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Der Wasserbedarf und die Bewässerung der Schmuckkörbchen

Daria · 12.05.2025.

Ein korrektes Gießverhalten ist für die Gesundheit und Blütenfülle der Schmuckkörbchen von zentraler Bedeutung, obwohl die Pflanzen als relativ trockenheitstolerant gelten. Die Kunst besteht darin, eine Balance zu finden, die den Boden ausreichend feucht hält, um das Wachstum zu unterstützen, aber gleichzeitig Staunässe vermeidet, die zu Wurzelfäule führen kann. Der Wasserbedarf variiert erheblich je nach Wachstumsphase, Standort, Wetterbedingungen und ob die Pflanzen im Beet oder im Kübel kultiviert werden. Ein grundlegendes Verständnis dieser Faktoren ermöglicht es dir, deine Schmuckkörbchen optimal zu versorgen und sie zu einer langanhaltenden Blütenpracht anzuregen.

Den Wasserbedarf richtig einschätzen

Die Einschätzung des tatsächlichen Wasserbedarfs deiner Schmuckkörbchen ist der erste Schritt zu einer erfolgreichen Bewässerung. Anstatt nach einem starren Zeitplan zu gießen, solltest du lernen, die Signale der Pflanze und des Bodens zu deuten. Der einfachste Weg, dies zu tun, ist die Fingerprobe: Stecke deinen Finger etwa zwei bis drei Zentimeter tief in die Erde nahe der Pflanzenbasis. Fühlt sich die Erde in dieser Tiefe trocken an, ist es Zeit zu gießen; ist sie noch feucht, kannst du mit der Bewässerung noch warten.

Junge, frisch gepflanzte Schmuckkörbchen haben in der Anwachsphase einen höheren Wasserbedarf, da ihr Wurzelsystem noch nicht vollständig entwickelt ist. In den ersten Wochen nach dem Pflanzen ist es daher wichtig, den Boden konstant leicht feucht zu halten, um ihnen einen guten Start zu ermöglichen. Sobald die Pflanzen gut etabliert sind, entwickeln sie eine bemerkenswerte Toleranz gegenüber kurzzeitiger Trockenheit und benötigen seltener Wasser. Eine zu häufige Bewässerung etablierter Pflanzen kann sogar schädlich sein.

Die Wetterbedingungen spielen eine entscheidende Rolle für den Wasserbedarf. An heißen, sonnigen und windigen Tagen verdunsten die Pflanzen über ihre Blätter viel Wasser und der Boden trocknet schnell aus, was eine häufigere Bewässerung erforderlich macht. An kühlen, bewölkten oder regnerischen Tagen hingegen ist der Bedarf deutlich geringer, und zusätzliches Gießen ist oft unnötig. Passe deine Gießroutine also flexibel an die aktuelle Wetterlage an, um eine Über- oder Unterversorgung zu vermeiden.

Auch der Standort im Garten beeinflusst den Wasserbedarf. Pflanzen in vollsonnigen, windexponierten Lagen benötigen mehr Wasser als solche an geschützten, halbschattigen Plätzen. Ebenso spielt die Bodenbeschaffenheit eine Rolle: Leichte, sandige Böden speichern Wasser schlechter und müssen häufiger gegossen werden als schwere Lehmböden, die die Feuchtigkeit länger halten. Die Beobachtung deiner Pflanzen und ihrer Umgebung ist der beste Ratgeber für die richtige Gießmenge.

Die richtige Gießtechnik

Die Art und Weise, wie du deine Schmuckkörbchen gießt, ist ebenso wichtig wie die Häufigkeit. Es ist immer besser, seltener, aber dafür durchdringend und tiefgründig zu wässern, als täglich nur oberflächlich zu sprengen. Eine tiefgründige Bewässerung stellt sicher, dass das Wasser bis zu den tieferen Wurzeln vordringt. Dies fördert die Entwicklung eines starken, weit verzweigten Wurzelsystems, das die Pflanze besser in der Erde verankert und sie widerstandsfähiger gegen Trockenperioden macht.

