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Die Pflanzung und Vermehrung der Ananassalbei

Linden · 29.03.2025.

Die erfolgreiche Kultivierung der Ananassalbei beginnt mit der richtigen Pflanzung, die den Grundstein für ein gesundes und kräftiges Wachstum legt. Diese aromatische Pflanze ist nicht nur eine Zierde für jeden Kräuter- und Blumengarten, sondern lässt sich auch erstaunlich einfach vermehren, sodass du deine Bestände erweitern oder Freunde und Nachbarn mit einem duftenden Geschenk erfreuen kannst. Die Wahl des richtigen Zeitpunkts, die Vorbereitung des Bodens und die sorgfältige Durchführung der Pflanzung sind entscheidende Schritte, um der Pflanze einen optimalen Start zu ermöglichen. Ebenso unkompliziert gestaltet sich die Vermehrung, die vor allem über Stecklinge schnell zu neuen, vitalen Pflanzen führt. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über das Pflanzen und die verschiedenen Methoden der Vermehrung wissen musst.

Der ideale Zeitpunkt für die Pflanzung der Ananassalbei im Freiland ist das späte Frühjahr, nachdem die letzten Fröste vorüber sind. In den meisten Regionen Mitteleuropas ist dies nach den Eisheiligen Mitte Mai der Fall. Zu diesem Zeitpunkt ist der Boden bereits ausreichend erwärmt, was ein schnelles Anwachsen und eine zügige Wurzelbildung fördert. Eine zu frühe Pflanzung setzt die kälteempfindliche Pflanze dem Risiko von Spätfrösten aus, die zu erheblichen Schäden oder sogar zum Totalverlust führen können. Wenn du die Ananassalbei als Kübelpflanze kultivieren möchtest, kannst du sie bereits früher in ihr Gefäß pflanzen und an einem geschützten, warmen Ort wie einem Gewächshaus oder einem hellen Fensterplatz vorziehen.

Vor der eigentlichen Pflanzung ist eine sorgfältige Vorbereitung des Bodens unerlässlich. Die Ananassalbei liebt lockere, nährstoffreiche und vor allem gut durchlässige Böden. Schwere, lehmige Gartenböden müssen unbedingt verbessert werden, um Staunässe zu verhindern. Arbeite großzügig reifen Kompost ein, um die Nährstoffversorgung und die Bodenstruktur zu verbessern, sowie groben Sand oder feinen Kies, um die Drainage zu erhöhen. Hebe ein Pflanzloch aus, das etwa doppelt so breit und tief ist wie der Wurzelballen der Pflanze. Diese Lockerung des umliegenden Erdreichs erleichtert es den Wurzeln, sich auszubreiten und schnell im neuen Zuhause zu etablieren.

Der Pflanzvorgang selbst sollte mit Bedacht durchgeführt werden. Tauche den Wurzelballen der Pflanze vor dem Einsetzen in einen Eimer mit Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Dadurch wird sichergestellt, dass der Ballen vollständig durchfeuchtet ist. Setze die Pflanze anschließend so in das vorbereitete Pflanzloch, dass die Oberkante des Wurzelballens auf gleichem Niveau mit der umgebenden Erdoberfläche ist. Fülle das Loch mit der vorbereiteten Erde auf, drücke sie leicht an, um Hohlräume zu beseitigen, und forme einen kleinen Gießrand um die Pflanze. Ein abschließendes kräftiges Angießen hilft, die Erde an die Wurzeln zu spülen und versorgt die Pflanze mit der nötigen Startfeuchtigkeit.

