Share

Der nährstoffbedarf und die düngung der dahlie

Daria · 14.03.2025.

Dahlien sind für ihre opulente und langanhaltende Blütenpracht bekannt, doch diese beeindruckende Leistung fordert ihren Tribut in Form eines hohen Nährstoffbedarfs. Als sogenannte Starkzehrer benötigen sie eine kontinuierliche und ausgewogene Zufuhr von Nährstoffen während der gesamten Vegetationsperiode, um kräftig zu wachsen und unermüdlich neue Blüten zu bilden. Eine unsachgemäße oder unzureichende Düngung führt schnell zu kümmerlichem Wuchs, gelbem Laub und einer spärlichen Blüte. Die richtige Düngestrategie ist daher, neben der Wasserversorgung und dem Standort, ein entscheidender Faktor für den Erfolg. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über den spezifischen Nährstoffbedarf von Dahlien wissen musst, von der Auswahl des passenden Düngers bis hin zum optimalen Düngezeitplan, um das volle Potenzial deiner Pflanzen auszuschöpfen.

Die drei Hauptnährstoffe, die jede Pflanze benötigt, sind Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K), und ihr Verhältnis zueinander ist für Dahlien von besonderer Bedeutung. Stickstoff ist primär für das Wachstum von Blättern und Stängeln verantwortlich. Phosphor spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung eines starken Wurzelsystems und ist essenziell für die Blütenbildung. Kalium stärkt die allgemeine Widerstandsfähigkeit der Pflanze gegen Krankheiten und Schädlinge, fördert die Festigkeit der Stängel und ist ebenfalls an der Blütenentwicklung beteiligt. Für Dahlien ist ein Dünger ideal, der einen relativ niedrigen Stickstoffanteil, aber einen hohen Phosphor- und Kaliumanteil aufweist.

Ein häufiger Fehler bei der Dahliendüngung ist die Verwendung eines stickstofflastigen Düngers, wie er oft für Rasenflächen verwendet wird. Zu viel Stickstoff führt zu einem übermäßigen, mastigen Wachstum der Blätter und Triebe auf Kosten der Blüten. Die Pflanzen sehen zwar groß und grün aus, produzieren aber nur wenige und oft kleine Blüten. Zudem ist das weiche, stark gewachsene Pflanzengewebe anfälliger für saugende Schädlinge wie Blattläuse und für Pilzkrankheiten. Ein ausgewogenes Verhältnis, das die Blüten- und Knollenbildung fördert, ist daher das A und O.

Die Düngung beginnt bereits mit der Bodenvorbereitung vor dem Pflanzen. Die Einarbeitung von reifem Kompost oder gut verrottetem Stallmist in das Pflanzbeet liefert eine hervorragende Grundversorgung mit Nährstoffen und verbessert gleichzeitig die Bodenstruktur. Diese organischen Materialien geben ihre Nährstoffe langsam und kontinuierlich an die Pflanzen ab. Während der Wachstums- und Blütezeit sind dann zusätzliche Düngergaben erforderlich, um den hohen Bedarf der Pflanzen zu decken. Diese können in Form von mineralischen oder organischen Düngern, als Granulat oder in flüssiger Form, verabreicht werden.

Grundlegender nährstoffbedarf

Um die Düngung von Dahlien zu meistern, ist es wichtig, die Rolle der einzelnen Nährstoffe zu verstehen. Wie bereits erwähnt, sind die Makronährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium von zentraler Bedeutung. Stickstoff (N) ist der Motor für das vegetative Wachstum, also die Entwicklung von grüner Blattmasse und starken Stielen. In der Anfangsphase nach dem Austrieb ist ein gewisser Stickstoffanteil wichtig, damit die Pflanze schnell an Größe gewinnt. Ein Überschuss im weiteren Verlauf der Saison würde jedoch die Blütenbildung hemmen und sollte daher vermieden werden.