Gieße immer direkt auf den Wurzelbereich an der Basis der Pflanze und vermeide es, das Laub und die Blüten zu benetzen. Nasse Blätter, die über Nacht nicht abtrocknen können, schaffen ein ideales Klima für die Entwicklung von Pilzkrankheiten wie Mehltau. Die Verwendung einer Gießkanne ohne Brause oder eines Tropfschlauchs ist ideal, um das Wasser gezielt an die richtige Stelle zu bringen, ohne die oberirdischen Pflanzenteile zu befeuchten.

Der beste Zeitpunkt zum Gießen ist der frühe Morgen. Zu dieser Tageszeit sind die Temperaturen noch kühl, was die Verdunstung minimiert und dem Wasser die Möglichkeit gibt, tief in den Boden einzudringen, bevor die Mittagssonne ihre volle Kraft entfaltet. Die Pflanzen können sich so über den Tag hinweg ausreichend mit Wasser versorgen. Das Gießen in der prallen Mittagssonne sollte vermieden werden, da Wassertropfen auf den Blättern wie kleine Brenngläser wirken und zu Verbrennungen führen können.

Die Menge des Wassers sollte so bemessen sein, dass der Boden gut durchfeuchtet ist, aber keine Pfützen an der Oberfläche stehen bleiben. Bei schweren Böden musst du besonders darauf achten, dass das Wasser gut abziehen kann. Eine gute Faustregel ist, so lange zu gießen, bis der Boden in einer Tiefe von etwa 15 bis 20 Zentimetern feucht ist. Dies stellt sicher, dass das gesamte Wurzelsystem erreicht wird und die Pflanze optimal versorgt ist.

Bewässerung in verschiedenen Wachstumsphasen

Der Wasserbedarf von Schmuckkörbchen ändert sich im Laufe ihres Lebenszyklus. Während der Keimung und in der frühen Wachstumsphase ist eine konstante, leichte Feuchtigkeit des Bodens entscheidend. Die Samen und jungen Keimlinge sind sehr empfindlich gegenüber Austrocknung. Halte das Saatbeet daher gleichmäßig feucht, aber nicht nass, indem du es regelmäßig mit einer feinen Brause besprühst. Sobald die Sämlinge pikiert und ausgepflanzt sind, benötigen sie in den ersten Wochen ebenfalls eine regelmäßige Wasserversorgung, um gut anwachsen zu können.

Sobald die Pflanzen etabliert sind und ein kräftiges Wachstum zeigen, reduziert sich ihr Wasserbedarf. In dieser Phase ist es wichtig, dass der Boden zwischen den Wassergaben an der Oberfläche abtrocknen kann. Eine leichte Trockenheit regt die Pflanzen sogar an, mehr Blüten anstatt Blätter zu produzieren. Eine übermäßige Bewässerung in dieser Phase kann zu einem mastigen Wuchs, weniger Blüten und einer erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten führen.

Während der Hauptblütezeit, besonders an heißen Sommertagen, steigt der Wasserbedarf wieder an. Die Produktion und Erhaltung der zahlreichen Blüten verbraucht viel Energie und Wasser. Kontrolliere den Boden in dieser Zeit häufiger und gieße bei Bedarf durchdringend. Anzeichen für Wassermangel sind welkende Blätter und hängende Blütenköpfe während der heißesten Tageszeit. In der Regel erholen sich die Pflanzen nach einer Wassergabe schnell wieder.

Gegen Ende der Saison, im Spätsommer und Herbst, wenn die Temperaturen sinken und das Wachstum nachlässt, solltest du die Bewässerung allmählich reduzieren. Der Boden trocknet langsamer ab, und die Pflanzen benötigen weniger Wasser. Passe die Gießintervalle entsprechend an und stelle die Bewässerung schließlich ganz ein, sobald der erste Frost die Pflanzen absterben lässt. Dies hilft, den Boden vor übermäßiger Nässe im Winter zu schützen.