Bei der Pflanzung im Kübel gelten ähnliche Prinzipien, jedoch mit einigen Besonderheiten. Wähle ein Pflanzgefäß, das mindestens einen Durchmesser von 25-30 cm hat, um der Pflanze ausreichend Raum für die Wurzelentwicklung zu geben. Eine Drainageschicht aus Blähton, Kies oder Tonscherben am Topfboden ist unerlässlich, um das Abfließen von überschüssigem Wasser zu gewährleisten und Wurzelfäule vorzubeugen. Verwende eine hochwertige, strukturstabile Kübelpflanzenerde und mische bei Bedarf zusätzlich etwas Sand oder Perlit für eine noch bessere Durchlüftung unter. Nach dem Einpflanzen wird auch hier kräftig angegossen, bis das Wasser aus den Abzugslöchern am Topfboden austritt.

Die Vermehrung durch Stecklinge

Die gebräuchlichste, einfachste und erfolgversprechendste Methode zur Vermehrung der Ananassalbei ist die Verwendung von Stecklingen. Diese Methode der vegetativen Vermehrung stellt sicher, dass die neuen Pflanzen genetisch identisch mit der Mutterpflanze sind und somit alle ihre positiven Eigenschaften, wie den intensiven Duft und die leuchtende Blütenfarbe, beibehalten. Der beste Zeitpunkt für die Stecklingsentnahme ist der Sommer, von Juni bis August, wenn die Pflanze in vollem Wachstum steht und die Triebe weder zu weich noch zu stark verholzt sind. Wähle gesunde, kräftige Triebe, die keine Blütenknospen tragen, da diese ihre Energie auf die Blüte anstatt auf die Wurzelbildung konzentrieren würden.

Für die Stecklingsgewinnung benötigst du ein scharfes, sauberes Messer oder eine Gartenschere. Schneide sogenannte Kopfstecklinge, also die Triebspitzen, mit einer Länge von etwa 10 bis 15 Zentimetern. Der ideale Schnitt erfolgt direkt unterhalb eines Blattknotens, da sich an dieser Stelle die Wurzeln am leichtesten bilden. Entferne anschließend die unteren Blätter des Stecklings sorgfältig, sodass nur die obersten zwei bis vier Blätter am Trieb verbleiben. Dies reduziert die Verdunstungsfläche und verhindert, dass der Steckling welkt, bevor er eigene Wurzeln bilden kann. Große verbleibende Blätter können zudem halbiert werden, um die Verdunstung weiter zu minimieren.

Die vorbereiteten Stecklinge können entweder in einem Wasserglas oder direkt in Anzuchterde bewurzelt werden. Für die Wasserglas-Methode stelle die Stecklinge einfach in ein Glas mit Wasser an einen hellen, aber nicht sonnigen Ort. Wechsle das Wasser alle paar Tage, um Fäulnis zu vermeiden. Innerhalb von zwei bis drei Wochen sollten sich die ersten weißen Wurzeln zeigen. Sobald die Wurzeln einige Zentimeter lang sind, können die jungen Pflanzen vorsichtig in Töpfe mit Anzuchterde gepflanzt werden. Diese Methode ist besonders für Anfänger geeignet, da man den Fortschritt der Wurzelbildung gut beobachten kann.

Die direkte Bewurzelung in Erde ist ebenfalls sehr effektiv. Fülle kleine Töpfe oder eine Anzuchtschale mit einer lockeren, nährstoffarmen Anzuchterde. Stecke die vorbereiteten Stecklinge etwa drei bis vier Zentimeter tief in das Substrat und drücke die Erde leicht an. Halte die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und den Bewurzelungsprozess zu beschleunigen, kannst du eine durchsichtige Plastiktüte oder eine abgeschnittene Plastikflasche über die Töpfe stülpen. Lüfte diese Abdeckung täglich, um Schimmelbildung zu verhindern. Nach etwa drei bis vier Wochen haben die Stecklinge in der Regel ausreichend Wurzeln gebildet, was sich durch neues Blattwachstum zeigt.

