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Die krankheiten und schädlinge der aloe vera

Daria · 11.04.2025.

Obwohl die Aloe Vera als eine besonders robuste und widerstandsfähige Pflanze gilt, ist auch sie nicht gänzlich immun gegen Krankheiten und Schädlingsbefall. Die gute Nachricht ist, dass die meisten Probleme auf Pflegefehler zurückzuführen sind und durch eine Anpassung der Haltungsbedingungen vermieden oder behoben werden können. Ein gesundes Exemplar, das unter optimalen Bedingungen wächst, verfügt über starke natürliche Abwehrkräfte. Der häufigste Auslöser für Krankheiten ist unangefochten die Überwässerung, die zu einem geschwächten Wurzelsystem führt und die Pflanze anfällig für Pilze und Bakterien macht. Eine regelmäßige Kontrolle der Pflanze ist der beste Weg, um Probleme frühzeitig zu erkennen und effektiv zu bekämpfen.

Die mit Abstand größte Bedrohung für die Gesundheit der Aloe Vera ist die Wurzelfäule. Diese wird durch eine Vielzahl von Pilzerregern verursacht, die in zu feuchtem, sauerstoffarmem Substrat gedeihen. Wenn die Erde ständig nass ist, können die Wurzeln nicht atmen, beginnen abzusterben und werden zu einem leichten Ziel für diese Krankheitserreger. Die Symptome an der Pflanze zeigen sich oft erst, wenn die Schädigung im Untergrund bereits weit fortgeschritten ist. Dazu gehören gelbe, weiche und matschige Blätter, ein fauliger Geruch aus dem Substrat und ein instabiler Stand der Pflanze. Die Prävention durch korrektes Gießen und ein gut durchlässiges Substrat ist hier der entscheidende Faktor.

Neben der Wurzelfäule können auch verschiedene Blattfleckenkrankheiten auftreten, die ebenfalls meist durch Pilze verursacht werden. Diese zeigen sich als dunkle, oft eingesunkene Flecken auf den Blättern. Sie treten vermehrt auf, wenn Wasser über längere Zeit auf den Blättern oder in der Blattrosette stehen bleibt. Eine gute Luftzirkulation und das gezielte Gießen auf das Substrat, anstatt über die Pflanze, können das Risiko solcher Infektionen erheblich minimieren. In der Regel sind diese Krankheiten für eine ansonsten gesunde Pflanze nicht lebensbedrohlich, beeinträchtigen aber ihr Erscheinungsbild.

Bei den Schädlingen sind es vor allem saugende Insekten, die der Aloe Vera zu schaffen machen können. Dazu gehören insbesondere Wollläuse, Schildläuse und seltener auch Spinnmilben. Diese Schädlinge ernähren sich vom Pflanzensaft, was die Pflanze schwächt und zu deformierten Blättern oder Wachstumsstörungen führen kann. Ein Befall tritt häufiger bei Pflanzen auf, die durch ungünstige Standortbedingungen, wie trockene Heizungsluft im Winter, bereits gestresst sind. Eine frühzeitige Erkennung und Bekämpfung ist wichtig, um eine massive Ausbreitung zu verhindern.

Die wurzelfäule

Die Wurzelfäule ist die gefährlichste und am häufigsten zum Tod führende Krankheit bei der Aloe Vera. Sie ist keine eigenständige Krankheit, sondern das Ergebnis eines Zusammenspiels von zu viel Wasser und pilzlichen Erregern im Boden. In einem permanent feuchten, verdichteten Substrat fehlt es den Wurzeln an Sauerstoff, was sie schwächt und absterben lässt. Dieses tote organische Material bietet den perfekten Nährboden für Pilze wie Pythium oder Fusarium, die sich rasant vermehren und auch die noch gesunden Wurzelteile befallen.

Die Symptome oberhalb der Erde sind oft trügerisch und werden leicht fehlinterpretiert. Die Blätter werden von unten beginnend gelb, weich und glasig. Da die Pflanze welkt, greifen viele Besitzer fälschlicherweise erneut zur Gießkanne, was das Problem nur noch verschlimmert. Ein untrügliches Zeichen ist jedoch ein muffiger, fauliger Geruch, der aus der Erde aufsteigt. Wenn die Basis der Pflanze weich wird und sich die Blattrosette leicht bewegen lässt, ist die Fäulnis bereits weit fortgeschritten.

