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Der Nährstoffbedarf und die Düngung des Kirschlorbeers

Daria · 20.08.2025.

Ein kräftiges Wachstum, dichte Verzweigung und sattgrüne, glänzende Blätter – das sind die Merkmale eines gesunden und gut versorgten Kirschlorbeers. Um diese Vitalität zu erreichen und aufrechtzuerhalten, ist eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung unerlässlich. Besonders als Starkzehrer, der für Hecken oft intensiv geschnitten wird, hat der Kirschlorbeer einen erhöhten Bedarf an wichtigen Haupt- und Spurennährstoffen. Eine gezielte Düngung zur richtigen Zeit und mit den richtigen Mitteln ist daher ein zentraler Bestandteil der Pflege. In diesem Artikel erklären wir dir detailliert, welche Nährstoffe dein Kirschlorbeer benötigt, wie du den passenden Dünger auswählst und wie du Mangelerscheinungen erkennen und beheben kannst.

Grundlegende Nährstoffansprüche des Kirschlorbeers

Wie alle Pflanzen benötigt auch der Kirschlorbeer eine Reihe von Nährstoffen für sein Wachstum. Die wichtigsten sind die drei Hauptnährstoffe Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Jeder dieser Nährstoffe erfüllt spezifische Funktionen in der Pflanze. Stickstoff ist der Motor für das Wachstum; er ist maßgeblich an der Bildung von Blattmasse und neuen Trieben beteiligt und sorgt für die grüne Farbe der Blätter. Ein Mangel an Stickstoff zeigt sich oft durch hellgrüne bis gelbliche Blätter und Kümmerwuchs.

Phosphor spielt eine zentrale Rolle bei der Energieübertragung in der Pflanze, ist entscheidend für die Wurzelbildung und fördert die Blüten- und Fruchtbildung. Ein gut mit Phosphor versorgter Kirschlorbeer entwickelt ein starkes Wurzelsystem, was ihn widerstandsfähiger gegen Trockenheit macht. Kalium ist der dritte im Bunde und fungiert als eine Art Frostschutzmittel für die Pflanze. Es stärkt das Zellgewebe, reguliert den Wasserhaushalt und erhöht die allgemeine Widerstandsfähigkeit gegen Frost, Trockenheit und Krankheiten.

Neben diesen Hauptnährstoffen benötigt der Kirschlorbeer auch eine Reihe von Spurenelementen wie Magnesium, Eisen, Mangan und Bor, wenn auch in deutlich geringeren Mengen. Magnesium ist ein zentraler Baustein des Blattgrüns (Chlorophyll) und daher für die Photosynthese unerlässlich. Ein Eisenmangel, der oft auf Böden mit einem zu hohen pH-Wert auftritt, führt zu einer typischen Chlorose: Die Blätter werden gelb, während die Blattadern zunächst grün bleiben.

Ein gesunder, humusreicher Gartenboden kann einen Großteil dieses Nährstoffbedarfs bereits decken. Regelmäßige Schnitte, bei denen viel Blattmasse entfernt wird, und das Wachstum in sandigen, nährstoffarmen Böden machen jedoch eine zusätzliche Düngung notwendig, um die Nährstoffreserven im Boden wieder aufzufüllen. Eine ausgewogene Düngung, die alle wichtigen Nährstoffe im richtigen Verhältnis bereitstellt, ist der Schlüssel zu einer langanhaltend gesunden Pflanze.

Die Wahl des richtigen Düngemittels

Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl von Düngemitteln, die für den Kirschlorbeer geeignet sind. Die Wahl zwischen organischen, mineralischen oder organisch-mineralischen Düngern hängt von deinen persönlichen Vorlieben und den Bedürfnissen deiner Pflanzen ab. Organische Dünger wie reifer Kompost, Hornspäne, Rinderdungpellets oder Knochenmehl haben den Vorteil, dass sie ihre Nährstoffe langsam und über einen langen Zeitraum freisetzen. Sie verbessern zudem nachhaltig die Bodenstruktur und fördern das Bodenleben. Eine Überdüngung ist mit rein organischen Düngern kaum möglich.

Mineralische Dünger, oft als Blaukorn oder Heckendünger bekannt, enthalten die Nährstoffe in Form von Salzen, die für die Pflanzen sofort verfügbar sind. Sie wirken schnell und können gezielt zur Behebung von akuten Mangelerscheinungen eingesetzt werden. Ihre Anwendung erfordert jedoch mehr Sorgfalt, da eine Überdosierung schnell zu Wurzelschäden („Verbrennungen“) und einer Belastung des Grundwassers führen kann. Langzeit-Mineraldünger mit umhüllten Körnern stellen einen guten Kompromiss dar, da sie ihre Nährstoffe kontrolliert über mehrere Monate abgeben.

Organisch-mineralische Dünger kombinieren die Vorteile beider Systeme. Sie enthalten eine schnell wirkende mineralische Komponente für den Soforteffekt und eine langsam fließende organische Komponente für die nachhaltige Langzeitwirkung. Für viele Hobbygärtner stellt dieser Düngertyp eine praktische und sichere Lösung dar. Achte bei der Auswahl eines Mehrnährstoffdüngers auf eine ausgewogene Formulierung, die auf die Bedürfnisse von immergrünen Heckenpflanzen abgestimmt ist.