Die Vermehrung durch Aussaat

Obwohl die Vermehrung durch Stecklinge bei der Ananassalbei weitaus verbreiteter ist, ist auch eine Anzucht aus Samen möglich. Diese Methode ist jedoch langwieriger und die Nachkommen können in ihren Eigenschaften leicht von der Mutterpflanze abweichen, insbesondere wenn es sich um Hybridsorten handelt. Wenn du jedoch eigenes Saatgut von deiner Pflanze geerntet hast oder Samen im Fachhandel erwirbst, kann die Aussaat ein spannendes Projekt sein. Der beste Zeitpunkt für die Aussaat ist das zeitige Frühjahr, etwa von Februar bis März, auf einer hellen Fensterbank oder in einem beheizten Gewächshaus.

Für die Aussaat benötigst du eine flache Anzuchtschale und eine spezielle, feinkrümelige und nährstoffarme Aussaaterde. Fülle die Schale mit der Erde, drücke sie leicht an und befeuchte sie gründlich, am besten mit einer Sprühflasche, um die Erde nicht aufzuwühlen. Da die Ananassalbei ein Lichtkeimer ist, dürfen die Samen nur ganz dünn mit Erde bedeckt oder lediglich auf die Oberfläche gestreut und leicht angedrückt werden. Der Kontakt zur feuchten Erde ist für die Keimung ausreichend, eine dicke Erdschicht würde die Keimung jedoch verhindern.

Nach der Aussaat ist es entscheidend, eine gleichmäßige Feuchtigkeit und eine hohe Luftfeuchtigkeit aufrechtzuerhalten. Decke die Anzuchtschale mit einer transparenten Haube oder Frischhaltefolie ab, um ein gewächshausähnliches Klima zu schaffen. Stelle die Schale an einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung bei einer konstanten Temperatur von etwa 20 bis 22 Grad Celsius. Lüfte die Abdeckung täglich für einige Minuten, um einem Pilzbefall vorzubeugen. Unter diesen optimalen Bedingungen sollten die ersten Keimlinge nach etwa zwei bis drei Wochen erscheinen.

Sobald die Keimlinge das erste richtige Blattpaar nach den Keimblättern entwickelt haben, ist es Zeit, sie zu pikieren. Das bedeutet, dass die kleinen Pflänzchen vorsichtig voneinander getrennt und in einzelne kleine Töpfe mit nährstoffreicherer Blumenerde umgesetzt werden. Gehe dabei sehr behutsam vor, um die feinen Wurzeln nicht zu beschädigen. Nach dem Pikieren werden die jungen Pflanzen weiterhin hell und warm gehalten und regelmäßig gegossen. Sobald sie kräftiger geworden sind, können sie langsam an die Außenbedingungen gewöhnt und nach den Eisheiligen ins Freiland oder in größere Kübel gepflanzt werden.

Die Teilung des Wurzelballens

Eine weitere, wenn auch seltener praktizierte Methode zur Vermehrung der Ananassalbei ist die Teilung des Wurzelballens. Diese Methode eignet sich vor allem für ältere, gut etablierte Pflanzen, die bereits einen großen und dichten Wurzelstock gebildet haben. Die Teilung dient nicht nur der Vermehrung, sondern auch der Verjüngung der Mutterpflanze. Der beste Zeitpunkt für diese Maßnahme ist das Frühjahr, kurz bevor die Pflanze mit dem neuen Austrieb beginnt. Dies gibt den neu gewonnenen Teilstücken genügend Zeit, sich vor der Hauptwachstumsphase zu etablieren.

Um die Pflanze zu teilen, musst du sie vorsichtig aus ihrem Topf oder dem Beet heben. Versuche dabei, den Wurzelballen so intakt wie möglich zu lassen. Schüttle oder spüle die lose Erde vorsichtig ab, sodass du die Wurzelstruktur gut erkennen kannst. Suche nach natürlichen Teilungsstellen oder Bereichen, in denen die Pflanze bereits mehrere eigenständige Triebe mit einem eigenen Wurzelanteil gebildet hat. Ein gesunder Wurzelballen sollte fest sein und viele helle, feine Wurzeln aufweisen.