Phosphor (P) ist der Energielieferant der Pflanze und unerlässlich für die Wurzelbildung, die Blüteninduktion und die Samenentwicklung. Ein ausreichender Phosphorgehalt im Boden ist besonders zu Beginn der Saison wichtig, um ein kräftiges Wurzelsystem zu etablieren, das die Pflanze später verankert und mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Später in der Saison fördert Phosphor direkt die Anzahl und Qualität der Blüten. Düngemittel für Blühpflanzen haben daher oft einen erhöhten Phosphoranteil.

Kalium (K) ist der Allrounder unter den Nährstoffen und für die allgemeine Pflanzengesundheit und Vitalität verantwortlich. Es reguliert den Wasserhaushalt der Pflanze, stärkt die Zellwände und macht die Stängel stabiler und widerstandsfähiger gegen Wind und Regen. Zudem verbessert Kalium die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge und ist entscheidend für die Ausreifung und die Lagerfähigkeit der Knollen am Ende der Saison. Ein Mangel an Kalium zeigt sich oft in schwachen Stängeln und welken Blatträndern.

Neben diesen drei Hauptnährstoffen benötigen Dahlien auch eine Reihe von Spurenelementen wie Magnesium, Kalzium, Eisen, Mangan und Bor, wenn auch in wesentlich geringeren Mengen. Ein gesunder, humusreicher Boden, der regelmäßig mit Kompost versorgt wird, enthält in der Regel genügend dieser Mikronährstoffe. Bei Topfkulturen oder in sehr armen Böden kann jedoch die gezielte Gabe eines Volldüngers, der auch Spurenelemente enthält, sinnvoll sein, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.

Die wahl des richtigen düngers

Auf dem Markt gibt es eine unüberschaubare Vielfalt an Düngemitteln, und die Wahl des richtigen Produkts kann eine Herausforderung sein. Für Dahlien solltest du nach einem Dünger suchen, dessen N-P-K-Verhältnis die Blütenbildung unterstützt. Dies bedeutet, dass die erste Zahl (Stickstoff) niedriger sein sollte als die beiden folgenden Zahlen (Phosphor und Kalium). Ein Verhältnis wie 5-10-10 oder 10-20-20 ist beispielsweise gut geeignet. Vermeide Dünger mit einem hohen ersten Wert, wie etwa 20-5-5, da diese, wie erwähnt, primär das Blattwachstum fördern.

Es gibt sowohl organische als auch mineralische Dünger, und beide haben ihre Vor- und Nachteile. Mineralische Dünger, oft als Blaukorn oder Flüssigdünger erhältlich, haben den Vorteil, dass die Nährstoffe schnell für die Pflanze verfügbar sind. Sie eignen sich gut für eine gezielte Nährstoffgabe während der Hauptwachstumszeit, um den akuten Bedarf zu decken. Bei der Anwendung ist jedoch Vorsicht geboten, da eine Überdosierung schnell zu einer Versalzung des Bodens und zu Wurzelschäden führen kann. Halte dich immer genau an die Dosierungsanleitung auf der Verpackung.

Organische Dünger wie Hornspäne, Knochenmehl, Vinasse oder spezielle organische Blühpflanzendünger wirken langsamer und nachhaltiger. Sie müssen erst von Mikroorganismen im Boden zersetzt werden, bevor die Nährstoffe für die Pflanzen verfügbar sind. Dies führt zu einer gleichmäßigen, langanhaltenden Nährstofffreisetzung und verbessert gleichzeitig das Bodenleben und die Humusbildung. Eine Kombination aus einer organischen Grunddüngung bei der Pflanzung und ergänzenden Gaben von flüssigem organischem Dünger während der Blütezeit ist eine sehr effektive und bodenschonende Strategie.

Spezielle Dahliendünger sind ebenfalls im Fachhandel erhältlich, sind aber nicht zwingend notwendig. Ein guter Tomatendünger hat oft ein ähnliches N-P-K-Verhältnis, das reich an Kalium und Phosphor ist, und kann daher ebenfalls sehr gut für Dahlien verwendet werden. Letztendlich ist die Art des Düngers weniger entscheidend als das richtige Nährstoffverhältnis und die an den Bedarf der Pflanze angepasste Anwendungshäufigkeit. Experimentiere ein wenig, um herauszufinden, womit deine Dahlien in deinem spezifischen Gartenboden am besten gedeihen.

