Die erfolgreiche etablierung der asiatischen dattelpflaume im eigenen garten beginnt mit einer sorgfältigen planung und durchführung der pflanzung. Dieser schritt legt den grundstein für die zukünftige gesundheit, das wachstum und den fruchtertrag des baumes. Es ist entscheidend, den richtigen zeitpunkt zu wählen, den standort optimal vorzubereiten und die junge pflanze fachgerecht in die erde zu bringen. Darüber hinaus bietet die vermehrung die spannende möglichkeit, eigene pflanzen heranzuziehen, sei es aus samen oder durch veredelung, wobei jede methode ihre eigenen besonderheiten und herausforderungen mit sich bringt. Ein fundiertes verständnis dieser prozesse ist der schlüssel zu einem langlebigen und produktiven kakibaum.
Der beste zeitpunkt für die pflanzung eines kakibaumes ist das frühjahr, nachdem die gefahr von starken spätfrösten vorüber ist. Dies gibt der pflanze die gesamte vegetationsperiode zeit, um sich am neuen standort zu etablieren und ein kräftiges wurzelsystem zu entwickeln, bevor der erste winter kommt. Eine herbstpflanzung ist in sehr milden regionen ebenfalls möglich, birgt aber das risiko, dass die pflanze vor dem winter nicht ausreichend anwächst und frostschäden erleidet. Vor dem pflanzen sollte der wurzelballen der gekauften pflanze gründlich gewässert werden, indem man ihn so lange in einen eimer mit wasser taucht, bis keine luftblasen mehr aufsteigen.
Die vorbereitung des pflanzlochs ist ein kritischer faktor für den anwachserfolg. Es sollte mindestens die doppelte breite und tiefe des wurzelballens haben, um den wurzeln ein lockeres erdreich für ihr ausbreiten zu bieten. Der aushub wird am besten mit reifem kompost und etwas sand oder feinem kies vermischt, um die bodenstruktur, die nährstoffversorgung und die drainage zu verbessern. Auf den boden des pflanzlochs kann eine dünne drainageschicht aus kies gegeben werden, um staunässe direkt im wurzelbereich vorzubeugen, was besonders bei schweren böden ratsam ist.
Beim einsetzen der pflanze ist darauf zu achten, dass sie nicht tiefer gepflanzt wird, als sie zuvor im container stand. Die oberkante des wurzelballens sollte bündig mit der umgebenden erdoberfläche abschließen. Nachdem das pflanzloch mit der vorbereiteten erdmischung aufgefüllt wurde, wird die erde leicht angetreten, um hohlräume zu beseitigen und einen guten bodenschluss zu gewährleisten. Anschließend wird ein gießrand um die pflanze geformt und der baum kräftig eingeschlämmt. Ein stützpfahl, der vor dem einsetzen des baumes in das loch geschlagen wird, gibt dem jungen stamm in den ersten jahren halt und schützt ihn vor windbruch.
Die nachsorge in den ersten wochen und monaten nach der pflanzung ist entscheidend. Der baum benötigt eine regelmäßige und ausreichende bewässerung, um nicht auszutrocknen. Eine schicht rindenmulch auf der baumscheibe hilft, die feuchtigkeit im boden zu halten und unterdrückt gleichzeitig den konkurrierenden unkrautwuchs. Ein pflanzschnitt, bei dem die triebe um etwa ein drittel eingekürzt werden, kann helfen, das gleichgewicht zwischen wurzelmasse und krone wiederherzustellen und fördert eine gute verzweigung.
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Der ideale zeitpunkt für die pflanzung
Die wahl des richtigen pflanzzeitpunktes hat einen erheblichen einfluss auf den anwachserfolg und die weitere entwicklung des kakibaumes. Grundsätzlich ist das frühjahr die am meisten empfohlene pflanzzeit in den meisten klimazonen europas. Idealerweise wartet man die letzten starken fröste ab, typischerweise also von mitte april bis ende mai. Zu diesem zeitpunkt erwärmt sich der boden langsam, was das wurzelwachstum anregt, und die pflanze hat eine ganze saison vor sich, um sich zu akklimatisieren und ein stabiles wurzelwerk aufzubauen, das für die überwinterung entscheidend ist.
Eine pflanzung im frühjahr minimiert das risiko von winterschäden an einer noch nicht etablierten pflanze. Der junge baum kann seine energie vollständig in die bildung neuer wurzeln und triebe investieren, ohne dem stress von frost, kalten winden und winterlicher nässe ausgesetzt zu sein. Dies führt in der regel zu einem vitaleren wachstum im ersten jahr und einer besseren grundlage für die zukunft. Zudem ist die wasserversorgung im frühjahr oft durch regelmäßige niederschläge begünstigt, was den pflegeaufwand nach der pflanzung reduzieren kann.
