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Die Krankheiten und Schädlinge der Plumeria

Daria · 30.08.2025.

Obwohl die Plumeria bei richtiger Pflege eine recht robuste und widerstandsfähige Pflanze ist, kann auch sie von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen heimgesucht werden. Oft sind Pflegefehler wie ein falscher Standort, zu viel Wasser oder eine unausgewogene Ernährung die eigentliche Ursache, die die Pflanze schwächen und anfällig für einen Befall machen. Ein wachsames Auge und regelmäßige Kontrollen der Blätter, Triebe und des Stammes sind entscheidend, um Probleme frühzeitig zu erkennen und effektiv bekämpfen zu können. Eine schnelle Reaktion bei den ersten Anzeichen kann oft verhindern, dass sich das Problem ausbreitet und größeren Schaden anrichtet. Das Wissen um die häufigsten Schädlinge und Krankheiten, ihre Erkennungsmerkmale und die entsprechenden Bekämpfungsstrategien ist daher ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Plumeria-Kultur.

Zu den häufigsten Schädlingen, die an Plumerias auftreten können, gehören Spinnmilben, Wollläuse und Schildläuse. Diese saugenden Insekten entziehen der Pflanze wertvollen Pflanzensaft, was zu gelben Flecken auf den Blättern, Wachstumsstörungen und im schlimmsten Fall zum Abfallen der Blätter führen kann. Besonders in den Wintermonaten, bei warmer und trockener Heizungsluft, finden diese Schädlinge ideale Bedingungen vor und können sich rasant vermehren. Eine regelmäßige Kontrolle, insbesondere der Blattunterseiten und der Blattachseln, ist daher im Winterquartier unerlässlich.

Pilzkrankheiten stellen eine weitere Bedrohung dar, wobei der Plumeria-Rost (Coleosporium plumeriae) eine der spezifischsten und häufigsten Erkrankungen ist. Dieser Pilz äußert sich durch leuchtend orange-gelbe Pusteln auf der Unterseite der Blätter. Während ein leichter Befall oft nur ein ästhetisches Problem darstellt, kann ein starker Ausbruch zu vorzeitigem Blattfall führen und die Pflanze erheblich schwächen. Eine gute Luftzirkulation und das Vermeiden von Blattnässe über Nacht sind wichtige vorbeugende Maßnahmen.

Die gefährlichste Krankheit ist jedoch zweifellos die Schwarzfäule (Black Tip Fungus) oder andere Fäulniserkrankungen, die den Stamm und die Wurzeln betreffen. Diese werden fast immer durch übermäßige Feuchtigkeit und ein schlecht drainierendes Substrat verursacht. Die Fäulnis beginnt oft unsichtbar an den Wurzeln und arbeitet sich dann den Stamm hinauf, der weich, matschig und schwarz wird. Wenn dieser Zustand einmal erreicht ist, ist die Pflanze oft nur noch schwer zu retten. Prävention durch korrektes Gießen ist hier der alles entscheidende Faktor.

Die Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen sollte immer so schonend wie möglich beginnen. Bei einem leichten Schädlingsbefall kann oft schon das Abwischen der betroffenen Stellen mit einem Tuch oder das Abduschen der Pflanze mit einem kräftigen Wasserstrahl helfen. Erst wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, sollte der Einsatz von biologischen oder im Notfall chemischen Pflanzenschutzmitteln in Betracht gezogen werden. Eine gesunde, kräftige Pflanze ist jedoch immer die beste Verteidigung gegen jegliche Art von Befall.

Spinnmilben

Spinnmilben sind winzige, oft mit bloßem Auge kaum sichtbare Spinnentiere, die sich bevorzugt auf den Unterseiten der Blätter ansiedeln. Ein erster Hinweis auf einen Befall sind feine, helle Sprenkelungen auf der Blattoberseite. Bei genauerem Hinsehen, eventuell mit einer Lupe, erkennt man die winzigen Tierchen und ihre feinen Gespinste, die sich besonders in den Blattachseln und entlang der Blattadern bilden. Spinnmilben lieben trockene, warme Luft und sind daher ein typisches Problem während der Überwinterung in beheizten Räumen.

