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Der nährstoffbedarf und die düngung der Weigelie

Daria · 14.05.2025.

Eine ausgewogene Ernährung ist für die Weigelie, wie für alle Pflanzen, die Grundlage für ein gesundes Wachstum, eine prächtige Blütenbildung und eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge. Die drei wichtigsten Hauptnährstoffe, die in größeren Mengen benötigt werden, sind Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Stickstoff ist der Motor für das Wachstum und sorgt für die Entwicklung von kräftigen Trieben und sattgrünen Blättern. Phosphor spielt eine entscheidende Rolle bei der Energieübertragung in der Pflanze und ist unerlässlich für die Bildung von Blüten und einem starken Wurzelsystem. Kalium wiederum stärkt das Zellgewebe, verbessert die Frosthärte und reguliert den Wasserhaushalt der Pflanze.

Neben diesen Hauptnährstoffen benötigt die Weigelie auch eine Reihe von Spurenelementen wie Eisen, Mangan, Magnesium und Bor, wenn auch in deutlich geringeren Mengen. Ein gesunder, humusreicher Gartenboden enthält in der Regel alle notwendigen Nährstoffe in ausreichender Menge und in einem für die Pflanze verfügbaren Zustand. Die beste Grundlage für eine optimale Nährstoffversorgung ist daher eine gute Bodenvorbereitung vor der Pflanzung und eine regelmäßige Pflege des Bodens durch die jährliche Gabe von reifem Kompost. Kompost ist ein wahrer Alleskönner: Er liefert nicht nur Nährstoffe, sondern verbessert auch die Bodenstruktur, fördert das Bodenleben und erhöht die Fähigkeit des Bodens, Wasser zu speichern.

Der Nährstoffbedarf einer Weigelie ist nicht während der gesamten Vegetationsperiode gleich. Im Frühjahr, zu Beginn des Austriebs, ist der Bedarf an allen Nährstoffen, insbesondere an Stickstoff, am höchsten, um das starke Wachstum von Blättern und neuen Trieben zu unterstützen. Während und nach der Blütezeit steigt der Bedarf an Phosphor und Kalium, um die Blütenpracht zu erhalten und die Pflanze für die Bildung der Blütenknospen für das nächste Jahr zu stärken. Zum Herbst hin sinkt der Nährstoffbedarf, und eine stickstoffreiche Düngung sollte vermieden werden, um die Winterhärte nicht zu gefährden.

Das Erkennen von Nährstoffmangel ist ein wichtiger Aspekt der Pflanzenpflege. Typische Anzeichen sind ein Kümmerwuchs, eine spärliche Blüte oder Verfärbungen der Blätter. Gelbe Blätter (Chlorose), insbesondere bei älteren Blättern, können auf einen Stickstoffmangel hindeuten, während eine rötliche oder violette Färbung auf einen Phosphormangel hinweisen kann. Ein Kaliummangel äußert sich oft durch braune, trockene Blattränder. Wenn du solche Symptome an deiner Weigelie feststellst, ist es Zeit für eine gezielte Düngung, um den Mangel auszugleichen und die Pflanze wieder zu Kräften kommen zu lassen.

Organische düngung: die natürliche wahl

Die organische Düngung ist für die Weigelie und den gesamten Garten die nachhaltigste und schonendste Methode der Nährstoffversorgung. Organische Dünger wie Kompost, Hornspäne, Rinderdungpellets oder Knochenmehl werden von den Mikroorganismen im Boden langsam zersetzt, wodurch die Nährstoffe nach und nach für die Pflanzenwurzeln verfügbar gemacht werden. Dieser Prozess verhindert eine schnelle Auswaschung der Nährstoffe und minimiert das Risiko einer Überdüngung, die die Wurzeln schädigen könnte. Gleichzeitig füttert organische Düngung das Bodenleben und verbessert die Humusbilanz und die Bodenfruchtbarkeit langfristig.

Reifer Kompost ist der ideale Universaldünger für deine Weigelie. Eine Gabe von zwei bis drei Litern pro Quadratmeter, die im Frühjahr flach in den Boden um den Strauch herum eingearbeitet wird, deckt in der Regel den Grundbedarf an Nährstoffen für die gesamte Saison. Kompost liefert nicht nur eine ausgewogene Mischung aus Haupt- und Spurennährstoffen, sondern verbessert auch die Bodenstruktur, was die Belüftung und Wasseraufnahme der Wurzeln optimiert. Wenn du keinen eigenen Kompost hast, ist hochwertiger, gekaufter Grünkompost eine ausgezeichnete Alternative.