In regionen mit sehr milden wintern und heißen, trockenen sommern kann alternativ eine herbstpflanzung in erwägung gezogen werden. Der vorteil hierbei ist, dass der boden noch vom sommer erwärmt ist und die pflanze vor der winterruhe bereits neue wurzeln bilden kann. Im darauffolgenden frühjahr hat sie dann einen wachstumsvorsprung. Diese methode ist jedoch riskanter, da ein unerwartet früher oder harter wintereinbruch die noch empfindliche pflanze stark schädigen kann. Man sollte eine herbstpflanzung daher früh genug, idealerweise im september oder anfang oktober, durchführen.
Unabhängig vom gewählten zeitpunkt sollte die pflanzung niemals bei extremer witterung erfolgen. Pflanze nicht an heißen, sonnigen tagen, bei starkem wind oder wenn der boden gefroren oder stark durchnässt ist. Ein bedeckter, milder tag ist ideal, um den pflanzstress für den jungen baum so gering wie möglich zu halten. Containerpflanzen bieten hierbei die größte flexibilität, da sie im prinzip während der gesamten frostfreien periode gepflanzt werden können, wobei das frühjahr dennoch die sicherste und beste option bleibt.
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Vermehrung durch samen
Die vermehrung der asiatischen dattelpflaume aus samen ist eine faszinierende, aber auch langwierige methode, die vor allem für experimentierfreudige gärtner interessant ist. Es ist wichtig zu wissen, dass aus samen gezogene pflanzen, sogenannte sämlinge, nicht sortenecht sind. Das bedeutet, die eigenschaften der früchte und des baumes können sich stark von der mutterpflanze unterscheiden; sie können kleiner, weniger schmackhaft oder sogar ungenießbar sein. Dennoch kann die aufzucht aus samen eine robuste unterlage für eine spätere veredelung hervorbringen.
Um die keimung zu initiieren, müssen die samen einer kältebehandlung, der sogenannten stratifikation, unterzogen werden. Dazu werden die gereinigten und getrockneten samen aus einer reifen frucht entnommen und in ein leicht feuchtes substrat wie sand, torf oder vermiculit gelegt. Dieses gemisch wird in einen plastikbeutel gefüllt und für etwa zwei bis drei monate im kühlschrank bei temperaturen um 4 grad celsius gelagert. Diese kälteperiode bricht die keimruhe der samen und simuliert die natürlichen winterbedingungen.
Nach der stratifikation werden die samen im frühjahr in anzuchtschalen oder kleine töpfe mit hochwertiger anzuchterde ausgesät. Die saattiefe sollte etwa ein bis zwei zentimeter betragen. Die gefäße werden an einen warmen, hellen ort gestellt, jedoch ohne direkte sonneneinstrahlung, und die erde wird konstant feucht gehalten. Die keimung kann einige wochen bis monate dauern und erfordert geduld. Sobald die jungen sämlinge die ersten echten blattpaare entwickelt haben und kräftig genug sind, können sie vorsichtig in einzelne, größere töpfe pikiert werden.
Die jungen pflanzen sollten die ersten ein bis zwei jahre an einem geschützten ort weiterkultiviert werden, bevor sie an ihren endgültigen standort im garten ausgepflanzt werden. Es dauert viele jahre, in der regel sieben bis zehn, bis ein aus samen gezogener kakibaum die ersten früchte trägt. Aufgrund der ungewissen fruchtqualität und der langen wartezeit ist diese methode für den hobbygärtner, der primär auf eine sichere ernte aus ist, weniger geeignet als der kauf einer veredelten pflanze.
Vermehrung durch veredelung
Die veredelung ist die gebräuchlichste und zuverlässigste methode zur vermehrung von kakibäumen, da sie sicherstellt, dass die neue pflanze sortenecht ist und exakt die gleichen eigenschaften wie die gewünschte edelsorte aufweist. Bei diesem verfahren wird ein triebstück, das sogenannte edelreis, einer bekannten und bewährten sorte auf eine junge unterlage, oft ein aus samen gezogener sämling, aufgebracht. Die unterlage liefert das robuste wurzelsystem, während das edelreis die genetischen informationen für die gewünschten früchte und wachstumseigenschaften enthält.
