Share

Die krankheiten und schädlinge des algerischen efeus

Linden · 06.05.2025.

Obwohl der algerische Efeu als eine ausgesprochen robuste und widerstandsfähige Pflanze gilt, ist er nicht gänzlich immun gegen Krankheiten und den Befall durch Schädlinge. Insbesondere bei suboptimalen Haltungsbedingungen, wie falscher Bewässerung, unzureichender Luftzirkulation oder Nährstoffmangel, kann seine natürliche Abwehrkraft geschwächt sein. Ein wachsames Auge und die Fähigkeit, erste Anzeichen eines Problems frühzeitig zu erkennen, sind der beste Schutz für deine Pflanze. Ein frühzeitiges Eingreifen verhindert nicht nur eine starke Ausbreitung, sondern ist auch wesentlich einfacher und schonender für die Pflanze. In diesem Artikel stellen wir die häufigsten Krankheiten und Schädlinge vor, die Hedera algeriensis befallen können, und geben dir praxisnahe Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung, damit du lange Freude an deinem gesunden und kräftigen Efeu hast.

Die häufigsten Probleme beim algerischen Efeu sind nicht auf aggressive Krankheitserreger zurückzuführen, sondern auf Pflegefehler, die die Pflanze schwächen und anfällig machen. An erster Stelle steht hier die Überwässerung. Dauerhaft zu feuchtes Substrat führt zu Sauerstoffmangel im Wurzelbereich und schafft ideale Bedingungen für Fäulniserreger. Die Folge ist die gefürchtete Wurzelfäule, bei der die Wurzeln braun und matschig werden und ihre Funktion, Wasser und Nährstoffe aufzunehmen, verlieren. Äußerlich zeigt sich dies durch welkende, gelb werdende Blätter und einen unangenehmen Geruch aus der Erde – Symptome, die paradoxerweise oft fälschlicherweise als Wassermangel interpretiert und mit noch mehr Gießen beantwortet werden.

Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Luftzirkulation. An Standorten, an denen die Luft steht, beispielsweise in zu dichten Bepflanzungen oder in schlecht belüfteten Ecken, können die Blätter nach dem Gießen oder nach Regen nicht schnell genug abtrocknen. Diese anhaltende Blattnässe ist ein Einfallstor für eine Vielzahl von Pilzkrankheiten, wie zum Beispiel den Echten Mehltau oder Blattfleckenkrankheiten. Ein regelmäßiger, auslichtender Schnitt und die Wahl eines luftigen Standortes sind daher effektive vorbeugende Maßnahmen.

Auch die Nährstoffversorgung spielt eine Rolle für die Pflanzengesundheit. Eine ausgewogen gedüngte Pflanze verfügt über ein starkes Zellgewebe und ein robustes Immunsystem, das es Schädlingen und Krankheitserregern schwerer macht, sich anzusiedeln und auszubreiten. Ein Mangel, aber auch ein Übermaß an Nährstoffen, insbesondere an Stickstoff, kann die Pflanze stressen und ihre Abwehrkräfte schwächen. Eine am Wachstumszyklus orientierte, moderate Düngung ist somit ein wichtiger Baustein der Krankheitsprävention.

Die regelmäßige Kontrolle deiner Pflanzen ist die wirksamste Methode zur Früherkennung. Nimm dir einmal pro Woche Zeit, deinen Efeu genau unter die Lupe zu nehmen. Achte dabei nicht nur auf die Blattoberseiten, sondern wirf auch einen Blick auf die Blattunterseiten und die Blattachseln, da sich hier viele Schädlinge bevorzugt verstecken. Achte auf Verfärbungen, Flecken, klebrige Beläge oder feine Gespinste. Je früher du ein Problem entdeckst, desto einfacher und erfolgreicher wird die Bekämpfung sein.

Häufig auftretende pilzkrankheiten

Pilzkrankheiten gehören zu den häufigsten Problemen, die den algerischen Efeu betreffen können, insbesondere bei feuchter Witterung oder unzureichender Belüftung. Eine der bekanntesten ist die Blattfleckenkrankheit, die durch verschiedene Pilzarten verursacht werden kann. Sie äußert sich durch runde bis unregelmäßige, oft bräunliche oder schwärzliche Flecken auf den Blättern, die sich im weiteren Verlauf ausbreiten und zusammenfließen können. Bei starkem Befall können die Blätter vergilben und vorzeitig abfallen, was die Pflanze erheblich schwächt.