Neben den festen Düngern gibt es auch Flüssigdünger, die über das Gießwasser verabreicht werden. Diese eignen sich besonders gut für Kübelpflanzen, da die Nährstoffe im begrenzten Topfvolumen schneller ausgewaschen werden. Für ausgepflanzte Kirschlorbeeren im Garten sind sie eher zur schnellen Behandlung von akuten Mangelerscheinungen geeignet, sollten aber nicht die Basisdüngung mit einem festen Langzeitdünger ersetzen.

Der Düngekalender: Wann und wie oft düngen?

Der richtige Zeitpunkt für die Düngung ist entscheidend, um die Nährstoffe dann bereitzustellen, wenn die Pflanze sie am dringendsten benötigt. Die Hauptdüngesaison für Kirschlorbeer beginnt im Frühjahr mit dem Start der Vegetationsperiode. Eine erste Düngergabe im März oder April gibt der Pflanze die nötige Kraft für den Austrieb und das erste starke Wachstum. Hierfür sind organische Langzeitdünger wie Kompost in Kombination mit Hornspänen ideal.

Eine zweite Düngung kann nach dem ersten Hauptschnitt Ende Juni oder Anfang Juli sinnvoll sein, um die Pflanze bei der Bildung neuer Triebe zu unterstützen und eventuelle Nährstofflücken zu schließen. Diese Gabe sorgt dafür, dass die Hecke auch im Spätsommer noch dicht und grün bleibt. Verwende hierfür einen ausgewogenen Volldünger. Achte darauf, dass dies die letzte stickstoffbetonte Düngung des Jahres ist.

Ab Ende Juli/Anfang August solltest du keinen stickstoffreichen Dünger mehr ausbringen. Stickstoff regt das Wachstum neuer, weicher Triebe an, die vor dem Winter nicht mehr ausreichend verholzen (ausreifen) können. Diese frostanfälligen Triebe würden im Winter zurückfrieren und die Pflanze schwächen. Eine zu späte Stickstoffdüngung untergräbt die Winterhärte des Kirschlorbeers erheblich.

Im Herbst, etwa im September oder Oktober, kannst du stattdessen eine kaliumbetonte Düngung durchführen. Spezielle Herbstdünger mit hohem Kaliumanteil (oft als Patentkali bekannt) stärken das Zellgewebe und verbessern die Frosttoleranz der Pflanze. Dieses „Winter-Fit-Machen“ hilft dem Kirschlorbeer, die kalte Jahreszeit besser zu überstehen und im Frühjahr vital neu auszutreiben.

Mangelerscheinungen erkennen und beheben

Ein aufmerksamer Blick auf die Blätter deines Kirschlorbeers kann dir viel über seinen Ernährungszustand verraten. Eine der häufigsten Mangelerscheinungen ist die Aufhellung der Blätter. Sind vor allem die älteren, unteren Blätter gleichmäßig blassgrün oder gelblich, deutet dies auf einen Stickstoffmangel hin. Eine Gabe eines schnell wirkenden Stickstoffdüngers oder eine Kopfdüngung mit Hornspänen kann hier Abhilfe schaffen.

Eine weitere typische Mangelerscheinung ist die Eisenchlorose. Dabei verfärben sich die jüngeren Blätter an den Triebspitzen gelb, während die Blattadern markant grün bleiben. Dieses Schadbild tritt häufig auf kalkhaltigen Böden mit einem hohen pH-Wert auf, da das Eisen im Boden festgelegt wird und für die Pflanze nicht verfügbar ist. Spezielle Eisendünger (Eisenchelat), die über das Gießwasser oder als Blattdüngung ausgebracht werden, können den Mangel kurzfristig beheben. Langfristig helfen bodenverbessernde Maßnahmen, wie die Einarbeitung von saurem Laubkompost oder Rhododendronerde.

Löchrige, „durchschossene“ Blätter werden oft fälschlicherweise für einen Schädlingsbefall gehalten, sind aber meist das Symptom der Schrotschusskrankheit, einer Pilzinfektion. Diese Krankheit wird jedoch durch Stressfaktoren wie einen unausgeglichenen Nährstoffhaushalt begünstigt. Insbesondere ein Kaliummangel kann die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten erhöhen. Eine ausgewogene Düngung, insbesondere die bereits erwähnte Herbstdüngung mit Kalium, dient daher auch der präventiven Krankheitsabwehr.

Braune Blattränder können ein Hinweis auf verschiedene Probleme sein, darunter Trockenheit, aber auch eine Überdüngung, die zu Salzschäden an den Wurzeln führt. Wenn du kürzlich gedüngt hast und solche Symptome auftreten, solltest du den Boden mit reichlich klarem Wasser spülen, um überschüssige Nährsalze aus dem Wurzelbereich zu entfernen. Halte dich bei der Düngung immer exakt an die Dosierungsempfehlungen des Herstellers, um solche Schäden von vornherein zu vermeiden.

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