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Der Nährstoffbedarf und die Düngung des arabischen Jasmin

Linden · 03.07.2025.

Um seine üppige, dunkelgrüne Belaubung und die Fülle an intensiv duftenden Blüten hervorzubringen, benötigt der arabische Jasmin eine kontinuierliche und ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen. Die im Pflanzsubstrat vorhandenen Nährstoffe sind nach einiger Zeit aufgebraucht, weshalb eine regelmäßige Düngung ein unverzichtbarer Bestandteil der Pflege ist. Eine gezielte Nährstoffzufuhr unterstützt nicht nur das sichtbare Wachstum und die Blütenpracht, sondern stärkt auch das Wurzelsystem und erhöht die Widerstandsfähigkeit der Pflanze gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Das Verständnis für den spezifischen Nährstoffbedarf und die richtige Anwendung von Düngemitteln ist daher entscheidend, um das volle Potenzial dieser exotischen Pflanze auszuschöpfen und sie langfristig gesund zu erhalten.

Der Nährstoffbedarf des Jasmins variiert im Laufe des Jahres und ist eng an seinen Wachstumszyklus gekoppelt. Während der Hauptwachstumsphase von Frühling bis Spätsommer ist der Bedarf am größten, da die Pflanze viel Energie für die Bildung neuer Triebe, Blätter und Blüten aufwendet. In dieser Zeit ist eine regelmäßige Düngung essenziell. Im Gegensatz dazu geht die Pflanze im Herbst und Winter in eine Ruhephase, in der das Wachstum fast vollständig zum Erliegen kommt. Während dieser Periode muss die Düngung stark reduziert oder sogar komplett eingestellt werden, um eine schädliche Anreicherung von Salzen im Substrat zu vermeiden.

Die Wahl des richtigen Düngers ist von großer Bedeutung. Ein ausgewogener Dünger, der die drei Hauptnährstoffe Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) in einem geeigneten Verhältnis enthält, ist für das allgemeine Wachstum ideal. Für die Förderung der Blütenbildung kann ein Dünger mit einem höheren Phosphoranteil vorteilhaft sein. Neben diesen Makronährstoffen sind auch Spurenelemente wie Eisen, Mangan und Zink für die Pflanzengesundheit unerlässlich, auch wenn sie nur in geringen Mengen benötigt werden.

Sowohl eine Unter- als auch eine Überdüngung können dem arabischen Jasmin schaden. Ein Nährstoffmangel äußert sich oft in blassen oder gelben Blättern, schwachem Wachstum und einer geringen Blütenbildung. Eine Überdüngung hingegen kann zu einer Versalzung des Bodens führen, die die Wurzeln verbrennt und die Wasseraufnahme behindert, was sich paradoxerweise in ähnlichen Symptomen wie Trockenstress äußern kann. Eine bedarfsgerechte Düngung, die sich an den Empfehlungen des Herstellers und dem Zustand der Pflanze orientiert, ist daher der goldene Mittelweg.

Die Rolle der Hauptnährstoffe

Die drei Hauptnährstoffe, auch Makronährstoffe genannt, sind Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K), und jeder von ihnen erfüllt eine spezifische und unverzichtbare Funktion im Leben des arabischen Jasmins. Stickstoff ist der Motor für das vegetative Wachstum. Er ist ein wesentlicher Bestandteil von Chlorophyll, dem grünen Farbstoff, der für die Photosynthese benötigt wird, und ist zudem am Aufbau von Proteinen und Enzymen beteiligt. Ein ausreichender Stickstoffgehalt sorgt für kräftige Triebe und eine satte, dunkelgrüne Blattfarbe.

Phosphor spielt eine zentrale Rolle im Energiehaushalt der Pflanze und ist von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung von Blüten und Wurzeln. Er fördert die Bildung von Blütenknospen und unterstützt ein starkes, gesundes Wurzelsystem, das die Pflanze besser mit Wasser und anderen Nährstoffen versorgen kann. Ein Mangel an Phosphor führt oft zu einer spärlichen oder ausbleibenden Blüte, selbst wenn die Pflanze ansonsten gesund erscheint. Aus diesem Grund werden für Blühpflanzen oft Dünger mit einem erhöhten Phosphoranteil empfohlen.

Kalium, der dritte Hauptnährstoff, ist für die allgemeine Pflanzengesundheit und Widerstandsfähigkeit von großer Bedeutung. Es reguliert den Wasserhaushalt der Pflanze, indem es die Öffnung und Schließung der Spaltöffnungen auf den Blättern steuert, und stärkt das Zellgewebe. Eine gute Kaliumversorgung macht die Pflanze widerstandsfähiger gegen Trockenstress, Krankheiten und Schädlingsbefall. Zudem verbessert Kalium die Ausreifung der Triebe und die Winterhärte der Pflanze, was besonders für die Überwinterung wichtig ist.