Der beste zeitpunkt für die veredelung ist im späten winter (winterhandveredelung) oder im frühjahr zur zeit des saftstroms (kopulation, pfropfen hinter die rinde). Die edelreiser werden idealerweise im winter von gesunden, einjährigen trieben geschnitten, wenn sich der baum in der vollen ruhephase befindet. Sie werden dann kühl und feucht gelagert, zum beispiel in feuchtes papier gewickelt im kühlschrank, bis zum veredelungszeitpunkt. Dies stellt sicher, dass die unterlage bereits im saft ist, während das edelreis noch ruht, was die anwachswahrscheinlichkeit erhöht.
Es gibt verschiedene veredelungstechniken, aber die kopulation und das pfropfen hinter die rinde sind bei kakibäumen am erfolgreichsten. Bei der kopulation werden unterlage und edelreis mit einem schrägen, glatten schnitt versehen, sodass die schnittflächen passgenau aufeinandergelegt werden können. Wichtig ist, dass die kambiumschichten, die dünne wachstumsschicht direkt unter der rinde, von unterlage und reis exakt aufeinanderliegen, da nur hier die beiden teile zusammenwachsen können. Anschließend wird die veredelungsstelle fest mit bast oder einem speziellen veredelungsband umwickelt und mit baumwachs versiegelt, um sie vor austrocknung und infektionen zu schützen.
Nach der veredelung ist eine sorgfältige pflege entscheidend für den erfolg. Die junge pflanze sollte an einem geschützten, warmen ort aufgestellt werden, um das zusammenwachsen zu fördern. Es ist wichtig, alle wildtriebe, die unterhalb der veredelungsstelle aus der unterlage austreiben, regelmäßig zu entfernen, da diese dem edelreis konkurrenz machen und ihm die wachstumsenergie entziehen würden. Wenn die veredelung erfolgreich war, treibt das edelreis nach einigen wochen aus und bildet den neuen baum mit den gewünschten sorteneigenschaften.
Die wahl der richtigen sorte
Die auswahl der passenden kakisorte ist ein entscheidender schritt, der bereits vor der pflanzung getroffen werden muss und maßgeblich den späteren pflegeaufwand und den ernteerfolg bestimmt. Die sorten unterscheiden sich nicht nur im geschmack, in der fruchtgröße und -form, sondern vor allem auch in ihrer frosthärte und ihrem reifezeitpunkt. Für das klima in mitteleuropa ist die winterhärte das wichtigste auswahlkriterium. Sorten wie ‚tipo‘, ‚cioccolatino‘ oder die sehr robuste sorte ’nikita’s gift‘, eine kreuzung aus amerikanischer und asiatischer kaki, sind bekannt für ihre gute frosttoleranz und eignen sich daher besonders gut für unser klima.
Ein weiteres wichtiges unterscheidungsmerkmal ist, ob es sich um eine adstringierende oder eine nicht-adstringierende sorte handelt. Nicht-adstringierende sorten, wie die beliebte ‚fuyu‘ oder ‚jiro‘, können bereits im festen zustand wie ein apfel gegessen werden und enthalten kaum tannine. Adstringierende sorten wie ‚hachiya‘ oder ‚tipo‘ müssen hingegen vollreif und weich sein, damit die gerbstoffe abgebaut sind und sie ihr süßes aroma entfalten können. Die wahl hängt hier von den persönlichen vorlieben und der geplanten verwendung der früchte ab.
Auch die befruchtungsverhältnisse spielen eine rolle. Viele kakisorten sind parthenokarp, das heißt, sie können ohne bestäubung früchte bilden, die dann kernlos sind. Einige sorten, wie zum beispiel ‚cioccolatino‘, benötigen jedoch eine befruchtersorte in der nähe, um einen guten ertrag zu erzielen, und bilden dann früchte mit kernen. Wenn im garten nur platz für einen baum ist, sollte man daher unbedingt eine selbstfruchtbare sorte wählen, um eine sichere ernte zu gewährleisten. Informationen dazu findet man in der regel in der sortenbeschreibung der baumschule.
Schließlich sollte man auch den wuchscharakter und die endgültige größe des baumes bei der sortenwahl berücksichtigen. Es gibt starkwüchsige sorten, die zu stattlichen bäumen heranwachsen, aber auch schwächer wachsende oder kompakt bleibende sorten, die sich besser für kleinere gärten oder sogar für die kübelkultur eignen. Eine gute recherche und beratung in einer fachkundigen baumschule sind unerlässlich, um die sorte zu finden, die perfekt zu den eigenen klimatischen bedingungen, den platzverhältnissen und den geschmacklichen vorlieben passt.