Eine ausgewogene und bedarfsgerechte Nährstoffversorgung ist neben der richtigen Bewässerung und dem passenden Standort ein zentraler Pfeiler für die Gesundheit, das Wachstum und die Duftintensität der Zitronenduft-Geranie. Als relativ starkzehrende Pflanze, die während der Wachstumsperiode kontinuierlich neue Blätter und Blüten bildet, benötigt sie regelmäßige Düngergaben, um ihr volles Potenzial zu entfalten. Die richtige Düngung versorgt die Pflanze nicht nur mit den notwendigen Bausteinen für ein kräftiges Wachstum, sondern stärkt auch ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Ein Mangel an Nährstoffen äußert sich schnell in einem kümmerlichen Wuchs und blassen Blättern, während eine Überdüngung ebenso schädlich sein kann.
Der Nährstoffbedarf der Zitronenduft-Geranie ist während der Hauptwachstumsphase von Frühling bis Spätsommer am höchsten. In dieser Zeit benötigt sie eine ausgewogene Mischung der drei Hauptnährstoffe: Stickstoff (N) für ein kräftiges Blattwachstum, Phosphor (P) für eine gesunde Wurzelentwicklung und die Blütenbildung sowie Kalium (K) für die allgemeine Pflanzengesundheit, die Stärkung des Gewebes und die Regulation des Wasserhaushalts. Ein handelsüblicher, flüssiger Blühpflanzendünger mit einem ausgeglichenen NPK-Verhältnis ist für die regelmäßige Versorgung in der Regel bestens geeignet.
Die Düngung sollte ausschließlich während der aktiven Wachstumsperiode erfolgen. Beginne im Frühjahr, etwa im März oder April, wenn die Pflanze die ersten Anzeichen neuen Wachstums zeigt, und setze die Düngergaben bis etwa Ende August oder Anfang September fort. Während dieser Monate ist eine Düngung im Abstand von etwa zwei bis vier Wochen empfehlenswert. Halte dich dabei genau an die Dosierungsanleitung auf der Verpackung des Düngers, denn eine Überdüngung kann zu einer Versalzung des Bodens führen und die empfindlichen Wurzeln verbrennen.
Im Herbst und Winter, wenn sich die Pflanze in ihrer Ruhephase befindet, sollte die Düngung vollständig eingestellt werden. Da das Wachstum bei kühleren Temperaturen und kürzeren Tagen stark reduziert ist, kann die Pflanze die zugeführten Nährstoffe nicht verwerten. Diese würden sich im Substrat anreichern und die Wurzeln schädigen. Erst wenn im darauffolgenden Frühjahr der neue Austrieb beginnt, wird auch die Düngung wieder aufgenommen, um die Pflanze für die kommende Saison zu stärken.
Die wahl des richtigen düngers
Die Auswahl des passenden Düngers ist entscheidend, um die Zitronenduft-Geranie optimal zu versorgen. Am einfachsten und sichersten in der Anwendung sind flüssige Dünger für Blüh- oder Balkonpflanzen, die dem Gießwasser beigemischt werden. Diese Dünger haben den Vorteil, dass die Nährstoffe sofort für die Pflanze verfügbar sind und sich gleichmäßig im Wurzelbereich verteilen. Achte auf ein ausgewogenes Verhältnis der Hauptnährstoffe (NPK), zum Beispiel 7-7-7 oder 10-10-10, was ein gesundes Gleichgewicht zwischen Blatt-, Wurzel- und Blütenwachstum fördert.
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Eine Alternative zu Flüssigdüngern sind Langzeitdünger in Form von Stäbchen, Granulat oder Kegeln, die in die Erde gesteckt oder eingearbeitet werden. Diese geben ihre Nährstoffe über einen längeren Zeitraum von mehreren Monaten langsam und kontinuierlich an die Pflanze ab. Dies ist besonders praktisch für Gärtner, die eine unkomplizierte Lösung bevorzugen und nicht regelmäßig an die Düngung denken möchten. Bei der Verwendung von Langzeitdüngern ist es wichtig, die Wirkungsdauer zu beachten und die Düngung entsprechend rechtzeitig zu erneuern oder einzustellen.
