und sollte sorgfältig getroffen werden. Ein vollsonniger Platz ist unerlässlich für eine reiche Blüte. Der Boden muss vor allem eine gute Drainage aufweisen. Teste die Durchlässigkeit, indem du ein Loch gräbst und es mit Wasser füllst; wenn das Wasser innerhalb einer Stunde versickert, ist der Standort gut geeignet. Staunasse Böden sind der größte Feind der Malve und führen unweigerlich zu Problemen mit Wurzelfäule.

Berücksichtige bei der Standortwahl auch die endgültige Wuchshöhe der Wilden Malve, die je nach Sorte und Bedingungen bis zu 1,50 Meter erreichen kann. Pflanze sie daher eher in den mittleren oder hinteren Bereich eines Staudenbeetes, wo sie eine schöne Kulisse für niedrigere Pflanzen bildet und nicht die Sicht auf andere Gewächse verdeckt. Plane einen Pflanzabstand von etwa 40 bis 50 Zentimetern ein, um jeder Pflanze genügend Raum zur Entfaltung zu geben und eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten, die Krankheiten vorbeugt.

Schritt-für-schritt anleitung zur pflanzung

Die Pflanzung von vorgezogenen Malvenpflanzen ist ein einfacher Prozess, der mit der richtigen Vorbereitung reibungslos verläuft. Beginne damit, den Wurzelballen der Jungpflanze gründlich zu wässern, indem du den Topf für einige Minuten in einen Eimer mit Wasser stellst, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Währenddessen hebst du am vorbereiteten Standort ein Pflanzloch aus, das etwa doppelt so breit und tief ist wie der Wurzelballen der Pflanze. Dies lockert den umliegenden Boden und erleichtert den Wurzeln das Einwachsen.

Nachdem das Pflanzloch ausgehoben ist, fülle eine Schicht lockerer Erde oder Kompost auf den Boden des Lochs, sodass die Oberkante des Wurzelballens nach dem Einsetzen eben mit der umgebenden Erdoberfläche abschließt. Nimm die Pflanze vorsichtig aus ihrem Topf und lockere den Wurzelballen sanft mit den Fingern auf, besonders wenn die Wurzeln bereits kreisförmig am Topfrand wachsen. Setze die Pflanze mittig in das Loch und fülle die Hohlräume mit der ausgehobenen Erde auf, die du zuvor idealerweise mit etwas Kompost vermischt hast.

Drücke die Erde um die Pflanze herum leicht an, um Lufteinschlüsse zu beseitigen und einen guten Bodenschluss für die Wurzeln sicherzustellen. Forme mit der restlichen Erde einen kleinen Gießrand um die Pflanze herum. Dieser sorgt dafür, dass das Wasser beim Angießen direkt in den Wurzelbereich gelangt und nicht oberflächlich abfließt. Dieser Schritt ist besonders an Hängen oder bei leicht abfallendem Gelände nützlich.

Der letzte und wichtigste Schritt ist das gründliche Angießen. Wässere die frisch gepflanzte Malve ausgiebig und durchdringend, um den Boden um die Wurzeln herum einzuschlämmen und der Pflanze das Anwachsen zu erleichtern. Auch in den folgenden Wochen ist eine regelmäßige und ausreichende Wasserversorgung entscheidend, bis die Pflanze neue Wurzeln gebildet hat und sich selbstständig versorgen kann. Eine Mulchschicht kann dabei helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Vermehrung durch aussaat

Die Vermehrung der Wilden Malve durch Samen ist die natürlichste und verbreitetste Methode. Die Samen können direkt ins Freiland gesät werden, was den Arbeitsaufwand minimiert. Wähle dafür einen sonnigen Standort mit gut vorbereitetem, feinkrümeligem Boden. Säe die Samen breitwürfig oder in Reihen aus und bedecke sie nur leicht mit etwa einem halben Zentimeter Erde, da die Malve ein Lichtkeimer ist. Halte die Aussaatfläche in den folgenden Wochen gleichmäßig feucht, aber nicht nass, um die Keimung zu fördern.

Eine Alternative zur Direktsaussaat ist die Vorkultur im Haus, die dir einen zeitlichen Vorsprung verschafft und die Kontrolle über die Keimbedingungen erhöht. Beginne damit im späten Winter oder zeitigen Frühjahr, etwa von Februar bis April. Fülle kleine Töpfe oder eine Anzuchtschale mit spezieller Anzuchterde, verteile die Samen darauf und drücke sie leicht an. Befeuchte das Substrat vorsichtig mit einer Sprühflasche und decke das Gefäß mit einer transparenten Haube oder Folie ab, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten.

Stelle die Anzuchtgefäße an einen hellen und warmen Ort, beispielsweise eine Fensterbank, mit Temperaturen um die 20 Grad Celsius. Die Keimung erfolgt in der Regel innerhalb von zwei bis drei Wochen. Sobald die Sämlinge gekeimt sind, entferne die Abdeckung, um für eine gute Luftzirkulation zu sorgen und Pilzbefall zu vermeiden. Halte die Erde weiterhin feucht und sorge für ausreichend Licht, damit die Keimlinge nicht vergeilen, also dünn und schwach werden.

