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Der Nährstoffbedarf und die Düngung der Plumeria

Daria · 09.06.2025.

Eine gezielte und ausgewogene Nährstoffversorgung ist, neben ausreichend Licht und der richtigen Bewässerung, ein entscheidender Faktor für das kräftige Wachstum und insbesondere für die opulente Blütenpracht der Plumeria. Als Starkzehrer hat die Pflanze während ihrer aktiven Wachstumsphase einen hohen Bedarf an Nährstoffen, um gesunde Blätter und vor allem die energieintensiven Blütenstände zu entwickeln. Eine falsche oder mangelhafte Düngung kann zu kümmerlichem Wuchs, blassen Blättern und dem frustrierenden Ausbleiben der Blüte führen. Das Verständnis für die spezifischen Anforderungen der Plumeria an die verschiedenen Nährstoffe und deren richtige Anwendung im Jahresverlauf ist daher unerlässlich für jeden, der das volle Potenzial dieser tropischen Schönheit ausschöpfen möchte. Die Düngung ist kein starres Schema, sondern ein dynamischer Prozess, der an die jeweilige Entwicklungsphase der Pflanze angepasst werden muss.

Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Düngung liegt in der Wahl eines Düngers mit dem richtigen NPK-Verhältnis, das die Anteile der drei Hauptnährstoffe Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) angibt. Für Plumerias ist ein Dünger mit einem hohen Phosphoranteil (die mittlere Zahl im NPK-Verhältnis) von besonderer Bedeutung. Phosphor ist essenziell für die Blütenbildung und ein kräftiges Wurzelwachstum. Ein zu hoher Stickstoffanteil hingegen würde zwar ein üppiges Blattwachstum fördern, dies aber auf Kosten der Blüte. Düngerformeln wie 10-50-10 oder 10-30-10 sind daher ideal, um die Plumeria zur Blüte anzuregen.

Die Düngeperiode beschränkt sich ausschließlich auf die aktive Wachstumsphase, die in der Regel von April bis September dauert. In dieser Zeit sollte die Plumeria regelmäßig, etwa alle zwei bis drei Wochen, mit einem flüssigen Blühpflanzendünger versorgt werden, der dem Gießwasser beigemischt wird. Es ist wichtig, die auf der Verpackung angegebene Dosierungsempfehlung zu beachten oder sie sogar leicht zu unterschreiten, da eine Überdüngung zu Wurzelschäden und einer schädlichen Anreicherung von Salzen im Substrat führen kann. Gedüngt wird immer nur auf bereits feuchte Erde, niemals auf ein komplett trockenes Substrat, um Verbrennungen der empfindlichen Wurzeln zu vermeiden.

Neben den Hauptnährstoffen sind auch Mikronährstoffe wie Magnesium, Eisen, Mangan und Kalzium für die Gesundheit der Plumeria wichtig. Ein Mangel an diesen Spurenelementen kann zu Chlorosen (Gelbfärbung der Blätter bei grünen Blattadern) und anderen Wachstumsproblemen führen. Hochwertige Dünger enthalten in der Regel auch diese essenziellen Mikronährstoffe. Gelegentlich kann die zusätzliche Gabe von Bittersalz (Magnesiumsulfat), etwa ein Esslöffel pro vier Liter Wasser, helfen, die Magnesiumversorgung sicherzustellen und die Blattfarbe zu intensivieren.

Sobald sich im Herbst das Wachstum verlangsamt und die Pflanze sich auf die Winterruhe vorbereitet, muss die Düngung vollständig eingestellt werden. Das Düngen während der Ruhephase wäre nicht nur nutzlos, da die Pflanze die Nährstoffe nicht aufnehmen kann, sondern sogar schädlich. Die nicht verbrauchten Nährsalze würden sich im Substrat anreichern und könnten die Wurzeln schädigen. Erst im folgenden Frühjahr, wenn mit dem Neuaustrieb das Wachstum wieder einsetzt, wird auch die Düngung langsam und zunächst in schwacher Konzentration wieder aufgenommen.

Die Rolle der Hauptnährstoffe

Ein tieferes Verständnis der Funktionen der drei Hauptnährstoffe hilft dabei, die Dünge-Strategie gezielt anzupassen. Stickstoff (N) ist primär für das vegetative Wachstum verantwortlich, also für die Entwicklung von kräftigen Stämmen und großen, saftig grünen Blättern. Ein gewisser Anteil an Stickstoff ist daher zu Beginn der Wachstumsperiode im Frühjahr wichtig, um die Pflanze nach der Winterruhe „anzuschieben“ und eine gesunde Blattmasse aufzubauen. Ein Übermaß an Stickstoff führt jedoch zu einem weichen, mastigen Gewebe, das anfälliger für Schädlinge ist, und hemmt, wie bereits erwähnt, die Blütenbildung.