Zur Vorbeugung ist es hilfreich, die Luftfeuchtigkeit um die Pflanze herum zu erhöhen. Regelmäßiges Besprühen der Blätter mit kalkarmem Wasser kann die Bedingungen für Spinnmilben unattraktiv machen. Achte jedoch darauf, dass die Blätter gut abtrocknen können, um Pilzkrankheiten zu vermeiden. Das Aufstellen von Wasserschalen oder ein Luftbefeuchter im Winterquartier kann ebenfalls präventiv wirken. Eine regelmäßige Kontrolle der Blattunterseiten hilft, einen Befall im Anfangsstadium zu entdecken.

Bei einem leichten Befall kann es bereits ausreichen, die Pflanze gründlich mit lauwarmem Wasser abzubrausen. Achte dabei besonders darauf, die Blattunterseiten mit einem kräftigen Strahl zu treffen. Dieser Vorgang sollte nach einigen Tagen wiederholt werden, um auch die frisch geschlüpften Tiere zu erwischen. Bei stärkerem Befall haben sich Mittel auf Basis von Rapsöl oder Kaliseife bewährt. Diese Präparate überziehen die Schädlinge mit einem feinen Film und ersticken sie.

In hartnäckigen Fällen, wenn Hausmittel und biologische Präparate keine Wirkung zeigen, kann der Einsatz von systemischen Pflanzenschutzmitteln (Akariziden) in Erwägung gezogen werden. Diese werden von der Pflanze aufgenommen und über den Pflanzensaft an die saugenden Schädlinge weitergegeben. Der Einsatz solcher chemischen Mittel sollte jedoch immer die letzte Option sein und unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften, idealerweise im Freien, erfolgen.

Woll- und Schildläuse

Wollläuse und Schildläuse sind eng miteinander verwandte Schädlinge, die sich ebenfalls vom Pflanzensaft ernähren. Wollläuse sind leicht an ihren charakteristischen weißen, wattebauschartigen Wachsausscheidungen zu erkennen, unter denen sie geschützt sitzen. Man findet sie oft in Kolonien in Blattachseln, an jungen Trieben oder auf den Blattunterseiten. Schildläuse sind durch einen festen, schildartigen Rückenpanzer geschützt und sitzen oft unbeweglich an den verholzten Teilen der Pflanze oder entlang der Blattadern. Beide Schädlinge scheiden klebrigen Honigtau aus, auf dem sich in der Folge schwarze Rußtaupilze ansiedeln können.

Bei einem geringen Befall ist die manuelle Entfernung die effektivste und schonendste Methode. Die Läuse können mit einem Wattestäbchen, das in Spiritus oder eine Seifenlösung getaucht wurde, abgetupft werden. Diese Methode erfordert Geduld und muss regelmäßig wiederholt werden, da oft nicht alle Tiere auf einmal erwischt werden. Auch das Abkratzen der Schildläuse mit einem stumpfen Messer ist möglich, wobei man die Pflanze nicht verletzen sollte.

Für eine großflächigere Behandlung eignen sich auch hier Spritzmittel auf Öl- oder Seifenbasis. Das Öl dringt unter den Schutzpanzer der Schildläuse oder durch die Wachsschicht der Wollläuse und erstickt die darunter sitzenden Tiere. Es ist wichtig, die gesamte Pflanze, einschließlich aller Ritzen und Spalten, gründlich zu benetzen, um alle Verstecke der Schädlinge zu erreichen. Die Behandlung sollte nach etwa einer Woche wiederholt werden, um den Lebenszyklus der Schädlinge zu durchbrechen.

Als biologische Bekämpfungsmethode können Nützlinge wie australische Marienkäfer (bei Wollläusen) oder Schlupfwespen eingesetzt werden. Dies ist jedoch eher eine Option für den Einsatz in Gewächshäusern oder Wintergärten, da die Bedingungen für die Nützlinge stimmen müssen. Eine gute Durchlüftung und die Vermeidung von Stress für die Pflanze durch richtige Pflege sind die besten vorbeugenden Maßnahmen gegen einen Befall mit diesen hartnäckigen Schädlingen.

Plumeria-Rost

Der Plumeria-Rost ist eine spezifische Pilzerkrankung, die sich durch sehr charakteristische Symptome äußert. Auf der Unterseite der Blätter bilden sich kleine, leuchtend orange-gelbe, pudrige Pusteln, die Sporenlager des Pilzes. Auf der Blattoberseite sind an den entsprechenden Stellen oft gelbliche oder bräunliche Flecken zu sehen. Der Pilz verbreitet sich durch Sporen, die durch Wind oder Wasserspritzer auf andere Blätter oder Pflanzen übertragen werden. Feucht-warme Bedingungen fördern die Ausbreitung des Rostpilzes.