Düngeplan für die gesamte saison

Ein durchdachter Düngeplan, der die verschiedenen Wachstumsphasen der Dahlie berücksichtigt, ist der Schlüssel zu einer optimalen Nährstoffversorgung. Die Düngung beginnt nicht erst, wenn die Pflanze wächst, sondern bereits bei der Bodenvorbereitung. Arbeite im Frühjahr, einige Wochen vor dem Pflanzen, eine großzügige Menge reifen Kompost oder gut abgelagerten Stallmist in das Beet ein. Dies schafft eine nährstoffreiche Grundlage und verbessert die Bodenstruktur. Zusätzlich kann eine Handvoll eines organischen Langzeitdüngers oder Knochenmehl direkt in das Pflanzloch gegeben werden, um die Wurzelentwicklung von Anfang an zu unterstützen.

Nach dem Pflanzen und dem Austrieb der ersten Blätter solltest du mit der regelmäßigen Düngung zunächst abwarten. Die junge Pflanze zehrt in der ersten Zeit von den Reserven in der Knolle und der Grunddüngung im Boden. Die erste zusätzliche Düngergabe sollte erfolgen, wenn die Pflanze eine Höhe von etwa 20 bis 30 Zentimetern erreicht hat und beginnt, kräftig zu wachsen. Ab diesem Zeitpunkt hat sie ein ausreichendes Wurzelsystem entwickelt, um die zugeführten Nährstoffe effizient aufnehmen zu können.

Während der Hauptwachstums- und Blütezeit, von etwa Juni bis Ende August, benötigen Dahlien eine regelmäßige Nährstoffzufuhr. Eine gute Praxis ist die Verabreichung eines flüssigen Blühpflanzendüngers alle zwei bis drei Wochen mit dem Gießwasser. Alternativ kann auch ein granulierter Dünger alle vier bis sechs Wochen leicht in die oberste Bodenschicht eingearbeitet werden. Achte darauf, den Dünger nicht direkt an den Stängel zu geben und den Boden nach der Anwendung von Granulat gut zu wässern, um die Nährstoffe zu den Wurzeln zu spülen.

Gegen Ende des Sommers, etwa ab Anfang September, solltest du die Düngung, insbesondere die Stickstoffgaben, langsam reduzieren und schließlich ganz einstellen. Dies signalisiert der Pflanze, dass das Ende der Vegetationsperiode naht, und regt sie an, ihre Energie in die Ausreifung der Knollen zu investieren, anstatt neues, weiches Wachstum zu produzieren. Gut ausgereifte Knollen sind widerstandsfähiger und überstehen die Winterlagerung besser. Eine letzte Gabe eines kaliumbetonten Düngers (z.B. Patentkali) im Spätsommer kann diesen Prozess zusätzlich unterstützen und die Frosttoleranz der Pflanze kurzzeitig erhöhen.

Organische versus mineralische düngung

Die Entscheidung zwischen organischer und mineralischer Düngung ist oft eine Frage der persönlichen Gartenphilosophie, aber es ist gut, die jeweiligen Wirkungsweisen zu kennen. Mineralische Dünger sind industriell hergestellte Salze, die die Nährstoffe in einer für die Pflanzen sofort verfügbaren Form enthalten. Ihre Wirkung tritt sehr schnell ein, was sie nützlich macht, um akute Mangelerscheinungen schnell zu beheben. Sie sind hochkonzentriert und in der Regel kostengünstig. Der Nachteil ist jedoch, dass sie bei falscher Anwendung leicht zu Überdüngung und Wurzelschäden führen können. Zudem tragen sie nichts zur Verbesserung der Bodenstruktur oder des Bodenlebens bei.

Organische Dünger hingegen basieren auf natürlichen Materialien tierischen oder pflanzlichen Ursprungs, wie zum Beispiel Kompost, Hornspäne, Knochenmehl, Rinderdungpellets oder Vinasse. Diese Materialien müssen von den Mikroorganismen im Boden erst zersetzt werden, bevor die Nährstoffe für die Pflanzenwurzeln verfügbar sind. Dieser Prozess verläuft langsam und kontinuierlich, was die Gefahr einer Überdüngung stark reduziert. Organische Dünger wirken somit wie ein Langzeitdepot und sorgen für eine gleichmäßige Nährstoffversorgung über einen längeren Zeitraum.

