Die Bacopa hat sich in den letzten Jahren zu einem unverzichtbaren Klassiker in der Bepflanzung von Balkonkästen, Hängeampeln und Kübeln entwickelt. Ihre anmutigen, überhängenden Triebe, die über und über mit kleinen, sternförmigen Blüten in Weiß, Rosa oder Hellblau besetzt sind, schaffen eine romantische und zugleich pflegeleichte Atmosphäre. Um von Beginn an die besten Voraussetzungen für eine gesunde und blühfreudige Pflanze zu schaffen, ist die richtige Pflanzung von entscheidender Bedeutung. Ebenso spannend und lohnend ist die Vermehrung, die es ermöglicht, die eigene Pflanzenpracht zu vervielfältigen oder besondere Sorten für das nächste Jahr zu sichern. Dieser Leitfaden begleitet dich durch alle wichtigen Schritte, von der Auswahl des richtigen Substrats bis hin zu den erfolgreichsten Vermehrungsmethoden.
Das richtige Substrat und Pflanzgefäß
Die Grundlage für ein gesundes Wachstum der Bacopa bildet die Wahl des passenden Substrats. Die Pflanze stellt keine übermäßigen Ansprüche, bevorzugt jedoch eine lockere, humusreiche und gut durchlässige Blumenerde. Eine hochwertige Kübelpflanzenerde aus dem Fachhandel erfüllt diese Anforderungen in der Regel sehr gut. Wichtig ist, dass das Substrat Wasser gut speichern kann, ohne dabei zu Staunässe zu neigen. Um die Drainage zu verbessern, kann der Erde etwas Sand, Perlit oder feiner Blähton beigemischt werden, was die Struktur auflockert und die Wurzeln vor Fäulnis schützt.
Das Pflanzgefäß spielt eine ebenso wichtige Rolle. Ob Balkonkasten, Hängeampel oder Topf, entscheidend ist, dass das Gefäß über ausreichende Abzugslöcher am Boden verfügt. Nur so kann überschüssiges Gieß- oder Regenwasser ungehindert abfließen und die gefürchtete Staunässe wird vermieden. Eine Drainageschicht aus Blähton, Kies oder Tonscherben am Boden des Gefäßes ist eine zusätzliche, sehr empfehlenswerte Maßnahme, um die Wurzeln gesund zu halten. Die Größe des Gefäßes sollte an die Anzahl der Pflanzen angepasst sein, wobei ein Pflanzabstand von etwa 20 bis 25 Zentimetern eingehalten werden sollte, damit sich jede Pflanze gut entwickeln kann.
Bevor die jungen Bacopa-Pflanzen in ihr neues Zuhause gesetzt werden, ist eine gute Vorbereitung ratsam. Der Wurzelballen der Jungpflanzen sollte vor dem Einpflanzen gründlich gewässert werden, indem man ihn so lange in einen Eimer mit Wasser taucht, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Dies sorgt dafür, dass die Wurzeln von Anfang an gut mit Feuchtigkeit versorgt sind. Anschließend werden die Pflanzen vorsichtig aus ihren Anzuchttöpfen gelöst und in die vorbereiteten Pflanzlöcher im neuen Gefäß gesetzt.
Die Pflanztiefe sollte so gewählt werden, dass der obere Rand des Wurzelballens mit der Oberfläche des Substrats abschließt. Nach dem Einsetzen werden die Hohlräume um den Wurzelballen vorsichtig mit Erde aufgefüllt und leicht angedrückt, um einen guten Bodenschluss zu gewährleisten und Luftlöcher zu vermeiden. Ein abschließendes, kräftiges Angießen sorgt dafür, dass sich die Erde setzt und die Wurzeln sofort mit dem neuen Substrat in Kontakt kommen. In den ersten Tagen nach der Pflanzung sollte die Bacopa vor direkter, praller Sonne geschützt werden, um den Anwachsprozess zu erleichtern.
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Der Pflanzvorgang Schritt für Schritt
Der eigentliche Pflanzvorgang ist unkompliziert und schnell erledigt, wenn alle Materialien vorbereitet sind. Zuerst wird das gewählte Pflanzgefäß mit der Drainageschicht aus Blähton oder Kies befüllt. Diese Schicht sollte einige Zentimeter hoch sein, um ihre Funktion optimal zu erfüllen. Anschließend wird das Gefäß zu etwa zwei Dritteln mit der vorbereiteten, lockeren Blumenerde aufgefüllt. Es kann hilfreich sein, bereits jetzt einen Langzeitdünger unter die Erde zu mischen, der die Bacopa in den ersten Wochen mit den wichtigsten Nährstoffen versorgt.