Die wichtigste Maßnahme bei der Entdeckung von Plumeria-Rost ist das sofortige Entfernen und Entsorgen aller befallenen Blätter. Wirf die Blätter nicht auf den Kompost, da sich der Pilz von dort aus weiterverbreiten könnte, sondern entsorge sie über den Hausmüll. Dies reduziert die Menge an Sporen und verlangsamt die Ausbreitung der Krankheit. Achte darauf, nach dem Hantieren mit befallenen Pflanzenteilen deine Hände und Werkzeuge zu desinfizieren.

Zur Vorbeugung ist es entscheidend, die Blätter möglichst trocken zu halten. Gieße die Plumeria immer direkt auf das Substrat und nicht über die Blätter. Wenn die Pflanze im Freien steht, sorgt ein luftiger Standort dafür, dass die Blätter nach einem Regen schnell abtrocknen können. Eine zu dichte Bepflanzung sollte vermieden werden, um eine gute Luftzirkulation zwischen den Pflanzen zu gewährleisten.

Bei einem starken und wiederkehrenden Befall kann der Einsatz von Fungiziden notwendig werden. Es gibt spezielle Pflanzenschutzmittel gegen Rostpilze, die auf die Blätter gesprüht werden. Die Behandlung muss oft mehrmals im Abstand von 10 bis 14 Tagen wiederholt werden, um den Pilz wirksam zu bekämpfen. Es ist jedoch zu bedenken, dass der Rost die Pflanze zwar schwächt, aber in der Regel nicht zum Absterben bringt, weshalb der Einsatz von Chemie gut abgewogen werden sollte.

Stamm- und Wurzelfäule

Die mit Abstand gefährlichste Bedrohung für eine Plumeria ist die Fäulnis, die durch Pilze und Bakterien verursacht wird, die in übermäßig nassem Substrat gedeihen. Die Wurzelfäule beginnt im Verborgenen. Die Wurzeln werden braun, weich und matschig und sterben ab. Da die Pflanze kein Wasser und keine Nährstoffe mehr aufnehmen kann, welken die Blätter, werden gelb und fallen ab – Symptome, die fälschlicherweise auch als Wassermangel interpretiert werden könnten.

Schreitet die Fäulnis fort, greift sie auf die Stammbasis über. Der Stamm wird an der betroffenen Stelle weich, schrumpelig und verfärbt sich oft dunkel bis schwarz. Wenn man leicht auf die Stelle drückt, fühlt sie sich schwammig an. In diesem Stadium ist die Prognose sehr schlecht. Die einzige Rettungsmöglichkeit besteht darin, den gesunden oberen Teil der Pflanze oberhalb der fauligen Stelle abzuschneiden und zu versuchen, diesen als Steckling neu zu bewurzeln.

Die Vorbeugung ist bei Fäulniserkrankungen der einzig sinnvolle Weg. Die Verwendung eines extrem gut drainierenden Substrats, wie einer Mischung aus Kakteenerde, Perlit und Sand, ist die Grundvoraussetzung. Das Pflanzgefäß muss über ausreichend große Abflusslöcher verfügen. Die Bewässerung darf erst erfolgen, wenn das Substrat gut abgetrocknet ist, und überschüssiges Wasser im Untersetzer muss immer sofort entfernt werden. Besonders während der kühlen und lichtarmen Wintermonate ist das Risiko von Wurzelfäule durch zu viel Wasser enorm hoch.

Solltest du den Verdacht auf beginnende Wurzelfäule haben, weil die Pflanze trotz feuchter Erde welkt, handle sofort. Topfe die Pflanze aus und inspiziere den Wurzelballen. Entferne das gesamte alte Substrat und schneide alle braunen, matschigen Wurzeln radikal mit einem sauberen, scharfen Messer bis ins gesunde, weiße Gewebe zurück. Lasse die Schnittstellen an der Luft etwas antrocknen, bevor du die Pflanze in frisches, trockenes Substrat topfst. Nach dieser Notoperation darf die Pflanze für mindestens eine Woche nicht gegossen werden.

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