Ein wesentlicher Vorteil der organischen Düngung ist ihre positive Auswirkung auf den Boden selbst. Sie führen dem Boden organische Substanz zu, was die Bildung von Humus fördert. Ein humusreicher Boden hat eine bessere Krümelstruktur, kann Wasser und Nährstoffe besser speichern und bietet ein optimales Umfeld für Regenwürmer und andere nützliche Bodenlebewesen. Langfristig führt eine konsequente organische Düngung zu einem gesünderen und fruchtbareren Gartenboden, der widerstandsfähiger gegen Trockenheit und Krankheiten ist.

Für die Dahlienkultur hat sich eine kombinierte Strategie oft als ideal erwiesen. Eine solide organische Grunddüngung mit Kompost und Hornspänen im Frühjahr schafft eine stabile Nährstoffbasis und verbessert den Boden. Während der Hauptblütezeit, wenn der Nährstoffbedarf am höchsten ist, kann dann gezielt mit einem flüssigen organischen Dünger, wie zum Beispiel einer Pflanzenjauche oder einem Vinassedünger, nachgeholfen werden. Diese Kombination nutzt die Vorteile beider Systeme: die nachhaltige Bodenverbesserung der organischen Dünger und die bedarfsgerechte, schnelle Verfügbarkeit der flüssigen Nährstoffgaben.

Spezifische nährstoffmängel erkennen

Obwohl Dahlien bei guter Grundversorgung robust sind, können gelegentlich Nährstoffmängel auftreten, insbesondere bei Topfkulturen oder auf ausgelaugten Böden. Es ist hilfreich, die typischen Symptome der wichtigsten Mangelerscheinungen zu kennen, um schnell und gezielt reagieren zu können. Ein Mangel an Stickstoff (N), dem mobilsten Nährstoff, zeigt sich zuerst an den älteren, unteren Blättern. Sie werden gleichmäßig blassgrün bis gelb, und die gesamte Pflanze wirkt kümmerlich und wachstumsschwach. Eine schnelle Abhilfe schafft hier eine Gabe eines stickstoffhaltigen Flüssigdüngers.

Phosphormangel (P) ist schwieriger zu erkennen. Die Pflanzen bleiben oft klein, haben ein schwaches Wurzelsystem und die Blätter können eine stumpfe, dunkelgrüne bis leicht violette Färbung annehmen. Die Blütenbildung ist deutlich reduziert. Da Phosphor im Boden schwer beweglich ist, tritt ein Mangel oft in kalten, nassen oder sehr sauren Böden auf. Eine Gabe von Knochenmehl oder einem phosphorbetonten Dünger kann hier Abhilfe schaffen.

Ein Kaliummangel (K) äußert sich typischerweise durch eine Gelbfärbung und anschließende Braunfärbung und Vertrocknung der Blattränder und -spitzen, beginnend bei den älteren Blättern. Die Stängel sind oft schwach und die Pflanze ist insgesamt welk und wenig widerstandsfähig. Die Blüten können blass sein und die Knollen bleiben klein. Eine Düngung mit kaliumreichen Düngern wie Patentkali oder Holzasche (in Maßen) kann den Mangel beheben.

Magnesiummangel, ein weiterer häufiger Mangel, führt zu einer charakteristischen Gelbfärbung zwischen den Blattadern der älteren Blätter, während die Adern selbst grün bleiben. Diesem Mangel kann man mit einer Gabe von Bittersalz (Magnesiumsulfat), entweder ins Gießwasser gemischt oder als Blattspray, entgegenwirken. Das Erkennen dieser Symptome ermöglicht es dir, deine Düngepraxis gezielt anzupassen und sicherzustellen, dass deine Dahlien genau die Nährstoffe erhalten, die sie für ein gesundes Wachstum und eine reiche Blüte benötigen.

Das könnte dir auch gefallen