Die einzige Möglichkeit, eine von Wurzelfäule befallene Pflanze zu retten, ist schnelles und radikales Handeln. Die Aloe muss sofort aus dem nassen Substrat genommen werden. Spüle die verbliebenen Wurzeln vorsichtig unter lauwarmem Wasser ab, um die gesamte Erde zu entfernen. Nun wird das ganze Ausmaß des Schadens sichtbar. Alle braunen, schwarzen, matschigen und faulig riechenden Wurzeln müssen mit einer scharfen, desinfizierten Schere oder einem Messer großzügig bis ins gesunde, weiße Gewebe zurückgeschnitten werden.

Nach diesem Radikalschnitt muss der verbliebene gesunde Teil der Pflanze, oft nur noch der Strunk mit einigen Blättern, für mehrere Tage an einem luftigen Ort trocknen. Dies ist entscheidend, damit alle Schnittflächen einen Kallus bilden und abheilen können. Anschließend wird die Pflanze in komplett neues, trockenes Sukkulentensubstrat und einen sauberen Topf mit guter Drainage getopft. Mit dem Gießen muss nun mindestens ein bis zwei Wochen gewartet werden. Mit viel Glück wird die Pflanze neue, gesunde Wurzeln bilden und überleben.

Blattfleckenkrankheiten

Blattfleckenkrankheiten bei der Aloe Vera werden in den meisten Fällen durch verschiedene Pilzarten verursacht und treten vor allem bei zu hoher Luftfeuchtigkeit oder wenn Wasser auf den Blättern verbleibt auf. Ein typisches Beispiel ist die Anthraknose, die sich durch runde, wässrige, dunkle und oft leicht eingesunkene Flecken auf den Blättern äußert. Diese Flecken können mit der Zeit größer werden und zusammenfließen, was zu einem unschönen Erscheinungsbild führt. Obwohl sie selten die ganze Pflanze töten, schwächen sie sie und machen sie anfälliger für andere Probleme.

Die beste Vorbeugung gegen Blattfleckenkrankheiten ist, die Blätter der Aloe Vera trocken zu halten. Gieße immer direkt auf das Substrat und vermeide es, die Pflanze zu besprühen oder von oben zu duschen. Wasser, das sich in den engen Blattachseln oder im Herzen der Rosette sammelt, schafft ein ideales Mikroklima für die Keimung von Pilzsporen. Eine gute Luftzirkulation um die Pflanze herum hilft ebenfalls, die Blattoberflächen schnell abtrocknen zu lassen und das Risiko einer Infektion zu verringern.

Solltest du Blätter mit Flecken entdecken, ist es ratsam, diese zu entfernen, sofern es sich nur um einzelne, äußere Blätter handelt. Schneide das betroffene Blatt mit einem sauberen, scharfen Messer an der Basis ab. Dies verhindert, dass sich die Pilzsporen von den befallenen Stellen weiter auf der Pflanze oder auf benachbarte Pflanzen ausbreiten. Entsorge die entfernten Blätter im Hausmüll und nicht auf dem Kompost, um eine weitere Verbreitung der Erreger zu vermeiden.

Bei einem stärkeren Befall oder wenn das Entfernen von Blättern nicht möglich ist, kann der Einsatz eines Fungizids auf Kupfer- oder Schwefelbasis in Betracht gezogen werden. Solche Mittel sollten jedoch nur als letzte Option und streng nach Anweisung verwendet werden. Meistens ist es jedoch effektiver, die Haltungsbedingungen zu optimieren. Durch die Reduzierung der Feuchtigkeit und die Verbesserung der Luftzirkulation kann die Ausbreitung der Krankheit oft gestoppt werden, ohne dass chemische Mittel notwendig sind.

Wollläuse und schildläuse

Wollläuse und Schildläuse gehören zu den häufigsten Schädlingen, die eine Aloe Vera im Zimmer befallen können. Wollläuse sind leicht an ihren charakteristischen weißen, wattebauschartigen Wachsausscheidungen zu erkennen, unter denen sie sich verstecken. Sie sitzen bevorzugt in den schwer zugänglichen Blattachseln, im Herzen der Pflanze und an den Blattunterseiten. Sie saugen den Pflanzensaft und scheiden klebrigen Honigtau aus, auf dem sich Rußtaupilze ansiedeln können, die die Blätter schwarz verfärben.