Das Verhältnis dieser drei Nährstoffe zueinander, angegeben als NPK-Verhältnis auf der Düngerverpackung, ist entscheidend. Ein ausgewogener Dünger (z.B. 20-20-20) eignet sich gut für das allgemeine Wachstum, während ein Blühdünger (z.B. 10-30-20) den Schwerpunkt auf die Blütenbildung legt. Die Kenntnis der Funktion dieser Hauptnährstoffe hilft dir, den richtigen Dünger für die jeweilige Phase der Pflanzenentwicklung auszuwählen und gezielt auf die Bedürfnisse deines Jasmins einzugehen.

Den richtigen Dünger auswählen

Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl von Düngemitteln, und die Wahl des richtigen Produkts kann zunächst überfordernd wirken. Für den arabischen Jasmin in Kübelkultur eignen sich Flüssigdünger besonders gut. Sie werden dem Gießwasser beigemischt und sind für die Pflanze sofort verfügbar. Dies ermöglicht eine sehr genaue Dosierung und eine schnelle Reaktion auf eventuelle Mangelerscheinungen. Während der Wachstumsphase kann ein flüssiger Blühpflanzendünger im Abstand von zwei bis vier Wochen verabreicht werden.

Eine Alternative zu Flüssigdüngern sind Langzeitdünger, die in Form von Stäbchen, Granulat oder Kegeln erhältlich sind. Diese werden in die Erde gesteckt oder eingearbeitet und geben ihre Nährstoffe über einen längeren Zeitraum von mehreren Monaten langsam und kontinuierlich an die Pflanze ab. Dies ist eine sehr bequeme Methode, die das Risiko einer plötzlichen Überdüngung reduziert. Bei der Verwendung von Langzeitdüngern ist es jedoch wichtig, den Zeitpunkt der Nachdüngung nicht zu verpassen, um eine Versorgungslücke zu vermeiden.

Neben den mineralischen Düngern gibt es auch organische Alternativen, die eine gute Wahl für eine naturnahe Pflanzenpflege sind. Produkte wie Kompost, Hornspäne oder flüssige organische Dünger auf pflanzlicher Basis versorgen die Pflanze nicht nur mit Nährstoffen, sondern verbessern auch die Bodenstruktur und fördern ein gesundes Bodenleben. Organische Dünger wirken in der Regel langsamer, da die Nährstoffe erst von Mikroorganismen im Boden aufgeschlossen werden müssen, dafür ist die Wirkung aber nachhaltiger und die Gefahr der Überdüngung geringer.

Unabhängig davon, für welche Art von Dünger du dich entscheidest, ist es von größter Wichtigkeit, die Dosierungsanleitung auf der Verpackung genau zu befolgen. Der Grundsatz „viel hilft viel“ ist bei der Düngung absolut fehl am Platz und kann zu irreparablen Schäden an den Wurzeln führen. Es ist im Zweifelsfall immer besser, etwas schwächer oder seltener zu düngen, als die empfohlene Menge zu überschreiten. Beobachte deine Pflanze genau; ihr Erscheinungsbild ist der beste Indikator dafür, ob die Nährstoffversorgung optimal ist.

Düngeplan für das ganze Jahr

Ein strukturierter Düngeplan, der sich an den Jahreszeiten orientiert, hilft dabei, den arabischen Jasmin optimal zu versorgen. Beginne im Frühjahr, etwa im März oder April, wenn die Pflanze aus der Winterruhe erwacht und neues Wachstum zeigt. Starte zunächst mit einer halben Konzentration des empfohlenen Flüssigdüngers, um die Pflanze langsam an die Nährstoffzufuhr zu gewöhnen. Alle zwei bis drei Wochen eine Düngergabe ist in dieser Anfangsphase ausreichend.

Während des Sommers, von Mai bis August, befindet sich die Pflanze in ihrer Hauptwachstums- und Blütephase und hat den höchsten Nährstoffbedarf. Dünge in diesem Zeitraum regelmäßig alle zwei Wochen mit einem hochwertigen Blühpflanzendünger in der vom Hersteller empfohlenen Konzentration. Achte darauf, niemals auf trockene Erde zu düngen, da dies zu Wurzelverbrennungen führen kann. Gieße die Pflanze immer zuerst mit klarem Wasser und verabreiche die Düngerlösung anschließend.

Ab September, wenn die Tage kürzer und die Temperaturen kühler werden, beginnt die Pflanze, ihr Wachstum zu verlangsamen. Reduziere nun die Häufigkeit der Düngung auf einmal im Monat und halbiere die Konzentration. Dies hilft der Pflanze, ihre Triebe für den Winter auszureifen und sich langsam auf die bevorstehende Ruhephase einzustellen. Eine späte, stickstoffreiche Düngung würde die Bildung weicher, frostempfindlicher Triebe fördern, was es zu vermeiden gilt.