Phosphor (P) ist der entscheidende Nährstoff, wenn es um die Blüte geht. Er spielt eine zentrale Rolle im Energiehaushalt der Pflanze und ist unerlässlich für die Umwandlung von Sonnenenergie in chemische Energie, die für die Bildung von Blütenknospen benötigt wird. Darüber hinaus fördert Phosphor ein starkes und gesundes Wurzelwachstum, was die Standfestigkeit und die Fähigkeit der Pflanze zur Wasser- und Nährstoffaufnahme verbessert. Aus diesem Grund sollte der Dünger für Plumerias immer einen deutlich höheren P-Wert aufweisen.

Kalium (K), der dritte Hauptnährstoff, ist für die allgemeine Pflanzengesundheit und Widerstandsfähigkeit von großer Bedeutung. Es reguliert den Wasserhaushalt der Pflanze, stärkt die Zellwände und verbessert die Resistenz gegenüber Krankheiten und Stressfaktoren wie Hitze oder Trockenheit. Ein gut mit Kalium versorgtes Gewebe ist fester und stabiler. Kalium unterstützt zudem den Transport von Nährstoffen und Assimilaten innerhalb der Pflanze und trägt so indirekt auch zu einer guten Blütenentwicklung bei.

Das Zusammenspiel dieser drei Nährstoffe ist entscheidend. Ein Mangel oder ein Ungleichgewicht kann zu spezifischen Symptomen führen. Ein Stickstoffmangel zeigt sich beispielsweise durch eine allgemeine Aufhellung der Blätter, insbesondere der älteren. Phosphormangel kann zu einer rötlichen oder violetten Verfärbung der Blätter führen, während Kaliummangel oft an braunen, trockenen Rändern an älteren Blättern erkennbar ist. Eine bewusste Wahl des Düngers kann helfen, solche Mangelerscheinungen zu vermeiden.

Flüssigdünger vs. Langzeitdünger

Bei der Düngung von Plumerias im Kübel haben sich zwei Haupttypen von Düngern bewährt: Flüssigdünger und Langzeitdünger. Flüssigdünger, die dem Gießwasser beigemischt werden, haben den Vorteil, dass die Nährstoffe sofort für die Pflanze verfügbar sind. Dies ermöglicht eine sehr flexible und bedarfsgerechte Düngung, da man die Konzentration und die Häufigkeit der Gaben direkt an die Wachstumsphase und den Zustand der Pflanze anpassen kann. Während des Hauptwachstums im Sommer kann so regelmäßig für Nachschub gesorgt werden.

Die Anwendung von Flüssigdünger erfordert eine gewisse Disziplin, da sie in regelmäßigen Abständen, meist alle zwei bis drei Wochen, erfolgen muss. Die Gefahr einer Überdüngung ist bei falscher Dosierung ebenfalls gegeben. Es ist immer sicherer, die empfohlene Konzentration eher zu halbieren und dafür etwas öfter zu düngen. Diese Methode gibt dem Gärtner die volle Kontrolle über die Nährstoffzufuhr, was von vielen erfahrenen Plumeria-Liebhabern geschätzt wird.

Langzeitdünger, oft in Form von umhüllten Granulaten oder Stäbchen, bieten hingegen eine bequemere Alternative. Diese Dünger werden einmal zu Beginn der Saison in das Substrat eingearbeitet und geben ihre Nährstoffe dann über einen längeren Zeitraum von mehreren Monaten langsam und kontinuierlich an die Pflanze ab. Dies reduziert den Pflegeaufwand erheblich. Es ist jedoch wichtig, einen Langzeitdünger zu wählen, dessen Nährstofffreisetzung auf die Länge der Vegetationsperiode abgestimmt ist und der ebenfalls ein für Blühpflanzen geeignetes NPK-Verhältnis aufweist.

Der Nachteil von Langzeitdüngern ist die geringere Flexibilität. Einmal ausgebracht, lässt sich die Nährstoffzufuhr kaum noch steuern. Wenn die Pflanze gegen Ende des Sommers in die Ruhephase übergehen soll, gibt der Dünger möglicherweise immer noch Nährstoffe ab, was nicht ideal ist. Eine Kombination beider Methoden kann eine gute Strategie sein: eine Grundversorgung mit einem Langzeitdünger zu Saisonbeginn und zusätzliche, gezielte Gaben von flüssigem Blühdünger während der Hauptblütezeit im Hochsommer.