Schildläuse sind etwas unauffälliger. Sie tarnen sich als kleine, braune oder gräuliche, oft leicht gewölbte Schilde, die fest an den Blättern haften. Unter diesem Schutzschild saugen die weiblichen Läuse ebenfalls Pflanzensaft und legen ihre Eier ab. Ein starker Befall führt zu einer Schwächung der Pflanze, gelben Flecken auf den Blättern und im schlimmsten Fall zum Absterben einzelner Blätter. Beide Schädlingsarten vermehren sich besonders gut in warmer, trockener Heizungsluft, wie sie im Winter in Wohnräumen vorherrscht.

Bei einem ersten, leichten Befall ist die manuelle Bekämpfung die effektivste und schonendste Methode. Isoliere die befallene Pflanze sofort von anderen. Tränke ein Wattestäbchen oder ein weiches Tuch in eine Lösung aus Wasser und etwas Spiritus oder Schmierseife und wische die sichtbaren Läuse und ihre Gespinste sorgfältig ab. Wiederhole diese Prozedur alle paar Tage, um auch neu geschlüpfte Läuse zu erwischen. Diese Methode erfordert Geduld, ist aber oft ausreichend, um den Befall unter Kontrolle zu bringen.

Bei einem hartnäckigen oder starken Befall können Mittel auf Basis von Neemöl oder Kaliseife helfen. Diese natürlichen Insektizide wirken, indem sie die Atemöffnungen der Schädlinge verkleben oder ihre Entwicklung stören. Sprühe die Pflanze gründlich von allen Seiten ein und achte besonders auf die Blattunterseiten und die Rosette. Die Behandlung muss in der Regel mehrmals im Abstand von etwa einer Woche wiederholt werden, um alle Entwicklungsstadien der Schädlinge zu erfassen. Chemische Insektizide sollten bei Zimmerpflanzen nur mit großer Vorsicht und als letzte Möglichkeit eingesetzt werden.

Spinnmilben und andere schädlinge

Spinnmilben sind winzige Spinnentiere, die mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. Ein Befall macht sich meist erst durch die von ihnen verursachten Schäden bemerkbar. Sie saugen ebenfalls an den Blättern, was zu feinen, hellen oder silbrigen Sprenkeln auf der Blattoberfläche führt. Bei starkem Befall bilden sie feine Gespinste, die sich über die Blattspitzen oder zwischen den Blättern spannen. Wie auch Woll- und Schildläuse lieben Spinnmilben trockene, warme Luft und treten daher vermehrt im Winter auf.

Die Bekämpfung von Spinnmilben kann eine Herausforderung sein. Als erste Maßnahme kann versucht werden, die Pflanze gründlich mit einem sanften Wasserstrahl abzuduschen, um einen Großteil der Milben und ihre Gespinste mechanisch zu entfernen. Achte dabei darauf, dass kein Wasser im Herzen der Pflanze stehen bleibt und der Topfballen nicht durchnässt wird, indem du ihn beispielsweise in eine Plastiktüte einpackst. Da Spinnmilben eine hohe Luftfeuchtigkeit scheuen, kann ein regelmäßiges, aber vorsichtiges Besprühen der Pflanze einem erneuten Befall vorbeugen, was jedoch bei einer Aloe Vera wegen der Fäulnisgefahr problematisch ist.

Effektiver sind auch hier Behandlungen mit Neemöl- oder Kaliseifenlösungen, die die Milben ersticken. Eine weitere biologische Methode ist der Einsatz von Nützlingen wie Raubmilben. Diese natürlichen Fressfeinde der Spinnmilben können online bestellt und auf der befallenen Pflanze ausgesetzt werden. Diese Methode ist sehr effektiv, umweltfreundlich und eignet sich besonders gut für den Einsatz in Innenräumen oder Wintergärten, wo ein geschlossenes System herrscht.

Andere Schädlinge wie Trauermücken sind für die Aloe Vera selbst weniger gefährlich, können aber lästig sein. Ihre Larven leben im Substrat und ernähren sich von organischem Material und feinen Wurzelhaaren. Ein Befall deutet fast immer auf zu feuchtes Substrat hin. Die beste Bekämpfung ist daher, die Erde gut abtrocknen zu lassen. Gelbtafeln, die in die Erde gesteckt werden, fangen die erwachsenen fliegenden Mücken ab und reduzieren so die Eiablage. Eine dünne Schicht Sand auf der Erdoberfläche kann die Eiablage ebenfalls erschweren.

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