Für einen zusätzlichen Stickstoffschub im Frühjahr eignen sich Hornspäne oder Horngrieß hervorragend. Diese langsam fließenden, organischen Stickstoffdünger geben ihre Nährstoffe über mehrere Monate hinweg ab und sorgen für ein gleichmäßiges, gesundes Wachstum. Eine Handvoll Hornspäne, die zusammen mit dem Kompost im Wurzelbereich verteilt wird, gibt der Weigelie die nötige Kraft für einen kräftigen Austrieb. Andere organische Dünger wie getrockneter Rinderdung oder spezielle Beeren- und Obstdünger können ebenfalls verwendet werden, um die Nährstoffpalette zu ergänzen.

Pflanzliche Jauchen, beispielsweise aus Brennnesseln oder Beinwell, sind eine weitere wertvolle Ergänzung in der organischen Düngung. Sie können während der Wachstumsphase alle paar Wochen stark verdünnt dem Gießwasser beigemischt werden und wirken wie eine flüssige Kraftkur für die Pflanze. Brennnesseljauche ist besonders reich an Stickstoff und Spurenelementen, während Beinwelljauche einen hohen Kaliumgehalt aufweist und somit die Blütenbildung und die Widerstandsfähigkeit fördert. Die organische Düngung ist somit ein ganzheitlicher Ansatz, der nicht nur die Pflanze, sondern das gesamte Ökosystem im Boden pflegt.

Mineralische dünger: wann und wie?

Mineralische Dünger, auch als Kunstdünger bekannt, bieten Nährstoffe in einer schnell verfügbaren, konzentrierten Form. Ihr Einsatz kann in bestimmten Situationen sinnvoll sein, zum Beispiel um einen akut festgestellten Nährstoffmangel schnell zu beheben oder bei Weigelien in Kübelkultur, wo das Nährstoffangebot im begrenzten Substrat schnell erschöpft ist. Ein typischer mineralischer Volldünger, oft als Blaukorn bekannt, enthält die Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium in einem ausgewogenen Verhältnis und kann der Pflanze einen schnellen Wachstumsschub geben.

Bei der Verwendung von mineralischen Düngern ist jedoch große Vorsicht geboten, da eine Überdosierung leicht zu Wurzelschäden (Verbrennungen) und einer Versalzung des Bodens führen kann. Halte dich immer exakt an die Dosierungsanleitung auf der Verpackung und wähle im Zweifel lieber eine etwas geringere Konzentration. Mineralische Dünger sollten nur auf feuchten Boden ausgebracht und anschließend gut eingewässert werden, damit sich die Nährstoffe im Boden lösen und gleichmäßig verteilen können. Ein trockener Boden in Kombination mit konzentriertem Dünger ist eine große Gefahr für die empfindlichen Pflanzenwurzeln.

Der beste Anwendungszeitpunkt für einen mineralischen Volldünger ist ebenfalls das Frühjahr, um den Austrieb zu unterstützen. Eine einmalige Gabe zu Beginn der Vegetationsperiode ist für im Freiland wachsende Weigelien in der Regel völlig ausreichend, sofern der Boden nicht extrem arm ist. Eine zweite, kleinere Gabe nach der Hauptblüte kann die Regeneration fördern, aber vermeide eine mineralische Düngung nach Ende Juli. Der schnell verfügbare Stickstoff würde die Pflanze zu einem späten Neuaustrieb anregen, dessen Triebe nicht mehr rechtzeitig vor dem Winter ausreifen könnten.

Für Weigelien im Kübel sind flüssige mineralische Dünger, die dem Gießwasser beigemischt werden, oft die praktischste Lösung. Während der Hauptwachstumszeit von April bis Juli kannst du deine Kübel-Weigelie alle zwei bis drei Wochen mit einem flüssigen Blühpflanzendünger versorgen. Da die Nährstoffe aus dem begrenzten Topfvolumen bei jedem Gießen ausgespült werden, ist hier eine regelmäßige Nachdüngung wichtiger als im Freiland. Dennoch gilt auch hier: Weniger ist oft mehr. Beobachte deine Pflanze genau und dünge bedarfsgerecht.

Düngefehler und ihre folgen

Eine falsche Düngung kann für deine Weigelie mehr Schaden anrichten als ein leichter Nährstoffmangel. Der häufigste Fehler ist die Überdüngung, insbesondere mit schnell wirkenden mineralischen Düngemitteln. Eine zu hohe Konzentration von Nährstoffsalzen im Boden entzieht den Pflanzenwurzeln durch Osmose Wasser, was zu Verbrennungen führt. Die Symptome ähneln denen von Trockenheit: Die Blätter werden welk, die Ränder braun und trocken, und im schlimmsten Fall kann die gesamte Pflanze absterben. Bei Verdacht auf Überdüngung hilft nur, den Boden mit großen Mengen Wasser durchzuspülen, um die überschüssigen Salze zu verdünnen und aus dem Wurzelbereich zu entfernen.