Nun werden die gut gewässerten Jungpflanzen in dem gewünschten Abstand auf der Erde im Gefäß arrangiert. Bei einer Mischbepflanzung im Balkonkasten oder Kübel kommt die hängende Bacopa idealerweise an den Rand, von wo aus ihre Triebe malerisch über den Rand wachsen können. Kombinationspartner wie Geranien, Petunien oder Verbenen passen hervorragend dazu und schaffen ein abwechslungsreiches Bild. Achte darauf, den Pflanzen genügend Raum zur Entfaltung zu geben, auch wenn sie anfangs noch klein wirken.
Nachdem die Pflanzen positioniert sind, werden die Zwischenräume mit weiterer Erde aufgefüllt, bis die Wurzelballen vollständig bedeckt sind. Die Erde wird rund um die Pflanzen leicht angedrückt. Es sollte ein Gießrand von etwa ein bis zwei Zentimetern zum oberen Rand des Gefäßes frei bleiben, damit das Wasser beim Gießen nicht überläuft, sondern gezielt zu den Wurzeln sickern kann. Dieser einfache Trick erleichtert die spätere Pflege erheblich und sorgt für eine effiziente Bewässerung.
Der letzte und entscheidende Schritt ist das gründliche Angießen. Das Wasser sollte langsam und gleichmäßig über die gesamte Erdoberfläche verteilt werden, bis es aus den Abzugslöchern am Boden des Gefäßes austritt. Dies stellt sicher, dass der gesamte Wurzelraum gut durchfeuchtet ist. In den folgenden Tagen sollte die Bodenfeuchtigkeit regelmäßig kontrolliert werden, um sicherzustellen, dass die jungen Pflanzen gut anwachsen und sich schnell etablieren können.
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Die Vermehrung durch Stecklinge
Die einfachste und erfolgreichste Methode zur Vermehrung der Bacopa ist die Anzucht aus Stecklingen. Diese Methode ermöglicht es, sortenreine Nachkommen zu ziehen und die Eigenschaften der Mutterpflanze exakt zu erhalten. Der beste Zeitpunkt für die Stecklingsentnahme ist vom späten Frühling bis zum Hochsommer, wenn die Pflanze in vollem Saft steht und kräftig wächst. Zu diesem Zeitpunkt bewurzeln die Stecklinge besonders schnell und zuverlässig.
Für die Stecklingsgewinnung wählt man gesunde, kräftige Triebe, die noch keine Blüten angesetzt haben. Diese sogenannten Kopfstecklinge werden mit einer sauberen, scharfen Schere oder einem Messer direkt unter einem Blattknoten abgeschnitten. Die ideale Länge für einen Steckling beträgt etwa 8 bis 10 Zentimeter. Anschließend werden die unteren Blätter im unteren Drittel des Stecklings entfernt, sodass nur noch die oberen zwei bis drei Blattpaare stehen bleiben. Dies verhindert Fäulnis und reduziert die Verdunstungsfläche.
Die vorbereiteten Stecklinge können nun in ein Wasserglas oder direkt in Anzuchterde gesteckt werden. Die Bewurzelung im Wasserglas hat den Vorteil, dass man die Wurzelbildung gut beobachten kann. Sobald sich die ersten Wurzeln gebildet haben, was in der Regel nach zwei bis drei Wochen der Fall ist, können die Stecklinge in Töpfe mit Erde gepflanzt werden. Die direkte Bewurzelung in Erde ist ebenfalls sehr erfolgreich. Hierfür werden die Stecklinge etwa zwei bis drei Zentimeter tief in kleine Töpfe mit einem lockeren Anzuchtsubstrat gesteckt.
Um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, die für die Bewurzelung förderlich ist, sollten die Töpfe mit einer transparenten Plastikhaube oder einem Folienbeutel abgedeckt werden. Diese „Mini-Gewächshäuser“ werden an einen hellen, aber nicht vollsonnigen Platz gestellt und regelmäßig gelüftet, um Schimmelbildung zu vermeiden. Das Substrat muss während des gesamten Prozesses gleichmäßig feucht gehalten werden. Sobald die Stecklinge neue Blätter bilden, ist dies ein sicheres Zeichen für eine erfolgreiche Bewurzelung.