Besonderheiten bei der Kübelkultur

Schmuckkörbchen, die in Töpfen und Kübeln kultiviert werden, haben einen deutlich höheren und spezifischeren Wasserbedarf als ihre Artgenossen im Freiland. Das begrenzte Erdvolumen im Kübel kann nur eine geringe Menge Wasser speichern und trocknet an warmen, sonnigen Tagen sehr schnell aus. Daher ist eine tägliche Kontrolle der Feuchtigkeit unerlässlich, und an Hitzetagen kann sogar ein zweimaliges Gießen, morgens und abends, notwendig werden.

Achte bei Kübelpflanzen unbedingt auf eine exzellente Drainage. Das Pflanzgefäß muss über ausreichende Abzugslöcher am Boden verfügen, damit überschüssiges Wasser ungehindert abfließen kann. Eine Schicht aus Blähton oder Kies am Topfboden kann die Drainage zusätzlich verbessern. Staunässe ist im Kübel besonders gefährlich und führt schnell und unweigerlich zu Wurzelfäule, von der sich die Pflanze nur selten erholt.

Beim Gießen von Kübelpflanzen solltest du so lange Wasser geben, bis es unten aus den Abzugslöchern herausläuft. Dies stellt sicher, dass der gesamte Wurzelballen gleichmäßig durchfeuchtet ist. Lasse den Topf anschließend gut abtropfen und schütte überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer aus, um zu verhindern, dass die Wurzeln im Wasser stehen. Zwischen den Gießvorgängen sollte die oberste Schicht des Substrats immer gut abtrocknen können.

Verwende für die Kübelkultur eine hochwertige, strukturstabile Blumenerde, die Feuchtigkeit gut speichern kann, ohne zu verdichten. Solche Substrate bieten eine gute Balance zwischen Wasserspeicherung und Luftdurchlässigkeit, was für gesunde Wurzeln im begrenzten Raum des Topfes entscheidend ist. Bedenke, dass auch im Kübel gilt: Lieber einmal kräftig gießen als mehrmals nur ein bisschen.

Umgang mit Trockenheit und Hitzewellen

Obwohl Schmuckkörbchen als relativ trockenheitstolerant gelten, können langanhaltende Hitzewellen und Dürreperioden auch für sie eine Herausforderung darstellen. Gut etablierte Pflanzen können kurze Trockenphasen zwar überstehen, aber für eine kontinuierliche Blütenpracht ist eine zusätzliche Bewässerung während solcher Wetterextreme unerlässlich. Ein erstes Anzeichen für Trockenstress ist das Welken der Blätter während der Mittagshitze. Wenn sich die Pflanzen über Nacht nicht mehr vollständig erholen, ist eine tiefgründige Wässerung dringend erforderlich.

Eine Mulchschicht auf dem Beet kann helfen, die Auswirkungen von Trockenheit zu mildern. Eine Schicht aus Rindenmulch, Grasschnitt oder Stroh von etwa fünf bis sieben Zentimetern Dicke reduziert die Verdunstung von Wasser aus dem Boden, hält die Bodentemperatur kühler und unterdrückt zudem das Unkrautwachstum. Bringe die Mulchschicht auf dem bereits feuchten Boden aus und lasse einen kleinen Bereich um die Stängelbasis frei, um Fäulnis zu vermeiden.

Während Hitzewellen ist es besonders wichtig, am frühen Morgen zu gießen. Dies gibt den Pflanzen die Möglichkeit, Wasser aufzunehmen, bevor die Temperaturen ansteigen und die Verdunstungsrate am höchsten ist. Das Gießen am Abend ist die zweitbeste Option, kann aber unter Umständen die Ausbreitung von Pilzkrankheiten fördern, wenn das Laub über Nacht feucht bleibt. Konzentriere das Wasser daher immer auf den Wurzelbereich.

Trotz ihrer Toleranz solltest du deine Schmuckkörbchen während extremer Trockenheit nicht vollständig austrocknen lassen. Ein starker Wassermangel kann dazu führen, dass die Pflanze die Blüten- und Knospenbildung einstellt oder sogar bestehende Knospen abwirft, um ihre Ressourcen zu schonen. Eine konstante, wenn auch reduzierte Wasserversorgung ist der Schlüssel, um die Pflanzen gesund und blühfreudig durch solche anspruchsvollen Perioden zu bringen.

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