Zur Bekämpfung der Blattfleckenkrankheit sollten zunächst alle befallenen Blätter sorgfältig entfernt und über den Hausmüll entsorgt werden, um eine weitere Ausbreitung der Pilzsporen zu verhindern. Vermeide es, die Blätter beim Gießen zu benetzen, und sorge für eine bessere Luftzirkulation, indem du die Pflanze bei Bedarf auslichtest. In hartnäckigen Fällen kann der Einsatz eines geeigneten Fungizids auf Basis von Kupfer oder Schwefel erforderlich sein, wobei stets die Anwendungshinweise genau zu beachten sind.

Eine weitere Pilzerkrankung ist der Echte Mehltau, der sich durch einen abwischbaren, mehligen, weißlichen Belag auf den Blattoberseiten bemerkbar macht. Er tritt vor allem bei trocken-warmem Wetter auf („Schönwetterpilz“). Der Falsche Mehltau hingegen bildet einen gräulich-violetten Pilzrasen auf den Blattunterseiten und gelbliche Flecken auf der Blattoberseite und bevorzugt feucht-kühle Bedingungen. Bei beiden Mehltauarten gilt: Befallene Teile umgehend entfernen und für eine bessere Belüftung sorgen. Hausmittel wie eine Sprühlösung aus Wasser und Milch (im Verhältnis 9:1) können bei leichtem Befall helfen, die Ausbreitung einzudämmen.

Die bereits erwähnte Wurzelfäule, verursacht durch bodenbürtige Pilze wie Phytophthora oder Pythium, ist die gefährlichste Krankheit. Sie ist fast immer die Folge von Staunässe. Wenn du einen Befall vermutest (welke, gelbe Blätter trotz feuchter Erde), topfe die Pflanze sofort aus. Entferne die gesamte alte Erde und schneide alle matschigen, braunen Wurzeln mit einer sauberen Schere großzügig ab. Topfe den verbleibenden gesunden Wurzelballen in frisches, trockenes und gut durchlässiges Substrat und gieße in der Folgezeit nur sehr sparsam.

Tierische schädlinge im überblick

Neben Pilzkrankheiten können auch verschiedene saugende Insekten dem algerischen Efeu zu schaffen machen. Zu den häufigsten Schädlingen gehören Spinnmilben, insbesondere in Innenräumen mit trockener Heizungsluft. Ein Befall ist oft erst an den feinen Gespinsten in den Blattachseln und an den Blattunterseiten zu erkennen. Die Blätter selbst zeigen eine feine, helle Sprenkelung, werden später fahl und trocken und fallen schließlich ab. Spinnmilben sind winzig klein und mit bloßem Auge kaum zu erkennen.

Die wirksamste Vorbeugung und Bekämpfung von Spinnmilben ist die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit. Regelmäßiges Besprühen der Pflanze mit Wasser oder das Abduschen des gesamten Efeus in der Badewanne kann einen leichten Befall bereits beseitigen. Bei stärkerem Befall können Nützlinge wie Raubmilben eingesetzt oder Präparate auf Basis von Rapsöl oder Kaliseife angewendet werden. Diese Mittel wirken, indem sie die Atemöffnungen der Schädlinge verkleben.

Auch Schild- und Wollläuse können am algerischen Efeu auftreten. Schildläuse sitzen als kleine, braune, gewölbte „Schilde“ getarnt an den Trieben und Blattunterseiten und saugen den Pflanzensaft. Wollläuse sind an ihren wattebauschartigen, weißen Wachsausscheidungen zu erkennen und verstecken sich gerne in Blattachseln und anderen geschützten Stellen. Beide Schädlinge scheiden klebrigen Honigtau aus, auf dem sich in der Folge oft schwarze Rußtaupilze ansiedeln.

Bei geringem Befall können Schild- und Wollläuse mit einem in Spiritus oder Öl getränkten Wattestäbchen abgetupft werden. Auch das Abkratzen mit einem stumpfen Messer ist möglich. Bei stärkerem Befall sind systemische Pflanzenschutzmittel in Form von Stäbchen, die in die Erde gesteckt werden, eine effektive Lösung. Der Wirkstoff wird von der Pflanze aufgenommen und über den Saftstrom verteilt, sodass die saugenden Schädlinge beim Fressen abgetötet werden.