Organische Alternativen und Bodenhilfsstoffe

Neben den mineralischen Düngern gibt es auch eine Reihe von organischen Alternativen, die zur Nährstoffversorgung der Plumeria beitragen können. Kompost, wenn er sehr gut verrottet und locker ist, kann in kleinen Mengen dem Substrat beigemischt werden, um die Bodenstruktur zu verbessern und langsam Nährstoffe freizusetzen. Es ist jedoch Vorsicht geboten, da zu viel organisches Material die Drainage verschlechtern kann. Hornspäne oder Knochenmehl sind weitere organische Dünger, die Stickstoff bzw. Phosphor langsam freisetzen.

Einige Gärtner schwören auf die Verwendung von Bittersalz (Epsom-Salz) als zusätzliche Magnesiumquelle. Magnesium ist ein zentraler Baustein des Chlorophylls, des grünen Blattfarbstoffs, und daher essenziell für die Fotosynthese. Ein bis zwei Anwendungen während des Sommers, bei denen ein Esslöffel Bittersalz in vier Litern Wasser aufgelöst und zum Gießen verwendet wird, können zu einem satteren Grün der Blätter führen. Dies sollte jedoch nur eine Ergänzung und kein Ersatz für einen ausgewogenen Volldünger sein.

Bodenhilfsstoffe wie Wurmhumus können ebenfalls sehr vorteilhaft sein. Wurmhumus ist reich an nützlichen Mikroorganismen, Enzymen und Nährstoffen in einer für Pflanzen leicht verfügbaren Form. Eine kleine Menge, die der obersten Erdschicht beigemischt wird, kann das Bodenleben aktivieren, die Nährstoffaufnahme verbessern und die allgemeine Gesundheit der Pflanze fördern, ohne die Gefahr einer Überdüngung.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Plumerias in Töpfen auf eine regelmäßige Zufuhr von außen angewiesen sind, da die Nährstoffe im begrenzten Substratvolumen schnell aufgebraucht sind. Organische Dünger wirken oft langsamer und sind in ihrer Zusammensetzung weniger kontrollierbar als mineralische Produkte. Für die gezielte Förderung der Blüte bei Kübelpflanzen sind daher spezialisierte mineralische Blühpflanzendünger mit hohem Phosphoranteil oft die zuverlässigere Wahl.

Häufige Düngefehler und deren Vermeidung

Der häufigste Fehler bei der Düngung von Plumerias ist das Düngen zur falschen Zeit. Eine Nährstoffgabe während der Winterruhe ist kontraproduktiv und schädlich. Die Pflanze kann die Nährstoffe nicht verwerten, was zu einer Versalzung des Substrats führt und die Wurzeln schädigen kann. Die Düngung muss strikt auf die Wachstumsperiode von Frühling bis Spätsommer beschränkt bleiben.

Ein weiterer verbreiteter Fehler ist die Überdüngung. In der gut gemeinten Absicht, der Pflanze etwas Gutes zu tun, wird oft zu viel oder zu hoch konzentrierter Dünger verwendet. Dies führt zu „Verbrennungen“ an den Wurzeln, was sich in braunen, trockenen Blattspitzen und -rändern äußern kann. Im schlimmsten Fall kann eine starke Überdüngung zum Absterben der Pflanze führen. Halte dich immer an die Dosierungsanleitung auf der Verpackung oder dosiere im Zweifel lieber etwas geringer.

Die Wahl des falschen Düngers ist ebenfalls ein häufiges Problem. Ein stickstofflastiger Dünger für Grünpflanzen wird eine Plumeria zwar zu kräftigem Blattwachstum anregen, die ersehnte Blüte wird aber mit großer Wahrscheinlichkeit ausbleiben. Es ist essenziell, einen Dünger mit einem hohen mittleren Wert (Phosphor) zu wählen, um die Blütenbildung gezielt zu fördern. Ein Mangel an Phosphor ist neben Lichtmangel die häufigste Ursache für Blühunlust.

Schließlich ist das Düngen auf trockene Erde ein Fehler, der die Wurzeln schädigen kann. Das Substrat sollte vor der Düngergabe immer leicht feucht sein. Gieße die Pflanze zuerst mit einer kleinen Menge klaren Wassers, warte einige Minuten und gieße dann mit der Düngerlösung. Dies stellt sicher, dass die Nährstofflösung gleichmäßig im Wurzelballen verteilt wird und die Wurzeln nicht durch eine zu hohe Salzkonzentration geschädigt werden.

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