Im Winter, von etwa November bis Februar, sollte die Düngung vollständig eingestellt werden. Die Pflanze befindet sich in einer Ruhephase und benötigt keine zusätzlichen Nährstoffe. Eine Düngung während dieser Zeit würde sich im Substrat anreichern und zu einer schädlichen Versalzung führen. Erst wenn im nächsten Frühjahr wieder deutliches neues Wachstum einsetzt, wird der Düngezyklus von neuem begonnen.

Mangelerscheinungen und Überdüngung erkennen

Die Blätter des arabischen Jasmins sind ein guter Indikator für seinen Ernährungszustand. Eine gleichmäßige, sattgrüne Blattfarbe signalisiert in der Regel eine gute Nährstoffversorgung. Eine der häufigsten Mangelerscheinungen ist die Chlorose, die sich durch eine gelbliche Verfärbung der Blätter äußert, während die Blattadern zunächst grün bleiben. Dies deutet oft auf einen Eisenmangel hin, der durch einen zu hohen pH-Wert des Bodens oder einen tatsächlichen Mangel im Dünger verursacht werden kann. Ein spezieller Eisendünger kann hier schnell Abhilfe schaffen.

Ein Stickstoffmangel zeigt sich typischerweise durch eine allgemeine Aufhellung der Blätter, beginnend bei den älteren, unteren Blättern. Die Pflanze wächst nur noch schwach und wirkt kümmerlich. Ein Phosphormangel kann zu einer rötlichen oder violetten Verfärbung der Blätter führen und hemmt, wie bereits erwähnt, die Blütenbildung. Kaliummangel äußert sich oft durch braune, trockene Ränder und Spitzen an den älteren Blättern, während der Rest des Blattes noch grün ist.

Die Symptome einer Überdüngung können denen eines Nährstoffmangels oder von Trockenstress ähneln, was die Diagnose erschwert. Ein typisches Anzeichen sind braune, verbrannt aussehende Blattspitzen und -ränder. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu plötzlichem Blattfall und Welkeerscheinungen kommen, obwohl die Erde feucht ist, da die geschädigten Wurzeln kein Wasser mehr aufnehmen können. Auf der Erdoberfläche kann sich zudem eine weiße, salzige Kruste bilden.

Wenn du eine Überdüngung vermutest, musst du schnell handeln, um die Pflanze zu retten. Die effektivste Maßnahme ist das Durchspülen des Substrats. Stelle den Topf in die Spüle oder Dusche und lasse eine große Menge lauwarmes Wasser durch den Wurzelballen laufen, um die überschüssigen Salze auszuschwemmen. Lasse den Topf danach sehr gut abtropfen. In schweren Fällen kann es notwendig sein, die Pflanze komplett auszutopfen und in frisches, ungedüngtes Substrat zu setzen. Nach einer solchen Maßnahme sollte für mehrere Wochen nicht gedüngt werden.

Organische Düngung und Bodenverbesserung

Die Verwendung organischer Düngemittel ist eine hervorragende Möglichkeit, den arabischen Jasmin auf natürliche und nachhaltige Weise zu ernähren. Organische Dünger wie Komposttee, flüssiger Vinassedünger oder andere pflanzliche Extrakte liefern nicht nur Nährstoffe, sondern fördern auch die Aktivität von nützlichen Mikroorganismen im Boden. Diese Mikroben verbessern die Bodenstruktur, erhöhen die Nährstoffverfügbarkeit und tragen zur allgemeinen Gesundheit des Wurzelökosystems bei.

Eine sehr effektive Methode der organischen Düngung ist das Einarbeiten von reifem Kompost in die oberste Erdschicht im Frühjahr. Kompost ist ein reichhaltiger Nährstofflieferant und Bodenverbesserer, der seine Nährstoffe langsam und kontinuierlich abgibt. Alternativ kann man beim Umtopfen einen Teil des Substrats durch hochwertigen Kompost ersetzen. Dies sorgt für eine solide Grundversorgung der Pflanze über einen längeren Zeitraum.

Ein weiterer Vorteil der organischen Düngung ist die deutlich geringere Gefahr der Überdüngung und Bodenversalzung. Da die Nährstoffe in organischer Form gebunden sind, müssen sie erst von Bodenlebewesen mineralisiert werden, bevor sie für die Pflanze verfügbar sind. Dieser Prozess erfolgt langsam und bedarfsgerecht, was zu einem harmonischeren Wachstum führt. Organische Dünger wirken somit wie ein Langzeitdepot, das die Pflanze nach Bedarf anzapfen kann.

Neben der direkten Düngung tragen organische Maßnahmen auch zur langfristigen Verbesserung des Substrats bei. Materialien wie Kompost oder Wurmhumus erhöhen die Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit des Bodens und verbessern seine Belüftung. Eine gesunde, lebendige Erde ist die beste Grundlage für eine gesunde Pflanze. Die Kombination aus organischen Bodenverbesserern und gezielten mineralischen Düngergaben während der Blütezeit kann oft die besten Ergebnisse für deinen arabischen Jasmin liefern.

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