Blattläuse und ihre bekämpfung

Blattläuse sind ebenfalls häufige Gäste am algerischen Efeu, besonders an jungen, weichen Triebspitzen im Frühjahr. Sie treten oft in Kolonien auf und sind meist grün, schwarz oder grau gefärbt. Wie andere saugende Insekten schädigen sie die Pflanze durch den Entzug von Pflanzensaft, was zu gekräuselten, deformierten Blättern und Trieben führen kann. Auch sie scheiden Honigtau aus, der Ameisen anlockt und die Bildung von Rußtaupilzen fördert.

Die Bekämpfung von Blattläusen ist in der Regel unkompliziert. Bei einem leichten Befall reicht es oft schon aus, die befallenen Triebe mit einem scharfen Wasserstrahl abzuspritzen. Diese Prozedur sollte über mehrere Tage wiederholt werden. Eine weitere bewährte und umweltschonende Methode ist das Besprühen der Pflanze mit einer Schmierseifenlösung. Löse dazu etwa 10-20 Gramm reine Schmierseife (ohne Zusatzstoffe) in einem Liter warmem Wasser auf und besprühe die Pflanze gründlich, insbesondere die Blattunterseiten.

Nützlinge sind die natürlichen Feinde der Blattläuse und eine sehr effektive, biologische Bekämpfungsmethode. Marienkäfer und ihre Larven, Florfliegenlarven und Schlupfwespen können im Fachhandel bestellt und gezielt im Garten oder Gewächshaus ausgesetzt werden. Sie können eine Blattlauspopulation innerhalb kurzer Zeit drastisch reduzieren. Die Förderung dieser Nützlinge durch eine naturnahe Gartengestaltung ist eine nachhaltige Strategie zur Schädlingskontrolle.

In sehr hartnäckigen Fällen oder bei massivem Befall kann auch hier auf Pflanzenschutzmittel zurückgegriffen werden. Präparate auf Basis von Niemöl oder Rapsöl sind gute biologische Alternativen zu chemischen Insektiziden. Sie wirken, indem sie die Schädlinge mit einem feinen Ölfilm überziehen und ersticken. Wichtig ist, dass die Pflanze vollständig und von allen Seiten benetzt wird, um alle Schädlinge zu erreichen.

Vorbeugung als beste strategie

Die effektivste Methode im Umgang mit Krankheiten und Schädlingen ist und bleibt die Prävention. Eine gesunde, kräftige Pflanze, die unter optimalen Bedingungen wächst, ist weitaus weniger anfällig für Probleme als eine gestresste oder geschwächte Pflanze. Die wichtigste vorbeugende Maßnahme ist daher, die grundlegenden Pflegeanforderungen des algerischen Efeus zu erfüllen. Dies beginnt mit der Wahl des richtigen Standortes.

Sorge für einen halbschattigen bis schattigen Standort mit guter Luftzirkulation. Vermeide Plätze, an denen die Luft steht oder die Pflanze der prallen Mittagssonne ausgesetzt ist. Pflanze den Efeu in ein hochwertiges, gut durchlässiges Substrat und achte bei Topfpflanzen auf ausreichende Drainagelöcher, um Staunässe von vornherein auszuschließen. Passe deine Gießgewohnheiten den Bedürfnissen der Pflanze und den Umgebungsbedingungen an und lasse die Erde zwischen den Wassergaben immer leicht antrocknen.

Eine ausgewogene Düngung während der Wachstumsperiode stärkt die Pflanze von innen heraus. Vermeide eine übermäßige Stickstoffdüngung, da diese zu weichem, anfälligem Gewebe führt. Stattdessen fördert eine kaliumbetonte Düngung die Festigkeit der Zellwände und erhöht die Widerstandsfähigkeit. Regelmäßige Schnittmaßnahmen halten die Pflanze nicht nur in Form, sondern sorgen auch für eine bessere Belüftung im Inneren der Pflanze und reduzieren so das Risiko von Pilzinfektionen.

Stärke deine Pflanzen zusätzlich mit natürlichen Pflanzenstärkungsmitteln wie Ackerschachtelhalm- oder Brennnesselbrühe. Diese können regelmäßig auf die Blätter gesprüht oder dem Gießwasser beigemischt werden. Sie enthalten Kieselsäure und andere wertvolle Inhaltsstoffe, die das Pflanzengewebe festigen und die Abwehrkräfte gegen Pilzkrankheiten und saugende Schädlinge verbessern. Durch diese ganzheitlichen Pflegemaßnahmen schaffst du die besten Voraussetzungen für einen dauerhaft gesunden und prächtigen algerischen Efeu.

Das könnte dir auch gefallen