Verwende ein scharfes, sauberes Messer oder einen Spaten, um den Wurzelballen in mehrere Stücke zu zerteilen. Jedes Teilstück muss über mindestens einen oder mehrere kräftige Triebe sowie über einen ausreichenden Anteil an gesunden Wurzeln verfügen. Kleinere, schwächere Teilstücke haben eine geringere Überlebenschance. Entferne bei dieser Gelegenheit auch alte, verholzte oder beschädigte Wurzelteile, um die Gesundheit der neuen Pflanzen zu fördern. Behandle die Schnittstellen bei Bedarf mit Holzkohlepulver, um Infektionen vorzubeugen.

Die gewonnenen Teilstücke werden sofort wieder eingepflanzt, entweder in vorbereitete Töpfe oder an einen neuen Standort im Garten. Achte darauf, sie auf der gleichen Tiefe einzupflanzen, wie sie zuvor im Boden standen. Nach dem Einpflanzen ist ein kräftiges Angießen unerlässlich, um den Wurzelkontakt mit der Erde herzustellen. In den ersten Wochen nach der Teilung benötigen die Pflanzen besondere Aufmerksamkeit. Halte den Boden gleichmäßig feucht, aber nicht nass, und schütze die Pflanzen vor starker Sonneneinstrahlung, bis sie sichtbare Anzeichen neuen Wachstums zeigen.

Pflege der Jungpflanzen

Nachdem du deine Ananassalbei erfolgreich vermehrt hast, sei es durch Stecklinge, Samen oder Teilung, benötigen die jungen Pflanzen eine sorgfältige Pflege, um sich zu kräftigen Exemplaren zu entwickeln. Jungpflanzen sind besonders empfindlich gegenüber extremen Bedingungen wie starker Sonne, Trockenheit oder Kälte. Stelle sie daher zunächst an einen hellen, aber vor der prallen Mittagssonne geschützten Ort. Ein halbschattiger Platz auf dem Balkon oder unter einem lichten Baum ist ideal, um die zarten Blätter vor Verbrennungen zu schützen.

Die Wasserversorgung muss bei Jungpflanzen besonders konstant sein. Ihr Wurzelsystem ist noch nicht tief genug ausgebildet, um längere Trockenperioden zu überstehen. Halte das Substrat daher stets leicht feucht, aber vermeide unbedingt Staunässe, da die jungen Wurzeln sehr anfällig für Fäulnis sind. Eine regelmäßige Kontrolle der Bodenfeuchtigkeit ist in dieser Phase entscheidend. Gieße lieber öfter in kleineren Mengen als selten und durchdringend.

Mit der Düngung solltest du bei frisch bewurzelten Stecklingen oder pikierten Sämlingen erst beginnen, wenn sie deutliche Anzeichen von neuem Wachstum zeigen. Ein zu früher oder zu starker Düngereinsatz kann die empfindlichen jungen Wurzeln verbrennen. Beginne mit einer stark verdünnten Dosis eines flüssigen Volldüngers, etwa mit einem Viertel der empfohlenen Konzentration. Steigere die Düngermenge und -häufigkeit allmählich, während die Pflanzen wachsen und kräftiger werden.

Um ein buschiges Wachstum von Anfang an zu fördern, ist das Pinzieren der Triebspitzen auch bei Jungpflanzen eine wichtige Maßnahme. Sobald die jungen Pflanzen eine Höhe von etwa 15 Zentimetern erreicht haben und mehrere Blattpaare ausgebildet haben, kannst du die oberste Triebspitze vorsichtig mit den Fingernägeln abknipsen. Dies regt die Pflanze an, sich zu verzweigen und von Grund auf eine dichte, kompakte Form zu entwickeln. Wiederhole diesen Vorgang bei den neu entstehenden Seitentrieben, um eine besonders volle und attraktive Pflanze zu erhalten.

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