Für Gärtner, die eine organische Düngung bevorzugen, gibt es ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten. Kompost, Hornspäne oder organische Flüssigdünger auf pflanzlicher Basis sind hervorragende Nährstofflieferanten und verbessern gleichzeitig die Bodenstruktur. Organische Dünger haben den Vorteil, dass sie die Nährstoffe langsamer freisetzen und die Gefahr einer Überdüngung geringer ist. Eine Schicht reifen Komposts auf der Erde im Frühjahr kann bereits einen Großteil des Nährstoffbedarfs für die Saison decken.
Unabhängig von der Art des gewählten Düngers ist es wichtig, niemals auf trockene Erde zu düngen. Die hohe Konzentration der Nährsalze in der Düngerlösung kann die Wurzeln schädigen, wenn sie nicht durch ausreichend Feuchtigkeit im Substrat gepuffert wird. Gieße die Pflanze daher immer zuerst mit klarem Wasser, um die Erde anzufeuchten, und verabreiche die Düngerlösung erst in einem zweiten Schritt. Diese Vorgehensweise schützt die empfindlichen Wurzeln vor Verbrennungen und gewährleistet eine sichere und effektive Nährstoffaufnahme.
Anzeichen für nährstoffmangel
Eine aufmerksame Beobachtung deiner Zitronenduft-Geranie kann dir helfen, einen Nährstoffmangel frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Das häufigste Anzeichen ist eine allgemeine Aufhellung der Blätter, insbesondere der älteren, unteren Blätter. Ein Mangel an Stickstoff (N), einem der mobilsten Nährstoffe in der Pflanze, führt dazu, dass die Pflanze den Stickstoff aus den alten Blättern abzieht, um ihn für das neue Wachstum an den Triebspitzen zu verwenden. Dies resultiert in einer sichtbaren Vergilbung (Chlorose) von unten nach oben.
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Ein Phosphormangel (P) äußert sich oft durch ein verkümmertes Wachstum und eine untypische, oft rötliche oder violette Verfärbung der Blätter. Phosphor ist entscheidend für die Energieübertragung und die Wurzelentwicklung, und ein Mangel bremst die gesamte Entwicklung der Pflanze. Wenn deine Geranie trotz ausreichender Wärme und Licht kaum wächst und eine ungesunde Färbung annimmt, könnte ein Mangel an diesem wichtigen Nährstoff die Ursache sein.
Kaliummangel (K) zeigt sich typischerweise zuerst an den Rändern älterer Blätter, die braun und trocken werden, während der innere Teil des Blattes noch grün bleibt. Dieses Schadbild wird als Blattrandnekrose bezeichnet. Da Kalium für die Stabilität der Zellwände und die Regulierung des Wasserhaushalts wichtig ist, führt ein Mangel oft zu einer allgemein welken und schlaffen Erscheinung der Pflanze, selbst wenn sie ausreichend gewässert wird.
Neben den Hauptnährstoffen können auch Mängel an Spurenelementen wie Eisen oder Magnesium auftreten. Ein Eisenmangel zeigt sich durch eine Chlorose der jüngsten Blätter an den Triebspitzen, wobei die Blattadern zunächst grün bleiben. Magnesiummangel hingegen führt zu gelben Flecken zwischen den Blattadern älterer Blätter. Bei Auftreten solcher Symptome kann ein spezieller Spurennährstoffdünger Abhilfe schaffen und der Pflanze schnell wieder zu einem gesunden Grün verhelfen.
Die gefahr der überdüngung
So schädlich ein Nährstoffmangel sein kann, so gefährlich ist auch das Gegenteil: eine Überdüngung. Eine zu hohe Konzentration von Nährsalzen im Boden kann die Wurzeln der Zitronenduft-Geranie regelrecht verbrennen, was ihre Fähigkeit zur Wasser- und Nährstoffaufnahme massiv beeinträchtigt. Die Symptome einer Überdüngung ähneln oft denen von Trockenheit, wie zum Beispiel welkende Blätter, obwohl die Erde feucht ist, sowie braune, trockene Blattränder und -spitzen.