Ein weiterer verbreiteter Fehler ist eine zu stickstofflastige Düngung, vor allem im Spätsommer. Während Stickstoff im Frühjahr für das Wachstum unerlässlich ist, führt eine späte Gabe zu einem übermäßigen Wachstum von weichen, mastigen Trieben. Diese Triebe sind anfälliger für saugende Schädlinge wie Blattläuse und Pilzkrankheiten. Noch gravierender ist jedoch, dass sie bis zum Wintereinbruch nicht mehr ausreichend verholzen können. Die Folge sind massive Frostschäden, die den Strauch stark zurückwerfen und seine Form zerstören können. Stelle daher die Stickstoffdüngung spätestens Ende Juli ein.

Auch das Ausbringen von Dünger auf trockene Erde ist ein kritischer Fehler. Die konzentrierten Nährstoffsalze können die feinen Haarwurzeln der Pflanze direkt schädigen und verbrennen. Gieße deine Weigelie daher immer zuerst, bevor du den Dünger ausbringst, oder nutze einen Regenschauer ab, um den Dünger auf den feuchten Boden zu streuen. Anschließend solltest du den Dünger leicht einarbeiten und nochmals wässern, damit er sich gut im Boden verteilt und von den Wurzeln sicher aufgenommen werden kann.

Letztlich ist auch die Vernachlässigung der organischen Substanz im Boden ein Düngefehler. Wer sich ausschließlich auf mineralische Dünger verlässt, füttert zwar die Pflanze, vernachlässigt aber den Boden. Ein gesunder Boden mit einem aktiven Bodenleben und einem hohen Humusgehalt ist die beste Versicherung für eine langfristig gesunde und gut ernährte Pflanze. Mineralische Dünger können diese Funktion nicht ersetzen. Eine Kombination aus organischer Grundversorgung und gezieltem, bedarfsgerechtem Einsatz von mineralischen Düngern ist oft der beste Weg, um deine Weigelie optimal zu versorgen.

Sonderfall: düngung im kübel

Die Düngung einer Weigelie im Kübel unterscheidet sich grundlegend von der im Freiland, da das begrenzte Erdvolumen als Nährstoffpuffer schnell erschöpft ist. Die Pflanze ist hier vollständig auf eine regelmäßige und ausgewogene Zufuhr von Nährstoffen von außen angewiesen. Eine gute Basis schaffst du bereits beim Einpflanzen, indem du eine hochwertige Kübelpflanzenerde verwendest, der oft bereits ein Langzeitdünger für die ersten Wochen beigemischt ist. Alternativ kannst du beim Pflanzen einen festen Langzeitdünger in Form von Düngekegeln oder -stäbchen in die Erde geben.

Während der Hauptwachstums- und Blütezeit von etwa April bis Ende Juli ist eine regelmäßige flüssige Düngung die effektivste Methode. Verwende einen guten Flüssigdünger für Blüh- oder Kübelpflanzen und mische ihn alle ein bis zwei Wochen gemäß der Anleitung dem Gießwasser bei. Diese regelmäßige, aber niedrig dosierte Nährstoffgabe stellt eine kontinuierliche Versorgung sicher und ahmt die natürlichen Prozesse besser nach als seltene, hochkonzentrierte Düngungen. Achte auf einen Dünger mit einem höheren Kalium- und Phosphoranteil, um eine reiche Blüte zu fördern.

Im Spätsommer, ab August, solltest du die Düngung langsam reduzieren und schließlich ganz einstellen, um der Pflanze zu signalisieren, dass sie sich auf die Winterruhe vorbereiten soll. Eine späte Düngung würde, genau wie im Freiland, das Wachstum neuer, frostempfindlicher Triebe anregen. Im Winter, während der Ruhephase, wird die Weigelie im Kübel überhaupt nicht gedüngt. Die Düngung beginnt erst wieder im nächsten Frühjahr, wenn die Pflanze deutlich sichtbare Zeichen eines neuen Austriebs zeigt.

Alle zwei bis drei Jahre sollte die Weigelie im Kübel umgetopft werden. Dies ist der ideale Zeitpunkt, um das alte, ausgelaugte Substrat vollständig durch frische, nährstoffreiche Kübelpflanzenerde zu ersetzen. Beim Umtopfen kannst du auch die Wurzeln leicht beschneiden, um neues Wurzelwachstum anzuregen. Dieser Substrataustausch ist die wichtigste Maßnahme, um die Nährstoffversorgung langfristig zu sichern und die Vitalität deiner Kübel-Weigelie zu erhalten, denn selbst die beste Düngung kann ein verbrauchtes und strukturloses Substrat auf Dauer nicht ausgleichen.

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