Wenn die jungen Pflänzchen nach den Keimblättern die ersten richtigen Blattpaare entwickelt haben und kräftig genug sind, ist es Zeit, sie zu pikieren. Setze jeden Sämling vorsichtig in einen eigenen, größeren Topf um, damit er mehr Platz für die Wurzelentwicklung hat. Bevor die Jungpflanzen endgültig ins Freiland dürfen, müssen sie abgehärtet werden. Stelle sie dafür über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen tagsüber an einen geschützten Ort ins Freie und hole sie nachts wieder herein, um sie langsam an die Außentemperaturen zu gewöhnen.

Die vegetative vermehrung: stecklinge und teilung

Neben der Aussaat lässt sich die Wilde Malve auch vegetativ vermehren, was den Vorteil hat, dass die Nachkommen genetisch identisch mit der Mutterpflanze sind. Eine gängige Methode ist die Vermehrung durch Stecklinge, die am besten im späten Frühjahr oder Frühsommer durchgeführt wird. Schneide dafür etwa 10 bis 15 Zentimeter lange, gesunde und nicht blühende Triebe von der Pflanze. Entferne die unteren Blätter des Stecklings und lasse nur die oberen zwei bis drei Blattpaare stehen.

Um die Bewurzelung zu fördern, kannst du die Schnittstelle des Stecklings in Bewurzelungspulver tauchen, obwohl dies bei der Malve oft nicht zwingend notwendig ist. Stecke die vorbereiteten Stecklinge etwa zur Hälfte in Töpfe mit einem Gemisch aus Anzuchterde und Sand. Halte das Substrat konstant feucht und stelle die Töpfe an einen hellen, aber nicht vollsonnigen, warmen Ort. Eine durchsichtige Plastiktüte über dem Topf kann helfen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und die Bewurzelung zu beschleunigen.

Die Teilung ist eine weitere effektive Methode zur vegetativen Vermehrung, die sich besonders für etablierte, mehrjährige Malven eignet, die nach einigen Jahren in der Mitte verkahlen. Der beste Zeitpunkt dafür ist das zeitige Frühjahr, kurz nach dem Austrieb, oder der Herbst nach der Blüte. Grabe den gesamten Wurzelballen der Pflanze vorsichtig mit einer Grabegabel aus und schüttle die lose Erde ab. So erhältst du einen guten Überblick über die Wurzelstruktur.

Teile den Wurzelballen mit einem scharfen Spaten oder einem Messer in mehrere Teilstücke. Achte darauf, dass jedes Teilstück über genügend Wurzeln und mindestens eine oder mehrere Triebknospen verfügt. Schneide beschädigte oder kranke Wurzelteile sauber ab. Die gewonnenen Teilstücke können sofort an einem neuen, vorbereiteten Standort wieder eingepflanzt werden. Ein kräftiger Rückschnitt der oberirdischen Triebe nach der Pflanzung hilft der Pflanze, ihre Energie auf die Wurzelbildung zu konzentrieren und besser anzuwachsen.

Pflege junger malvenpflanzen

Die erste Phase nach der Keimung oder Pflanzung ist entscheidend für die Etablierung der jungen Malvenpflanzen. In dieser Zeit ist eine konstante und sorgfältige Pflege notwendig, um ein starkes Fundament für das spätere Wachstum zu legen. Die wichtigste Aufgabe ist die Gewährleistung einer gleichmäßigen Bodenfeuchtigkeit. Die jungen, feinen Wurzeln sind noch nicht in der Lage, Wasser aus tieferen Bodenschichten zu ziehen, daher trocknet der obere Bereich schnell aus. Überprüfe die Feuchtigkeit regelmäßig und gieße bei Bedarf, aber vermeide unbedingt Staunässe.

Der Konkurrenzdruck durch Unkraut ist für junge Malven eine ernsthafte Bedrohung. Unkräuter wachsen oft schneller und aggressiver und konkurrieren mit den jungen Pflanzen um Licht, Wasser und Nährstoffe. Halte den Bereich um die Malven herum daher konsequent unkrautfrei. Eine flache Bearbeitung des Bodens mit einer Hacke oder das Jäten von Hand sind effektive Methoden. Eine dünne Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Kompost kann ebenfalls helfen, das Unkrautwachstum zu unterdrücken und gleichzeitig die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren.

Schutz vor Schädlingen ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt in der Anfangsphase. Junge, zarte Triebe sind ein beliebtes Ziel für Schnecken und andere Schädlinge. Kontrolliere deine Pflanzen regelmäßig, besonders nach Regenfällen und in den Abendstunden. Bei Bedarf können Schneckenkragen, das Absammeln der Tiere oder ökologisch verträgliche Methoden zur Schneckenabwehr helfen, Schäden zu minimieren und den Jungpflanzen einen ungestörten Start zu ermöglichen.

Sobald die Pflanzen eine Höhe von etwa 20 bis 30 Zentimetern erreicht haben und gut etabliert sind, reduziert sich der Pflegeaufwand deutlich. Ab diesem Zeitpunkt sind sie in der Regel robust genug, um sich gegen kleinere Trockenperioden und Konkurrenz besser durchzusetzen. Eine leichte Gabe eines organischen Flüssigdüngers kann das Wachstum zusätzlich unterstützen und den Übergang in die nächste Wachstumsphase fördern, in der die Pflanze ihre Energie auf die Bildung von Blütenknospen konzentriert.

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