Die generative Vermehrung durch Aussaat
Neben der vegetativen Vermehrung über Stecklinge kann die Bacopa auch generativ, also durch Samen, vermehrt werden. Diese Methode ist zwar etwas langwieriger und nicht immer sortenecht, kann aber dennoch ein spannendes Projekt für experimentierfreudige Gärtner sein. Die Aussaat sollte bereits im späten Winter, etwa im Februar oder März, auf einer hellen Fensterbank oder in einem beheizten Gewächshaus erfolgen, damit die Jungpflanzen bis zum Auspflanzen im Mai kräftig genug sind.
Für die Aussaat wird eine flache Anzuchtschale mit einer hochwertigen, feinkrümeligen Aussaaterde gefüllt. Die winzigen Samen der Bacopa sind Lichtkeimer, was bedeutet, dass sie zur Keimung Licht benötigen. Sie werden daher nur auf die Oberfläche des Substrats gestreut und nicht mit Erde bedeckt. Ein leichtes Andrücken mit einem kleinen Brettchen sorgt für den notwendigen Bodenschluss. Anschließend wird die Erde vorsichtig mit einer Sprühflasche befeuchtet, um die Samen nicht wegzuschwemmen.
Um die für die Keimung erforderliche hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme zu gewährleisten, wird die Anzuchtschale mit einer transparenten Haube abgedeckt und an einen hellen Ort mit Temperaturen zwischen 20 und 24 Grad Celsius gestellt. Das Substrat muss während der Keimphase, die etwa 10 bis 20 Tage dauert, konstant feucht gehalten werden. Sobald die ersten Keimlinge erscheinen, muss die Abdeckung regelmäßig gelüftet werden, um die jungen Pflänzchen an die normale Raumluft zu gewöhnen und Pilzbefall vorzubeugen.
Wenn die Sämlinge nach den Keimblättern die ersten echten Blattpaare entwickelt haben, sind sie stark genug, um pikiert, also in einzelne kleine Töpfe vereinzelt zu werden. Dabei werden die zarten Pflänzchen vorsichtig mit einem Pikierstab aus der Erde gehoben und in Töpfe mit nährstoffreicherer Blumenerde umgesetzt. Hier können sie weiterwachsen, bis sie nach den Eisheiligen Mitte Mai kräftig genug sind, um an ihren endgültigen Standort im Freien gepflanzt zu werden.
Zeitpunkt und Vorbereitung für die Pflanzung im Freien
Der richtige Zeitpunkt für das Auspflanzen der Bacopa ins Freie ist nach den Eisheiligen Mitte Mai. Zu diesem Termin ist die Gefahr von Spätfrösten, welche die wärmeliebende Pflanze schädigen würden, in den meisten Regionen vorüber. Egal ob es sich um gekaufte Jungpflanzen oder selbst gezogene Exemplare handelt, sie sollten nicht direkt aus dem geschützten Gewächshaus oder von der Fensterbank an ihren sonnigen Platz im Freien gesetzt werden. Eine schrittweise Abhärtung ist entscheidend, um einen Pflanzschock zu vermeiden.
Die Abhärtung sollte etwa eine Woche vor dem endgültigen Auspflanztermin beginnen. Dazu werden die jungen Pflanzen an einem bewölkten, milden Tag für einige Stunden an einen geschützten, halbschattigen Platz im Freien gestellt. In den folgenden Tagen wird die Dauer des Aufenthalts im Freien schrittweise verlängert und die Pflanzen werden langsam an mehr direkte Sonneneinstrahlung gewöhnt. Nachts sollten sie anfangs noch ins Haus geholt werden, besonders wenn die Temperaturen stark fallen.
Während dieser Abhärtungsphase ist es wichtig, die Pflanzen gut im Auge zu behalten und auf Anzeichen von Stress wie welkende Blätter zu achten. Eine ausreichende Wasserversorgung ist in dieser Zeit besonders wichtig, da die kleinen Töpfe im Freien schneller austrocknen. Diese langsame Gewöhnung an die raueren Außenbedingungen stärkt die Pflanzen und macht sie widerstandsfähiger für ihren endgültigen Standort auf dem Balkon oder der Terrasse.
Am Tag der Pflanzung selbst sollte man idealerweise einen bedeckten Tag wählen oder die Arbeit in die Abendstunden verlegen, um den Stress für die Pflanzen so gering wie möglich zu halten. Die Vorbereitung des Pflanzgefäßes und des Substrats, wie bereits beschrieben, ist der letzte Schritt, bevor die nun gut akklimatisierten Bacopa-Pflanzen ihr sommerliches Zuhause beziehen können. Eine sorgfältige Pflanzung und Vorbereitung legt den Grundstein für eine ganze Saison voller üppiger Blütenpracht.
📷: Deavmi, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons