Eine ausgewogene und bedarfsgerechte nährstoffversorgung ist für die asiatische dattelpflaume von grundlegender bedeutung, um ein gesundes wachstum, eine reiche blüte und die entwicklung qualitativ hochwertiger früchte zu gewährleisten. Wie die meisten obstgehölze hat auch der kakibaum spezifische anforderungen an die haupt- und spurennährstoffe, die sich im laufe der saison verändern. Eine überdüngung kann dabei ebenso schädlich sein wie ein nährstoffmangel. Daher ist es für den gärtner entscheidend, die bedürfnisse seines baumes zu verstehen und eine düngestrategie zu entwickeln, die auf organischer bodenpflege und gezielten nährstoffgaben basiert.
Der kakibaum gehört zu den eher genügsamen obstgehölzen und reagiert empfindlich auf zu hohe düngerkonzentrationen, insbesondere auf übermäßige stickstoffgaben. Ein überschuss an stickstoff führt zu einem übermäßigen, mastigen wachstum der triebe und blätter auf kosten der blüten- und fruchtbildung. Solche weichen, stark gewachsenen triebe sind zudem anfälliger für schädlinge und weniger frosthart. Der fokus der düngung sollte daher auf einer ausgewogenen versorgung mit allen hauptnährstoffen – stickstoff (N), phosphor (P) und kalium (K) – sowie wichtigen spurenelementen liegen.
Die grundlage jeder düngung sollte ein gesunder, humusreicher boden sein. Die regelmäßige einarbeitung von reifem kompost ist die beste methode, um den boden langfristig mit nährstoffen anzureichern und die bodenstruktur zu verbessern. Kompost liefert eine breite palette von nährstoffen in langsam fließender form, fördert das bodenleben und erhöht die fähigkeit des bodens, wasser und nährstoffe zu speichern. Eine jährliche gabe von drei bis fünf litern kompost pro quadratmeter auf der baumscheibe im frühjahr ist eine ideale basisversorgung.
Der hauptdüngezeitpunkt für kakibäume ist das frühjahr, zu beginn der wachstumsperiode. Zu diesem zeitpunkt benötigt der baum nährstoffe für den austrieb, die blattbildung und die blüte. Eine ergänzende düngung zu der kompostgabe kann mit organischen düngern wie hornspänen, die langsam fließenden stickstoff liefern, oder einem organischen obst- und beerendünger erfolgen. Diese werden leicht in die oberste bodenschicht eingearbeitet. Von mineralischen schnellwirkenden düngern ist bei kakibäumen eher abzuraten, da die gefahr einer überdüngung groß ist.
Ab dem spätsommer, etwa ab august, sollte die düngung, insbesondere die stickstoffgabe, eingestellt werden. Zusätzliche nährstoffe zu diesem zeitpunkt würden das wachstum neuer triebe anregen, die vor dem winter nicht mehr ausreichend ausreifen und verholzen könnten. Diese weichen triebe sind extrem frostempfindlich und würden im winter zurückfrieren, was den baum unnötig schwächt. Eine leichte kaliumbetonte düngung im spätsommer kann hingegen die holzreife und damit die winterhärte fördern.
Weitere Artikel zu diesem Thema
Organische düngung als grundlage
Die bevorzugte ernährungsweise für den kakibaum ist eine düngung auf organischer basis, da diese die bodengesundheit langfristig fördert und die nährstoffe schonend und bedarfsgerecht freisetzt. Reifer kompost ist dabei das herzstück der organischen düngung. Er versorgt den baum nicht nur mit einer vielzahl von makro- und mikronährstoffen, sondern verbessert auch die krümelstruktur des bodens, erhöht seine wasserspeicherkapazität und aktiviert das bodenleben. Eine jährliche anwendung im frühjahr, flach in die oberfläche der baumscheibe eingearbeitet, bildet die ideale grundlage für eine gesunde pflanzenentwicklung.
Neben kompost sind hornspäne oder hornmehl eine ausgezeichnete quelle für langsam fließenden stickstoff. Im gegensatz zu mineralischen stickstoffdüngern, die schnell ausgewaschen werden können und zu einem unkontrollierten wachstum führen, geben hornspäne ihren stickstoff über monate hinweg ab. Dies sorgt für ein gleichmäßiges, stetiges wachstum, ohne die fruchtbildung zu beeinträchtigen. Sie werden ebenfalls im frühjahr zusammen mit dem kompost ausgebracht und leicht in den boden eingearbeitet.
Pflanzliche dünger wie beinwelljauche oder brennnesseljauche können als ergänzende flüssigdüngung während der wachstumsphase eingesetzt werden, um den baum gezielt zu stärken. Brennnesseljauche ist reich an stickstoff und spurenelementen und fördert das wachstum, während beinwelljauche einen hohen kaliumgehalt aufweist, was besonders während der fruchtentwicklung vorteilhaft ist. Diese jauchen sollten nur stark verdünnt (im verhältnis 1:10 mit wasser) und nicht zu häufig, etwa alle vier bis sechs wochen während der hauptwachstumszeit, angewendet werden.
Eine mulchschicht aus organischem material wie rasenschnitt, laub oder rindenmulch dient nicht nur dem feuchtigkeitshaushalt, sondern ist auch eine form der passiven düngung. Während das material langsam verrottet, gibt es kontinuierlich nährstoffe an den boden ab und fördert die aktivität von regenwürmern und anderen bodenorganismen. Diese art der bodenpflege ahmt die natürlichen prozesse im wald nach und schafft ein nachhaltiges, fruchtbares umfeld für den kakibaum, was den bedarf an zusätzlichen düngergaben deutlich reduziert.
Weitere Artikel zu diesem Thema
Die rolle der hauptnährstoffe
Ein verständnis für die funktion der drei hauptnährstoffe – stickstoff, phosphor und kalium – ist entscheidend für eine gezielte düngung. Stickstoff (N) ist primär für das vegetative wachstum, also die entwicklung von blättern und trieben, verantwortlich. Ein mangel äußert sich in hellem, gelblichem laub und schwachem wuchs. Ein überschuss hingegen, wie bereits erwähnt, führt zu übermäßigem blattwachstum auf kosten der früchte und einer erhöhten anfälligkeit für frost und krankheiten. Daher sollte stickstoff nur dosiert und vorzugsweise in organischer, langsam fließender form im frühjahr gegeben werden.
Phosphor (P) spielt eine zentrale rolle bei der energieübertragung in der pflanze und ist unerlässlich für die blütenbildung, den fruchtansatz und das wurzelwachstum. Ein gut mit kompost versorgter boden enthält in der regel ausreichend phosphor. Ein mangel, der eher selten auftritt, kann sich durch eine rötliche oder violette verfärbung der blätter und eine schlechte blütenentwicklung zeigen. Knochenmehl ist ein traditioneller organischer phosphordünger, der bei bedarf eingesetzt werden kann.
Kalium (K) ist der nährstoff für qualität und widerstandsfähigkeit. Es reguliert den wasserhaushalt der pflanze, stärkt die zellwände und macht sie widerstandsfähiger gegen frost, trockenheit und pilzkrankheiten. Darüber hinaus ist kalium entscheidend für die ausbildung von zucker und aromastoffen in den früchten, verbessert also direkt die fruchtqualität und die lagerfähigkeit. Ein kaliummangel kann sich in welken blatträndern und einer geringen fruchtgröße äußern. Holzasche (nur von unbehandeltem holz) oder organische, kaliumbetonte dünger können im sommer zur förderung der fruchtentwicklung gegeben werden.
Das ideale verhältnis dieser nährstoffe zueinander ist wichtig. Viele organische volldünger sind bereits ausgewogen formuliert und eignen sich gut für obstgehölze. Eine bodenanalyse, die alle paar jahre durchgeführt wird, kann aufschluss über den nährstoffgehalt und den pH-wert des bodens geben. Dies ermöglicht eine sehr gezielte düngung und verhindert, dass bestimmte nährstoffe im übermaß angereichert werden, was zu blockaden bei der aufnahme anderer wichtiger elemente führen kann.
Düngeplan im jahresverlauf
Ein strukturierter düngeplan hilft dabei, den kakibaum über das jahr hinweg optimal zu versorgen. Der zyklus beginnt im zeitigen frühjahr, etwa im märz oder april, kurz vor dem austrieb. Dies ist der zeitpunkt für die grunddüngung. Hier wird eine schicht reifer kompost (ca. 3-5 cm dick) auf der baumscheibe verteilt und oberflächlich eingearbeitet. Zusätzlich kann eine gabe eines organischen langzeitdüngers wie hornspäne oder eines speziellen obstbaumdüngers erfolgen, um den start in die saison zu unterstützen.
Im späten frühling und frühsommer, etwa von mai bis juni, befindet sich der baum in einer phase starken wachstums und der fruchtansatz beginnt. In dieser zeit kann bei bedarf eine leichte nachdüngung erfolgen, insbesondere bei bäumen mit hohem fruchtbehang oder auf nährstoffarmen böden. Eine flüssigdüngung mit einer verdünnten pflanzenjauche oder einem organischen flüssigdünger alle vier wochen kann das wachstum und die fruchtentwicklung fördern. Es ist jedoch wichtig, die reaktion des baumes zu beobachten und nicht zu überdüngen.
Während des hochsommers, im juli und anfang august, liegt der fokus auf der versorgung mit kalium, um die fruchtqualität zu verbessern und die holzreife zu fördern. Eine kleine gabe eines kaliumbetonten düngers (z.b. patentkali in maßen oder beinwelljauche) kann in dieser phase sinnvoll sein. Gleichzeitig wird die stickstoffdüngung komplett eingestellt, um zu verhindern, dass der baum neue, weiche triebe bildet, die im winter erfrieren würden.
Im herbst und winter befindet sich der baum in der ruhephase und benötigt keine düngung. Jegliche düngergaben würden den baum nur unnötig aus seiner ruhe bringen und könnten schaden anrichten. Eine ausnahme kann das ausbringen von laub auf der baumscheibe im herbst sein. Dieses wirkt als winterschutz für die wurzeln und zersetzt sich langsam über den winter, sodass im frühjahr wertvolle nährstoffe und humus für den baum verfügbar sind.
Besondere anforderungen von kübelpflanzen
Kakibäume in kübeln haben aufgrund des begrenzten erdvolumens einen anderen nährstoffbedarf als ihre verwandten im freiland. Die nährstoffe im substrat sind schneller aufgebraucht und müssen regelmäßig ersetzt werden. Eine hochwertige, strukturstabile kübelpflanzenerde mit einem anteil an langzeitdünger bildet eine gute ausgangsbasis. Diese grundversorgung reicht jedoch meist nur für die ersten wochen der saison.
Während der vegetationsperiode von april bis august ist eine regelmäßige flüssigdüngung unerlässlich. Alle zwei bis drei wochen sollte dem gießwasser ein guter, organischer flüssigdünger für obst- oder zitruspflanzen zugesetzt werden. Die dosierung sollte dabei genau nach den herstellerangaben erfolgen, um eine überdüngung und versalzung des substrats zu vermeiden. Es ist ratsam, nur auf bereits feuchtes substrat zu düngen, um wurzelverbrennungen zu verhindern.
Alternativ zur flüssigdüngung können auch düngestäbchen oder langzeitdüngerkegel verwendet werden, die in das substrat gesteckt werden und ihre nährstoffe über einen längeren zeitraum abgeben. Dies reduziert den pflegeaufwand, erfordert aber eine genaue beobachtung der pflanze, um bei mangelerscheinungen rechtzeitig reagieren zu können. Eine kombination aus einer grunddüngung mit einem festen langzeitdünger im frühjahr und bedarfsgerechten flüssigdüngergaben im sommer hat sich in der praxis bewährt.
Alle zwei bis drei jahre sollte der kakibaum im kübel in frisches substrat umgetopft werden. Dies dient nicht nur dazu, den wurzeln mehr platz zu geben, sondern auch dazu, das ausgelaugte und in seiner struktur zerfallene alte substrat zu ersetzen. Der beste zeitpunkt hierfür ist das frühjahr, kurz vor dem austrieb. Beim umtopfen kann man auch die wurzeln leicht beschneiden, um das wachstum neuer feinwurzeln anzuregen, die für die nährstoffaufnahme entscheidend sind.