Ein weiteres klares Anzeichen für eine Überdüngung sind weiße, kristalline Ablagerungen auf der Erdoberfläche oder am Rand des Tontopfes. Dies sind die ausgeschwemmten Salze aus dem Dünger, die sich dort ablagern. Ein überdüngter Boden führt zu einem ungesunden, oft mastigen Wachstum mit langen, weichen Trieben und wenigen Blüten. Die Pflanze wird zudem anfälliger für Schädlingsbefall und Pilzkrankheiten, da ihr Zellgewebe geschwächt ist.
Wenn du eine Überdüngung vermutest, ist schnelles Handeln erforderlich, um die Pflanze zu retten. Die effektivste Erste-Hilfe-Maßnahme ist das gründliche Spülen des Bodens. Stelle den Topf in die Dusche oder ins Freie und lasse für etwa 10 bis 15 Minuten lauwarmes Wasser durch das Substrat laufen. Dies schwemmt die überschüssigen Salze aus dem Wurzelbereich. Lasse den Topf danach sehr gut abtropfen und stelle die Düngung für die nächsten Wochen vollständig ein.
In schweren Fällen, besonders wenn die Pflanze bereits starke Schäden zeigt, kann ein Umtopfen in frische, ungedüngte Erde notwendig sein. Entferne dabei so viel wie möglich von der alten, versalzenen Erde, ohne die Wurzeln zu stark zu beschädigen. Vorbeugung ist jedoch immer die beste Strategie: Halte dich strikt an die empfohlene Dosierung des Düngers und beachte die goldene Regel „weniger ist oft mehr“. Eine gesunde, leicht unterversorgte Pflanze erholt sich wesentlich einfacher als eine, deren Wurzeln durch zu viel Dünger verbrannt wurden.
Sonderfall: Düngung nach dem umtopfen und bei jungpflanzen
Besondere Vorsicht bei der Düngung ist geboten, wenn du deine Zitronenduft-Geranie gerade erst umgetopft hast oder junge Stecklinge kultivierst. Frisch gekaufte, hochwertige Blumenerde ist in der Regel bereits vorgedüngt und enthält genügend Nährstoffe, um die Pflanze für die ersten vier bis sechs Wochen zu versorgen. Eine zusätzliche Düngung in dieser Zeit ist nicht nur unnötig, sondern kann die sich gerade etablierenden Wurzeln schädigen und den Anwachsprozess stören.
Warte nach dem Umtopfen also mindestens einen Monat, bevor du mit der ersten Düngergabe beginnst. Dies gibt der Pflanze ausreichend Zeit, neue Wurzeln im frischen Substrat zu bilden und sich an ihre neue Umgebung zu gewöhnen. Beginne nach dieser Wartezeit zunächst mit einer halben Konzentration des Düngers, um die Pflanze langsam wieder an die Nährstoffzufuhr zu gewöhnen, bevor du zur normalen Dosierung übergehst.
Auch Jungpflanzen, die aus Stecklingen gezogen wurden, haben einen sehr geringen Nährstoffbedarf und reagieren empfindlich auf hohe Düngerkonzentrationen. Die zarten, jungen Wurzeln können durch zu viel Dünger leicht verbrennen. Beginne mit der Düngung erst, wenn die Jungpflanzen gut angewurzelt sind und deutliches neues Wachstum zeigen. Verwende auch hier anfangs nur eine stark verdünnte Düngerlösung, etwa ein Viertel der empfohlenen Dosis, und steigere die Konzentration langsam über mehrere Wochen.
Die Beobachtung der Pflanzen ist in dieser sensiblen Phase der beste Ratgeber. Solange die jungen Pflanzen ein gesundes, grünes Aussehen haben und stetig wachsen, benötigen sie keine zusätzliche Düngung. Erst wenn das Wachstum stagniert oder sich erste, leichte Aufhellungen der Blätter zeigen, ist es an der Zeit, mit einer sehr milden Düngung zu beginnen. Ein behutsamer Umgang mit Dünger bei frisch umgetopften oder jungen Pflanzen legt den Grundstein für ein langes und gesundes Pflanzenleben.